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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
[1930]
¬Der¬ Lusenberger : der Roman eines Künstlerlebens
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Page 302 of 346
Author: Rubatscher, Maria Veronika / von Maria Veronika Rubatscher
Place: München
Publisher: Kösel u. Pustet
Physical description: 325 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Moroder, Josef Theodor;f.Belletristische Darstellung
Location mark: II 62.337 ; II 56.532 ; 251
Intern ID: 73701
tier gar kunstreich verziert hakte. Er hätte wohl füglich sich freuen und bescheiden können. Allein zutiefst in seiner Seele loderte eine Flamme auf, groß wie der Berg und glühend wie sein Fels im Abendschein. Sie trieb ihn fort von Weib und Kind. In Klausen trat er bei dem Bildhauer La- luoga in die Lehr. Der war Ladiner und Bauer wie der Christian und hatte ehmals jenseits des Grödner Jochs in den Schrofen des Kreuzkofels und des Saß RigaiS die Schafe gehütet. Run war er ein Meister

in der Kunst, um deretwegen der Peskostabauer Hof und Heimat verließ. Als Meister kehrte Christian Trebinger zurück, schlug die erste Werkstatt im Tale auf und unter wies seine Brüder Bartl, Meine und Tone in der Bildhauerkunst. Bald aber mußten die drei erfahren, daß es mehr denn einen guten Stecken und ein Paar guter Nägelschuh braucht, um auf den Lang kofel der Kunst zu steigen, und sie begnügten sich, be- scheidentlich im Niedern Bergland zu bleiben und sich aufs Schnitzeln zu verlegen. Rahmen und Uhr

ständer, Kistlein und Kästlein und anderlei Nutzes und Unnützes schnitzelten sie, erst einfach und unge- füg, dann immer schwungvoller, flinker und zier licher, und das Handwerk nährte seine Meister. Sie Verließen die karge Höhe von Sankt Jakob, rodeten und besiedelten die Niederung, die heut noch Junerei, das ist Kranewitten heißt. Sie vererbten ihr Kön nen auf Kinder und Kindeskinder und die Rahmen schnitzerei gedieh üppig und zäh, wie ehemals Brenn-

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Books
Category:
Fiction
Year:
[1930]
¬Der¬ Lusenberger : der Roman eines Künstlerlebens
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Page 250 of 346
Author: Rubatscher, Maria Veronika / von Maria Veronika Rubatscher
Place: München
Publisher: Kösel u. Pustet
Physical description: 325 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Moroder, Josef Theodor;f.Belletristische Darstellung
Location mark: II 62.337 ; II 56.532 ; 251
Intern ID: 73701
digste aller lebenden Künstler, die Verkörperung seiner eigenen tiefsten Künstlersehnsucht. Nun stand er vor dem Meister, der den „Ball auf der Alm' schuf. Verlegen stellte er sich vor... Er war Grödner, Bildhauer... War' auf ein paar Wochen nach München gekommen, Farbenhar monie zu studieren, daß er seine Statuen in der eigenen Werkstatt fassen könnte und besser, als es die Fassaner Faßmaler vermochten ... Maler wer den war' seine große Freude und wolle ihm gar nicht mehr aus dem Sinn

... Er legte dem Meister seine Versuche vor: Zeich nungen, Aquarelle, Naturftudien und Kopien nach Tiepols, Brower, Rembrandt und Dürer. „Wilde Blatter eines Autodidakten', stammelte er errötend. Lange und sorgfältig prüfend verweilte das blaue Defreggerauge auf den Blättern, auf der Gestalt des jungen Mannes im Lodenrock. Draußen hinter den fernen Wipfeln sank die Sonne. In breiten Bahnen flutete ihr weiches Licht durch den grün verhangenen Erker. Es war die Stunde, in der das Gemüt erwacht

und seine Wärme ausstrahlt. Die Erinnerung überkam den großen Meister. Zeit, Ringen und Erfolg schienen ausgelöscht. Als ob es gestern gewesen wäre, sah er sich selbst in der Gestalt, im Schicksal des jungen Bauern...

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Books
Category:
Fiction
Year:
[1930]
¬Der¬ Lusenberger : der Roman eines Künstlerlebens
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Page 290 of 346
Author: Rubatscher, Maria Veronika / von Maria Veronika Rubatscher
Place: München
Publisher: Kösel u. Pustet
Physical description: 325 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Moroder, Josef Theodor;f.Belletristische Darstellung
Location mark: II 62.337 ; II 56.532 ; 251
Intern ID: 73701
Ober i pfeif dm« und donk msern Herrgott für die groden Glieder...' Immerzu rann die alte Stimme durch den alten Raum, darin einst die Ritter von Msreit ihre Feste feierten. Immerzu zog, flog der Pinsel über die Leinwand und bannte, was das begnadete Auge sah: das alte Gesicht und seine Seele. Unaussprechlichen Jubels voll schuf der Meister. Nie mehr hatte er so über flutende Freude empfunden seit damals in der Schneenacht, in der Wegkapelle, da ihn Anna Marie voll der Inbrunst ihres reinen

Gemütes ge küßt hat. Wieder stand er in der Wegkapelle. Wieder küßte ihn Anna Marie mit dem Gottes- kuß schöpferischer Kraft. Wieder tat sich ihm nach Not und Nacht, durch Steine und Prügel ein Weg auf, sein Weg unter den tausend und tausend Wegen im Reich der Kunst. Und wieder gab ihm der große, gute Meister mehr und Größeres, als ihm genommen worden war: Zum Bild der Schmerzensreichen, das aus den Tie fen seiner Künstlerseele ans Licht drängte, das wer dende Bild auf der Stafflei: den Kopf des Tone

Cutan. Das war ein Rembrandt. Drei Tage malte der Meister, ohne abzusetzen, ohne auszuruhen, aus einer einzigen Flamme künst lerischen Ergriffenseins. Drei Tage erzählte der Alte und merkte nichts

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