Graf und Saltnerstochter : eine Tiroler Geschichte aus Andreas Hofer's Zeit
47 — eigene Bewandtniß. Nämlich Hans, der Sohn des Bauern, hatte einmal in Bozen Mangolds Helene kennen gelernt und war von ihrer Schönheit so bezaubert, daß er sich in das Mädchen verliebte und die arme Saltnerstochter trotz längerer Weigerung seiner Eltern Zu heirathen beabsichtigte. Die Sache scheiterte auch wirklich nur an dem einzigen Umstande, daß Helene seine Werbung Zwar nicht in beleidigender Weise, aber dennoch entschieden zurückwies. Das hatte nun den reichen Bauernsohn und noch mehr
den alten Moranell sehr gekränkt, weshalb dann Beide, als sie bemerkten, daß unser Jörgl ans dem Heimwege von Bozen jedesmal der hübschen Nanni, Moranell's einziger Tochter auf die Zuvorkommendste Weise sein Geleite antrug und von ihr auch nicht Zurückgewiesen wurde, jenem in grober Manier bedeuteten, er solle sich ja den Gedanken nicht machen, daß etwa die reiche Moranell- Nanni für so einen Beitelbuben, wie er, aus der Welt sei. Erst möge er auf eigenem Grund und Boden einige hundert Ihrn Wein „Zügeln
wieder gesehen in Bozen aus den Märkten, oder wenn sonst eine Gelegenheit sich bot, und stets hatten ihre Augen es ihm gesagt, daß sie keinen andern liebe, und daß sie sogar den Herrn Registrator, dem die Goldfüchse der reichen Bauerntrampel, — wie er sich seinen Bekannten