dem Eigentum Friedrichs ein Gut bei Stockach (bei Vahrn) / um es sofort wieder als Lehen an Friedrich zu vergeben. Ein Grundtausch also, wie es deren andau ernd gegeben hat, zum beiderseitigen Vorteil der Ver tragschließenden — so scheint es jedenfalls auf den ersten Blick. Doch ganz so dürfte es nicht gewesen sein. Man muß sich ja fragen, was sich mit diesem Tausch geändert hat: Der Ministeriale Friedrich bekommt zu Eigen, was er bislang schon hat, wenn gleich (nur) als Lehen; und er gibt her
, was er trotzdem auch weiterhin — als Lehen nämlich — behalten wird. Also kein Grundtausch im eigentlichen Sinne, vielmehr ein Tausch oder besser: eine Umkehrung der Eigentumsverhältnisse, wobei sich am tatsächlichen Besitz Friedrichs von Rodanlc nichts ändert. Es ist ein rechtliches Problem, das zu diesem Tausch geführt hat, und das „Geschäft"' liegt dabei eindeutig und einseitig bei dem Ministerialen Friedrich. Dabei muß man sich vor Augen halten, welche Unterschiede zwischen den Partnern bestehen
: Der Bischof von Brixen ist ein geistlicher Fürst, Friedrich von Rodanlc hingegen ist ein — persönlich unfreier — Ministeria- ler, ist des Bischofs dienstman, wie das im mittelal terlichen Deutsch heißt. Gleichwohl hat er augen scheinlich Macht und Möglichkeit, mit dem Bischof zu handeln, und er handelt zu seinem Vorteil. Der wichtigste Satz dieser Urkunde ist ein Nebensatz: Es geht bei diesem Handel um ein Grundstück, „in quo edificaverat sibi castium“ (auf dem er sich eine Burg erbaut
hatte). Der Ministeriale Friedrich hat sich eine Burg erbaut — das ist eigentlich nach Recht und Herkommen uner hört, aber dennoch symptomatisch für eine Entwick lung, an deren Beginn, soweit davon Tirol betroffen wird, neben wenigen anderen eben dieser Friedrich von Rodanlc steht. Burgen hat es natürlich schon früher gegeben, Burgen im Besitz des Königs, der Reichsfürsten, der Bischöfe. Sie waren Befestigungen, dokumentierten und demonstrierten Macht und Herrschaft ihrer Besitzer und hatten neben ihrem praktischen
nach unten führt und keineswegs eine spezifische Tiroler Angelegenheit ist. Es ist im Gegenteil eine Bewegung, die sich überall im Reich vollzieht; das Zeitalter der Staufer ist die große Zeit des Burgenbaues in deutschen Landen. Damit ist also deutlich, daß die Anlage von Burg Rodenegg um das Jahr 1140 einem allgemeinen Trend entspricht, wobei Friedrich von Rodanlc zeitlich frü her als andere handelt.