Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
Reise Pauli zu senden. Was ich zuverlässiges über ihn dem Herrn (dem Kaiser Nero) schreiben soll/ weiß ich nicht. Dar um Hab ich ihn zu euch hervorgeführt, und vorzüg lich zu dir, König Agrippa, damit ich nach geschehenem Verhöre etwas zu schreiben habe. Denn es scheint mir unvernünftig, einen gebunden zu schicken, und keine Klagen gegen ihn anzugeben. „Agrippa aber sprach zu Paulus: Es wird dir gestattet, für dich selbst zu reden. Da streckte Paulus die Hand aus, und hob
an, sich zu verantwortend Ich schätze mich glücklich, König Agrippa, daß ich über al les, dessen die Juden mich beschuldigen, vor dir Mich verantworten darf; vorzüglich weil du kundig bist aller Mischen Gebräuche und Streitfragen. Darum bitte ich, du wollest mich mit Geduld hören. Meinen Le benswandel von Jugend auf, den ich von Anfang an «nter. meinem Volke zu Jerusalem geführt^ kennen alle Juden. Sie kennen mich von jeher, wofern sie es bezeugen wollen, daß ich ehedem'nach der sichersten Schule unsere Religion
als Pharisäer gelebt habe. Und nun stehe ich dem Gerichte übergeben, wegen der Hoff nung jener Verheißung, die von Gott an unsere Väter ergangen ist: zu welcher unsere zehn Stämme, Tag und Nacht Gott dienend, zu gelangen hoffen. Dieser Hoffnung wegen, o König, werde ich angeklagt von den Juden.. Wie? wird es bei euch unglaublich ge halten, daß Gott Todte erwecke? Zwar glaubte auch ich, vieles Feindliche thun zu müssen wider den Na men Jesu des Nazareners.' Und nun erzählte Pau lus
dich unsinnig. Paulus aber sägte: Ich bin nicht von Sinnen, bester FestuS, son dern Worte der Wahrheit und Nüchternheit rede ich. CS weiß ja von diesen Dingen der König, zu dem ich auch mit Zuversicht rede; denn ich glaube, daß ihm nichts davon verborgen sein kann: es ist ja nichts hie- von in einem Winkel geschehen. Glaubst du, König H. K. I. Bd. nach' Rom. 537 Agrippa, den Propheten? Ich weiß, daß du glaubst. Agrippa aber sprach zu Paulus: Wenig fehlt es, so beredest du mich ein Christ
zu werden. Und Paulus fprach: Ich wünsche von Gott nicht allein wenig, sondern viel; daß nicht bloß du, sondern auch Alle, die mich hören, heute das würden, was ich bin (nemlich Christen); ausgenommen diese Bande. — Da stand der König auf, und der Landpfleger und Bernice, und die bei ihnen saßen. Und nachdem sie hinweg gegangen wa-, ren, redeten sie mit einander und sprachen: Nichts, was Tod oder Bande verdient, hat dieser Mensch ge- than. ÄßMpa aber sprach zu Festus: Man könnte diesen Menschen lassen