¬Die¬ "Porta austriaca". - (Das Deutschtum im Ausland ; H. 25)
368 Rundschau über das Deutschtum im Ausland -o-ooo-oo^-o-#- Zu den Mitteln, durch die die russische Regierung die deutschen Balten verfolgt, gehört auch, die lettische Bevölkerung zu Denunziationen gegen ihre deutschen Herren durch Prämien anzuspornen. Sind die Denunziationen nur halbwegs glaubhaft, so werden die davon betroffenen ausgewiesen, d. h. nach Sibirien oder dem Osten Rußlands verbannt. ■ Es seien hier einige Fälle ange führt, aus welchen Gründen solche Verbannungen erfolgen konnten
, daß sei nicht möglich, denn Kaiser Wilhelm glaube ja an Gott, wurde er sofort verschickt! Ein Stück deutscher Volkstragik. Das schwerste Sckicksal unter allen Deutschen in der Welt, und dazu ein typisch deutsches, hat dieser Krieg den deutschen Ansiedlern in Nutzland bereitet. Vor hundert und hundertfünfzig Fahren (1764/65—1770, 1782—1787, 1804 bis 1822) wurden sie von der russischen Regierung gerufen und durch hohe Vor- rechte für sich und ihre Nachkommen (u, ä. ewige Freiheit vom Militärdienst
, Selbstverwaltung, Erlaubnis zur Rückwanderung) angelockt. So haben sich an der Wolga und in Neurußland 29 deutsche Kolonistenbezirke gebildet. Bis 1342 wurden 9067 deutsche Familien in 191 Kolonien seßhaft. Was sie für die innere Entwicklung Rußlands bedeuteten, sollte eines der stattlichsten Kapitel in der leider noch ungeschriebenen Geschichte der deutschen Kolonisation bilden. Die Dankbarkeit der russischen Regierung selbst kam 1342 in einer Gesetzsammlung zum Ausdruck, die alle jene für die Nachkommen