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Category:
History , Law, Politics
Year:
1930
¬Das¬ altösterreichische Nationalitätenrecht in Welschtirol : ein Beitrag zur Erforschung des Minderheitenproblems mit einer Karte.- (Schriften des Instituts für Sozialforschung in den Alpenländern an der Universität Innsbruck ; 5)
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Page 57 of 117
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 108 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Österreich-Ungarn ; g.Italiener ; s.Minderheitenrecht
Location mark: II 58.599
Intern ID: 233973
, „II Messaggero' farblos und ein dichter Strauß von Wochenzeitungen und Zeitschriften, aus deren Zahl und Mannig faltigkeit allein schon ein Bild vom Reichtum des geistigen Lebens in Ita- lienisch-Tixol seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gewonnen werden kann 1 ). l ) „II Gazzettino dell'artigiano', Rovereto ; „II Noce', Mezolombarclo ; „La raganella'V Trient; „II Risveglio', Trient; „II Tabaccaio', Rovereto; „L'Unione', Trient; „II Trentino che ride e fa ridere', Trient; „La Tromba postale', Trient; „La Voce

Trentina', Rovereto; „La Squilla', Trient; „L'Avvenire del Lavoratore, Trient'; „13 Contadino'; „L'Eco del Baldo'; L' Eco del Leno'; „La Scuola popolare cattolica'; „L'Araldo', Riva ; ..Bollettino della federazione concorso forestieri nel Trentino', Trient; „Bollettino dell' associazione vini cola e viticola del Trentino', Trient; „Bollettino dei comuni trentini', Cles; „Bollettino set timanale di bachicoltura', Trient; „Bollettino della Società Licenziati dell'Accademia di: Commercio in Trento

', Trient; „Bollettino della Società magazzinieri del Trentino', Trient; „II Carro di Tespi', Trient; „II Corriere del Leno', Rovereto; „II custode forcatale', Malè; „L 'Eco di Primiero', Primiero; „Bollettino dell'associazione medica tridentina',' Trient; „Bollettino della sezione di Trento del Consiglio provinciale d'agricoltura', Trient; „Bollettino bibliografico trentino', Rovereto; „Bollettino della società assistenti di far macia', Trient; Bollettino della società Rododendro', Trient; „Bollettino

dell'Alpinista', Rovereto; „Bollettino Ceciliano', Trient; „Bollettino degli Studenti', Trient; „Bollettino mensile dell'Unione Trentina', Trient; „Bollettino dell'Associazione degli Insegnanti, nelle Scuole Medie', Trient; „Bollettino Didascalico', Trient; „Bollettino L'Educatore'» Trient; „Corriere di Levico', Levico; „Foglio diocesano per la parte italiana della diocesi

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Category:
History , Law, Politics
Year:
1930
¬Das¬ altösterreichische Nationalitätenrecht in Welschtirol : ein Beitrag zur Erforschung des Minderheitenproblems mit einer Karte.- (Schriften des Instituts für Sozialforschung in den Alpenländern an der Universität Innsbruck ; 5)
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Page 40 of 117
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 108 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Österreich-Ungarn ; g.Italiener ; s.Minderheitenrecht
Location mark: II 58.599
Intern ID: 233973
ein ruhiges, weil getrenntes Nebeneinanderleben der beiden Volksstämme, sondern erleichterte auch die Befriedigung der nationalen Wünsche der Italiener, indem sie ihren Siedlungsboden in vielfacher Beziehung als eigenen Verwaltungsbezirk konstituierte. Die Grenzen Welschtirols umrissen nämlich wie den geschlos senen Siedlungsbereich der Italiener so auch den Sprengel der Handels und Gewerbekammer Rovereto, jenen der Sektion Trient des Landeskultur- rates, der Finanzbezirksdirektion Trient

, der Kreisgerichte Trient und Rovereto, des Schulgebietes Trient, der Sektion Trient des Landesver kehrsamtes, der Advokatenkammer Trient, der Notariatskammer Trient, der Ärztekammer Trient, der Feuerwehrunterstützungskasse für Ita- lieniseh-Tirol. In diesem Verwaltungsbezirke galten nicht bloß besondere sprachenrechtliche Vorschriften, sondern auch die wirtschaftliche Struktur dieses Gebietes fand eine eigene rechtliche Behandlung, indem nach seiner Wiedervereinigung mit Österreich im Jahre 1815

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Category:
History , Law, Politics
Year:
1930
¬Das¬ altösterreichische Nationalitätenrecht in Welschtirol : ein Beitrag zur Erforschung des Minderheitenproblems mit einer Karte.- (Schriften des Instituts für Sozialforschung in den Alpenländern an der Universität Innsbruck ; 5)
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Page 54 of 117
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 108 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Österreich-Ungarn ; g.Italiener ; s.Minderheitenrecht
Location mark: II 58.599
Intern ID: 233973
popolare' in Trient bei seiner Generalversammlung im Jahre 1912, daß sein Lesesaal im ver flossenen Vereinsjahre von 4.460 Personen benützt worden sei. Eigene Ausschüsse machten sich die Errichtung von Denkmälern für italienische Geisteshelden zur Aufgabe und so entstand das mächtige Denkmal für Dante Alighieri auf dem schönsten Platze von Trient, zu dessen Füßen auf einer Erzplatte die Worte eingegraben standen: „Ver neigen wir uns, Italiener, verneigt euch Fremde!' Es gibt kaum einen stolzeren

Ausdruck für das Gefühl des Hausrechtes der Nation als diese Worte, welche ohne irgendwelche Einwendung von Seite der Staatsgewalt vom Boden von Trient aus den deutschen Mitbürger als Fremden zurück wiesen 1 ). Für Carducci und Rosmini entstanden ebenfalls Standbilder und neben Verdi erhielt auch Prati, der Dichter des Irredentismus in einer öffentlichen Anlage von Trient ein Marmordenkmal 2 ). Italienische Musikvereine, wie die „Società Ceciliana Trentina' und die „Società Filarmonica

', welche in Trient ein großes Konzerthaus be saß, veranstalteten Kurse und Konzerte, welche immer einsprachig ita lienisch waren. Niemals wurde von der Behörde darauf eingewirkt, daß bei musikalischen Veranstaltungen ein deutsches Konzertstück eingelegt ') Auch wahrend des Krieges blieb das Dante-Denkmal unangetastet, nur die oben erwähnte Platte wurde ausgehoben, Zu einer Zeit, wo Tausende an der Front um Trient für die Erhaltung des Reiches starben, bedeutete ihre Inschrift nach der Ansicht der Heeresleitung

für die Truppen, die am Denkmal vorüberzogen, eine zu starke Gefühls belastung, 2 ) In Trient war eine Strophe von Prati zum geflügelten Wort geworden: „Sin che al mio verde Tiralo è t-olto veder l'arrivo delle sue squadre e con letizia di figlio in volto, Mia dolce Italia, baciar la madre No non son pago'. Frei übersetzt: „Eh', daß mein grünes Alpenland Tirol Die Preiheitsscharen kommen sieht Und kindlich froh vor Dir Italien, süße Mutter niederkniet Eh' ruh' ich nicht.'

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Category:
History , Law, Politics
Year:
1930
¬Das¬ altösterreichische Nationalitätenrecht in Welschtirol : ein Beitrag zur Erforschung des Minderheitenproblems mit einer Karte.- (Schriften des Instituts für Sozialforschung in den Alpenländern an der Universität Innsbruck ; 5)
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Page 100 of 117
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 108 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Österreich-Ungarn ; g.Italiener ; s.Minderheitenrecht
Location mark: II 58.599
Intern ID: 233973
. Sie wurde noch dadurch ge steigert, daß die zwei Gemeinden Trient und Rovereto sogenannte Städte mit eigenem Statute, das heißt mit der Funktion einer politischen Behörde erster Instanz betraut waren und nicht wie die übrigen Gemeinden der Aufsicht der Bezirkshauptmannschaften, sondern unmittelbar der zweiten Instanz, der Statthalterei unterstanden 1 ). Während die Gemeinde im all gemeinen durch die Beteiligung am Ortsschulrate an der Leitung des Bil dungswesens mitzuwirken hatte, vertrat in den Städten

. Die Gemeinden Italienisch-Tirols bewährten sich als nationale Zellen durchaus. Sie erhoben bei jeder von der politischen Führung bezeichneten Gelegenheit ihre Stimme für die nationalen Forderungen, wie z. B. in der Universitätsfrage; sie förderten das Kulturleben durch Schaffung von Schulen, wie der dreiklassigen Bürgerschule in Trient und des Mädchen lyzeums in Rovereto, und durch Unterstützung von Vereinen und ver teidigten mit besonderer Energie ihre Einsprachigkeit 2 ). Es ist in den letzten 1 ) Statut

von Trient im Gesetze vom 7. Dezember 1888, Nr. 1, L.-G.-B. ex 1889; Statut von Rovereto im Gesetze vom 12. Dezember 1869, Nr. 1, L.-G.-B. ex 1870. 2 ) Wie sehr sich die italienischen Gemeinden als Hüterinnen der nationalen Inter essen fühlten und mit welcher Schärfe sie diese Mission ausführten, geht daraus hervor,, daß die Stadt Trient vom Jahre 1868 bis 1891 die Anbringung deutscher Grabinschriften auf dem öffentlichen Friedhofe verbot und es einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts hofes bedurfte

, um diese Härte zu beseitigen. Der Verwaltungsgerichtshof war von der Stadtgemeinde Trient gegen das Ministerium des Inneren angerufen worden, weil dieses die Untersagung einer deutschen Grabinschrift als gesetzwidrig aufgehoben hatte. In den Entscheidungsgründen des Erkenntnisses des Verwaltungsgerichtshofes vom 5. No vember 1891, Nr. 3455 wurde unter anderem ausgeführt: Mit dem Dekrete vom 6. Juni 1890, Z. 5218, hat der Stadtmagistrat von Trient auf Grundlage des § 58 der da selbst geltenden

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Category:
History , Law, Politics
Year:
1930
¬Das¬ altösterreichische Nationalitätenrecht in Welschtirol : ein Beitrag zur Erforschung des Minderheitenproblems mit einer Karte.- (Schriften des Instituts für Sozialforschung in den Alpenländern an der Universität Innsbruck ; 5)
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Page 97 of 117
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 108 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Österreich-Ungarn ; g.Italiener ; s.Minderheitenrecht
Location mark: II 58.599
Intern ID: 233973
Beamter zu linden. Dies kann vor allem vom Gerichtsdienste gesagt werden. Hier war die Verwendung deutscher Bewerber eine seltene Ausnahme, was vom italienisch-nationalen Gesichtspunkte deshalb be sonders wertvoll war, weil die in ihrer Unabhängigkeit geschützte Recht sprechung, wie bereits ausgeführt, einen Hort der für das nationale Leben so wichtigen bürgerlichen Freiheit bedeutet. Daß die Präsidentenstelle beim Kreisgerichte Trient in der letzten Zeit vor dem Kriege mit Nicht- italienern besetzt

nur einen verschwindenden Prozentsatz 1 ). Eine wichtige Stütze der autonomen Gestaltung Italienisch-Tirols war ferner die bereits erwähnte Anpassung der administrativen Grenze an die Volksgrenze, mit welcher sich auch die Grenzen der Kreisgerichts sprengel Trient und Rovereto und der Tätigkeitsbereich der Finanz bezirksdirektion Trient und Rovereto deckten. Dadurch allein schon wurde eine gewisse Homogenität des Personals und der Amtsführung zur Notwendigkeit und dies kam dem nationalen Einheitsstreben sehr zu statten

. 2 ) Das Prozentverhältnis der italienischen Richter in den Sprengein der Kreisgerichte Trient und Rovereto ira Jahre 1914 war 97 %. Das der Konzeptsbeamten bei der Finanz- bezirksdirektion Trient 100%. Auch in den übrigen Staatsämtern waren die deutschen Beamten Ausnahmen.

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Category:
History , Law, Politics
Year:
1930
¬Das¬ altösterreichische Nationalitätenrecht in Welschtirol : ein Beitrag zur Erforschung des Minderheitenproblems mit einer Karte.- (Schriften des Instituts für Sozialforschung in den Alpenländern an der Universität Innsbruck ; 5)
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Page 94 of 117
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 108 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Österreich-Ungarn ; g.Italiener ; s.Minderheitenrecht
Location mark: II 58.599
Intern ID: 233973
' Gemeinden, welche zu Italienisch-Tirol gehörten, dann aber das deutsche Gvmnasium und die deutsche Volksschule mit Kindergarten in Trient und die deutsche Volksschule mit Kindergarten in Rovereto. Während die deutschen Schulen in den deutschen Gemeinden normal von diesen erhalten wurden und von vornherein der Rechtslage entsprachen, waren .dig Anstalten in Trient und Rovereto Staat sschulen und in erster Linie für d i e K i nder de r in di esen Städten garnisonierenden deutschen Militär- f amilien eing

der Landeshauptstadt Innsbruck gegen eine italienische Hochschule nicht verkennen, andererseits kann höchstens von einem Schönheitsfehler und gewiß n ich t von einer nationalen Gefahr für _die Italiener gesprochen w erden, de nn in den deutschen Schulen von Trient und Royereto wurde auch das Ita lienische gründlich gepflegt 1 ). er sich in seiner Eigenschaft als Landfcagsabgeordnoter überzeugt habe, daß unsere Na tionalität und Sprache von Seite des Landtages sowohl in der Geschäftsordnung

, als in der Geschäftsbehandlung peinlich genau (scrupolosamente) berücksichtigt werden'. Mezzo Secolo Camera di Commercio e di Industria in Rovereto, Rovereto 1902, Seite 60. y^-) Die Ansichten der italienisch-tirolischen Politiker über diese deutschen Schulen waa- übrigens nicht zu allen Zeiten einhellig. Nach „Vittorio Riccabona, La lotta per l 'autonomia ed i partiti nel Trentino', Trient 1901 sagte der Rsichsratsabgeordnete Bcrtolini im Jahre 1886 in einer öffentlichen Versammlung in Trient: „Fino alla costitu-

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Category:
History , Law, Politics
Year:
1930
¬Das¬ altösterreichische Nationalitätenrecht in Welschtirol : ein Beitrag zur Erforschung des Minderheitenproblems mit einer Karte.- (Schriften des Instituts für Sozialforschung in den Alpenländern an der Universität Innsbruck ; 5)
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Page 103 of 117
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 108 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Österreich-Ungarn ; g.Italiener ; s.Minderheitenrecht
Location mark: II 58.599
Intern ID: 233973
ternber 1884 der Sektion Innsbruck zugewiesen wurden. Sowohl die Sektion Trient des Landeskulturrates als die ihr unterstellten Bezirks genossenschaften wurden sprachlich italienisch verwaltet. Ebenso wurden vom Land für den italienischen Landesteil eine ita lienisch geführte Irrenanstalt in Pergine und eine italienisch geführte Heil anstalt für Pellagrakranke in S. Ilario erhalten. Zur Erleichterung der Finanzierung des Schulwesens wurden mit Landesgesetz vom 1. Mai 1904 Nr. 40 drei

„Schulgebiete' geschaffen, innerhalb welcher ein Ausgleich zwischen ärmeren und wohlhabenderen Gemeinden erfolgen sollte. Ein solches „Schulgebiet 5 ' hatte seinen Sitz in Trient. Sein Sprengel deckte sich mit dem der Finanzbezirksdirektion Trient, also durchaus mit dem Bereiche Italienisch-Tirols. Auch der für Zwecke der Fremdenverkehrsförderung mit Landesgesetz vom 5. Jänner 1911, Nr. 20 L.-G.-B. und Durchführungsverordnung vom 18. März 1311, Nr. 25 L.-G.-B. geschaffene „Landesverkehrsrat' arbeitete

in mehreren Sektionen, wovon eine in Trient Italienisch-Tirol zu betreuen hatte. Gemäß Beschluß vom 9. Oktober 1911 war beim Landesverkehrsrat der Gebrauch der deutschen und der italienischen Sprache für mündliche Verhandlungen wie für den schriftlichen Verkehr in gleicher Weise zuge lassen. Mit Landesgesetz vom 29. Juli 1893, Nr. 18 L.-G.-B. wurde bei der Einrichtung von Feuerwehrunterstützungskassen eine Trennung zwischen „deutschtirolischen und italienischtirolischen Feuerwehren' vorgenommen

Hoheitsrechten ausgestattet, in einer national einheitlichen Bevölkerung ebenfalls den Charakter nationaler Verbände annehmen und den Interessen der völkischen Gemeinschaft dienen mußten. Für Welschtirol ist die auch mit politischen Rechten versehene Handels und Gewerbekammer in Rovereto, die Advokatenkammer, die Ärzte kammer und die Notariatskammer 1 ) in Trient zu nennen, deren Amts- x ) Die österreichische Notariatsordnung vom 25. Juli 1871, Nr. 75 R.-G.-B. enthielt

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Category:
History , Law, Politics
Year:
1930
¬Das¬ altösterreichische Nationalitätenrecht in Welschtirol : ein Beitrag zur Erforschung des Minderheitenproblems mit einer Karte.- (Schriften des Instituts für Sozialforschung in den Alpenländern an der Universität Innsbruck ; 5)
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Page 61 of 117
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 108 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Österreich-Ungarn ; g.Italiener ; s.Minderheitenrecht
Location mark: II 58.599
Intern ID: 233973
' im Frühsommer 1914 einen Ausflug von Trient nach Mailand organisierte, schickte die italienische Staatsbahn eigene Sonder züge nach Trient, um die 800 Teilnehmer abzuholen. Der königliche Kommissär, welcher damals die Stadtverwaltung von Mailand leitete, empfing die Trientiner feierlich und gab ihnen ein Bankett. Die Trientiner zogen geschlossen zum Denkmale des Königs Humbert und streuten davor Blumen. 3 ) So ergeben Normen und Ereignisse ein lückenloses Bild voller kul tureller Freiheit wie es großzügiger

weder in den Minderheitenschutz- Verträgen noch in den Programmen der nationalen Gruppen gezeichnet wird. ') Am 5. September 1906 gaben sich die Radfahrvereine von Trient mit jenen von Triest und Pirano ein Treffen in Vizenza, wo sie vom irredentistischen Vereine „Trento- Trieste' empfangen und zum Denkmale Viktor Emanuels II. geleitet wurden und dort Huldigungskundgebungen veranstalteten. „Alto Adige', vom 5./6. September 1906. 2 ) An der Spitze der Trientiner Turner, welche in den ersten Junitagen

1904 das große italienische Turnerfest in Florenz mitmachten, befand sich Vittorio Garbari, der dem .König Emanuel III. „gli omaggi di Trento' die Huldigung der Stadt Trient, überbrachte, wofür ihm der König die Hand schüttelte und warm dankte. Die offizielle Begrüßung der gesamten Turnerschaft erfolgte durch den Senator Todaro, welcher alle Teilnehmer willkommen hieß : „Inspirandosi al nome di Firenze i giovani delle nostre società federate sono accorsi numerosi da ogni parte d'Italia, da Messina

a Trieste e Trento'. „Vom Namen Florenz angezogen sind die jungen Leute unserer vereinigten Verbände zahlreich herbeigeeilt aus allen Teilen Italiens, von Messina bis Triest und Trient.' „Alto Adige' 3./4. Juni 1904. 3 ) „Alto Adige' 3,/4. Juli 1914.

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Books
Category:
History
Year:
1928
Tirol unterm Beil
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Page 58 of 266
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: 244 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Südtirol ; z.Geschichte 1918-1928
Location mark: II 64.035
Intern ID: 162545
. Wie hatte es in Meran geheißen? „Wir sind Deutsche und wollen es bleiben.' i2, Trient Als im Jahre 1848 italienische Freischaren gegen die tirolische Grenze anrückten und auf die Landesverteidiger stießen, verbreiteten sie unter den Schützen ein Flugblatt, worin es hieß: „Beteiligt euch nicht an dem ungerechten Kriege; denn hereinbrechen würde über euch die Rache des Allmächtigen. Hintergehen will man euch mit dem Vor-- geben, als wollten wir mit Gewalt die euch von Gott beschiedene Heimat an-- greifen

und bezwingen. Das ist Lüge, Verrat! Nein I nie werden wir die Grenze Welschlands überschreiten I wir wollen unsere Freiheit, aber zugleich die Freiheit aller Länder und vor allem die Freiheit Tirols! Trient ist welsch und soll welsch sein. Bozen ist deutsch und wird immer deutsch bleiben. Denn unser Wahlspruch ist: Selbständigkeit und Brüderlichkeit der Völker. Es lebe Deutschland! es leben die tapferen Tiroler, sie leben hoch '.' Seit einem halben Jahrtausend lagen schon Bozen und Trient in Fehde

. Wo die großen Märkte abgehalten werden sollten, über welche der deutsch-italienische Handel ging, war lange Zeit der Zankapfel. Zuletzt handelte es sich darum, ob die Fleimstalbahn nach Norden oder nach Süden geführt werden sollte. Daneben verschärfte sich der nationale Gegensatz. Eindrucksvoll spiegelt er sich in dem finsteren Erzdenkmal Dante Alighieris in Trient einerseits und dem lichten Marmor des Vogelweiders in Bozen andrerseits. Im Jahre 1848 führte diese auseinanderstrebende Sehnsucht der beiden

Städte die Abgeordneten von Trient und Rovereto in der

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Category:
History , Law, Politics
Year:
1930
¬Das¬ altösterreichische Nationalitätenrecht in Welschtirol : ein Beitrag zur Erforschung des Minderheitenproblems mit einer Karte.- (Schriften des Instituts für Sozialforschung in den Alpenländern an der Universität Innsbruck ; 5)
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Page 76 of 117
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 108 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Österreich-Ungarn ; g.Italiener ; s.Minderheitenrecht
Location mark: II 58.599
Intern ID: 233973
den Bezirkshauptmannschaften Welschtirols und ausnahmslos jener mi t, den „Statutarischen Städten' Trient und Rovereto. Desgleichen aus schließlich italienisch war die Korrespondenz der politischen Behörden mit den Gerichten und den Selbstverwaltungskörpern. Ebenso spielte sich der Verkehr zwischen den Bezirkshauptmannschaften und den übrigen staatlichen Ämtern in Italienisch-Tirol meist italienisch ab. Die zweite Instanz der politischen Behörde, die Statthalterei in Inns bruck

in der nationalistischen Presse Welschtirols erhoben wurden 2 ). Für den inneren Dienst bei den übrigen staatlichen Behörden galt mutatis mutandis die gleiche grundsätzliche Anschauung, daß Italienisch- Tirol ein italienisches Gebiet sei und daß sich auch der innere Dienst in italienischer Sprache abzuwickeln habe, soweit dies mit den Amtsbedürf nissen vereinbar sei. Als Beispiel kann die Finanzverwaltung angeführt werden. In ihrem Organismus erstreckte die FinanzTjezirksdirektion Trient ihre Tätigkeit

über den Bereich der Kreisgerichtssprengel Trient und Rovereto also ebenfalls über ganz Welschtirol. Ihr unterstanden die Steuerämter, die über das Land verstreut waren. Sie erhielten die Erlässe von der Finanzbezirksdirektion Trient ebenso in italienischer 1 ) Der tun die Jahrhundertwende in Innsbruck tätige Statthalterei-Vizepräsident Reden ging in der Durchführung der Doppelsprachigkeit so weit, daß er auf solchen zwei sprachigen Runderlässen seine Unterschrift links mit deutschen Buchstaben

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Category:
History , Law, Politics
Year:
1930
¬Das¬ altösterreichische Nationalitätenrecht in Welschtirol : ein Beitrag zur Erforschung des Minderheitenproblems mit einer Karte.- (Schriften des Instituts für Sozialforschung in den Alpenländern an der Universität Innsbruck ; 5)
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Page 30 of 117
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 108 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Österreich-Ungarn ; g.Italiener ; s.Minderheitenrecht
Location mark: II 58.599
Intern ID: 233973
. Sie hatten keine Berechtigung besessen, so lange das geistliche Reichsfürstentum der Bischöfe von Trient, wenn auch nur dem Namen nach, bestand und so lange das deutsche Element im süd lichsten Tirol noch eine nennenswerte Kraft entfaltete. Die staatliche Ge walt der Fürstbischöfe von Trient wurde durch den Reichsdeputations hauptschluß des Jahres 1803 beseitigt. Das Deutschtum um Trient schwand bis auf die Sprachinseln im Fersentale und auf den Höhen zwischen Etsch und Brenta in der gleichen napoleonischen Epoche

in seinen letzten Resten dahin. Noch 1777 hatte sich deutsches Innungswesen in Trient in seiner alten Monopolstellung behauptet, aber nach der Rückkehr Tirols unter die österreichische Herrschaft im Jahre 1815 war davon keine Spur mehr vorhanden 1 ). Wenn die Umgangssprache der Bevölkerung südlich der Salurnerklause berücksichtigt wird, konnte dieser Landesteil in der Zeit von den napoleonischen Kriegen bis zum Weltkriege als italienisches Gebiet bezeichnet werden und die Italiener selbst betonten

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Category:
History , Law, Politics
Year:
1930
¬Das¬ altösterreichische Nationalitätenrecht in Welschtirol : ein Beitrag zur Erforschung des Minderheitenproblems mit einer Karte.- (Schriften des Instituts für Sozialforschung in den Alpenländern an der Universität Innsbruck ; 5)
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Page 60 of 117
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 108 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Österreich-Ungarn ; g.Italiener ; s.Minderheitenrecht
Location mark: II 58.599
Intern ID: 233973
Sporttagen in Trient teil 1 ). Der Club Alpino Italiano entsandte Vertre tungen zu den Tagungen der „Società Alpinisti Tridentini' und seine Hochschulsektion S. U. C. A. I. sammelte auch in Welschtirol für eine Schutzhütte „Roma', die in Italienisch-Tirol errichtet werden sollte. Um den Italienisch-Tirolern zu helfen, wurden, abgesehen Von der aus giebigen Arbeit der Vereine „Dante Alighieri' und „Trento e Trieste', in Italien auch eigene Vereine gegründet, so im Jahre 1908 in Bergamo

eine „Società in favore delle terre italiane soggette all'Austria'. Geld spenden, die von Italien zur nationalen Schutzarbeit in Italieniscli-Tirol beigesteuert wurden, gelangten in der Presse öffentlich zum Ausweis. Solche Verbindungen wurden von den Welschtirolern nicht nur ange nommen, sondern auch gefordert. Ip einem Vortrage im Volksbildungs- vereine „Pro Cultura' führte der nachmalige Bürgermeister von Trient Tambosi offen und öffentlich aus: ,,Le nazioni sono cosa differente dagli stati, ed hanno

Welsch tiroler und ganze Vereine immer wieder nach Italien, um dort mit ver wandten Kreisen Gemeinschaft zu pflegen 3 ). Regelmäßig nahmen Ver tretungen von Italienisch-Tirol an den Haupttagungen des Vereins Dante Alighieri teil, Trientiner Turner und Radfahrer besuchten wiederholt ge- *) Am „Congresso Polisportivo' in Trient 23.-25. August 1908 nahmen neben den meisten welschtirolischen Sportvereinen reichsitalienische Sportvereine aus Casalbuttano, Bassano, Montichiaro, Udine, Venedig, Mantua

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Category:
History , Law, Politics
Year:
1930
¬Das¬ altösterreichische Nationalitätenrecht in Welschtirol : ein Beitrag zur Erforschung des Minderheitenproblems mit einer Karte.- (Schriften des Instituts für Sozialforschung in den Alpenländern an der Universität Innsbruck ; 5)
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Page 74 of 117
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 108 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Österreich-Ungarn ; g.Italiener ; s.Minderheitenrecht
Location mark: II 58.599
Intern ID: 233973
vom 18./19. Ok tober 1913 unbehindert gedruckt und verbreitet werden konnte. Auch im Generalsünden register, welches der Regierung darin vorgehalten wurde, findet sich kein Hinweis darauf, daß die italienische Bevölkerung im Gebrauche ihrer Sprache vor der Behörde irgendwie beschränkt würde. 2 ) Als Beispiel dafür, mit welcher Genauigkeit die nationalistische Presse in Trient die nach ihrer Ansicht gegen das italienische Sprachenrecht verstoßenden behördlichen Akte verfolgte, sei angeführt, daß in der Nummer

vom 14./15. Jänner 1902 im „Alto Adige' bitter darüber Klage geführt wurde, daß auf der Val Sugana -Bahn Fahifcarte n verwen det wurden mit de m Texte: .. Treno o m nibus Trient-Pergine e ritorno vale 8 giorni'. In der Nummer vom 11./12. März 1903 wurde beanständet, daß beim Steueramte, bei den TW-f. und Tr.ispnhahna.inf. ern do pp elsprachige For mulare verwendet werden; in der Nummer vom 15./16. Juni 1910 wurde darüber Beschwerde geführt, daß im ita lienischen Tetxe einex .Kundmachung bei den Postämteni

^der Name „ Bozen) ' verwendet werde an Stelle der italienischen Form „Bolzano'. Hier handelte es sich zwar um eine deutsche Stadt außerhalb Italienisch-Tirols, aber für die nationalistische Zeitung in Trient war die Verwendung eines deutschen Namens in einem italienischen Texte schon eine Verletzung italienischer Rechtsansprüche. 5* 67

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Category:
History , Law, Politics
Year:
1930
¬Das¬ altösterreichische Nationalitätenrecht in Welschtirol : ein Beitrag zur Erforschung des Minderheitenproblems mit einer Karte.- (Schriften des Instituts für Sozialforschung in den Alpenländern an der Universität Innsbruck ; 5)
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Page 77 of 117
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 108 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Österreich-Ungarn ; g.Italiener ; s.Minderheitenrecht
Location mark: II 58.599
Intern ID: 233973
Sprache, wie von den Steuerämtern italienische Berichte nach Trient gingen. Der Verkehr der Finanzverwaltung, selbst der Finanzlandes direktion in Innsbruck mit den „Statutarstädten' Trient und Rovereto geschah ausschließlich in italienischer Sprache und vielfach auch jener mit den Steuerreferenten bei den Bezirkshauptmannschaften. Das Gefälls bezirksgericht erhielt vom Gefallsobergericht italienische Erlässe und sandte an dieses italienische Berichte ein. Die Urteile des Gefällsbezirks

gerichtes erflossen in italienischer Sprache wenn es sich um den Finanz bezirk Trient handelte. So war auch hier das Italienische die Regel, neben welcher zeitweilig und in einzelnen Fällen auch der Gebrauch der deutschen Sprache vorkam. Nicht anders war der Sprachgebrauch bei den meisten übrigen Verwaltungszweigen in Italienisch-Tirol, nämlich beim öffentlichen Sanitätsdienste, beim Staatsbaudienste, der Polizeiverwaltung und bei den staailiiSlien Behörde n...fiir. .liaadisknltur. Abschließend läßt

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Books
Category:
History , Law, Politics
Year:
1930
¬Das¬ altösterreichische Nationalitätenrecht in Welschtirol : ein Beitrag zur Erforschung des Minderheitenproblems mit einer Karte.- (Schriften des Instituts für Sozialforschung in den Alpenländern an der Universität Innsbruck ; 5)
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Page 56 of 117
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 108 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Österreich-Ungarn ; g.Italiener ; s.Minderheitenrecht
Location mark: II 58.599
Intern ID: 233973
autonomia finanziaria indigena' 1 ). In der l'&fr-g- a )L9_ s ne ben d er halbamtlichen Charakter tragenden Filiale der Oster- reiohisch-Ungarisc hen Bank nur eine einzige Zweiganstalt einer nicht- italien isch en Bank, die Filiale der Anglo-Österreichischen Bank in Trient. Alle anderen Geldanstalten in Welschtirol waren nach Kapital und Zu- sammenzetzung von Verwaltungsräten und Direktionen rein italienisch: „Cassa di risparmio Trento', „Cassa di risparmio Rovereto', „Banca Catto lica', „Banca

usw. finanziell an die „Banca Cattolica', im Warenverkehr an die Zentralgenossenschaft, den ,,Sindicato Agricolo- Xndustriale' in Trient angeschlossen. Dieses ganze Räderwerk beherrschte die Wirtschaft des Landes vollkommen und mit Stolz wurde gelegentlich von der Führung der große nationale Wert dieses Wirtschaftsgerüstes gepriesen 2 ). *) Virginio Gay da. L'Italia d'oltre confine. Mailand 1915, Seite 088. „Xtalienisch-Tirol hat es verstanden, sich gänzlich von der fremden Bankkontrolle

zu befreien und sich eine vollkommene reinlich einheimische Finanzautonomie zu be wahren'. 2 ) ,,11 Trentino' vom 31. August 1912, Bericht über den Katholikentag in Trient. 4 49

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Books
Category:
History , Law, Politics
Year:
1930
¬Das¬ altösterreichische Nationalitätenrecht in Welschtirol : ein Beitrag zur Erforschung des Minderheitenproblems mit einer Karte.- (Schriften des Instituts für Sozialforschung in den Alpenländern an der Universität Innsbruck ; 5)
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Page 70 of 117
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 108 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Österreich-Ungarn ; g.Italiener ; s.Minderheitenrecht
Location mark: II 58.599
Intern ID: 233973
Amts sprache gedeutet und angewendet werden konnte, immerhin hatte hundert jährige Übung das Italienische zur Amtssprache der Verwaltungsbehörden werden lassen. Das Gebiet, für welches die Kreisgerichtssprengel Trient und Rovereto | zuständig waren, unterstand den Bezirkshauptmannschaften Trient, Ro- I vereto, Borgo, Cavalese, Cles, Primiero, Riva, Tione und Mezolombardo. \\ Die Welschtiroler legten großen Wert darauf, daß dies Territorium keine Änderung der administrativen Grenzen erfahre

, denn für diesen Umfang und für keinen größeren glaubten sie eine besondere sprachenrechtliche Behandlung bewahren und gelegentlich vielleicht eine politische Autonomie erhalten zu können, von diesem Gebiete wollten sie aber auch nichts preis geben . Auf der anderen Seite anerkannte auch die Regierung die geschlos sene Eigenart dieses Landesteiles, für welchen sie mit ministerieller Ver ordnung vom 31. Juli, R.-G.-B. 115, in Trient ähnlich wie in Bregenz für das Land Vorarlberg, eine eigene Statthalter ei abteilung

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Books
Category:
History
Year:
1928
Tirol unterm Beil
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Page 87 of 266
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: 244 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Südtirol ; z.Geschichte 1918-1928
Location mark: II 64.035
Intern ID: 162545
der Herr Oberleutnant persönlich herunter, als handle es sich um eine hochandächtige Sache. Als wir mit einem Teil der Versammlungsbesucher vom Bahn- Hofsplatze zur geschlossenen Ortschaft Neumarkt kamen, ertönte auf einmal von vorne der Ruf: „Die Faschisten sind da!' Auf zwei Kraftwagen waren etwa 50 bewaffnete Schwarzhemden aus Trient gekommen, um die deutsche Kundgebung zu siören, Ein militärisches Aufgebot hatte sie während der Versammlung in Neumarkt fest- gehalten, und wir standen

uns nun auf dem Marktplatze, durch zwei Züge Militär getrennt, gegenüber. Auf deutscher Seite war die Empörung groß. Die Unterländer hatten nicht übel Lust, mit der Bande abzurechnen. Die Kapelle von Aldein fetzte mit einem fröhlichen Marsche ein, als ginge es zu einem Angriff wie in alter Zeit. Das Militär verhinderte aber ein Handgemenge. Keine der beiden Parteien wollte weichen. Ein Polizeikommissär aus Trient lief bleich und aufgeregt von einer Seite zur anderen, um zu ver- Mitteln und zu beruhigen. Endlich

entschlossen sich die Faschisten, nach Trient zurückzukehren. Die Ladiner meldeten sich ebenfalls. Ihnen gegenüber hatten wir Deutsche seit dem Oktober 1918 immer den Standpunkt ver-- treten, sie sollten sich in allen politischen Fragen frei entscheiden. So sehr wir das völkische Wesen der Grödner, Enneberger, Buchen- steiner und Fassaner als tirolisches Volkstum anerkannten und in den Ampezzanern treue Freunde wußten, so hielten wir es doch für richtig, es vollkommen ihnen zu überlassen, ob sie politisch

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Books
Category:
History
Year:
1928
Tirol unterm Beil
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Page 83 of 266
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: 244 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Südtirol ; z.Geschichte 1918-1928
Location mark: II 64.035
Intern ID: 162545
Stimmenabgabe für die Deutschen Kandidaten gegen die Annexion oder zum mindesten gegen die zum Werdruß gewordene italienische Verwaltung zu demonstrieren. Andrerseits war man sich in Trient klar, daß die Zweiteilung des Wahlkreises auf die spätere Schaffung einer eigenen Provinz Bozen deuten würde. Auf jeden Fall waren alle Trientiner darin einig, daß, wenn ein eigener Wahlkreis Bozen geschaffen werden sollte, das Unterland und Ladinien nicht dazu- geschlagen werden dürsten. Das Unterland

nicht ausgestreckt. Auf den offiziellen Karten der Trientiner Nationalisten endete das Trentino unterhalb Salurn. Nur in der kleinen Gemeinde Pfatten hatten einige italienische Grundherren soviel welsche Pächtersleute eingeschleppt, daß ihnen eine italienische Schule von der Lega nationale eingerichtet werden konnte. Nach dem Kriege aber fand man in Trient das ganze Unterland, bis vor die Tore von Bozen begehrenswert. Einmal, weil es für den Fall einer Zweiteilung der Provinz einen Landgewinn bedeuten konnte

, dann aber auch, weil in der Kriegszeit die vormals viel umstrittene Fleim- talbahn statt in der Richtung Lavis—Trient, über Auer gegen Bozen geführt worden war und die Trientiner diesen Eisenbahnstrang mit allem was daran hing, für ihre wirtschaftlichen Interessen erobern 7i

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Books
Category:
History
Year:
1928
Tirol unterm Beil
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Page 88 of 266
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: 244 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Südtirol ; z.Geschichte 1918-1928
Location mark: II 64.035
Intern ID: 162545
der Gemeindewahlberechtigten darüber ab, ob sie bei der Wahlkreiseinteilung zu Bozen oder Trient ge- hören wollten. Das Ergebnis war nahezu völlige Einstimmigkeit für die Zugehörigkeit zu einem Deutsch-südtiroler Wahlkreise. Die Regierung sah die Ladinerbewegung nicht gerne. Trotz der wissenschaftlichen Festfiellungen Ascolis wollte man die Ladiner nicht als eigenen Volksstamm, sondern nur als italienische Spielart gelten lassen und empfand es als beschämend, daß diese Verwandten, statt zum italienischen Siegervolke

, zu den annektierten Deutschen hielten. Darum griffen die Behörden hier und da scharf zu. Im Fassatale verhinderte man jede Äußerung ladinischen Bekenntnisses mit grober Energie, und als gelegentlich eine Ladinerabordnung aus den anderen Tälern zum Generalkommissariate nach Trient kam, sagte ihr der Beamte, mit dem sie zu tun hatte, ganz unverblümt: „Eure Kinder werden italianisiert werden. Ihr werdet gar nicht merken jemals nicht Italiener gewesen zu sein.' Bei der Lösung der Wahlkreisfrage entschied

sich die Regierung für die Zweiteilung. Das Unterland sollte mit Bozen wählen, da- gegen wurden die sechs deutschen Randgemeinden am Nonsberg und im Fleimstal zum Wahlkreise Trient geschlagen. Ebenso ganz Ladinien. Der Volkstag von Neumarkt hatte seine Früchte gezeitigt, das ladmische Tirol aber und ein deutscher Grenzstreifen war den ì Trientinern geopfert worden. Die Willensäußerung bei der Wahl ì selbst vermochte die Regierung allerdings dadurch nicht zu ver- ' hindern. Vorher

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