Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
That dem Grafen Christoph Philipp am 1. November 1541 die er betene Bewilligung. Die Gräfin brachte 3000 sl. als Heiratsgut nach Schenna und erhielt dieselbe Summe von ihrem Schwiegervater und 1000 fl. als Morgengabe. Kaiser Ferdinand I., welcher zur Hochzeit geladen worden war, nahm die Einladung an und sendete einen Vertreter nach Schenna, welcher im Namen Sr. Majestät das Braut paar beglückwünschte und demselben ein silbernes, vergoldetes und emaillirtes Trinkgeschirr im Gewichte von 65 Loth
überreichte. Die Ehrengabe war vom Goldschmied Erhart Köllinger in Innsbruck angefertigt worden. Wenige Jahre darnach, nämlich 1545, wurde auf Schloss Schenna ein zweites Hochzeitsfest, an welchem Kaiser Ferdinand sich durch einen Vertreter betheiligte, gefeiert. Eine Tochter des Grafen Christoph Philipp von Lichtenstein, Barbara, wurde mit Paris Grasen von Lodron vermählt. Namens Sr. Majestät war Blasius Knen, Ritter, zur Hochzeit erschienen und überreichte als Geschenk des Landesfürsten einen wertvollen
silbernen Pokal. Graf Philipp lebte mit seiner Gemahlin, obwol ihm diese keine Kinder schenkte und in religiöser Beziehung protestantischen Anschauungen huldigte, in bestem Einvernehmen. In seinem Testa mente preist er ihre „Liebe, Treue, Freundschaft und guten ge neigten Ehewillen.' In der ganzen Zeit des Zusammenlebens habe sie sich „in Liebe und Leid, Gesund- und Krankheiten und allen andern zugefallnen Sachen vielfältig und unverdrossen erzeigt und bewiesen, wie einer ehrlichen frommen