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Books
Category:
Fiction
Year:
[1923]
¬Der¬ Bergnarr und andere Geschichten aus Tirol.- (Deutscher Novellenkranz ; 12)
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Page 33 of 97
Author: Reimmichl / vom Reimmichl (Seb. Rieger)
Place: München
Publisher: Verl. Natur und Kultur
Physical description: 91 S.
Language: Deutsch
Location mark: I 61.648 ; I 61.434 ; I 3.459
Intern ID: 64933
und im Land herumreisen. — Der Bauer rief den Pfarrer. Dieser verschwendete viele Worte, der Jaggl Web nach wie vor Schell-Ober. Er sei ein viel größerer Herr wie der Pfarrer, sagte er, der Pfarrer solle vor ihm den Hut abtun — dafür werde er dann, wenn er einmal die „Welle' habe, ein goldenes Meßgewand stiften. — Der Pfarrer erklärte dem Bauer, der Jaggl habe eine fixe Idee, das heißt einen Sparren im Kopfe, im übrigen sei er ganz gescheit. Das war auch so; ausge nommen die Einbildung vom Schell-Ober

konnte man dem -Jaggl keine Narrheit aufbürden. — Der Pfarrer riet, man solle den Jaggl nur gleich in eine Heilanstalt für Geistes kranke, das heißt in ein Narrenhaus bringen, bort könne er in wenigen Wochen geheilt sein; hier werde das Abel sich nur noch verschlimmern und nach und nach so einrosten, baß es nicht mehr Zu heilen sei. Der Bauer war mit dem Vorschlag des Pfarrers ganz mnverstanben. Der Pfarrer versprach, noch heute an den Direktor der Irrenanstalt Zu schreiben und ihm die fixe Mee

und den Zustand des Irren zu schildern. Dem Bauer war das recht. Aber wie den Jaggl ins Narrenhaus bringen, der sich von niemandem etwas vorschreiben ließ und jedem Zwang heftigen Widerstand entgegensetzte? '— Es lebte in der Gemeinde ein Spaßvogel und Leutfex, der es verstand.

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Books
Category:
Fiction
Year:
[ca. 1922]
¬Die¬ Tochter des Landschelms : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Page 125 of 381
Author: Reimmichl / vom Reimmichl (Seb. Rieger)
Place: Innsbruck
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 378 S.. - 1.- 3. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I 61.409 ; 177 00/00.00001
Intern ID: 64839
mar lange mit der Mutter, und sie wurden einig, daß Agnes die Ehrverleher vor Gericht belangen solle. Damit dem Mädchen der Ent schluß leichter werde, trat der junge Bauer vor Agnes hin und sagte entschieden, die Ehre sei eines der höchsten Güter aus Erden, für die Ehre müsse man olles tunz es bleibe ihr keine andere Wahl, als die Ehrabschnei der zu klagen. Sie brauche sich gcir nicht zu fürchten, denn es sei nicht notwendig, dah sie selbst zu Gericht gehe. Er werde ihr einen tüchtigen

Advokaten besorgen, dem sie die Vollmacht, für sie zu handeln, übertragen könne. Der Advokat werde dann in ihrem Namen die ganze Sache durchführen, ohne dab fie selbst nur ein einzigesmal vor Gericht erscheinen müsse. Eine Zeitlang blickte das Mädchen den Bauer starr an. dann sagte es rasch: „Mir ist's schon recht. Dir Ehre ist alles wert, ja, ja. Was der Advokat koslel, das werde ich abdienen. Oder ich kcmn's auch mit meinem Geld abzahlen, sobald ich volljährig bin.' „Wer die Kosten zahlt

, das wird man schon sehen.' versetzte der Bauer. Acht Tage später war die Sache schon einem Advoliatcn übergeben. Der Advokat nahm sie umso schärfer in die Hand, als ihm der Thal- mar noch eine besondere VerMunn versprach, wenn der Handel gut ausgehe. Und er ging 5Z4

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Books
Category:
Fiction
Year:
[ca. 1922]
¬Die¬ Tochter des Landschelms : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Page 141 of 381
Author: Reimmichl / vom Reimmichl (Seb. Rieger)
Place: Innsbruck
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 378 S.. - 1.- 3. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I 61.409 ; 177 00/00.00001
Intern ID: 64839
tochter herkommt, dann Kriegen wir alle zu niesen, wie wenn uns eine Krennwurzel unter die Nase gerieben würde. Wenn der Bauer auch noch eine Weile nicht heiratet, eine Frau suchen tut er, das ist sicher wie ein Hackstock und das lab ich mir nicht aus dem Kopf schieben. Warum rennt er denn sonst dos halbe Land aus? Und warum schaut er denn alleweil drein wie der Mond um Iakobi? Ich wüht ihm schon eine, wie er bes sere keine kriegt; aber leider, leider, da ist ein Hindernis, größer

als der Schivar,->kojel. Die Tochter eines landbekannten Schelms, eines Zuchthäuslers nimmt er nicht, mag sie noch so brav und schön sein. Da ist er viel zu hoch und stolz, lieber bleibt er ledig — soweit kenn ich ihn.' Allein der Bauer schaute, wenn er nach Hause kam. jetzt noch öfter der Agnes nach als vorher und in seinem Blicke lag etwas Wehes. Auch des Mädchens Augen folgten ihm heimlich, und so oft er fortging, war Agnes niedergeschlagen. Sonst hatte sie jetzt wieder eine frischere, gesundere Farbe

und ein kräftigeres Aussehen, bloß eine stille Trauer lag noch immer auf des Mädchens Antlitz. Jede Woche mehrmals besuchte sie das Grab der verstorbenen Bäurin und immer war das Grab mit Blumen geschmückt. Das bemerkte der Bauer und sein Herz wurde glühwarm. Eines Abends rief er das Mäd-

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