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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
1931
¬Der¬ Buckel-Muckel : Erzählung
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Page 156 of 185
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 181 S.. - 1.- 8. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: II 61.387
Intern ID: 64902
bei. Um das harte Drängen loszuwerden, erklärte ich, daß ich mir die Sache vorerst überlegen muß. Während der Nacht bin ich immer am Fenster ge sessen und Hab geweint. Jetzt ist mir auch klar ge worden, daß mich Robert mit der falschen Nachricht vom Kranksein der Mutter hergelockt hat, damit sie mir daheim alle miteinander zusetzen können. Aber was sollt ich anfangen? Gegen Morgen kam mir der Gedanke, dem Johann die ganze Sache vorzu legen und ihn zu fragen, ob es ihm recht sei

, wenn ich durch die Heirat mit dem Herrn Ulrich ihm zu feinem Geld verhelfe. Davon rieten mir die Ange hörigen sämtlich ab. Als ich aber darauf bestand, da... da... jetzt kommt das Ärgste, mein Gott, ich schäme mich, es zu sagen. — — Robert hatte mit meiner Unterschrift einen Wechsel gezogen auf den Herrn Ulrich in Innsbruck, und nun drohte ihm die gerichtliche Klage wegen Betrug und Wechsel fälschung. Es handelte sich um eine Summe von zwanzigtausend Kronen. Mir wurde ganz schwinde lig im Kopf. Da fiel Robert

, weiß ich heute noch nicht, was Robert mit mei ner Unterschrift gemacht hat und wie die ganze Sache mit dem Wechsel hergegangen ist. Robert hat auch den ersten Wechsel, den er mir aus stellte, in seiner Tasche behalten . . . Mir nützte alles Streiten nichts. Auch mein Schwager, der Gendarmeriewachtmeister, beteuerte mir, daß bei Gericht nicht mein Wort, sondern nur

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Books
Category:
Fiction
Year:
1931
¬Der¬ Buckel-Muckel : Erzählung
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Page 154 of 185
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 181 S.. - 1.- 8. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: II 61.387
Intern ID: 64902
unser sämtliches Geld verloren. Nicht einen Kreuzer haben wir mehr bekommen. Um das Unglück voll zu machen, hatte Robert noch ein kurzfristiges Bankdar lehen aufgenommen, das er nicht mehr zurückzahlen konnte. Lange Zeit sagte mir Robert nichts von dem Konkurs, und als er endlich doch Farbe bekenne« mußte, tröstete er mich mit der Versicherung, daß mein Geld niemals in Gefahr käme. Soviel schaue beim Konkurs immer heraus, daß ich gedeckt würde, und er verzichte gern auf dag Seinige

Wochen ausgehalten Hab, weiß Unser Herr allein. Ich kam aus der Angst und dem Schrecken nicht heraus. So oft ich mit Johann zusammentraf, gab es mir einen Stich ins Herz, und im Gespräch mit ihm ist mir alles kraus durcheinander gegangen; zuletzt bin ich jeder Begegnung mit ihm ausgewichen ... Robert fuhr dreimal nach Hamburg, er schrieb mir öfters und ich ihm, doch wurden unsere Aussich ten von Tag zu Tag schlechter. Als in Fallbach das Fest der Straßeneinweihung stattfand, Hab ich schon gewußt

, daß ein Teil meines Geldes verloren ist; aber den größeren Teil hoffte ich immer noch zu retten. Einige Tage nach dem Fest kam plötzlich Robert nach Fallbach und teilte mir mit, die Geldsache wäre in bester Ordnung, doch sei die Mutter schwer erkrankt, und ich müsse schnell heimkommen. In Wirklichkeit Verhielten sich die Dinge ganz anders. Ich fand die Mutter ein wenig unpäßlich, von einer ernsten Er- 154

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Category:
Fiction
Year:
1931
¬Der¬ Buckel-Muckel : Erzählung
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Page 151 of 185
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 181 S.. - 1.- 8. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: II 61.387
Intern ID: 64902
. Am heftigsten bestürmte mich die Mutter, die gar nicht begreifen wollte, warum ich so fest an meinem Verlobten Johann hänge. Dieser hatte nämlich, als er einmal auf Be such in Elmstadt gewesen war, ihr Mißfallen erregt. Daß ich seinetwegen das unverhoffte große Glück aufgebe, hielt sie nicht für möglich. Sie schalt auf mich, drohte mir und ließ kein Mittel unversucht, meinen Willen zu biegen. Harte Zeiten Hab ich da mitgemacht. Eine Hilfe fand ich nur an Robert, meinem jüngeren Bruder

, der mir unter allen Ge schwistern immer der liebste gewesen ist. Er sagte den andern offen ins Gesicht, daß es schändlich wäre, dem Johann, der mir das Leben gerettet hat, das Wort zu brechen. Auch sonst wollte er mir hel fen, daß ich schneller mit dem Johann zum Heiraten käme. Gerade dadurch aber bin ich unglücklich ge worden .... Robert war einige Zeit Buchhalter bei einer Holzhandlung in Innsbruck, machte dann einen Treffer in der Lotterie — wenn ich nicht irre, waren es viertausend Kronen — und fing damit selbständig

einen Holzhandel an. Durch einen Jnns- brucker Freund gewann er Verbindung mit einer Baufirma in Hamburg, die großen Bedarf an Holz, namentlich an Schiffsbauholz hatte und sehr hohe Preise zahlte. Im ersten Jahr ging das Geschäft so glänzend, daß Robert eine bedeutende Summe in der Bank einlegen konnte, und das zweite Jahr brachte einen fast noch größeren Gewinn. Da erbot

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Category:
Fiction
Year:
1931
¬Der¬ Buckel-Muckel : Erzählung
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Page 152 of 185
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 181 S.. - 1.- 8. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: II 61.387
Intern ID: 64902
er sich eines Tages, er wolle mir neuntausend Kro nen leihen; dann hätten Johann und ich samt unse ren Ersparnissen Geld genug, um eine Kra merei oder sonst ein richtiges Anwesen zu kaufen. Sie wissen wohl, Frau Wirtin, daß ich und Johann ein gemeinsames Sparkassebüchlein gehabt haben, das in meinen Händen war und auf meinen Namen lautete. Zur Zeit, als mir Robert das Darlehen anbot, Mb über achttausend Kronen im Sparkasse büchlein gestanden; davon waren nicht ganz tausend Kronen

von mir, alles übrige von Johann. Ich Hab mich immer geschämt, daß Johann soviel zu unser« Hausstand beigebracht hat und ich so spottwenig. Aber meinen Teil durch Schulden aufbessern wollte ich auf keinen Fall; da hätt ich mich noch mehr schä men müssen. Ss Hab ich mir damals eingebildet. Es war eine dumme Eitelkeit Von mir. Weil ich das Darlehen nicht annahm, hat mir Robert einen anderen Vorschlag gemacht, näm lich ich solle mein und Johanns Sparkasse, geld als Teilnehmerin in seinem Geschäft an legen. Zugleich

wies er mir einen Brief von der Hamburger Firma vor, worin diese eine größt mögliche Lieferung von Lärchenholz bis zu zehn tausend Festmetern bestellte und für den Fall, daß die Bestellung innerhalb drei Monaten ausgeführt werde, einen unglaublich hohen Preis festsetzte. Da konnte man das Doppelte von der Anlage heraus schlagen. Robert sagte, wenn ich mit unserm Spar, geld an dem Geschäft teilnähme, könnten wir sechs tausend Festmeter liefern; er allein bringe nicht so viel auf. ES wäre

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