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Books
Category:
Literature
Year:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
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Page 133 of 206
Author: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Place: Innsbruck
Publisher: Pohlschröder
Physical description: XI, 195 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Location mark: 2.116 ; II 65.548/1
Intern ID: 162837
122 i84L einen Auszug als „Handbuch für Reisende in Tirol" machte, um seine Mitbewerber aus dem Felde zu schlagen. Diese Arbeit zählt zu dem besten, was er geleistet hat, und be sitzt «egen ihrer selbständigen Naturerfaffung unvergänglichen Wert. Später beschrieb er auch Bozen sowie „Meran und seine (weitere) Umgebung" (1845) und das Tal Paffeier, womit er die Geschichte A. Hofers verknüpfte (1852), indem er still schweigend die Handschrift von I. Rapps „Tirol im Jahre 1809" ausgiebig benutztes

. Die Meraner ehrten Bedas Ver dienste durch Aufstellung seiner Büste in den Gilfanlagen. Dagegen sind seine geschichtlichen Arbeiten über Jakob v. Boi- mont (Lirolerbote 1839) und seine „Reformation in Tirol" (1841) von geringerem Werte, da die poetische Phantasie über wuchert. Sein „Denkbuch der Erbhuldigung in Tirol 1838" enthält auch Gedichte und ist nach Natur der Sache stark byzantinisch gefärbt. Allein das Leben in Meran verleidete ihm täglich mehr. Am 6. Mai 1839 schrieb er an Streiter: „Ungehalten

Hab" ich wegzukommen. Ich werde nichts unterlassen, meine Bitte durchzusetzen, obgleich der Erfolg zweifelhaft bleibt. Ich ver liere nichts, die eigentliche Stadt Meran ist für mich tot, das Kollegium gleichgiltig. Fürs Gymnasium arbeitet bloß, um wahrhaft zu reden, mein Namen, aber die Arbeit selbst ist gering, jeder andere kann sie auch so gut machen." Im Herbste kam er nach St. Martin in Passeier, wo er zwei Jahre blieb und die Ausgabe seiner „Lieder aus Tirol" (Cotta 1842) vor bereitete^). Sie leiden an wilder

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Category:
Literature
Year:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
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Page 66 of 206
Author: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Place: Innsbruck
Publisher: Pohlschröder
Physical description: XI, 195 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Location mark: 2.116 ; II 65.548/1
Intern ID: 162837
zu Wien erschienenen Buche „Mer die Tiroler" be merkt, er habe selbst in den vielen Almanachen noch kein Gedicht von einem Tiroler gelesen^). Das abgeschlossene Land, bis 1809 schier unbekannt und als „Steinhaufen" bezeichnet, wirkte natürlich auch wenig nach außen, und die Außenstehenden nahmen wieder von Tirol selten Kenntnis. Hier gab es - keine angesehenen Zeitschriften, wie in Wien; nur 1769 erschienen „Tyrolische Monatblatter" in der Trattnerschen Hofbuch- /) Bauer

a. a. £)., S. 56 und 38 (G. G. = Giovanelli-Gerstburg?). Bgl. O. Schisset v. Fleschenberg, Zeitschrift des Ferdinandeums HL 53, 185 fg. z ) O. Schisse! v. Ueschenberg in der Zeitschrift des Ferdinandeums i!l. 50,480. Schlimmer wird die Sache, wenn gar Einheimische die litera rische Unfruchtbarkeit des Landes beklagen, wenn z. B. A. Wildgruber 1838 an Pichler schreibt, mit Senn habe Tirol nun einen Dichter, während es sonst ia bezug auf Literatur das „Böotien Deutschlands" sei; A. Pichler, Zu meiner Zeit, Ges. W. W. 1, 76. Noch Gilm sagt

in den „Liedern eines Verschollenen", Tirol wäre arm an Dichtern. In Tirol, wo verhältnis mäßig am meisten geschrieben und am wenigsten gelesen wird, arbeitet eben jeder für sich und kümmert sich selten um literarische Verbindungen und Publikum! Doch ist zu bemerken, daß jede einigermaßen wichtige Richtung in der deutschen Literatur auch in Tirol einen mehr oder weniger deutlichen Niederschlag aufweist.

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Category:
Literature
Year:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
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Page 144 of 206
Author: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Place: Innsbruck
Publisher: Pohlschröder
Physical description: XI, 195 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Location mark: 2.116 ; II 65.548/1
Intern ID: 162837
auch da in der Mittel. Gewiß ist Beda in sehr wichtigen Punkten Unrecht geschehen; aber manches läßt sich doch ohne 'Schmähung des Gegners einfach erklären und damit bis zu einem gewissen Grade entschuldigen. Streiter blieb bei seiner einmal vorgefaßten Meinung stehen. Von Frankfurt aus kündigte ihm dann auch I. Schüler die Freundschaft. Ver söhnlicher zeigte sich Beda, den das Heimweh öfter nach Tirol trieb. Äs er 1850 nach Südtirol kam, machte er Streiter einen Besuch, um den alten Zwist

auszugleichen; dieser aber lenkte den verhaßten „Domingo" auf den eben anwesenden Fall- merayer ab und blieb hart^). Streiter hatte inzwischen mit seiner romantischen Vergangenheit vollständig gebrochen und war mit der Broschüre „Die Jesuiten in Tirol" unter die jung deutschen politischen Schriftsteller gegangen (Heidelberg 1845). Die Ereignisse des Jahres 1848 beschäftigten ihn in feiner Schrift ,Me Revolution in Tirol" (Innsbruck 1851 bis 1852), worin er mit glänzendem Sarkasmus die damaligen Vorgänge

steigerte sich mit der Zeit und artete in Radikalismus aus, unter dem natürlich die geschichtliche Treue zu kurz kommen mußte. Zur Zeit des Ver fassungsstreites ließ er 1867 die Flugschrift „Freies Wort eines Tirolers" ausgehen. Eine Reihe geschichtlicher Aufsätze gab er gesammelt als „Blätter aus Tirol" heraus (Wien 1868), worin er ein zelne Bilder vom deutschen Bauernkrieg bis zum *) 6. M. Prem, Ein Kampf -er Geister in Tirol. Zum 100. Geburts tage Josef Streiters. Sonderabdruck aus der Linzer

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Category:
Literature
Year:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
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Page 56 of 206
Author: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Place: Innsbruck
Publisher: Pohlschröder
Physical description: XI, 195 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Location mark: 2.116 ; II 65.548/1
Intern ID: 162837
45 zu den Annalen der österreichischen Literatur *) und schrieb das Charakterstück „Der Freund der Frau" (Innsbruck 1787) Wahrscheinlich nach französischer Vorlage. Bertholdi bekannte sich zum DeuLschtum und war ausgesprochener „Josefiner", als welcher er neben anderen Welschtirolern in einer Broschüre (Beilage zum Südttroler Volksblatt in Bozen 1861?) „Die fünf Schreckensmänner von Tirol" erscheint, die ich leider nicht auftreiben konnte * 2 ). Seine Feinde vermißten

an ihm auch den geistlichen Eifer, da er mit seiner Messe in einer Viertelstunde fertig war. Die Lebensgeschichte Bertholdis wirft ein scharfes Streiflicht auf die Epoche der Aufklärung in Tirol. In mancher Hinsicht mit ihm verwandt erscheint der Unterinntaler Karl Prugger v. Pruggheim, geboren 1763 auf dem Ansitz Roseneck als Sohn eines Beamten des österreichischen Schmelz werkes in Pillersee, seit 1781 Benediktiner des bayerischen Stiftes Rott, dessen Urkunden er später herausgab, aber 1794 säkularisiert

und in verschiedenen Seelsorgen Tirols tätig. Wir treffen ihn 1803 in Kossen, dann zu St. Johann in Tirol, wo er der Leukentaler Mundart seine sammelnde Auf merksamkeit schenkte 2 ); auch als Feldpater rückte er ans und 1802 gab er kleine lehrhafte Erzählungen heraus^). Anfangs 1807 kam er durch die bayerische Regierung als Professor nach Brixen, wurde jedoch 1809 wegen bayerischer und aufge klärter Gesinnung von dort vertrieben, wirkte dann als Pfarrer in Zorneding bei München, später in Donauwörth, verließ

, S. ZiZ fg., und D. Gassers handschriftliches Schristsieller- lexikon 1, 80. 2) Nachricht des Herrn Pfarrers Silvio Lorenzoni in Brez (1897). a ) Sammler für die Geschichte «nd Statistik von Tirol 3,25 fg. (1808). *) Waitzenegger a. a. £>», 2, 130 fg., Goedekes Grundriß 2 , VI. 665.

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Category:
Literature
Year:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
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Page 39 of 206
Author: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Place: Innsbruck
Publisher: Pohlschröder
Physical description: XI, 195 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Location mark: 2.116 ; II 65.548/1
Intern ID: 162837
aus den verschiedensten Zeiten und Gesellschaftskreisen. So hat I. E. Wackernell drei Liederhandschriften des 15., 18. und iy. Jahrhunderts ans dem Pusiertal behandelt, m denen das religiöse Gement vorwiegt^). Bevor ich mit der Darstellung der klösterlichen Dichtung von Ordensleuten einsetze, die keine Jesuiten waren, muß ich noch kurz des Einflusses der Jesuitenbühne auf das ältere Dolksdrama in Tirol gedenken. Mit gutem Grunde kann man annehmen, baß die volksmäßige Dichtung in Tirol durch den verhängnisvollen

bekam, Platz zu mache». I. V. Zingerle hörte noch ein Wiegenlied in Absam mit Versen Gottfrieds von Nifen. Die österreichische Regierung hat sich dadurch, daß sie die „Volkslieder" sammeln ließ, ein großes Verdienst erworben; an eine Veröffentlichung derselben ist jedoch nicht zu denken, wenn man hört, daß in Tirol bis 1920 allein gegen 25000 Stück zusammenkamen; vorläufig dienen sie bloß statistischen Zwecken. In einer Literatur geschichte kann das Volkslied und das „Lied" überhaupt

nicht erschöpfend dargestellt werden und bedingte die stete Berück- *) Ältere Volkslieder and volkstümliche Lieder aus Tirol, Archw^für das Studium der ueuereu Sprachen und Literaturen, ror, 203 w» 102, 1 fg.

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Category:
Literature
Year:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
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Page 143 of 206
Author: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Place: Innsbruck
Publisher: Pohlschröder
Physical description: XI, 195 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Location mark: 2.116 ; II 65.548/1
Intern ID: 162837
„Poetische Regungen in Tirol" aus Streiters Feder, worin zwar Beda noch glimpflich behandelt erschien, aber auf eine ungünstige Rezension der Lieder Bedas verwiese» war. Die Sache erregte ein uns heute unbegreif liches Aussehen, namentlich bei den Ultramontanen, als deren Haupt der Bozner Marttkanzler Josef v. Giovauelli galt, dessen Einfluß mau die Austreibung der protestantischen Filler-, taler und die Wiedereinführung der Jesuiten zuschrieb. Die Augsburger Postzeitung brachte alsbald

einen angeberischen „Nachtrag" zu den „Poetischen Regungen", in dem die Liberalen,, auch Senn und Gilm, arg hecgenommen waren; der in Meran lebende Schriststeller Lenkner wurde als Bayer vorübergehend aus Tirol ausgeviesek (1844). Für den Verfasser dieses Ar tikels hielten Streiter und seine Anhänger sofort Beda Weber, der jedoch in aller Form dementierte. Da er aber bald daraus mit der Postzeitung in schriftstellerische Verbindung trat, so sprach in diesem Falle der Schein gegen ihn. Durch diese Zeitungssehde

, die sich durch zwei Jahre hinzog, wurden die Tiroler Literalen aus ihrer bisherigen BeschaulichkeiL ins öffentliche Leben gezerrt und zur Stellungnahme in den Tages- fragen gedrängt. Don nun an schieden sich die Geister scharf voneinander und A. Pichler setzt hier den Markstein für das / Aufkommen des Liberalismus in Tirol. Die ganze unerquick liche Geschichte behandelte L. Steub im „Sängerkrieg in Tirol" (Stuttgart, A. Bouz, 1882) und schob im Sinne Streiters alle Schuld au dem Bruche Beda Weber zu. Dagegen

7
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Category:
Literature
Year:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
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Page 150 of 206
Author: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Place: Innsbruck
Publisher: Pohlschröder
Physical description: XI, 195 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Location mark: 2.116 ; II 65.548/1
Intern ID: 162837
bekannt gemacht. Der poetisch angehauchte „Omeser Schuster" Franz Jordan war sein Oheim. Znm Schlüsse mögen noch zwei geborene Bayern genannt sei», die zu mehreren Dichtern der „Alpenblumen" und zu Gilm in Beziehung standen, nämlich der aus dem vorarl- bergischen Montafon abstammende vr. Ludwig Steub (18x2 bis 1888), dessen „Drei Sommer in Tirol" (1846) die prächtigste touristische Schilderung des Alpenlandes frnö 2 ), und Fried rich Lentner (gest. 1852), der sich viel in Tirol aufhielt (Rätters

, Meran) und geschätzte Tiroler Geschichten und Skizzen §11. Die politische Dichtung: Senn und Gilm. Der allgemeine Druck, der infolge des Metternichschen Systems auf dem geistigen und politischen Leben Österreichs lastete, wurde auch in Tirol deutlich genug empfunden. Im vorhergehenden konnten wir ja einige Belege bieten und die Anfänge einer stillen Opposition erkennen. Die Gebildeten sahen in den nach den Friedensschlüssen eingetretenen Zu ständen einen unerträglichen Hohn auf all die schönen Ber

- fprechungen vor dieser Zeit. Anstatt erträumter Freiheit hatte mau sich MM eine neue Knechtschaft mit Blut erkauft. Der Widerstand gegen dieses System und seine wohlbekannten Stützen wurde allmählich stärker und ging auch für Tirol ganz eigentlich von dem Sitze der Reaktion, von Wien aus. Da *) Allg. d. Biogr. 14, 513 fg. *) A. Dreyer, Ludwig Steub, Oberbayer. Archiv 60, 1. Heft (1915). I. E. Wackernell, L. Steub, Ad. Pichler und der Tiroler Sängerkrieg (Sonderdruck aus den Forsch, u. Mitteilungen

8
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Category:
Literature
Year:
1905
Adolf Pichlers Leben und Schaffen.- (Grüne Blätter für Kunst und Volkstum ; 12)
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Page 21 of 53
Author: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Place: München [u.a.]
Publisher: G. Müller
Physical description: 43 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: p.Pichler, Adolf <Schriftsteller>
Location mark: II A-3.766
Intern ID: 154069
18 burga Schindl lebte, und anfangs Oktober wieder nach Wien. Die zuletzt gemachten Erfahrungen verleideten ihm das Kriegshandwerk und weil er auch in Tirol kein paffendes Plätzchen wußte, dachte er daran, sich in Wien als Augenarzt niederzulassen. Hier überraschten ihn je doch die blutigen Oktoberereignisse, an denen er keinen Anteil nahm, als er sah, daß Bürger gegen Bürger kämpften und eine unwürdige Tagespreffe „unter dem Mantel der Freiheit schändliche Unzucht mit dem Volks geiste trieb

". Er wollte auch mit dem entmenschten Pöbel, der nach Blut schrie, nichts gemein haben und beobachtete mit Entsetzen, wie Zuchtlosigkeit, Feigheit und zuletzt „niederträchtige Denunziation" überall her vortraten. In seiner Schilderung der Wiener Oktober tage spricht er sich hierüber kräftig und deutlich genug aus. Auch einen Antrag, als Major in die magyarische Revolutionsarmee einzutreten, lehnte er ab, denn er wollte seinen Schild rein halten. Hatte er in Tirol die Integrität des Reiches verteidigt, so konnte

er sie jetzt in Ungarn nicht bekämpfen. Da hätte er dem deutschen Interesse nicht gedient, das für ihn maß gebend war. In Wien verkehrte er damals viel mit Fr. Hebbel, aber die dort herrschenden Zustände ver lockten ihn nicht dazu, sich dauernd niederzulassen. Nach dem er seine Schrift „Aus dem welschtiroli sch e n Kriege" (Wien 1849) zum Drucke bereitet hatte, kehrte er wieder nach Tirol zurück, um in Inns bruck eine Lehrstelle am Gymnasium zu übernehmen und an der Universität Naturgeschichte zu lehren

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Books
Category:
Literature
Year:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
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Page 158 of 206
Author: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Place: Innsbruck
Publisher: Pohlschröder
Physical description: XI, 195 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Location mark: 2.116 ; II 65.548/1
Intern ID: 162837
i 47 Stammland, wo er 1815 bis 1826 lebte und lernte, nie vergaß, so stand ihm doch Tirol näher als Vorarlberg: „Wie es nur eine» Gott gibt, gibt es nur ein Vaterhaus", schrieb er 1863 aus Feldkirch an seine Frau. — Oie Wundergabe der Poesie erklärte der Dichter selbst für ein Erbteil seiner früh verstorbenen Mutter, Luise Rederer, und eine zarte Empfindsamkeit und Weichheit des Gemüts bildet auch den Grundton in seinen Liedern. Er liebte die bunten Farben, die Blumen und — modische Kleidung

, ^Dee Lyriker H. v. Gilm" (Dortrag), 3. Stuft., Imst 1897 (mit neuen biogr. Angaben und 2 ungedrucktes Gedichten); „G. und der Topograph Staffier", Tirol. Bote 1905:2029, 2449, 2467. — Chr. Petzet, »Blütezeit der deutschen politische« Lyrik"; München 1902. — L. Steub, »Sängerkrieg in Tirol". — I. 0 . Obeist, »Der Lyriker H. v. Gilm, eine literarhistorische Skizze". Jahrb. Oberrealschule Trautenau 1874. —I. E. Wackernell, ,,H. v. Gilms Beamtenlanfbahn"; Innsbrucker Festgruß i> 40. Versammlung

deutscher Philol. in Graz 1909; »Prager deutsche Studien" 1908: »Zu Gilms Som< merfrischliedern". — Schuhmacher, „Gilm und Sophie"; Sammler d. Tirol. Stimmen 1904, 9. — H., „Gilmstudien"; Meraner Sammler 1910, X09, * 9 ® 9 # 7 / 166, 178; 1908; 1907» 7 b# 9 ie> ii-n» Ausgaben: Wien, 2 Bde., 1864 bis 1864. — Leipzig 1889 (Auswahl). — Leipziger Volksausgabe 1894. — Innsbrucker Volksausgabe von Hugo Greinz, 1902. — Gesamtausgabe durch R. H. Greiuz bei Reclam, Leipzig 1894. — Ausgabe Frankfurt

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Category:
Literature
Year:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
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Page 122 of 206
Author: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Place: Innsbruck
Publisher: Pohlschröder
Physical description: XI, 195 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Location mark: 2.116 ; II 65.548/1
Intern ID: 162837
III (i82i bis 1823 1 ). Er war in Innsbruck ein recht eifriger Mitarbeiter des „Bothen von und für Tirol und Vorarlberg", in dem zahlreiche kleinere poetische und prosaische Beiträge von ihm erschienen. So schrieb er einen formschönen Prolog zur Feier der Schlacht bei Leipzig bei Aufführung des Soldaten- stückes „Der Mann im Feuer" von Ziegler am 18. Oktober 1820*), dann „Die Kränze", eine allegorische Szene zur Ge burtstagsfeier des Kaisers Franz in Innsbruck (ir. Februar 1821) und „Gefühle

und Ursprünglichkeit nicht messen. § 9. Romantisch-mystische Richtungen. Die deutsche Romantik hat wohl in allen ihren Ab schattungen auch auf Tirol eingewirkt, aber im Kerne blieben die dichterischen und schriftstellerischen Erzeugnisse doch „na tional" geartet.So fehlen hier in der kühleren Berglüst die romantischen Auswüchse und sucht man in tirolischen Dich tungen dieser Zeit selbst die vielberuftne „romantische Ironie" *) Am 19. Oktober 1823 verließ er Innsbruck, um die Professur für Ästhetik an der Prager

Universität zu übernehmen. Boche von und für Tirol vom 20. Oktober 182z, S. 333. Teilweise unrichtig und unbelegt die Angaben bei Jacob Probst, Geschichte der Universität in Innsbruck. Innsbruck 1869, S. 318. 2 ) Abgedruckt im Tirolerboten 1820, Nr. 84, S. 336. 3 ) Tiroler Bote 1823, S. 136. 4 ) Gruß der Stubaier bei Gelegenheit der erfreuliche» Ankunft I. H. Herzogin M. Luise (1823). Handschrift Dip. 1015, F. 130. s) Hormayrs Archiv 1823, S. 604. *) Tiroler Bote 1887, S. 692. T ) Tiroler Bote 1822 S. 328

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Category:
Literature
Year:
1922
Vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.- (Geschichte der neueren deutschen Literatur in Tirol ; Abt. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/GLT/GLT_17_object_3970159.png
Page 17 of 206
Author: Prem, Simon Marian / von S. M. Prem
Place: Innsbruck
Publisher: Pohlschröder
Physical description: XI, 195 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1600-1850
Location mark: 2.116 ; II 65.548/1
Intern ID: 162837
Erzherzogs Ferdinand Karl mit Anna von Medici (1646) und das deutsch-lateinisch-akrostichische „Ehrengedicht" von dem erzfürsilichen Komödianten Johann Martini (Inns bruck, M. Wagner, 1659) für den aus Österreich wiederkehren den Erzherzog Sigismund Franz, seinen „gnedigsten Fürsten und Herrn". Die gelehrt-lehrhafte Richtung in Tirol vertritt vornehm lich Hippolyt Guarinoni* *). Geboren 1571 in dem damals noch zu einem Gutteil von Deutschen bevölkerten Trient und von den Jesuiten erzogen, lebte

er einige Jahre in Mailand am Hofe des Kardinals Karl Borromäus und in Prag, wo sein Vater Leibarzt Rudolfs l l. war, erlangte in Padua den medizinischen Doktorhut, wurde dann Leibarzt Ferdinands von Tirol und 1607 des Haller adeligen Damensiiftes. In dieser Eigenschaft entfaltete er eine reiche, gesegnete Tätigkeit, deren Spuren noch heute zu erkennen sind. Guarinoni war ein überaus frommer Mann, ein dankbarer Freund der Jesuiten und ein glühender Hasser des Protestantismus und feiner Prädikanten

seiner Zeit entsprechend verfuhr er durchaus polyhistorisch; Vergnügen an gelehrten Dingen und erzieherische Ziele leiteten ihn dabei in nie versiegendem Eifer. Ehrlich und gut, erfahren x ) Sein erster Biograph ist der Jesuit Jakob Schmid im „Heiligen Tyrol. Ehrenglanz" 1732. L. Rapp in den kath. Blättern ans Tirol 1858, Nr. 44, 46 bis 48. G. Obrist, H. Guarinoni, Innsbruck 1867. A. Pichler, Hippolytus Guarinonius, Ges. W. W. 12, 36 fg. und Mg. deutsche Bio graphie 10, 8z fg. *) C. Stampfer

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