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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
1901
¬Der¬ Deutschthümler : eine Erzählung aus dem Tiroler Volksleben
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Page 175 of 317
Author: Praxmarer, Josef / [Josef Praxmarer]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 315 S.. - 2. durchgesehene Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Nebeneintragung: ¬Der¬ Deutschtümler
Location mark: 258
Intern ID: 73540
Was mit unserem Oentschthümler inzwischen geschehen ist? 173 den Tisch legte, da seufzte sie tief auf und zwei große Thräneu rollten aus ihren blauen Augen und Zu Heinrich gewendet sagte sie: Wie, für eine Lohndienerin halten sie mich? O thut mir das in die Seele hiueiu weh! Heinrich, fragte Walter, ist Tirol nicht wert, tass man es gerne sein Vaterland nenne? brauchen wir noch anders wohin zu blicken? Heinrich verstand Walters zarten Wink ; er erröthete leicht. Ehrentraut trat zu Anna hin, zog

einen Brillautring vom Finger, steckte ihn an Anna's Hand und sagte zur Widerstrebenden: Nimm das als Andenken, dn sollst mir so lieb als eine Schwester sein, wir sehen uns schon noch öfter. Lange schauten der Müller und sein Amiele den Scheidenden nach. O, sind das gute Herrenleute! sagte Anna! bei ihnen möchte ich immer sein, sie wissen Einem so warm zu Herzen zu reden, unser Einer findet die Worte nicht recht; drinnen wäre es sonst schon auch. So konnte ich dem Heinrich zum Abschied kein Wörtlcin sagen

, jetzt konnte und hätte ich ihm noch Vieles zu sagen. In einer Woche kam wirtlich in Buchenheim für den Müller ein gar schön geschnitzeltes Crucifix und für Anna ein kunstvolles Bild der Schmerzensmutter mit einein Schreiben von Heinrich an, worin er sagte, dass damit etwa die Liebe nicht bezahlt sei, es seien nur Andenken. Da war ein großer Jubel im Müllerhause, die ganze Nachbarschaft wurde herbeigerufen, der Müller behauptete, einen schöneren Gekreuzigten gebe es im ganzen Lande Tirol nicht, Anna

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Books
Category:
Fiction
Year:
1901
¬Der¬ Deutschthümler : eine Erzählung aus dem Tiroler Volksleben
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Page 260 of 317
Author: Praxmarer, Josef / [Josef Praxmarer]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 315 S.. - 2. durchgesehene Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Nebeneintragung: ¬Der¬ Deutschtümler
Location mark: 258
Intern ID: 73540
so innig, gerade so, wie das gläubige Volk in Tirol. So dachte Heinrich und vergaß, dass er in der Stadt sei, wo mehr als drei Millionen in dem Schatten des Todes sitzen. Erst nach 10 Uhr entfernte er sich aus diesem traulichen Gotteshause; er hatte nun den Sonntag gefeiert. Nun wollte er das religiöse Leben der Hochkirchler und der verschiedenen Religions-Bekenntnisse, die in London allseitig vertreten sind, sich ansehen, sind ja dort mehr als tausend Kirchen, er richtete seine Schritte

nach dem linken Ufer der Themse zur berühmten uralten WestmünsterMbtei. Als er über die Westmünster-Brücke gieng, winkte ihm der herrliche gothische Dom ernst und gemessen entgegen, ein Stück Mittelalter trat vor seinen Geist, das Altengland, das Land der Heiligen, der ersten Glaubensboten nach Deutschland. Ein kleines Glöcklein ertönte vom Thurme herab, etwa wie das Chorglöcklein eines Klosters, nicht der tiefe Bass der Münsterglocke, wie sie das Mittelalter liebte, die Zerstörungswuth unter Heinrich

hatte mit den Heiligenstatuen und den Nischen auch die Glocken zertrümmert. Der Ton dieser Schelle auf dem riesigen Thurme schien Heinrich wie ein Hohn. Die noble Welt Londons lieh sich nach der alten Kathedrale kutschieren. Bediente trugen den hochkirchlichen Lady's bis zum Kirchenthore die goldbeschlagenen Gebet bücher nach. Fast hätte sich Heinrich gescheut, in den Dom einzutreten. Am Eingange war ein Cassier, der verschieden-

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Books
Category:
Fiction
Year:
1901
¬Der¬ Deutschthümler : eine Erzählung aus dem Tiroler Volksleben
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Page 164 of 317
Author: Praxmarer, Josef / [Josef Praxmarer]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 315 S.. - 2. durchgesehene Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Nebeneintragung: ¬Der¬ Deutschtümler
Location mark: 258
Intern ID: 73540
, nein! so dumm ist Ehrentraut nicht. Krank oder gestorben ist Ehrentraut auch nicht, aus Liebe wird man nicht so leicht krank oder stirbt, das wäre Zu dumm für Ehrentraut, -sie ist ein gescheidtes Kind, ich kenne sie ja; aber Walter ist ein Querkopf, er ist nach altem Styl, er will dich auf die Probe setzen. Musste er ja auch um der Ehrentraut Mutter zwei lange Jahre werben, ich weiß es noch ganz gut. WaS sind dagegen ein paar Tage? Und so gieng Heinrich an jenem Abende getröstet zur Ruhe; die Base

hatte ja ans voller Neberzeugung ge sprochen, und was man gerne hört, glaubt man gerne. Als jedoch am andern Tage der Postbote von Emaus mit emem Briefe aus Walters Hand an ihn herantrat, da schwanden ihm wieder alle Hoffnungen, wäre es eine fröhliche Botschaft, so wäre sie von der Hand Trmliebs. Mit pochendem Herzen öffnete Heinrich. Nur ein Paar Zeilen enthielt der Brief. „Kannst kommen,' hieß es, „aber der Deutschthümler bleibe fein sauber zu Hause. Walter/' Also nur das, jubelte Heinrich, und er eilte

, der Grethe die Freudenbotschaft zu bringen. Die alte Base hatte also mit ihren Brillen doch besser gesehen, als Heinrich. WaS will er denn mit dem Deutschthümler sagen? fragte Grethe. Mich meint er, erwiderte der Doctor. Das ist ja dann ei n Rath se t, meinte Grethe, kommen und zu Hause bleiben ?

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Books
Category:
Fiction
Year:
1901
¬Der¬ Deutschthümler : eine Erzählung aus dem Tiroler Volksleben
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Page 68 of 317
Author: Praxmarer, Josef / [Josef Praxmarer]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 315 S.. - 2. durchgesehene Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Nebeneintragung: ¬Der¬ Deutschtümler
Location mark: 258
Intern ID: 73540
ßg Fugendliche Achwärmer und ein AMiro ler. auch Tischgenosse war, so war es kein Wunder, dass die Kinder ihre Jugendfreundschaft erneuten; Walter sah es nicht ungerne, denn er hatte gemäß Verabredung mit Heinrichs Vater Ehrentraut für den jungen Doctor be stimmt; er lächelte, wenn die jungen Springinsfelde an Feiertagen über Stock und Stein liefen, versteht sich war er immer dabei, obgleich es manchmal schwer hielt, ihnen zu folgen, ein Sechziger ist eben kein Dreißiger. Heinrich gieng

; dann, ja dann herrsche Deutschland über ganz Europa! Was, Republik! ereiferte sich dann Walter, Republik ist gleich Revolution, und Revolution ist das Räuberthum. Oder glaubst du, wir hätten die französischen Revolutionen vergessen? Ueberall wandelt die Republik über Leichen und Ruinen. Wir bleiben Tiroler und Oesterreicher und da mit basta. Mir wärest du immer lieber in Innsbruck geblieben, dann wärest du noch der alte Heinrich. Mit deinen gefährlichen politischen Träumereien könntest du mich noch dir Zum Feinde

machen, so lieb du mir sonst bist. Würde dein Vater noch leben, so würde er dich ge hörig ausschwänzen. Ehrentraut ergriff dann immer die Partei des Doctors. Bater, sagte sie, böse ist Heinrich nicht, er will ja nur die Menschen glücklich machen, er hat es mir schon erklärt, wie er es meint. Meinen hin, meinen her, erwiderte heftig Walter,

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Category:
Fiction
Year:
1901
¬Der¬ Deutschthümler : eine Erzählung aus dem Tiroler Volksleben
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Page 173 of 317
Author: Praxmarer, Josef / [Josef Praxmarer]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 315 S.. - 2. durchgesehene Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Nebeneintragung: ¬Der¬ Deutschtümler
Location mark: 258
Intern ID: 73540
, der sich nach und nach in ihnen Zeigte, andererseits aber die Charaetersestigkeit der Zopfmänner, ihr Festhalten an ihren Grundsätzen, ihre wahre Be geisterung für Gott, Kaiser und Baterland öffneten ihm die Augen. Was war doch ein Hacker, Struwe, Blum gegen einen Walter; was das in tausend Meinungen, Religionen und Völkerschaften getheilte Deutschland gegen das schöne Ländchen Tirol mit seinem Kernvolke! So überlegte jetzt Heinrich; hatte er ja in der schlichten Miillershütte ein paar Muster solcher tirolischer Pracht gestalten

. Nicht wurde da mit hohlen Phrasen hermn- geworsen, sondern die wenigen Worte und die Thaten Zeigten wie durch ein offenes Fenster goldene Herzen. Warum nach auswärts, in die weite kalte Welt hinaus- schauen, um nach dem Glücke zn jagen, da es in dem kleiuen Berglande so schön ist und überall Einem nicht fremdartige, unheimliche, wilde, souderu trauliche, altbekannte, heimat liche Gesichter entgegenschauen! Heinrich fand sich hier auf seinen! SchmerZenslager wohliger als im Getümmel und bewegten Leben

Frankfurts; er war von seiner Deutsch- thümlerei gründlich geheilt. Sein Ideal war nun: Eil, stilles, friedliches, religiöses Familienleben in Tirol, und davon soll ihn in Zukunft keine Macht mehr abbringen. Das Müllerhäuschen in Buchenheim und der Tschahi des Fluchjörgele spielten also in der Lebensgeschichte des Doctor Eisenbart eine gar wichtige Rolle, und obgleich eigentlich Heinrich dem Tschahi und dem Fluchjörgete, sowie

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