Fridolin Plant's Reise-Führer durch Vinschgau und dessen Seitentäler
nach den alten tirolischen Weisttimern aus dem 14. Jahrhundert, stattgefunden und in Schlanders „Landsprach 0 genannt wurden,, ähnlich wie in Passeyer, WO' sie die Bauern .„Trading 0 auch „Ehehafttaiding' (von Ehehaft-dädung) nennen. Das sind Versamm lungen von Gemeindeangehörigen und der mit ihnen in Verbindung stehenden Personen an einem be stimmten Tage, einmal im, Jahre, wo alle gegenseitigen Händel und Angelegenheiten geschlichtet und gerichtet werden. Wer ohne triftigen Grund
bei diesen Ver sammlungen ausbleibt, der verliert Kredit und Ansehen. Die ganzen Verhandlungen werden mündlich geführt, ohne Notar und ohne Advokat, das Wort gilt jedem heilig. Diese Versammlungen hieß' man in alten Zeiten auch „gemain', .große gemain' oder „Baurschaft- haltung' auch „ratschlag (siehe A. Tille, die bäuer liche Wirtschaftsverfassung des Vinschgaues etc,) In Schlanders stehen wir, wie erwähnt, auf ge schichtlichem Boden und mehrere hervorragende Persönlichkeiten aus Schlanders
sind hier zu nennen : Da ist zuerst Martin Teimer, nächst Speckbacher der berühmteste Schlitzen major vom. Jahre 1809, dann der Heldenpriester Josef Danej, beide gebürtige Scilla nderser. Auch Haspinger ist zu erwähnen, da ihn der Freiheits kampf aus seiner Klosterzelle in Schlanders heraus lockte, Von den vielen Autograplien, die Hr. Franz Steiner so freundlich war mir zur Verfügung zu stellen, hier nur ein kleines, aber sehr charakteristisches: „Ich habe vom Feinde die Nachricht, daß man mich henken