¬Das¬ alte Raetien : staatlich und kulturhistorisch dargestellt
428 SECHSTER ABSCHNITT. Rhäzüns, imKastell imclMldet daher eine Inzicht melar für dessen römische Herkunft. 12) Um das J. 966 schenkte Otto I. ferner dem Bisthum unter Hartpert 1 ) noch : a ) Den Ort Obersaxen mit Kirche und Zehnten nebst sechs zum Sennereidienst verpflichteten Leuten. 2 ) Obersaxen war also ein grosser königlicher Hof oder eine königliche villa. } 3 ) Weingärten in Trimmis und Malans nebst dem Zoll, Letzterer ist ohne Zweifel der, erst im J. 1849 von der Eidgenos senschaft
abgelöste, ehemalige bischöfliche Zoll der sog. „Obern Brücke' (über die Lanquart). 3 ) Endlich schenkte 13) Otto I. im J. 967 Güter im Engadin und Vinstgau, welche der kaiserlichen Kammer als erb los es Gr ut zugefallen waren, dem Erzpriester Victor von Chur 4 ), wahrscheinlich damaligem bischöflichen Gehtilfen Hartberts, 5 ) Diese Güter müssen ziemlich erheblich gewesen sein, denn es werden Aecker, Weingärten, Wiesen, Weiden, Wälder, Fischerei und Mühlen erwähnt — Dass erbloses Gut dem Staat
, beziehungsweise dem Kaiser anheimfiel, hat nichts Auffallendes, denn es war dies schon römisches Recht gewesen ; dass es aber so belangreich sein konnte, lässt sich nur aus einem ziemlich rücksichtslosen Zugreifen des Fiskus erklären. Bemerkenswerth ist in dieser Urkunde, dass der Vinstgau und das Unterengadin als rätische Grafschaft (Comitatus Betiae) bezeichnet werden. Die Erinnerung, dass diese Gegenden länger, als das übrige Tirol, rätisch geblieben, war somit noch nicht er loschen. is ach dem Otto