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1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Page 177 of 799
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Physical description: XVI, 740 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern ID: 183880
Was die großen Erzbilder anbelangt, so umgeben heute statt vierzig nur achtundzwanzig das kaiserliche Grabmal: 1. Chlodwig, König der Franken; 2. Philipp I., König von Spanien; 3. König Rudolf I.; 4. Herzog Albrecht II., der Weise; 5. Theodorich, König der Ostgothen; 6. Ernst der Eiserne; 7. Theobert, Herzog von Burgund; 8. König Arthur; 9. Erzherzog Sigmund der Münzreiche, Graf zu Tirol; 10. Blanca Maria Sforza, zweite Gemahlin Kaisers Maxi milian I.; 11. Erzherzogin Margarethe, Kaisers

Maximilian I. Tochter ; 12. Cymburgis von Masovien, Herzogs Ernst des Eisernen Gemahlin; 13. Karl der Kühne, Herzog von Burgund; 14. Philipp der Gute, Herzog von Burgund; 15. König Albrecht II.; 16- Kaiser Friedrich III.; 17. Leopold der Heilige; 18. Rudolf, Gras von Habsburg; 19. Leopold III., Herzog von Österreich; 2«). Friedrich IV., Herzog zu Österreich, Graf zu Tirol, genannt mit der leeren Tasche; 21. König Albrecht I.; 22. Gottfried von Bouillon ; 23. Elisabeth, Königs Albrecht II. Gemahlin

; 24. Maria von Burgund; 25. Eleonore von Portugal, Kaisers Maximilian I. Mutter; 26. Kunigunde, Tochter Kaisers Friedrich III., Gemahlin des Herzogs Albrecht IV. von Baiern, Kaisers Maximilian I. Schwester; 27. Ferdinand der Katholische, König von Aragonien; 28. Johanna, Gemahlin Königs Philipp I. von Spanien. Die zwölf sehlenden Bilder sollten folgende Persönlichkeiten barstellen: Albrecht von Habsburg, Vater Königs Rudolf; Elisabeth, Gemahlin Königs Albrecht I.; König Ladislaus Posthumus; Karl ben

Großen; Robert (Otopert), König der Provence, zweifelhaft Welchen?; König Stefan den Heiligen von Ungarn und seine Ge mahlin Gisela; Viridis, Gemahlin Herzogs Leopold III.; Hugo (Gras

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Year:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Page 353 of 799
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Physical description: XVI, 740 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern ID: 183880
Die Pfeiler des Kreuzganges wollte König Ferdinand, wie be reits erwähnt, 3 Fuß dick im Gevierte haben und Düring hatte auch dem entsprechend eine Zeichnung angefertigt. Nun war aber, wie die Regierung zu Innsbruck dem Könige schreibt, die Grundmauer zu den Pfeilern nur 3 Fuß und die Mauer oberhalb des Grundes gar nur 2 Fuß dick angelegt worden. Die Regierung, welche die Anwendung von Säulen empfohlen hatte und diese ebenso stark und dabei zierlicher als die Pfeiler fand, versuchte nochmals

, den König dafür zu gewinnen, und schlug vor, die Säulen, wenn sie König Ferdinand nicht stark genug finde, bis aus anderthalb Fuß im Durch messer zu verstärken, für den Fall aber, als der Verglasung wegen die Pfeiler gewählt worden sein sollten, diesen wenigstens nicht eine so unnütze Dicke zu geben. In Betreff der „fenstergleif' (Fensterleibung), welche der König von gehautem Stein gemacht wissen wollte, glaubte die Regierung, dass dieselben', von wolgebrcmnten Ziegeln gemacht, mit gutem Mörtel

verworfen, übertüncht und verweißt, ebenso stark wären und der Kirche mehr Licht vermitteln würden als der Nagelstein, welcher „an ihm selbst ain grober, finsterer stain' sei, von Jahr All Jahr schwärzer werde und große Kosten verursache. Mit diesen neuen Vorschlägen sammt Zeichnungen und Modellen sendete die Regierung zu Innsbruck diesmal den „verordneten bau- meister und aufseher des paus' Andrea Crivelli nach Wien ab, um dem König über alles genaueren Ausschluss zu geben. Zur Prüfung

der von der Jnnsbrucker Regierung gemachten Vorschläge berief König Ferdinand wieder die „fürnemen bau- und Werkmeister' von Wien, zog aber zu den Berathungen auch den von Innsbruck gesandten Baumeister bei. Auf Grund derselben beschloss nun der König, das Thor, das Vorgemölbe und die Verbauung der Schräge der Kirche nach dem Vorschlag der Jnnsbrucker Regierung ausführen zu lassen, die Pfeiler im Innern der Kirche wegzulassen, aber die Dienste außen um das Gleiche zu verstärken und „vier fchuech für die kirchenmauer

, im grund aber mer fürzulegen'. Er habe, sagt der König, alle Kirchenbauten in Wien durch seine Werkmeister untersuchen lassen und gefunden, dass bei jeder Kirche so gebaut worden sei. Man brauche deshalb nicht das ganze Gemäuer aus zuheben, sondern nur Vertiefungen in dasselbe zu hanen, um die Quaderstücke der Dienste in der nothwendigen Stärke anbringen zu können. Die „fenstergleif' sollten nach dem früheren Auftrage von „ge hauten nagelsteinen', und zwar ohne „formwerch' (Maßwerk) ge-

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Year:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Page 477 of 799
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Physical description: XVI, 740 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern ID: 183880
Seusenhofer beim König sich beklagt und deren schlechten Stand er als Ursache des langsamen Fortscheitens der Arbeit angegeben hatte. Aus Heidelberg, 14. Februar 1540, also aus semer Reise nach den Niederlanden, betreibt König Ferdinand neuerdings die Arbeit und schreibt an Statthalter, Regenten und Kammer, sie möchten sorgen, dass Jörg Seusenhofer den Harnisch sur den jungen König von Frankreich ehemöglichst fertig mache und keine Mühe und Arbeit zu diesem Zwecke gespart

werde. Aus einem späteren Schreiben geht hervor, dass sur zwei „junge Könige von Frankreich' Harnische bestellt und in der Arbeit waren. In einem Briese aus Gent in Flandern, 3. März, schreibt König Ferdinand, er habe vernommen, dass an den zweien „Doppel-Kuris' der beiden jungen Könige von Frankreich, welche er bei seinem Hnrnifchmeister zu Innsbruck, Jörg Seusenhofer, bis zu seiner An kunft daselbst zu fertigen befohlen habe, durch „die Maler und Plattner' so viel gearbeitet worden sei, dass sie in fünf Wochen

. Im weitern schreibt König Ferdinand: er schicke ferner ein Verzeichnis Seusenhofers über alles das, „was noch an Harnischen und anderen Rüstungen von dem König von Frankreich und Anderen außer den bemelten Doppel-Küris von Seusenhofer zu machen ver langt worden sei'. Von diesen Arbeiten sollten auf seine (König Ferdinands) Kosten noch hergestellt werden: „dem alten König von Frankreich einen geringen Küris, in das Feld zu gebrauchen, mehr dem Telphin lDauphin) einen Fußknecht-Harnisch mit aller Zugehör und

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Year:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Page 233 of 799
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Physical description: XVI, 740 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern ID: 183880
— 1W - König Albrecht II. und seine Gemahlin Elisabeth und Eleonore von Portugal. Später eingeschmolzen wurden Theobert, Elisabeth von Tirol, König Ladislaus. Überhaupt nie ausgeführt wurden König Stefan, Gisela und Ottopert. So können wir von den jetzt vorhandenen Statuen als auf Grundlage der Entwürfe Sesselschreibers wirklich ausgeführt folgende bezeichnen: König Rudolf I., Graf Rudolf von Habsburg (so wurde Albrecht, Fürst von Habsburg, umgetauft), Leopold der Tapfere, Herzog Friedrich

mit der leeren Tasche, Herzog Ernst, Cimburgis, Kaiser Friedrich III., Kunigunde, Maria von Burgund, Maria Blanca, Margarethe, König Philipp , Johanna, St. Leopold, Philipp von Burgund, Karl von Burgund, Theobert (ursprünglich Ferdinand von Portugal). Bei Eleonora, deren Ausführung von dem Entwürfe sehr verschieden ist, wird man jedoch die Abänderung ebenfalls Sesselschreiber zuschreiben dürfen, da die Statue schon vor 1516 gegossen wurde. In viele dieser Sesselschreiberschen Entwürfe wurde dann später

, so nit gössen sein und angeslagen.' Das setzt doch voraus, dass einige schon ge gossen waren und hier die noch nicht gegossenen nebst dem Kosten voranschlag verzeichnet werden sollten, was aber nicht geschah. ') Dies geschah bei den Bildern: König Rudolf, Elisabeth uon Tirol, Albrecht, Fürst von Habsburg, Leopold der Tapfere, Ernst, Cimburgis, Ladis laus, Eleonora, Kunigunde, Maria von Burgund, Margaretha, König Philipp, König Ferdinand von Portugal, St. Leopold, Philipp von Burgund, Theobert.

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Year:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Page 264 of 799
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Physical description: XVI, 740 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern ID: 183880
nachzusuchen. In der deshalb an König Ferdinand gerichteten Bitt schrift beruft er sich namentlich auf eine gnädige Aeußerung desselben, nach welcher der König ihm versprochen hätte, sein und seiner zwei ehelichen Söhne „Herr und vater zu sein.' Er sei, klagt er, in Ferdinands Diensten in einen „geverlichen, merklichen und unüber windlichen schaden' gekommen, welcher durch die große Hitze, der er sich beim Gießen aussetzen müsse, nur noch größer geworden sei und ihn ungemein schwäche

und herabbringe. Auch seien jetzt alle Dinge sehr theuer und schwer zu bekommen und eine bessere Zeit nicht zu erwarten. Der König möge ihm nun in Anbetracht dessen und seiner treuen Dienste, sowie in Berücksichtigung des Umstandes, dass er „erfunden' habe, jedes Bild um mehr als 200 Gulden billiger gießen Zu können, seine Provision um 10 Gulden bessern und die selbe auf die Saline Hall verschreiben lassen. Auch möge er verord nen, dass nach seinem Tode diese Provision seinen zwei Söhnen, bis sie erzogen

wären, zukomme. Die tirolische Kammer, an welche König Ferdinand das Gesuch Godls mittelst Schreiben ddo. Stuttgart, 25. September, zur Begutachtung gesandt hatte, wollte von einer neuen Belastung der Saline Hall nichts wissen und stimmte daher nicht für die Bewillig ung; der König aber genehmigte die angesuchte Erhöhung, jedoch sollte nicht das Pfannhaus, sondern die Kammer selbst die Bezahlung übernehmen. Vom 28. October 1531 bis 22. Februar des folgenden Jahres hatte König Ferdinand in Innsbruck

sein Hoflager. Er scheint auch dieses Mal die Gießerei in Mühlau besucht zu haben, da Stesan Godl in einer Eingabe an die Regierung zu Innsbruck bemerkt, der König habe ihn gefragt, warum er dieses Jahr so wenig gegossen habe. Diese Frage veranlasste ihn auch, sich in der erwähnten Ein gabe Zu rechtfertigen. Als Grund bezeichnet er darin lediglich den Mangel an barem Geld. Die Kammer hätte ihm nur das monat liche Unterhaltsgeld bezählt, daher er nicht in der Lage wäre, auch nur ein Bild zu gießen

. Da er nun über Anordnung Ferdinands wieder drei Bisirungen zu großen Grabbildern erhalten und der König ihm aufgetragen habe, diese Bilder ehestens zu gießen, so möge ihn die Regierung mit dem Röthigen versehen. Er brauche aber gegen 200 Gulden, um Tiegel und Häfen von Nürnberg kommen AU lassen und Wachs zu kaufen. Wenn man ihm diese Summe bar gebe, wolle er die ihm vom Könige übertragene Arbeit sogleich in Angriff nehmen und verfertigen.

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Year:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Page 354 of 799
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Physical description: XVI, 740 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern ID: 183880
macht werden, da sie „vi! schöner, zierlicher und werhafter' als solche von Ziegeln seien. Unter den Fenstern im Innern der Kirche solle ein umlausendes Gemäuer von Mittewalder Stein, außen aber ein Gesims von Nagelstein angebracht werden. Für das Kirchenpslaster bestimmte der König durchaus Platten von rothem Unterberger und von schwarzem Schwazer Stein, da es „ein sürstlich und zierlich gepeu und kam slickwerch darin vorkommen' solle. Die gewölbte Gruft sei Zwischen den vorderen vier Pfeilern

anzubringen. Ein Altar aus der „borkirche' sei überflüssig; hingegen solle das Stübchen hergestellt und heizbar gemacht werden. Für das aus Kupfer herzustellende Kirchendach bestimmte der König eine runde Form; doch solle es obenauf eine „schärfe' haben, damit das Wasser leichter abrinne. Im Kreuzgang sollten saubere „gratgewölbe' gemacht und vertüncht werden. Endlich bestimmte der König an Stelle des abtretenden Rathes Blasius Khum den Rath Johann Abundus von Tschötsch als Verordneten in der ganzen

Bauangelegenheit. Durch diese vom 27. Juli 1554 datirte Entschließung Königs Ferdinand I. war jedoch der Bauplan der Kirche noch lange nicht in allen Theilen endgiltig festgestellt; das Jahr 1555 stieß wieder Manches um, was das Vorjahr zu ernstlicher Ausführung be stimmt hatte.. König Ferdinand, welcher seinen Kirchenbau keinen Augenblick aus dem Auge verlor, kam bei Betrachtung anderer Kirchen namentlich der Kirche zum heiligen Kreuz in Augsburg, wieder zu neuen Ansichten und Entschlüssen. Wie bereits

erwähnt hatte der König sür die Kirche ein „rundes dach' bestimmt, hauptsächlich um seinen Gemächern in der Burg durch eine hohe Bedachung die Aussicht nicht ganz zu benehmen. Nun habe er, schreibt der König aus Augsburg am 8. Jänner 1555, seither etliche Gebäude mit runden Dächern gesehen und erfahren, dass sie, mit Kupser oder in anderer Weise gedeckt, „zu ungewitters Zeiten kein wasser halten' und auch sonst nicht so dauerhast seien als die „gespitzten und scharfen dächer'. Es solle

also aus die Kirche so wie bei der Kirche zum heiligen Kreuz in Augsburg „ein gespitzts und schars' Dach geseht werden ^). Gleichzeitig aber befahl der König ') Die im gothifchen Stile erbaute Kirche zum heiligen Kreuz in Augs burg wurde im vorigen Jahrhundert derart in die Zwangsjacke des Zopfstiles eingezwängt, dass — wenigstens aus den photographischen Aufnahmen der selben — ihre ursprüngliche Gestalt schwer zu erkennen ist.

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Year:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Page 476 of 799
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Physical description: XVI, 740 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern ID: 183880
Unterm 5. März schreibt nun König Ferdinand nach Inns bruck, dass er Sensenhofer nach Frankreich schicken wolle. „Wir haben unsern Harnischmeisler Jörg Seusenhofer etlicher Sachen halber in Frankreich zu ziehen verordnet'. Derselbe soll mit Zehrung zur Reise dahin und zurück versehen werden. Zugleich gab König Ferdinand Befehl, dass Seusenhofer, welcher als guter Deutscher kein Französisch verstand, vom Zollner am Kuntersweg, Herrn Ludwig de Taxis, be gleitet werde. Was der König

nichts wissen. Da befahl aber der König, den der Meister in seiner Bedrängnis angegangen, „es solle mit ihm abgerechnet und ihm das, was über die erhaltene Zehrung ihm gebühre, gegeben werden'. Zu gleich aber schreibt König Ferdinand: „Und nachdem gedachter Seusen hofer Unserem lieben Bruder und Schwager, dem Kunig von Frank reich auf Unsere Kosten etlich Harnasch schlagen und zurichten würde', so soll man ihm Geld vorschießen, „damit er die Arbeit desto schleuniger und stattlicher verrichten mag

'. Aus diesem Schreiben ergibt sich nun, dass Jörg Seusenhofer etliche, also mehrere Harnische und zwar auf Kosten Ferdinands I. für den König Franz zu schlagen Auftrag hatte. Ferdinand I. lag aber vor Allem daran, dass der Harnisch für den „jungen König von Frankreich' fertig werde. Er schrieb des halb aus Wien, 26. Dezember desselben Jahres, er wünsche, dass dieser Harnisch ihm bei seiner Ankunft in den Niederlanden zugestellt werde, und es sei daher alles daran zu setzen, damit die Arbeit ehestens vollendet

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Year:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Page 231 of 799
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Physical description: XVI, 740 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern ID: 183880
Bianca; Margarethe, Kaisers Maximilian Tochter; König Philipp der Schöne; Johanna, dessen Gemahlin; König Ferdinand von Portugal; König Artus; St. Leopold; Gottfried von Bouillon; König Stefan von Ungarn; Gisela, „kunigin zu Hungern und erb rachter von Steyr, ir muter, kunigs Bela zu Hungern tochter ; Herzog Philipp von Burgund; Herzog Karl von Burgund; Ottopert und Theobert. Die rein malerisch behandelten Zeichnungen sind aquarellirte Federzeichnungen. Die Schatten sind mit breiten, kräftigen

werden müsse. Dass wir es aber nicht mit einer Zeichnung nach der gegossenen Statue, sondern mit dem Entwürfe Zu thun haben, nach welchem dieselbe ausgeführt worden ist, zeigt schon ein Vergleich des ersten Bildes: König Rudolf von Habsburg mit der Statue, wie sie ausgeführt vor uns steht. Die mehrfachen Abweichungen der Zeichnung von der Statue könnten nicht vorhanden sein, wenn wir es mit einer Abbildung der Letzteren zu thun hätten. Das Gleiche ist mehr oder weniger mit allen Bildern der Fall

. Die Entwürfe beweisen übrigens, dass der Bildhauer ihren künstlerischen Wert bedeutend zu erhöhen verstanden hat. Dass aber die Zeichnungen in der That von einem Maler, und zwar von Gilg Sesselschreiber, herrühren, wird sich aus folgenden Beobach tungen ergeben, die uns zugleich auf die Entstehungszeit und den Zweck der Bilder führen. Die älteste Statue, deren Zeichnung der Codex enthält: König Ferdinand von Portugal, später in Theobert umgetaust, war 1513 gegossen; ferner findet sich König Artus

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Year:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Page 495 of 799
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Physical description: XVI, 740 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern ID: 183880
soli, wellet uns davon ein abschrift hieher schicken, auch den Vicelio im Norwald zu schlagen nit znelassen bis auf unfern weitern bescheid, dann wir gedenken, er Hab die kgl. Majestät der sachen nit recht berichtet.' Das letztere war nun allerdings der Fall, und auch die von ihm dem König Ferdinand gegebene Versicherung, dass er mit dem Holze keine Handelsgeschäfte treibe, sondern es zu seinen eigenen Bauten benöthige, dürfte außer dem König kaum jemand geglaubt haben. Tizian halte

noch am Tage vor seiner Abreise einen Versuch gemacht, von der Regierung die Erlaubnis zn erwirken, im Ror- walde Holz zu schlagen, jedoch vergeblich, worauf er eine schriftliche Beschwerde an den König selbst richtete/) während die Regierung am selben Tage (20. October) an den Einnehmer in Toblach schrieb: er solle auf keinen Fall dem Vecelio gestatten, im Rorwalde Holz zn schlagen. Nach der Abreise Tizians von Innsbruck gerieth seine An gelegenheit ins Stocken. Zu einer weiteren Konzession

, als ihm die 300 sl. beim Zollner zu Roveredo anzuweisen, hatte sich die Re gierung nicht bewegen lassen. Tizian aber ließ sich mit dieser Summe nicht abfinden, sondern wendete sich im Frühling des folgenden Jahres mit einer heftigen Beschwerdeschrift an König Ferdinand selbst. Am 12. Mai 1549 schrieb infolgedessen der König an die hiesige Regierung: „Wasmassen wir von unserm getreuen lieben Titian Vecelio mit beschwerung gehorsamlich angerufen und gepeten worden, gnedigist Verordnung zu thuen

ohne jede Erlaubnis in dem von Jnnichen kaum eine Meile entfernten Rorwalde 21 Stämme schlagen ließen. Der Pfleger von Toblach aber ließ die Stämme konfisziren und be legte den Arbeiter, der sie geschlagen, mit einer Strafe von 0 Pfund Berner. Dieser Solzschlag der Gemerle von Junichen beleuchtet auch die im Schreiben Tizians an den König gegebene Versicherung: es befänden sich im Umkreise von 20 Meilen, oder noch mehr, keine Bergwerke. 2) <Zs ^ar dies eine Abschrift deS kgl. Befehls von 1548 in der Holz

9
Books
Year:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Page 282 of 799
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Physical description: XVI, 740 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern ID: 183880
Nock zierenden Lilien den „allerchristlichsten König' kennzeichnet. Auch Arm- und Beinschienen und insbesonders das Schwert sind in glän zender Weise ausgestattet. Lösfler hatte sich, um in der Arbeit des ihm übertragenen Bildergusses nicht ausgehalten zu werden, wie wir sahen, schon früher, nämlich am 28. August 1548, an Ritter Wilhelm Schurs mit der Bitte gewendet, derselbe möge sich bei König Ferdinand dafür ver wenden, dass die nächstfolgende Arbeit bestimmt werde, run den Bild schnitzer

, wenn derselbe mit dem Bilde Chlodwigs fertig geworden, weiter beschäftigen zu können und ihn nicht zu verlieren. Es sei ihm daher nothwendig zu wissen, welche Bilder der König zunächst herstellen und „aus was Manier, küriß oder sonst' er sie gießen lassen wolle. Die Bitte Löfflers wurde König Ferdinand unterbreitet und dieser antwortete am 3. October 1543, wenn das Bild seiner Mutter, Königin Johanna von Spanien, noch nicht geschnitzt und gegossen sei, so solle Lösfler zuerst dieses Bild gießen und ausbereiten

an König Ferdinand. vom 26. August lölil) hervorgeht, zn dieser Zeit die Form zum Gusse fertig gemacht. Nach dem Bilde Karls des Großen sollten, so hatte es Ferdi nand verlangt, die Bilder „Hang der Große surft zu Habspurg, Julius Cäsar, der erst Römisch kaiser, Ottopert kunig zu Provanz Herzog zu Steyr und sant Stephan kunig zu Hungern' gegossen werden. Die Regierung stellte jedoch dein Könige vor, dass die Verwandtschaft dieser „potentaten' mit dem Hause Oesterreich doch eigentlich sehr weit

hergeholt sei, und meinte, im Hinblicke ans die großen Kosten, welche der Guss dieser Bilder verlange, sollte der König diesen vor der Hand einstellen und dafür die Bildnisse Kaisers ') In demselben Berichte vom 17. October (Jahrbuch, a. a. O. Reg. Nr. 6757) bemerkt die Regierung, Johannas Bild sei schon vorhin „ganz zierlich' gegossen worden, jedoch nicht durch Lösfler.*

10
Books
Year:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Page 198 of 770
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IV, 752 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern ID: 183882
König Ferdinand hatte zwar befohlen, dass die Regierung alles Nothwendige mit dem Ausschusse berathe. Nachdem aber derselbe einerseits keine Vollmacht hatte, Geld aufzunehmen und andererseits es ablehnte, sich überhaupt in Geldsachen irgendwie einzulassen, so glaubte sie es auch nicht für nöthig zu halten, dem Ausschusse die ganze trostlose Lage, wie sie war, aufzudecken, um ihm nicht „alles Herz und Trost zu nehmen'. Um aber bei der drängenden Zeit Und der weiten Entfernung des Landesfürsten

- und vorderösterreichischen Landen zu verweisen ^). Inzwischen war der hilflosen Regierung Tags daraus von König Ferdinand Äie Ermächtigung zugekommen, von dem in Konstanz liegenden Pollweiler'schen Regiment, soviel als zur Rettung und Schirmung des Landes nöthig, zu nehmen und zu gebrauchen, worauf die Regierung auch sogleich den Befehl ergehen ließ, dass drei Fähn lein des genannten Regiments unverzüglich nach Tirol in Marsch gesetzt würden. Zwei Fähnlein aber sollten nach Bregenz und Feld- kirch verlegt

werden, um sie nach Bedarf entweder dort zu ver wenden oder sie in Eilmärschen ebenfalls nach Tirol zu Ziehen. Sollte aber „der Schwall davornen sich zutragen, so wollten sie Kriegs volk aus Tirol hinausschicken, damit Eines dem andern die Hand reiche'. 5. Abzug des tirolischen Hilfskorps nach Ungarn. Anordnungen König Ferdinands. Absendung von Gesandten an die Eidgenossen schaft. Ernste Vorstellungen der Regierung an den Kaiser. Nx- pt'üitns Milos. Verhandlungen mit dem Kardinal von Trient. Ans den Vorlanden

. Die Ginnahme von Augsburg. Trotz der mit jedem Tage sich bedenklicher gestaltenden Lage des Landes bestand König Ferdinand auf der Absendung der vom Landtage bewilligten Knechte -). Die Regierung sah sich gezwungen, i) Statthalterei - Archiv, An die k. Maj., k. 72 ff. -) Ter König war wol durch die wachsende Türkengefahr und die eben

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Books
Year:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Page 265 of 799
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Physical description: XVI, 740 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern ID: 183880
Die Eingabe Godls blieb ohne Erfolg, doch erhielt der Meister im Jahre 153 l außer seinem Wartgelde nicht weniger als 360 Gul den ausbezahlt, welche Bezahlung aber offenbar auf frühere Arbeit Bezug hatte. Aus dem Jahre 1532 liegt über die Arbeiten zum Grabmale keinerlei urkundliche Nachricht vor; die erste aus dem Jahre 1533 aber enthält einen Gnadenakt des Königs an die Witwe des in zwischen verstorbenen „pildschnitzers der pilde zu Mülan.' Dieser Gnadenakt, womit König Ferdinand der Felicitas

, Witwe des Leon hard Magt, in Anbetracht der getreuen und fleißigen Dienste ihres verstorbenen Gatten zur Erziehung ihrer Kinder 12 Gulden rh. auf drei Jahre bewilligt, ist datirt von Innsbruck, 20. Jänner, und, da der König vom 28. October 1532 bis 29. Jänner 1533 in Innsbruck residirte, so fällt der Tod des Bildschnitzers in diese Zeit. Gleich zeitig mit dem Gnadenakt an die Witwe Magts erhöhte der König dem inzwischen in die Gießerei aufgenommenen Rothschmied Bern hard Godl, einem Vetter

des Stefan Godl, seine Besoldung um 4 Gulden rh. Der Mangel an Nachrichten über den Fortgang der Grabarbeit im Jahre 1532 dürfte seinen Grund darin haben, dass Godl vom König Ferdinand mit einer andern Aufgabe betraut wurde, nämlich vier „silberin pild' zu gießen. Von diesen silbernen Bildern erscheint nur eines näher bezeichnet, und zwar in einem Inventar des Schatz gewölbes in Innsbruck vom Jahre 1532, in welchem der nachträg liche Zusatz steht: „Am 7. tag decembers 1533 ist hineingestellt wor den ain

silbrin knieend geharnascht pild, kunig Ferdinanden, Römischen kunigs, bildnus, so Stöfan Goldel (!) zu Mülein gössen hat, wigt sambt dem corn wienisch gewichts 59 mark 1 lot.' Dieses Bild, welches offenbar ein Votivbild war, hatte Godl spätestens im August 1533 fertig gestellt, da König Ferdinand am 3. September aus Wien die Regierung zu Innsbruck beauftragte, das Bild zu übernehmen und mit Godl abzurechnen. Die anderen drei Bilder hatte Meister Stefan dem Könige schon früher geliefert

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Books
Year:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Page 350 of 799
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Physical description: XVI, 740 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern ID: 183880
, von denen sie jene „mit den doppelten säulen für zierlicher' ansehe. Auch für die „abkleidung oben auf dem thor' habe sie eine andere „taugliche' machen lassen, ebenso zu einem zweiten Kapital für die Pfeiler des Thores. Ueber alles dies erwarte sie die Entscheidung des Königs- Der Gleichheit und Zierlichkeit wegen möge derselbe auch bewilligen, dass die Ein gangsthür in das Kloster und die Seitenthore der Kirche von Mar mor gemacht würden. Meister Nikolaus Düring benützte seine Sendung an den könig

lichen Hos, um die eigenen Ansichten und Bedenken in Betreff des Baues geltend zu machen, und brachte dieselben in einer eigenen Schrift zur Kenntnis Königs Ferdinand I. Diesem waren, wie schon er wähnt, selbst verschiedene Zweifel aufgestiegen; er berief daher feine Wiener Bau- und Werkmeister zu einer Berathung. Diese Architekten mussten aber erst alle Kirchen Wims ablaufen, um sich ein Urtheil in der Sache zu bilden. Das Gutachten der Bau- und Werkmeister Wiens machte König Ferdinand nicht blos

im höchsten Grade ängstlich, sondern erfüllte ihn auch mit Unwillen gegen die Regierung in Innsbruck und die Von ihr angestellten Baumeister. Er habe sich, schreibt der König am 4. Mai an die Innsbrucks Regierung, nach dem Eintreffen Dürings mit seinen Bau- und Werkmeistern, „welche solcher gepeu auch ganz wol erfaren und verftendig sein', berathen und gefunden dass die Regierung und Düring „in berathschlagung etlicher punkte der gepeie vil zu wenig und zu schlecht gethan'. Vor allem tadelt es der König

. Dann will der König unter den Kirchensenstern „ain karnis oder gesimbs' angebracht wissen, damit

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Year:
1900
Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
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Page 257 of 799
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Physical description: XVI, 740 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/1 ; II 59.015/1
Intern ID: 183880
jenein der Eleonora ein in glatten Falten reich zur Erde fallendes- Kleid gab, hielt es die spätere Zeit für unbedingt nothwendig, die königliche Würde in das steife „guldin tuech' zu kleiden. Im Februar 1528 hatte Jörg Kölderer die im Auftrage Königs Ferdinand I. angefertigte Zeichnung des kaiserlichen Grabes bereits der Regierung Zu Innsbruck übergeben und diese erbat sich in ihrem Schreiben vom 28. Februar von dem König die Weisung, wohin Kölderer das „visier und muster' bringen solle

. Die vom 13. März datirte Antwort des Königs lautete dahin, das „muster' zum Grabe solle ihm durch Kölderer, welcher ihm nach ihrem Berichte darüber das Nähere mittheilen würde, nach Regensburg gesendet werden. Ueber eine Reise Kölderers nach Regensburg liegt keine weitere Andeutung vor, wol aber über seine Reise zum König nach Prag, wohin er „truhen mit visierungen' brachte und von ivo er sich dann nach Wien und Wiener-Neustadt begab, um örtliche Studien über die Aufstellung des Grabmals zu machen. Kölderer

nahm als Be gleiter oder als Diener einen gewissen Christoph Maldaner mit. Dieser war am 22. September wieder in Innsbruck eingetroffen und erhielt an diesem Tage die Bezahlung für seine auf 13 Wochen be rechnete Reise. Kölderer hat also erst im Juni seine Reise von Innsbruck nach Prag angetreten, wo er dann bis Mitte August verweilte. König Ferdinand sendete Kölderer von Prag weg nach Wien und Wiener-Neustadt, wo Kaisers Maximilian I. „begrebnus statlich oder fueglich aufgericht werden möchte

.' Unterm 15. August hatte König Ferdinand mit Bezug darauf der niederösterreichischen Raitkammer den Befehl ertheilt, feinem Baumeister jemand zur Seite Zu geben, welcher ihn mit Rath und That unterstützen solle. Die Visirungen, welche Kölderer nach genommener Einsicht anfertigen, und die Relation, die er darüber schriftlich verfassen würde, möge die Kammer in Empfang nehmen und behalten, bis er selbst nach Wien komme. Die Kammer solle auch seinem Baumeister das Reise geld sür zwei Personen und zwei

Pferde während seines Aufent haltes in Wien, zur Reise nach Wiener-Neustadt und zurück nach Innsbruck bezahlen ^). In Vollziehung der ihm vom Könige ertheilten Aufträge sollte Kölderer sowol in Wien als in Wiener-Neustadt die Klosterkirchen und andere Gotteshäuser, die sich zur Aufnahme des kaiserlichen Grabmals eignen würden, besichtigen und hierüber unter Vorlage von Plänen an den König Bericht erstatten. ') Jahrbuch, a. a. O. III, Reg. 3015. ''

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Year:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Page 642 of 770
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IV, 752 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern ID: 183882
Noth und Bedrängnis die unglückliche Thürmerin von Hall, und zwar, wie der Erfolg bewies, nicht fruchtlos. Die Herzogin ver wendete sich für Ebensang bei ihrem durchlauchtigsten Vater, König Ferdinand, schriftlich und später, als er im Jahre 1550 durch Bayern reiste^ durch mündliche Fürbitte. Aus die dringenden Vorstellungen und Bitten der Herzogin be gnadigte der König den Thürmer von Hall und schrieb deshalb an die Regierung von Innsbruck aus München, 2. Juli 1550, unter anderew Folgendes

: „Dieweil Wir Unserer geliebten Tochter solch ihr vorige und jetzige, emsige und ernstliche Fürbitt nicht abschlagen, noch weigern können, so haben Wir demnach gedachten Thurnkr seiner begangnen Verbrechung, darmit er beschreit ist, gnädiglich begnadet und ihm Unser fürstliche Grasschaft Tirol, auch andere Unsere König reiche und Lande wiederum geöffnet. Das zeigen wir euch also gnädiglich an und befehlen euch, daß ihr den Thurner wiederum em- kommen und bei dieser Unser Begnadigung beleiben lasset

, ein Geständnis über den Kübeldiebstahl abzulegen. Zur Bekräftigung ihrer Vorstellung hatten die Gesandten von Hall die Prozessakten und den oberwähnten Freibrief nach Augsburg mit gebracht. König Ferdinand, welcher Rechte und Freiheiten der Städte wie einzelner Personen mit der höchsten Gewissenhaftigkeit respek- tirte, nahm aus die Vorstellung der Gesandten von Hall seine Be gnadigung soweit zurück, dass dadurch die Stadt Hall in ihrer Frei-^

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Year:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Page 176 of 770
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IV, 752 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern ID: 183882
deutlich genug hervor. „Die Liebe unter den Ständen',. sagt ein Bericht an König Ferdinand, „ist eine Zeit her bei den beschwer lichen Durchzügen und Steuern, von wegen der zwiespaltigen Reli gion und der Freiheit mt wenig erloschen'. Es wird dem Landes fürsten nicht verhehlt, dass das Land zur Schweiz hinneige, da die Stände „vermeinen, dass die Freiheit bei den Pündten und Eid genossen sei' i). Freilich vergaßen die Herren des Regiments auch zu erwähnen, dass das Land Tirol die Treue eben

des Harrbedrängten nach ihm ver langte, um die Bitten und Beschwerden unmittelbar an den Thron gelangen zu lassen. König Ferdinand hatte auch in der That sein Versprechen gegeben, persönlich auf dem Landtage zu erscheinen. Allein bald fesselte ihn der unvermeidliche Krieg mit den Türken an die Ostgrenze seines Reiches. Bergebens hatte auch des Königs Familie in kindlicher Freude sich nach ihrem Vater gesehnt. Zur wirksamen Vertretung der landesfürstlichen Interessen und, um den Tirolern einen ehrenvollen Ersatz

für seine Person zu geben, ließ er sich durch seinen Sohn, den eben aus Spanien in Tirol angekommenen König Maximilian von Böhmen vertreten und versah denselben Zu diesem Zwecke mit einer ausführlichen Instruktion^). König Maximilian war am 17. Dezember in Bozen eingetroffen, auf welchen Tag auch die Abgeordneten angewiesen waren, „an der Herberge zu sein'. Das Land hatte sein Möglichstes gethan, um den erlauchten Sohn des Landesfürsten schon bei seincrAnkunst in Tirol würdig zu empfangen. Das ihm zu Bozen

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Year:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Page 220 of 770
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IV, 752 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern ID: 183882
— 2!0 — Moritz hatte eine Zusammenkunft mit König Ferdinand in Linz verabredet, und dieser ließ es an ihm nicht schien, dieselbe ehe möglichst zu veranlassen. Moritz reiste nach langem, beabsichtigten Zaudern in der That von Augsburg weg nach Linz ab, wohin auch Ferdinand von Wien aus sich verfügte. Ani Tage seiner Abreise (14. April) von Wim richtete er noch in gutem Vertrauen aus ein günstiges Resultat seiner Linzer Reise ein ermunterndes Schreiben an die Regierung zu Innsbruck, worin er sagt

so viel immer möglich ihre Ankunft beschleunigen wollte' °). Gleichzeitig schrieb auch des Kursürsten Kanzler, Dr. Mordeisen, aus Ingolstadt, Y. April, dass er auf Befehl seines Herrn sich alsbald erheben und zu König Ferdinand kommen merde, da er noch vor der Ankunft des Kurfürsten einige „getreuliche Werbungen' an den König zu bringen habe'). An einem glücklichen Resultat der Linzer Zusammenkunst musste bei der Gefahr, die dem Lande Tirol drohte, der Innsbrucker Re gierung natürlich

schlägt deswegen vor, irgend einen Ort in Bayern zu wählen, welcher hoffen ließe, dass Moritz und Markgras Albrecht persönlich dahin kämen. Zweifel über die redlichen Absichten des Kurfürsten hatten von Zeit zu Zeit auch den König Ferdinand er griffen, obwol er eine neuerliche schriftliche Erklärung desselben er halten halte, dass derselbe nach Linz kommen werde, dann! die „vor habende Kriegsübung abgestellt werde', Ferdinand ließ noch am ' > Ttaikhalierei - Archiv. Von k. Maj., f. WS : T rüffel

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Year:
1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Page 178 of 770
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IV, 752 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern ID: 183882
welche großen Nutzen zögen, aber mit dem Land kein Mitleiden trügen. War es nun König Ferdinand in der Hauptsache darum zu thun, Mittel für den Krieg gegen die Türken zu erhalten, so ver gaß er doch nicht, „der beschwerlichen Läufe und der geschwinden Praktiken, so hin und her schweben'. Es sei „deshalb auch hoch von- nöthen, dass man in Tirol mit einer Summe Geldes zu Nothbauten an den Gränzen und Zur Bestellung eines freien Fußvolkes wie zur Beschaffung von Proviant sich gefasst mache

'. Dem Landtage wurde bei dieser Gelegenheit auch die neue Polizeiordnung, nach dem Muster der vom Kaiser und den Reichs ständen beschlossenen, mit landesfürstlichen Verbesserungen zur Be gutachtung, „zur Mehrung oder Minderung' vorgelegt. Zur Abwendung der Gefahren für die allgemeine Christenheit, die ihr aus Krieg, Spaltung der Religion, Hunger, Krankheiten, Sünden und Missethaten erwachsen, und damit „der allmächtige Gott wieder Zu uns sich kehre und Einigkeit im heiligen Glauben verleihe', habe König

Ferdinand befohlen, dass in allen Pfarren an jedem Freitag eine Prozession, Litanei und darauf ein Amt gesungen oder wenigstens gelesen werde. Die Stände möchten zur Durchführung dieses Gebotes das Ihrige beitragen. Endlich soll der jüngst verordnete Ausschuss kontinuirt, die verstorbenen Mitglieder desselben ersetzt und dem Ausschuss neue Gewalt und Macht gegeben werden, das, was die Nothdurft erheische, zu beschließen und auszuführen. Am heiligen Abend überantwortete der Landtag dem König Maximilian

feinen Abfchied. Das Resultat der Berathungen entsprach den Forderungen des Landesfürsten nicht in vollem Maße. Die Ver treter des Landes dankten im Abschiede für das Entbieten der könig lichen Freundschaft und Gnade und drücken ihr Bedauern aus, dass sie ihr Anliegen dem geliebten Landesfürsten nicht persönlich und mündlich hätten vorbringen können, da durch die Schrift es sich nicht so begründet und ausführlich darstellen lasse, wie die Noth des Landes es erfordere. Nach Aufzählung vieler Gründe

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