Aus den Tiroler Bergen : lustige und leidige Geschichten
„und Hab' gesagt, er soll mich nicht mehr anschauen, ich müßt' mich vor den Bergen schämen. Für eine Sund' würd' ich's halten, wenn ich nur ein einzigsmal all ihn denken tat', Hab' ich gesagt, für eine Sund' gegen unseren lieben Herrn, gegen dm Kaiser und das ganze Tirolerland.' „Recht, Greil, recht! Das gönn' ich dem Maulaffen!' „Weißt, das hat mich so suchtig gemacht, weil er bemerkt hat, mein Bräutigam sei gestorben, ich sei nun frei.' „Der Seppl?' weinte die Liese. „Ja, der Seppl
; aber weil der Seppl gestorben ist, bin ich erst recht nicht frei. Weißt, am Allerseelentag Hab' ich dtunten im Friedhof dem Seppl das Versprechen gemacht, daß ich ihm treu bleibe und daß ich nie heiraten will: ich glaub', der Seppl' in der Ewigkeit hat mich gehört und die Toten geben ein Versprechen nicht zurück.' Die Liese blickte dankbar auf ihre Freundin. Dann tröstete sie dieselbe, ihr Vater sei ein angesehener Bauer und die Bayern