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[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 359 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
Die Kundschafter zur Zeit der zweiten Türkenbelagerung Wiens im Jahre 1683. 351 durch die Ausfallpforte beim Schottentor die belagerte Stadt verlassen hat und nach mannig fachen Abenteuern am 15. August früh zur kaiserlichen Armee und zu Herzog von Lothringen gelangte, der zu dieser Zeit bei Stillfried an der March stand. Am 17. August kam Kolschitzky mit seinem Diener glücklich wieder nach Wien zurück und brachte die Nachriebt, daß sich ein Entsatzheer von ungefähr 70.000 Mann schon zu sammeln

beginne und daß Herzog von Lothringen Tököly bei Preßburg schwer geschlagen habe. Aus diesem Anlaß wurde in Wien ein Dankgottesdienst abgehalten. Kolschitzky erhielt seine versprochene Belohnung 1 ). In dem im Hofkammerarchiv erliegenden Rechnungstagebuch des Hof- *) Bekk Dr. Adolf, Die Vertheidiger Wiens in den Türkenkriegen 1529 und 1683. Salzburg 1883, S. 5/6. (Bermann Moriz), Wienerisches Ehrenkränzlein von 1683. Wien 1883, S. 13. Camesina Albert, Wiens Bedrängnis im Jahre 1683. Als Bd. VIII

der Berichte und Mitteilungen des Altertumsvereines zu Wien, Wien. 1865; Separatabdruck, Wien 1868, S. 43 und 47. Chelmecki Dr. Johann, König Johann Sobieski und die Befreiung Wiens . . . Wien 1883, S. 32/33. Das Heldenmüthige / wiewol gefährliche Unterfangen / Herrn Georg Frantzen Koltschitzky .. . Wien 1683; Salzburg 1683; Ulm 1683; Nürnberg 1683. Feigius Johann Konstantin, Wunderbahrer Adlers-Schwung. ... Wien 1694, II, S. 48 und 50. Francisci Erasmus (Finx): Schau- und Ehren-Platz Christlicher

Tapfferkeit / Das ist: ... Belägerungen ... Wien. ... Nürnberg 1684, S. 35 und 38. Francisci Erasmus, Vor-Blitz deß Fortstralenden Adler-Blitzes. .. . Franckfurt und Leipzig, 1691, S. 550, 552, 555. Ghelen Johann van, Relazione compendiosa, e veridica Del famoso assedio ... di Vienna ..., Venezia 1684, S. 40, 41, 46. Helfert Freiherr v. (Josef Alexander), Der Chef der Wiener Stadtverteidigung gegen die Türken. Prag 1883, Wien 1889, S. 30. Hocke, S. 115, 117, 127—129. Huhn Christian Wilhelm, Nichts Neues

und Nichts Altes / oder umbständliche Beschreibung / was anno 1683 . . . Belagerung Wiens . .. Breslau 1717, S. 133/134, 141. Kriegs jähr, S. 189—191. Kuklinski P. Jakob, Kamaldulenser — Eremie und der Entsatz Wiens 1683. Wien o. J. (1907), S. 31—33. Leithner Dr. Franz S., Der heldenmüthige Kampf Wiens gegen die Türken und Onno Klopps ungerechte Verdächtigungen der Wiener Bürgerschaft. Krems a. d. Donau 1883, S. 47. Lorenz Reinhold, Türkenjahr 1683. Das Reich im Kampf um den Ostraum. Wien 1933, S. 195/196

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[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 365 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
Die Kundschafter zur Zeit der zweiten Türkenbelctgerung Wiens im Jahre 1683. 357 Vertreibung 1670 dem Juden Cöpel Rist gehört hat. Es wurde wie die anderen Häuser des ehemaligen Ghettos von der Stadt Wien übernommen und im Jahre 1675 an Karl Astan Schleiffer verkauft. Da dieser aber den bedungenen Kaufpreis nicht erlegen konnte, wurde es ihm nicht einverleibt und fiel wieder an die Stadt zurück. Kolschitzky, dem es anscheinend nur um die Erlangung des Bürgerrechtes und den Wert des Grundstückes

Christenheit und Wohlfahrt der belegerten Stadt Wien durch das türkische Lager habe schicken lassen eine Reißzehrung von 12 Talern, d. i. 18 Gulden auszuzahlen.' Über den weiteren Verlauf der Wallfahrt und ob Kolschitzky nicht schon in Graz umgekehrt ist, ist nichts bekannt geworden a ). Wie steht es nun mit der Legende, Kolschitzky habe sich die im türkischen Lager erbeuteten Kaffeesäcke, deren Inhalt den Wienern damals gänzlich unbekannt gewesen sei, als Belohnung für seine Dienste geben lassen

und habe dann in Wien zum ersten Male Kaffee ausgeschänkt ? Gustav Gugitz weist in seinem vortrefflichen Buche: „Das Wiener Kaffeehaus' 3 ) nach, daß bereits in der 40stündigen Gebetsordnung vom 3. Juli 1663 unter der Gruppe der „Greissler, Häringer, Oeler und Fütterer' auch die „Kaffeer' angeführt sind, woraus man schließen kann, daß zumindest 20 Jahre vor der Türkenbelagerung in Wien Kaffee gehandelt, wenn auch nicht ausgeschänkt wurde. Und tatsächlich kann man einem Akte im Reichsfinanzarchive entnehmen

, daß schon am 6. Juli 1668 ein Raize aus Belgrad, namens Demetrius Domasy, neben anderen Waren auch 20 Pfund Kaffee aus Wien ausgeführt hat und deshalb in den Listen des kaiserlichen Waaghauses zu Wien eingetragen erscheint 4 ). Der Ausschank des Kaffees in Wien selbst ist aber erst nach der Türken belagerung nachgewiesen. Einem von Gugitz im vorerwähnten Buche abgedruckten, seither beim Brande des Justizpalastes zugrunde gegangenen Aktenstücke des Staatsarchivs des Inneren von 1747 kann man folgendes

entnehmen: „Da nach der türkischen Belagerung Camesina, Bedrängnis, S. XXXI—XXXIV. Weschel Leopold Matthias, Die Leopoldstadt bey Wien. Wien 1824, S. 279, Nr. 30. Schwarz Dr. Ing., Das Wiener Ghetto, seine Häuser und seine Bewohner. Wien 1909, S. 221, 249, Nr. 30. Rotter-Schmieger, Das Ghetto in der Wiener Leopoldstadt. Wien 1926, S. 77, Nr. 30. 2 ) Peez, Kolschitzkys Romfahrt, S. 24/25; Kolschitzky, S. 78—80. 3 ) Gugitz Gustav, Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien 1940

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[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 428 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
420 WassillcOy Wrbna steht jedoch für seine Handlungsweise ein und entkräftet die Vorhaltungen des Kaisers mit dem Hinweis darauf, daß die Voraussetzungen in den übrigen Ländern wesentlich andere seien als in dem ihm anvertrauten Land. Auch betont er noch einmal, daß er die Kontribution von den ursprünglich verlangten 32 Millionen ohnehin auf 12 Millionen herab gedrückt und Zahlungsaufschübe erwirkt habe und weist besonders auf die Gefahr hin, der Wien ausgesetzt gewesen wäre, wenn Napoleon

seine Drohungen verwirklicht und die Stadt seinen Soldaten, „deren sich immer seit dieser Zeit von 32.000 bis 36.000 *) in Wien befanden', zur Plünderung überlassen hätte. Aus allen diesen Gründen habe Wrbna nicht gewagt, die Abfuhr der Kontribution noch länger hinauszuzögern und die Bevölkerung einer solchen Ge fahr auszusetzen' 2 ). Am 26. Dezember 1805 wurde der Friedensvertrag in Preßburg unterzeichnet. Von österreichischer Seite unterschrieben Fürst Johann Liechtenstein und FML. Graf Ignaz Gyulay

, von französischer Seite Minister Talleyrand. Die Nachricht von dem abgeschlossenen Frieden wurde durch den Staatskanzleisekretär Baron Hormayr an Graf Wrbna nach Wien überbracht 3 ). Am 28. Dezember 1805 erfolgte die Kundmachung des Friedens durch den Generalgouverneur von Osterreich General Clarke ; am Abend desselben Tages reiste Napoleon von Wien ab. Am 29. Dezember verließ General Hulin Wien, an seiner statt wurde General Morand zum Stadtkommandanten von Wien ernannt 4 ). In einem Geheimartikel

zum Friedensvertrag hatte sich der Kaiser zur Zahlung von 40 Millionen Franken in schwerem Gelde „als Loskauf' aller auf die Erbländer gelegten und noch nicht erhobenen Kontributionen verpflichtet 5 ). 8 Millionen Franken sollten schon amTage der Auswechslung der Ratifikationsurkunden bezahlt werden. Von der Erfüllung dieser Bedingungen hing die Räumung der Erbländer und der Abmarsch der feindlichen Truppen aus Wien ab. Da mit einem so schnellen Eintreffen der Geldtransporte wegen der weiten Ent fernung

angebrachte Geld summe erreicht werden dürfte, indem ein solches Opfer bei den vorerwähnten Anständen beabsichtiget worden zu sein scheint' 7 ). Ob und inwieweit Liechtenstein bei Talleyrand reüssiert hat, läßt sich aus dem zur Ver fügung stehenden Aktenmaterial nicht erkennen. Die Auswechslung der Ratifikations urkunden fand jedenfalls schon am 1. Jänner 1806 um 10 TJhr vormittags in Wien statt 8 ). Am 2. Jänner reiste Talleyrand ab. Am selben Tage, also einen Tag nach dem Austausch

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[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 369 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
Die Kundschafter zur Zeit der zweiten Türkenbalagerung Wiens im Jahre 1683. 361 weiter mit ihm geschehen sei, darüber habe man nichts mehr erfahren können. Camesina ist nun der einzige, der auf diese Stelle bei Feigius in seinem Werke „Wiens Bedrängnis' — veröffentlicht als Bd. 8 der Berichte und Mitteilungen des Altertumsvereines zu Wien — hinweist, allerdings bemerkt er dazu, daß diese Version nicht sehr wahrscheinlich sei, da Michaelowitz auf alle Fälle auch unter Hintansetzung seines Lebens

getrachtet hätte, nach Wien zu kommen 1 ). Was war aber wirklich das weitere Schicksal des Kundschafters Michaelowitz ? Michaelowitz schlug fürs erste alle persönlichen Vorteile aus, wie aus einer Bescheinigung des ersten Sekretärs des Hofkriegsrates Valerius Michael v. Luffenthal vom April 1685 hervorgeht 2 ).' Erst im Jahre 1687 erhielt Michaeolowitz auf sein Ansuchen von Kaiser Leopold eine Pension von ISO Gulden jährlich, u. zw. ausdrücklich nicht allein für seine Dienste bei der ottomanischen Pforte

, dann 1689 beim Empfang einer türkischen Gesandt schaft in Pottendorf bei Wien, hernach in Ungarn mit Hofkammerrat Baron Tullio Migilio und wieder mit Sekretär Melmeck tätig war. Schließlich fungierte Michaelowitz 1690 in der von den Türken abgetretenen Festung Kanicsa als Dolmetsch bei der Übergabs kommission und mußte dann die türkischen Generäle, u. zw. den Festungskommandanten Mustapha und den Janitscharen-Aga Muhamed nach Belgrad begleiten 4 ). Dem Gesuche liegen auch Bestätigungen

über die geleisteten Dienste während der Türkenbelagerung bei von Herzog von Lothringen 5 ), Starhemberg 6 ), Hofkriegsratsekretär Luffenthal 7 ), vom Bürgermeister der Stadt Wien Simon Stephan Schuster 8 ) sowie von den erwähnten türkischen Generälen 9 ). Auf das Gesuch des Michaelowitz erfolgte am 27. Oktober 1691 die kaiserliche Entschließung 10 ). Sie lautete zustimmend. Über das weitere Leben des Michaelowitz ist nichts bekannt, nur über sein Sterben fand sich im Totenprotokoll im Archiv der Stadt Wien

folgender Vermerk: „20. Februari 1699: Der Edle und gestrenge Herr Georg Michaelowitz, kaiserlicher Hofkammerdiener ins Herrn von Frantzenaus Haus (heute Glockengasse 4) in der Leopoldstadt ist an einer schwarzen Gallsucht und Lungen katarrh beschaut, alt 50 Jahre.' Nun wurde Michaelowitz vergessen. Erst spät — im Jahre 1887 — nannte die Gemeinde Wien eine kleine Gasse in Neumargareten, jetzt Meidling, nach ihm, der mehr mals sein Leben für die Erhaltung der Stadt aufs Spiel gesetzt hat n ), aber schon

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[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 6 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
Inhaltsverzeichnis des II. Bandes. V. Rechts-, Verfassungs- und Wirtschaftsgeschichte. 1. Österreich. Seite 49. Erwin M. Auer (Wien): Die Ordensgarderobe. Ein Beitrag zur Geschichte der kleinen Wiener Hofdienste. (Mit 1 Tafel.) 3—23 50. Hermann Baiti (Graz): Beiträge zur Geschichte der steirisehen und österreichischen Straf rechtskodifikationen im 15. und 16. Jahrhundert 24—34 51. Karl Bednar (Wien): Zur mittelalterlichen Besiedlungs- und Grundbesitzgeschichte der Schneeberggegend

35—43 52. Oswald Gschliesser (Innsbruck): Zur Geschichte der Grundrechte in der österreichischen Verfassung 44—60 53. Josef Karl Homma (Eisenstadt): Die Wüstungen des nördlichen Burgenlandes 61—81 54. Paul Roth (Basel): Easleriseh-Vorderösterreichische Schiffahrtsstreitigkeiten im Lichte geheimer Korrespondenzen (1760—1765) 82—93 55. Otto Stolz (Innsbruck): Wesen und Zweck des Staates in der Geschichte Österreichs ... 94—110 56. Rudolf Till (Wien): Der Sicherheitsausschuß des Jahres 1848 111—123 2. Kanonistik

. jö7. Johannes Baur (Brixen): Die Brixner Synode von 1318 in ihrer liturgiegeschichtlichen Bedeutung. (Mit 1 Tafel.) 124—151 58. Josef Prader (Brixen): Die Gerichtsbarkeit des Brixner Domkapitels 152—196 59. Benno Roth (Seckau): Das Seckauer Oblaywesen 197—225 60. Karl Wolfsgruber (Brixen): Die Wahlkapitulationen der Fürstbischöfe von Brixen ...226—244 VI. Kirchengeschichte. 61. Erika Weinzierl-Fischer (Wien): Visitationen und Reformversuche im Benediktiner kloster Millstatt

während des 16. Jahrhunderts 247—257 62. Hubert Jedin (Bonn) : Bischof Domenico de Domenichi und Kaiser Friedrich III. Ein Beitrag zur Geschichte der Beziehungeil zwischen Reich und Kurie im 15. Jahrhundert 258—268 63. Andreas Posch (Graz): Die deutsch-katholische Gemeinde in Wien 269—282 64. Friedrich Engel-Janosi (Washington): Zwei Studien zur Geschichte des österreichischen Vetorechtes 283—300 VII. Allgemeine und österreichische Geschichte. 65. Werner Ohnsorge (Hannover): „Renovatio regni Francorum' 303—313 66. Walter

Goldinger (Wien): Paul von Oberstein. Ein Diplomat im Dienste Maximilians I. und Ferdinands 1 314—326 67. Kàlman Juhäsz: Jànos lordly olasz diplomatàja (Ein italienischer Diplomat des Königs Johann von Zapolya [Giovanni Bonzagno]) 327—333 68. Eduard McCabe (London): Another centenary. The execution of Charles 1 334—338 69. Otto Forst-Battaglia (Wien): Michai Wiéniowiecki. Ein Kapitel aus einer politischen Geschichte Polens 339—348 70. Walter Sturminger (Wien): Die Kundschafter zur Zeit der zweiten

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[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 422 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
dem Magistrat mit dem Auftrag zu übergeben, „einige Stunden vor dem Einzüge der französischen Armee in Wien auf allen ihm vom Ärar über- gebenen Kassen und Depositen das Wappen der Stadt Wien anzubringen' 3 ). Diese Vorsichts maßnahmen vermochten allerdings nicht, die Kassen vor der Beschlagnahme durch die Franzosen zu retten. In der Stadt selbst waren bereits die in Not- und Kriegszeiten üblichen Erscheinungen aufgetreten. Bei Verkäufen wurde die Annahme der Bankozettel verweigert, das Metallgeld

verschwand aus dem Verkehr und es mangelte bald an Kupfermünzen. Um diesen Schwierig keiten abzuhelfen, sah sich Wrbna genötigt, durch den Magistrat Wien Münzzettel zu 12 und 24 kr. ausgeben zu lassen, die an Zahlungs Statt angenommen wurden und bei geänderten Zeitumständen wieder gegen Ausgabe von Kupfergeld eingezogen werden sollten 4 ). Die Sicherung der „Approvisionierung' der Residenzstadt bildete ebenfalls eine große Sorge Wrbnas. Wien war zum Großteil auf die Lebensmittelzufuhren aus dem Marchfeld

und aus Böhmen und Mähren angewiesen. Ruhe und Ordnung in der Stadt hingen von dem rechtzeitigen Eintreffen dieser Zufuhren ab. Wrbna beschwört daher den Kaiser in seiner alleruntertänigsten Note vom 9. November, worin er den Abtransport aller Kassen und der Schiffe der Zivilbehörden meldet — auch für die geflüchteten Güter der Privaten wurde damals ein Schiff zur Verfügung gestellt —, „nicht zuzugeben, daß durch die k. k. Armee die Zufuhr der Lebensmittel nach Wien verhindert werde' 5 ). An diesem Tage

die Besetzung zu ersparen, als die Waffenstillstandsverhandlungen liefen. Um den entscheidenden Zeitpunkt für diese Form der Übergabe wahrzunehmen, erging am 7. November 1805 7 ) ein kaiserliches Handschreiben an Wrbna mit dem Auftrag, „daß sich mit der Kapitulation für die Stadt Wien nicht übereilt werde, damit falls durch den abge schickten FML. Graf Gyulay ein Waffenstillstand eingegangen werden sollte, wir nicht die Stadt ohne x ) Schreiben Wrbnas an den Hofkammerpräsidenten Graf Zichy vom 10. November

1805, LHK, Nr. 15. 2 ) Dekrete an Gillenberg vom 8. November 1805, LHK, Nr. 984. s ) Dekret an den Magistrat Wien vom 10. November 1805, LHK, Nr. 15. 4 ) Dekret an den Magistrat Wien vom 8. November 1805, LHK, Nr. 6, 36. 5 ) KFA, Fasz. 76 a, Note vom 9. November 1805. 6 ) KFA, Fasz. 76 a, Note vom 1. November 1805. 7 ) An diesem Tage befanden sich der Kaiser und die Kaiserin noch in Wien. Die Kaiserin verließ die Hauptstadt am 8. November 1805.

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[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 363 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
hat auch durch ihren Leseverein die Herausgabe des 1933 in ukrainischer Sprache und cyrillischer Schrift erschienenen Romans von Filipczak „Kolsehitzky der Held von Wien' 2 ) gefördert. Noch heute sollen dort viele Leute leben, die seinen ukrainischen Namen, einen typischen Herkunftsnamen, tragen. Mit Wien kam Kolsehitzky in Fühlung durch seine Anstellung als Dolmetscher bei dem Belgrader Kontore der damals bestehenden Orientalischen Kompanie, einer unter dem Schutze Kaiser Leopolds I. stehenden Gesellschaft von Wiener

Kaufleuten zur Pflege des Handels mit dem Oriente. Zur Ehre Kolschitzkys wollen wir aber hoffen, daß er nicht zu jenen „untrewen Bedienten' d. h. „untreuen Bediensteten' gehört hat, welche die Kompanie im Jahre 1673 ent lassen mußte 3 ). In den nun folgenden Jahren finden wir Kolsehitzky als selbständigen Orient warenhändler in der Leopoldstadt. In Wien hatten sich nämlich mehrere serbische Kauf leute — damals Raizen genannt — als Vermittler des Handels mit der Türkei nieder gelassen. Die Bezeichnung

„Raizen', lateinisch „Rasciani', ungarisch „Raszok', kommt vom mittelalterlichen Landesnamen „Rascien' für einen von griechisch-orientalischen Serben bewohnten Landstrich. Die raizischen Kaufleute schädigten aber die bodenständige Kaufmannschaft durch ihre Praktiken und kamen auch in den Verdacht der Spionage zugunsten der Türkei, Daher erging am 6. Juli 1678 ein Dekret der niederösterreichischen Regierung an den Stadtmagistrat von Wien, kraft dessen alle Raizen alsbald fortgeschafft werden sollten

. Ein Auszug dieses Dekretes ist im Abschriftenbuche des Vorstandes der bürgerlichen Kaufleute Wiens, Namens Wenzel Nedorost, vorhanden, das im Archiv des Gremiums der Kaufmannschaft in Wien verwahrt wird 4 ). Nur für einen Hofbefreiten namens Johann Diodato, auch Theodat genannt — auf den ich noch zurückkommen werde—, und für den Hofbefreiten Constantin Ciriac wird eine Ausnahme gemacht. Außerdem für den Orientwarenhändler Franz Georg Goldschütz „der ein Polakh sein wollte'. Wir sehen, wie der wendige

Kolsehitzky, der sich vordem anscheinend wegen seiner Handelstätigkeit als Raize ausgegeben haben dürfte, nun auf seine polnische Herkunft pochte, schon damals *) Hryzay Dr. Ostap, Die Ukrainer und die Befreiung Wiens 1683. O. O. (Wien 1933), S. 14 ff. 2 ) Filipcsak Ivan, Kulcickij geroj Vidnja. Istoricna povist'c XVII v Kulöici Slachotska, Sambir 1933 (in cyrillischer Schrift). 3 ) Peez, Kolschitzkys Romfahrt, S. 22; Kolsehitzky, S. 74. 4 ) Archiv des Gremiums der Wiener Kaufmannschaft „Protokoll

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[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 481 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
errichtete der österreichische Ingenieur- und Architekten-Verein seinem berühmtesten Mitglied (ab 1852) ein von Künstler hand geschaffenes Denkmal auf dem Semmering und gründete aus dem reichlichen Spenden überschuß eine Ghega-Stiftung für Hörer der Technischen Hochschule in Wien (1869); Ghegas sterbliche Überreste aber ließ er in ein prunkvolles Grabdenkmal auf dem Ehrenfriedhof der Stadt Wien übertragen (6. September 1887) und ergänzte schließlich das Ehrenmal auf dem Semmering durch zwei Weihetafeln

, die eine mit dem Wahlspruch Ghegas: „Durch die Eisenbahnen verschwinden die Distanzen, die materiellen Interessen werden gefördert, die Kultur gehoben und verbreitet', die andere lautend: „Segensreich hat sich erfüllt, was Dein heller Geist erkannte, zum Ruhme unseres Vaterlandes, unserem Stande zur Ehre' (1904). Unter den in der Eingangshalle des Technischen Museums für Industrie und Gewerbe in Wien aufgestellten Hermen der drei berühmtesten heimischen Ingenieure befindet sich auch jene Ghegas. Quellennachweis

: Die Schriftquellen des Österreichischen Staatsarchivs-Verkehrsarchiv. Gedruckte Quellen: Kupka P. F., Die Eisenbahnen Österreich-Ungarns (Leipzig 1888). Strach H., Die ersten Eisenbahnen, in: Geschichte der Eisenbahnen der österreichisch-ungarischen Monarchie, I. Band, I. Teil (Wien 1898). Beschreibender Katalog des k. k. Historischen Museums der österreichischen Eisenbahnen, verfaßt im Auftrage des k. k. Eisenbahnministeriums (Wien 1902). Enderes Bruno, Das österreichische Eisenbahnwesen, in: Blätter

für Geschichte der Technik, hrsg. vom österreichischen Forschungsinstitut für Geschichte der Technik in Wien, Erstes Heft (Wien 1932). Feiler Karl, Aus dem Reiche der Schiene (Wien 1949). Ferner fallweise Veröffentlichungen in der Zeitschrift des österreichischen Ingenieur- und Architekten- Vereins und in der Zeitung des Vereins Deutscher (später Mitteleuropäischer) Eisenbahnverwaltungen sowie einzelne Veröffentlichungen im Selbstverlag der Herausgeber. J ) In freier Übersetzung: „Der Ruhe und dem Andenkon

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[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 362 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
durch den Diener des Baron Kunitz, der sich am 6. September neuerlich in die Stadt geschlichen hatte und erzählte, daß ein aus der Stadt entwichener Diener eines armenischen Arztes dem Großwesir die Mitteilung gemacht habe, daß die Stadt Wien sich nicht mehr lange halten könne, erfahren haben 2 ). Nun waren die letzten Boten, die Starhemberg entsenden konnte, die Raketen, die zum Zeichen der höchsten Not von Zeit zu Zeit vom Stephansturme aufflammten. Noch einige Tage in Hangen und Bangen — endlich kam

die Antwort vom Kahlenberge und am 12. September sahen die Wiener die ersten Reihen des Entsatzheeres von den Höhen des Wienerwaldes herabsteigen. Am Abend des gleichen Tages war Wien wieder frei. Über die Belohnung der Kundschafter finden wir auch zwei Eintragungen in der „Speci fication des Geldes und der Wertsachen des Erzbischofs von Gran Szelepcsenyi', welche Leopold Graf v. Kollonitz, Bischof zu Neustadt am 8. Februar 1684 abgefaßt hat: „Item seynd zwey Stückh tuech Scharlachfarb genohmen worden

. 2 ) Kriegsjahr, S. 224; Camesma, S. 64; hingegen Newald, II, S. 125. 3 ) H. K. A. Ung. Hoffinanz 14634; Newald, II, S. 49, 51; Maurer, S. 162, 463, 465. 4 ) H. K. A. Ung. Hoffmaivz, rot. Nr. 296, ddo. 27. März 1684; Newald, I, S. 234, II, S. 73/74. 6 ) Das Heldenmüthige . . . Unterfangen .... 6 ) Peez Carl v., Alte serbische Handelsbeziehungen zu Wien, in MIÖG. XXXVI. Bd., 3. Heft und Monatsblatt des Altertumsvereines zu Wien XI/1916/8—9, S. 264; Kolschitzky und der Kaffee in Wien in: Monatsblätter

des Altertumsvereines zu Wien XI/1916/10, S. 271—272; Kolschitzkys Romfahrt, in- Monatsblätter des Altertumsvereines in Wien XII/1917/3, S. 24; Kolschitzky, in: Alt-Wiener Kalender für das Jahr 1918. Wien 1918, S. 71—81.

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[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 360 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
des Kolschitzky ausgeführt wurde, so war wohl Seradly dieser Diener. Erhärtet wird dies dadurch, daß Kolschitzky in der in Druck erschienenen Erzählung seines Ganges durch das türkische Lager selbst anführt, sein Diener habe ihm, als sie auf ihrem Rückwege vom Entsatzheere nach Wien unvermutet auf einen Türken stießen, in ungarischer Sprache angerufen 5 ). Nun ist Seradly Istvan zweifellos ein ungarischer Name. Seradly hat sich, wie man sieht, sicherheitshalber die Hälfte des ausbedungenen Lohnes

vor seinem Abgange aus Wien auszahlen lassen, während Kolschitzky erst nach seiner glücklichen Rückkehr bezahlt worden war. Seradly erhielt am 24. August bei seiner Rückkunft von der kaiserlichen Armee die restliehen 100 Dukaten in Gold ausgefolgt 6 ). Der Anfang des in französischer Sprache geschriebenen Briefes, den Seradly dem Herzog von Lothringen überbrachte, lautet in deutscher Übersetzung: „Wien den 18. August 1683. Euer Durchlaucht! Ich danke Gott, daß endlich einer meiner Briefe Euer Durch laucht

die Eintragung: „Den 27. August dem Herrn Georgio Michaelowitz Brief zu der Armee zu tragen vor seiner Abreise 100 Dukaten in specie angewiesen' 8 ). Bei seiner Rückkehr Valcaren John Peter, A Relation or Diary of the siege of Vienna. London 1684, S. 65, 69. Vancsa Max, „Politische Geschichte' in .Geschichte der Stadt Wien' hrsg. vom Altertumsvereine zu Wien. Wien 1911, IV. Bd., S. 143. W. B., Heroischer Heldenmuth . . . des . . . Carl des fünften Herzogen v. Lotharingen. Wien 1767, S. 16. !) Hofkammerarchiv

, TJng. Hoffinanz, rot. Nr. 294, ddo. 2. November 1683. 2 ) Newald, II, S. 62—74; Porsehel Maximilian, Die Topographie Wiens. Türkennummer. Jg. 1933, Nr. 9. Wien 1933, S. 19. 3 ) Newald, II, S. 67. ') Hocke, S. 132; Newald, II, S. 68. 5 ) Das Heldenmütige ... Unterfangen .... 6 ) Newald, II, S. 68. 7 ) Kriegsjahr, S. 195/196; Newald, II, S. 16. 8 ) Hocke, 154 (aber unrichtig!); Newald, II, S. 69.

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Year:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 367 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
Baptist Casanova in Adrianopel und Konstantinopel zwölf Jahre lang in Diensten befunden hat. Er wurde wegen seiner Geschicklichkeit auch im Jahre 1671 dreimal mit geheimen Expeditionen von Casanova nach Wien an den kaiserlichen Hofkriegsrat gesandt 3 ). Was aber Michaelowitz in seinem Gesuche nicht erwähnt, aber aus dem früher erwähnten Dekrete der niederösterreichischen Regierung an den Stadtmagistrat von Wien vom 6. Juni 1678 zu entnehmen ist 4 ), war Michaelowitz zu dieser Zeit ebenso

wie Kolschitzky in Wien als Orientwarenhändler tätig. Er war aber weniger glücklich als Kolschitzky, denn Michaelowitz ist unter den ausgewiesenen raizischen Kaufleuten namentlich angeführt. Aber bereits im nächsten Jahre (1679) war Michaelowitz, wie aus den seinem Gesuche beigeschlossenen Bescheinigungen 5 ) hervorgeht, dem damaligen kaiserlichen Residenten bei der ottomanischen Pforte, Johann Karl Terlingo Gereno de Guzman vom kaiserlichen Hofkriegsrate zu Wien bei dessen Antrittsreise als Kurier

und Dolmetscher beigegeben und befand sich 1683 wieder in Wien, aber keineswegs als Diener des Kolschitzky, sondern vermutlich wieder als Orientwarenhändler. In dem Gesuche des Michaelowitz heißt es nämlich wörtlich: „Nach demselben anno 1683 bei der so unverhofften Belagerung der Stadt Wien und dazumal da der Erbfeind würlclich unter den Basteien minierte und weder der erste oder sein Diener noch sonsten niemands mehr durch das so grausambe türkische Lager mit Briefen zu gehen getrauet zum zweitenmal

in allerhöchsten Lebensgefahr, zuvordist Gott zu ehren, dann Euer kaiserlichen Majestät meine alleruntertänigiste Treue dadurch zu erweisen und derentwegen mir dann auch von Euerer kaiserlichen Majestät eine kaiserliche Gnad oder jährliche Pension angeschafft worden, uzw. mit diesem Vorbehalt dass ich inskünftig auf etwas zeigen sollte davor ich nochmalen alleruntertönigisten Dank erstatten tue.' Er unterfertigt sein Gesuch mit „Georgio Michaelowitz zeitwährend Belagerung der Stadt Wien zweimal ausgegangener

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Year:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 118 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
Ill Der Sicherheitsausschufj des Jahres 1848. Von Rudolf Till (Wien). Das Jahr 1848 hat im politischen Wogengang der Revolution manche Einrichtungen, Amter und Behörden geschaffen. Einige von ihnen waren von Dauer, wie beispielsweise die österreichische Volksvertretung und der Wiener Gemeinderat. Andere wieder starben als Eintagsfliegen dahin, bevor noch das Revolutions]'ahr zu Neige ging. Zu ihnen gehört die oft erwähnte Akademische Legion und der vielleicht weniger bekannte Sicherheits

), S. 42 ff. а ) Molisch P., Die Wiener Akademische Legion und ihr Anteil an den Verfassungskämpfen des Jahres 1848. Aög. 110 (1926), S. Iff. 3 ) Till R., Die Wiener Stadtverwaltung im Jahre 1848. Jahrbuch des Vereines für Geschichte der Stadt Wien, 7 (1948). 4 ) Violand E., Geschichte der Revolution in Österreich. Leipzig 1850; Reschauer H., Das Jahr 1848. Wien 1872; Bach M., Geschichte der Wiener Revolution im Jahre 1848. Wien 1898; Zenker E. V., Die Wiener Revolution in ihren sozialen Voraussetzungen

und Beziehungen. Wien 1897. б ) Füster A., Memoiren von März 1848 bis Juli 1849. Frankfurt 1850; Pillersdorf, Rückblicke auf die politische Bewegung in Österreich 1848/49; Charmatz R., Adolf Fischhof. Das Lebensbild eines österreichischen Politikers. Stuttgart 1910. 8 ) Fischer E., Die österreichische Revolution 1848. Wien 1946; Endres R., Revolution in Österreich 1848. Wien 1947; Novotny A., 1848. Österreichs Ringen um Freiheit und Völkerfriede vor hundert Jahren. Graz 1948. 7 ) Österr. Staatsarchiv (Abt

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Year:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 421 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
Rudolph Graf Wrbna als landesfürstlicher Hofkommissär für Niederösterreich während der Besetzung Wiens im Jahre 1805. Von Theophila Wassilko (Wien). Nach der Niederlage bei Ulm am 17. Oktober 1805 war die Hauptkraft der in Bayern kämpfenden österreichischen Truppen gebrochen. Der Weg nach Wien stand für die in Eil märschen vorwärtsdrängenden Franzosen offen. Der Hof und die Hofstellen bereiteten sich zur Flucht. Denn Wien sollte nicht verteidigt, sondern als offene Stadt erklärt und ein Teil

der Staatsverwaltung in die Provinzen verlegt werden. Daher waren für die Verwaltung des Landes wie für die Sicherheit der Bevölkerung und ihres Eigentums während der Dauer der Invasion schleunigst Vorkehrungen zu treffen. Zu diesem Zwecke erging am 25. Oktober 1805 ein kaiserliches Handschreiben an den Vizepräsidenten der Hofkammer im Münz- und Bergwesen Rudolph Graf Wrbna, der zur Zeit in Böhmen weilte, sich sogleich nach Wien zu verfügen, um weitere Befehle entgegenzunehmen 1 ). Bereits am 27. Oktober wurde

, die Aufforderung an die Fremden, binnen sechs Tagen Wien und innerhalb von zehn Tagen Niederösterreich zu verlassen sowie die Beschlagnahme aller Transportmittel für den Bedarf der Hofstellen und Ämter — wurden noch von Saurau erlassen 5 ). Aber schon während der Anwesenheit der Hofstellen begann Wrbna seine Tätigkeit. Am Beginn standen die Vorbereitungen zur Bergung der Staatskassen, zur Ver lagerung der Pretiosen und Pfänder des Versatzamtes sowie die Unterstützung der Privaten bei Rettung

derselben, Jos. Graf Dietricbstein, wurde zum Vizekanzler bei der Vereinigten Hof kanzlei ernannt; nach Kübeck „Tagebücher', Bd. 1, S. 161 eher ein Zeichen der Ungnade als der Aus zeichnung. 3 ) Kab. Bill, an Hofkanzler Grafen Ugarte Nr. 1006. 4 ) Kab. Bill, an den nö. Landmarschall Grafen Saurau Nr. 1001. 5 ) Aufruf vom 28. Oktober 1805, abgedruckt bei Schimmer, Französische Invasionen, Wien, 1854. 6 ) Wann Wrbna in Wien eingetroffen ist, läßt sich aktenmäßig nicht feststellen. Am 1. November 1805 erbat

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Year:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 484 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
nach 1848 empfehlen mußte 1 ). Dies alles war Vorbereitung und Auftakt für sein eigentliches Lebenswerk, das er dann in Wien vollendet hat. Steins Festhalten an dem Rangvorrecht des Staates vor der Gesellschaft, zugleich aber die Einsieht in seine Abhängigkeit von der Dynamik ihrer Bewegung, ferner seine Überzeugung von der erhöhten Wichtigkeit der Verwaltung vor der Verfassung führten ihn konsequent zur Lehre vom Primat der inneren vor der äußeren Politik. Die Bekanntschaft mit dem französischen

Positivismus und Sozialismus in Praxis und Lehre — man kann Stein auch als Schüler St. Simons betrachten — hatte seine Aufmerksamkeit auf die Fragen der Gesellschaft und von da — nicht umgekehrt — auf die Volkswirtschaft gelenkt. Geistige und materielle Faktoren schienen ihm das Wesen der Gesellschaft zu bestimmen, Besitz und Bildung betrachtete er als ihre Grundelemente. Gesellschaft, Volkswirtschaft, Finanzwissen- schaft und Verwaltung sind in Wien die bevorzugten Themen seiner Vorlesungen

, die bereits 1852 vollzogen war. Die Frage, ob man Steins ferneres Lebenswerk schon bei seiner Berufung nach Wien 1855 deutlich erkennen konnte, ist unbedingt zu bejahen. Seine Wandlung am Anfang der fünfziger Jahre wurde durch die Berufung nach Wien abgeschlossen, nicht etwa erst hervorgerufen 2 ). konservativen Sozialisten nennen, wobei der Ton vor 1848 auf den Sozialisten, nach 1848 auf konservativ zu legen ist. !) Der Bericht (oder das Gutachten) dea Profosaorenkollegiums der rechts

mit einigen vorher erschienenen Schriften ist Beweis genug, daß sich Steins Wandlung zum Konservativen in der Hauptsache vor seiner Barufung nach Wien vollzogen hat. Gedacht war es als erstes Kapitel zu einer „Enzyklopädie der Staatswissenschaften', üb3r die Stein in Wien seit 1856 fast alljährlich ein Kolleg abhielt.

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Year:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 358 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
350 Sturminger, Am 22. Juli sandte der im türkischen Lager gefangen gehaltene kaiserliche Resident bei der ottomanischen Pforte, Georg Freiherr v. Kunitz, der den ganzen Zug der Türken von Adrianopel bis Wien mitmachen hatte müssen, seinen Diener Jakob Heider mit einem Briefe heimlich in die Stadt x ) und Starhemberg fand an dem gleichen Tage Gelegenheit, einen Brief abzusenden, der schon am 23. Juli in die Hände des Herzogs von Lothringen gelangte. Ob dieser Brief durch Vermittlung Heiders

expediert wurde, ist unbekannt 2 ). Schon am nächsten Tag sandte das in Wien befindliche Geheime Deputierten-Collegium an Kunitz einen Brief zur Weiterbeförderung an den Lothringer 3 ). Am 25. Juli fertigte Starhemberg einen unbekannt gebliebenen Kundschafter mit einem Rapport in das kaiserliche Hoflager nach Passau ab 4 ). An dem gleichen Tage versuchte Jakob Heider, der Diener des Residenten Kunitz, der sein Zelt bei der Laimgrube hatte, sich wieder in die Stadt einzu schmuggeln, er wurde

übergab. Diese Briefe kamen erst am 16. August in die Hände des Lothringers 7 ). In Wien selbst war man seit dem 5. August, da der Caraffa-Kürassier hereingekommen war, ohne Nachricht vom Lothringer und der ersehnten Sammlung des Ersatzheeres, da die hinausgesandten Kuriere entweder abgefangen wurden oder nicht mehr zurückkehrten. Da fand sich am 13. August der Orientwarenhändler Georg Franz Kolschitzky, der vor der Belagerung in der Leopoldstadt Nr. 47, heute Große Pfarrgasse 20, gewohnt

, aber fälschlich Georg Michaelowitz genannt — in der Nacht bei stürmischem Regenwetter zur Geschichte des Türkenjahres 1683' in MIÖG., Erg. Bd. XIII, eftH 1, S. 131; (deutsch) „Bericht über die Belagerung der Stadt Wien im Jahre 1683. Von einem Offizier der Garnison.' Übersetzt von Dr. Stefan Hofer im Jahresbericht des Realgymnasiums der Theresianischen Akademie, Wien 1936/37. 1 ) Hocke, S. 58; Kriegsjahr, S. 165. 2 ) „Récit du Secours de Vienne en l'Année 1683 et des autres actions et progres des armées

imperiales dans cette meme année.' H. H. u. St. A.-Lothringisches Hausarchiv, Rep. XVII. II. Abt. 16. Récit des Campagnes de Son Altesse Serenissime. (Fast identisch mit „Réponse d'un officier de l'armée de l'Empereur à un general espagnol, contenant le détail des actions de la campagne de 1683'. Kriegs archiv — Ini. C. I. Wien 3, Mem., Nr. 3, veröffentlicht in Stöller Ferdinand, „Neue Quellen ...' in : MIÖG Erg. Bd. Xin, Heft 1, S. 23.) 3 ) Kriegsjahr, S. 166. 4 ) Kriegsjahr, S. 168. 5 ) Hocke

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Year:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 368 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
360 Sturminger, zeitigen Relationisten berichten — auf einem türkischen Pferde nach Wien zurück. Auf diesem Wege hatte er nämlich einen fouragierenden türkischen Reiter getroffen und hat ihm dann, als sie vertraulich miteinander sprachen, kurzerhand den Kopf ab geschlagen. Er schwang sich auf dessen Pferd und kam dann mit dem Pferde und, wie ausdrücklich erwähnt wird, mit der dem Türken abgenommenen Four age nach Wien 1 ). Bei seiner zweiten Ankunft beim Herzog von Lothringen war Michaelowitz

hat 2 ). Dort wird der Bote wohl als Walache bezeichnet und nicht mit dem Namen benannt. Von diesem Momente an aber war Michaelowitz für die Nachwelt versehollen. In allen einschlägigen Werken liest man, Michaelowitz sei bei seinem Rückwege in die Hände der Türken gefallen und niedergemacht worden. Von allen Geschichtsschreibern kommt der Wahrheit am nächsten Johann Konstantin Feigius in seinem „Wunderbaren Adlerschwung' 3 ), erschienen in Wien 1694. Merk würdigerweise hat keiner der späteren Historiker mit Ausnahme

von Camesina diese Quelle benützt. Feigius schreibt im zweiten Teile auf S. 71—72: Michaelowitz sei wohl von Herzog von Lothringen nach Wien abgefertigt worden, er habe auch seinen Weg diesmal gleich zu Pferde gegen den Kahlenberg genommen, habe aber an dessen Fuße noch in weiter Ent fernung sechs Türken zu Pferde stillehaltend wahrgenommen. Während seines Rittes sei ihm nun der Gedanke gekommen, daß seine Sendung verraten sei, er habe aber doch den Weg fortgesetzt. Sobald aber die Türken ihn anscheinend

; Gbelen, S. 70; Hocke, S. 164; Huhn, S. 182/183; Leithner, S. 56; Rueß, 1683, S. 60; Rueß, 1684, S. 62/63; Schimmer, Wien, S. 247; Schimmer, London, S. 112/113; Smolle, S. 23; Summarische Relation, Regenspurg, Nürnberg, S. 9; Thürheim, S. 142; Toifel, S. 395; Uhlich, S. 98. 2 ) Kluczycki Franz, Acta historica res gestae poloniae . . . Bd. VI, Krakau 1883, S. 584/585 (Diarium Artilleriae praefecti); Dyarijusz wyiazdu z Krakowa pod Wieden Jana III. Roku 1683. Krakowie 1784. Kluczycki Franz, König Johann

III. im Feldzug gegen die Türken im Jahre 1683 (König Johann III. vor Wien). Krakau 1883, S. 53; Kuklinski, S. 41; Récit., S. 98. 3 ) Feigius, Adlers-Schwung, II, S. 71/72.

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Year:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 264 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
eingetreten sind 12 ). Der letzte Eintritt erfolgte im Jahre 1465 12 ). Allein aus den Beständen des Haus-, Hof- und Staatsarchivs in Wien lassen sich die im 15. Jahrhundert in Millstat auftretenden Übelstände wie Verfall der klösterlichen Zucht und Ordnung 13 ) und daraus resultierend eine dringende Reformbedürftigkeit 14 ), Resignation des Abtes 15 ), Priestermangel 16 ), schlechte Wirtschaftsführung, Schulden 17 ), Güterent fremdungen ls ) und daher Not 19 ) in zahlreichen Klöstern der alten Orden

nachweisen. Man J ) 1450 X 26, Villach. Orig., ebendort. 2 ) 1459 X 18, Villach. Orig., ebendort. s ) Einen guten Überblick über die Besitzungen des Klosters ermöglicht das um 1470 abgefaßte Mill stätter Urbar, Hss. 2859 und 7365, Nat. Bibl. Wien. 4 ) 1468 in 27, Millstatt. Orig., HHStA. Wien. 6 ) Vgl. S. 255. 6 ) 1434 I 18, Millstatt. Orig., Archiv d. Geschichtsvereins Klagenfurt. — 1448 VIII 20. Orig., HHStA. Wien. 7 ) Der Millstätter Mönch Wolfgang Schwerezl, der 1451 nach Rom gekommen

und dort von allen seinen Sünden losgesprochen worden war, hatte seine Versetzung von Millstatt selbst beantragt. 1451 T.V 10. Orig., HHStA. Wien. 8 ) Siehe S. 254, Anm. 11. 9 ) Srbik, a. a. O., S. 218. 10 ) 1469 II 9, Rom. HS. 14177, f. 84—84', Nat. Bibl. Wien. ') 1463 XI 11, Millstatt. Kop., Archiv des Geschichtsvereins Klagenfurt. ls ) Orig. Reverse, Millstatt Fasz. I, f. 1—4, Archiv des Geschichtsvereins Klagenfurt. 13 ) Z. B. Unzukömmlichkeiten innerhalb des Konventes: Wiener Neustadt-Pauliner (1422 VII 27). — Mauerbach

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[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 423 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
Rudolph öraf Wrbna als landesfürstlicher Hofkommissär für Niederösterreich. 415 Not dem Feinde preisgeben. Indessen muß auch nicht bis auf den letzten Augenblick zugewartet werden, um die Stadt einem gänzlichen Verderben auszusetzen' 1 ). Damit war eine schwere Verantwortung — das Schicksal der Residenzstadt — in die Hände Wrbnas gelegt. Ein neuerliches Handschreiben, datiert aus Brünn vom 10. November 1805 „mit Abschließung der Kapitulation für die Stadt Wien soviel Zeit zu gewinnen suchen

er sich selbst auf den Weg. Er traf Murat außerhalb von Purkersdorf auf dem Marsche und sprach ihn „im Freien'. So wurden in Wrbnas Gegenwart die Kapitulationsbedingungen übergeben, wobei er, wie es nicht beabsichtigt und ihm auch „äußerst schmerzlich' war, die Verhandlungen führen mußte, da außer Sinzendorf 3 ) niemand von den Deputierten dazu imstande gewesen wäre 4 ). Am 12. November berichtete Wrbna dem Kaiser über das Eintreffen Napoleons vor Wien und die bevorstehende Besetzung der Stadt. Über Anraten Murats

und verschwieg ihm nicht, daß „die Liebe der Ein wohner Wiens für Eure Majestät ... abnehmen' werde, „sollte die Gefahr der Invasion von der Hauptstadt nicht in letzter Minute abgewendet werden können'. Der tiefe Eindruck, den diese „freimütigen' Äußerungen Wrbnas auf den Kaiser gemacht haben, zittert noch in der allerhöchsten Resolution nach, die diese Note beantwortet: „. . . Sollte ich die Stadt Wien und deren getreuen Inwohnern, wie es der Wunsch Meines Herzens war, nicht von der feindlichen

des französischen Kaisers auf jene Anträge, welche Ich dem FML. Grafen Gyulay an ihn gegeben habe, und hoffe entweder dadurch oder durch die von Seite des Königs von Preussen übernommene armierte Mediation dem Wunsche Meines Herzens gemäß von der Stadt Wien und ihren Inwohnern das dieselbe bedrohende Unglück, wenn nicht zu verhindern, wenigst so viel es in Meinen Kräften stehet, zu vermindern und die Dauer desselben nach Möglichkeit abzukürzen. Die Bedingungen des vom Kaiser Napoleon angetragenen

Waffenstillstandes werde Ich, wenn es die Umstände erfordern sollten, bekanntmachen lassen, um Mir den Trost zu verschaffen, daß die Bewohner Wiens überzeugt sein mögen, daß nur mehr wichtige Ursachen und Meine Pflichten gegen gesamte Meine Untertanen Mich verhindern konnten durch Eingehung derselben die Stadt Wien von der feindlichen Besitznahme zu retten. . .' 6 ). Am 13. November 1805 zogen die ersten französischen Truppen unter Murat in Wien ein. Von diesem Tage an war die Stadt von allen Verbindungen

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Year:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 280 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
bildet, wird hier in Wien zur Vernunftsreligion. Der alte Rongeanismus, wieder eine Kunstreligion, würde hier nicht ziehen, aber Pauli mit seiner unumwundenen Wahrheit wird bald ganz Wien hinter sich haben. Er ist der Apostel des Evangeliums der Freiheit. Pauli — nomen et omen. Hingegen sind Hirschbergers Reformpläne der alten Kirche nur eine halbe Wahrheit 3 ). Man sieht also, daß es schon unter den Vorläufern des Deutschkatholizismus in Wien eine konservativere und radikalere Auffassung gab, wovon

immer mehr anregt. Die Leugnung der Dreifaltigkeit soll kein Grund sein, uns in Wien die Duldung zu verweigern, denn auch die Sozinianer, die in Siebenbürgen erlaubt sind, leugnen sie. Wenn wir Christus nur als Menschen anerkennen, so verliert seine Würde nichts. Wenn die Juden geduldet werden, die in Jesus einen Feind sehen, um wieviel mehr wir, die wir ihn unseren Freund nennen. In Wien ist es Licht geworden und wenn heute ein Papst wieder käme, wie einst Pius VI., so würden wohl nur wenige

kommt darauf zurück, als sich die Gemeinde nach zwei Jahren neuerdings um die Anerkennung bewarb, und warnt dio Behörde, eine Sekte zu dulden, die völlig im Negativen aufgoht. 5 ) Schuselka F., Das Revolutionsjahr 1848/1849, Wien 1850, S. 329.

19
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Year:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 357 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
Die Kundschafter zur Zeit der zweiten Türkenbelagerung Wiens im Jahre 1683. Von Walter Sturminger (Wien). Am 14. Juli 1683 erschien das türkische Heer vor Wien und umschloß die Stadt vorerst in zwei großen Halbkreisen von den Weißgärbern bis in die Roßau, bzw. von Kaiser ebersdorf bis nach Nußdorf. Die Vorstädte waren vor Annahen der Türken von den Verteidigern selbst niedergebrannt worden. Herzog Karl V. von Lothringen hielt mit seiner Heeresgruppe noch die Donauinsel — die heutige

Leopoldstadt und Brigittenau — besetzt und war bestrebt, die Verbindung mit der belagerten Festung Wien aufrechtzuerhalten. Aber schon am 16. Juli setzten die Türken über die Donau und besetzten die Insel. Die kaiserliche Armee mußte sich in den Raum Jedlesee—Stammersdorf—Bisamberg zurück ziehen. Wien war von dieser Stunde an bis zum 12. September von aller Welt abgeschnitten, die wichtige Verbindung Starhembergs zu Herzog von Lothringen unterbrochen. In dieser Not fanden sich aber immer wieder tapfere

etwas von den anderen soldatischen und zivilen Kundschaftern, von Heider, von Leutnant Gregorovitz, von Seradly, von Theodat ? Als nun Wien vollständig eingeschlossen war, erließ Starhemberg am 20. Juli einen Aufruf an die Garnison und die Bürgerschaft Wiens, wonach jeder, der es wage, die Donau mit Nachrichten zu übersetzen, 100 Dukaten ausbezahlt bekäme. Aber vergebens, vorerst fand sich trotz der für die damalige Zeit hohen Summe niemand bereit x ). Da kam aber in der Nacht vom 21. auf den 22. Juli ein Mann des Götzischen

für Kriegsgeschichte des k. k. Kriegs-Archivs. Wien 1883, S. 165. 2 ) Hocke Nicolaus: Kurtze Beschreibung / Dessen Was in wehrender Türckischen Belagerung ... Wienn 1685, S. 53. Kriegsjahr, S. 165. 3 ) Hocke, S. 68/69. „Relation du siège de Vienne par un officier de la garnison' H. H. u. St. A.- Lothringisches Hausarchiv, Nr. 15, pag. 458—469, veröffentlicht in Stöller Ferdinand; „Neue Quellen

20
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Year:
[1951]
Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
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Page 429 of 572
Author: Santifaller, Leo [Hrsg.] / hrsg. von Leo Santifaller
Place: Wien
Publisher: Komm.-Verl. der Österr. Staatsdr.
Physical description: VIII, 559 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II Z 3.091/3(1951)
Intern ID: 238819
Rudolph Graf Wrbna als landesfürstlicher Hojkommissär für Niederösterreich. 421 wie möglich, in drei aufeinanderfolgenden Transporten nach Wien zu senden. Gleichzeitig wurde das Münzamt in Kremnitz durch einen Eilboten angewiesen, die dort befindlichen schweren Münzen in zwei Abteilungen ebenfalls nach Wien abgehen zu lassen und außerdem der Faktor Habermayer aufgefordert, bei der schleunigsten Weiterbeförderung dieser Gelder von Preßburg aus Unterstützung zu leisten 1 ). Wrbna, der unterdessen

aiich nicht untätig geblieben war, hatte sich in der Voraus setzung, daß die Gelder von Teschen und Olmütz früher als aus den ungarischen Bergstädten in Wien eintreffen würden, deshalb an den Hofkammerpräsidenten gewendet, was die Zu stimmung des Kaisers gefunden hat. Auch dieser beauftragte Zichy, „die Wägen mit der Reservekasse bis Olmütz vorrücken zu lassen', . . . „um auf alle Fälle gefaßt zu sein' 2 ). Hofrat von Barbier war inzwischen aus Holitsch nach Wien geschickt worden, um hinsichtlich

und alles sorgfältig zu vermeiden sei, was nur im geringsten zur Verzögerung der Evakuation beitragen könnte' 3 ). Da der Kaiser den erwarteten Bericht Barbiers über den Erfolg der Verhandlungen am 8. Jänner 1806 noch nicht in Händen hatte, fürchtete er, „daß sich die Sache etwa an dem späteren Eintreffen jener Million 4 ) stoße, die, weil sie in Neusohl nicht vorrätig ist, erst von Wieliczka nach Wien verschaffet werden muß'. Wrbna erhält daher den Auftrag, „die abgängige Million in Konventionsmünze bei Privaten

aufzubringen, welches um so leichter möglich sein dürfte, als die Geldwägen von Wieliczka schon seit einigen Tagen im Zuge nach Wien begriffen sind, und sohin jeder, welcher zur Zusammenschießung der erwähnten Summe beiträgt, versichert sein kann, seine Befriedigung in Konventionsmünze binnen zwei längstens drei Wochen zu erhalten' 6 ). In Befolgung dieses kaiserlichen Auftrages wendet sich daher Wrbna am 10. Jänner 1806 mit dem hier wiedergegebenen Schreiben an die Wechselhäuser Geymüller & Co., Fries

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