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Author:
Rapp, Joseph / von Joseph Rapp
Place:
Innsbruck
Publisher:
Wagner
Physical description:
160 S.
Language:
Deutsch
Notations:
Aus: Beiträge zur Geschichte, Statistik, Naturkunde und Kunst von Tirol und Vorarlberg ; 3. - In Fraktur
Subject heading:
g.Tirol ; s.Recht ; z.Geschichte
Location mark:
II 64.717/1
Intern ID:
236219
86 <-<?€• unbeschränkte Befuguiß haben, in allen ihren Landen neue Gesetze zu geben, und die alten aufzuhebcn. Herzog Rudolph,, der den Hofmeister Heinrich von Rottenburg, den Burggrafen Petermann von Schm na und Ulrich von Matsch, den Landeshauptmann über die Ver untreuung der Kammergefalle zur Rechenschaft gezogen, und zum Ersätze angehalken hatte, und von dessen Negie rung sich Tirol in jeder Beziehung mehr Gutes versprechen konnte, ward leider durch Kriege und seinen frühen Tod (f 1865
) daran gehindert. ' Dieß war auch mit Herzog Leopold der Fall, dem bei der Landertheilung zwischen ihm und seinem Bruder Al- brecht dem Weiftn, geschloffen im Kloster beim neuen Berge (1379), die Grafschaft Tirol mit dem Lande an der Etsch und im Znnthale zugefallen war, da der Vidcrbe am 9. Zuli 1386 in der Schlacht bei Sempach siel. —- Nur Herzog Albrecht erließ 1387 auf Ersuchen der Bischöfe von .Brixen und Trient eine allgemeine Verordnung, woraus zu entnehmen ist , wie wenig auch das kanonische
Recht Mit feinen Immunitäten im Lande Eingang gefunden hatte. In den meisten Gerichten der Grafschaft Tirol, und der beiden Bisthümer bestand die Gewohnheit, daß sich die Vögte und Richter den Nachlaß'der verstorbenen Pfar rer und Vikarien zncignctcn, und nicht nur ihre Verwand ten, sondern auch die Kirchen davon ausschloffen. Dadurch geschah, daß, wie sich die Urkunde ausdrückt, »vil erbcrr statthafter vnd geleerter Pfaffen bey irn Kirchen nicht blie ben, vnd irWidem vnd pfarrhöf, Kelch, Puech vnd