konnte seine Korps wie auf einem Tische hin und Herschieben, nach Herzenslust Provinzen erobern und mehr Gefangene zusammen- treiben, als er zu verpflegen vermochte. Im Verlaufe der ersten Novembertage kam er bis zur Salmnerklause und auf den Mendel- paß. Dort wurde gestoppt. Indessen versuchte Generaloberst Scheu- chenstuel, der mit uns in Gries bei Bozen saß, in die wilden Menschen- Haufen, die noch immer längs Etsch und Eisack nordwärts drängten, Ordnung zu bringen. Nur das Salzburger
Hausregiment, die prachtvollen Rainer, stellten sich zwei Tage in den Dienst, um in Bozen Ausschreitungen der aufgelösten Massen zu verhindern, dann verlangte es auch heimzukehren, um nicht auch noch in Gefangen- schaft zu geraten, wie die anderen Kameraden vom Edelweißkorps. „Bozner, bleibt stramm!' riefen die Rainer beim Abschied, alle Augen, die ihnen nachblickten, wurden naß. Außerstande, das Chaos von Etappenvolk, russischer Kriegsgefan- gener, rumänischer Arbeiterabteilungen, Train und weiblicher
einiger Abtei- lungen zu besprechen. Ich wurde vom Armeekommando beauftragt, den kleinen gesprächigen Major und die beiden Hauptleute nach Bozen zu führen und sie dem aus der Bozner Bürgerschaft gebil- deten Wehrausschusse vorzustellen. In der Gastwirtschaft „Zur Sonne'