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Title A - Z
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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1905
Zu meiner Zeit. - (Gesammelte Werke ; Bd. 1)
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Page 422 of 452
Author: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler
Place: München [u.a.]
Publisher: Müller
Physical description: LI, 397 S.. - 2. erg. u. berichtigte Aufl.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Pichler, Adolf <Schriftsteller>
Location mark: II 63.047/1
Intern ID: 73396
Emma hält mich in Fassung, wenn Groll und Leiden schaft überschäumen wollen. Sie schaut mit heiterem Mute in die Zukunft; die Geduld ist eine weibliche Tugend. Soeben erhalte ich Nachrichten von Mathilde, die mich mit Freude und Trauer erfüllten. Mit Freude, weil ich von ihrer glücklichen Liebe und baldigen Ver mählung höre; mit Trauer, weil ich die schwere Krank heit Ihrer guten Mutter erfahre. Schreiben Sie mir doch recht bald, wie es geht und seien Sie meiner aufrichtigsten Teilnahme ver

sichert. Möge sich für uns alle der Unsegen, den uns der Schluß des alten Jahres gebracht, bald zum Heile wenden! Wien, 20. Januar 1847. Ihr Pichl c r. Cornelie an mich. Aus Ihrem langen Schweigen und aus dem kurzen Brief kann ich wohl Ihre Stimmung erkennen, so wenig Sie auch darüber sagen. Aber Emma hat recht; wenn die Gegenwart drückend ist, könWn Sie doch mit heiterem Mute in die Zukunft schauen, die Ihren An strengungen den schönsten Lohn verheißt. Alles, was Sie mir von Emma schreiben, erhöht

meine Achtung und Bewunderung für sie, ich bin demütig, wenn ich an Emma denke. Doch meine herzliche Liebe soll mir noch ein Anrecht auf ihre Freundschaft geben. Ich bitte Sie, richten Sie ihr einstweilen recht viele Grüße und 34.6

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Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1905
Zu meiner Zeit. - (Gesammelte Werke ; Bd. 1)
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Page 416 of 452
Author: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler
Place: München [u.a.]
Publisher: Müller
Physical description: LI, 397 S.. - 2. erg. u. berichtigte Aufl.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Pichler, Adolf <Schriftsteller>
Location mark: II 63.047/1
Intern ID: 73396
Küffe heißer; ist es denn möglich, daß wir un è noch mehr lieben können! Der Verdacht ist bereits rege, wir werden scharf beobachtet. Um eine vorzeitige Enj> d eckung zu hindern, muß ich alle Schlauheit aufbieten, um so mehr, da meine Emma keine Verstellungskunst besitzt und ihr immer die Seele klar und lauter aus den Augen schaut. Abends lese ich hier und da Homer vor. Ich bewohne jetzt in der Alservorstadt ein hübsches Zimmerchen und habe einen Pagen, einen Gymnasiasten von 12 Jahren

, der mir die Kleider reinigt, Aufträge besorgt und wohl auch abschreibt. Als Livree müßt' ich ihm wohl rot und grün geben, die Farben der Rose. In der Medizin wird mit doppeltem Eifer ge arbeitet, so weit es möglich, da im Spital noch keine Kranken auf der Klinik sind. Von Emma tausend Grüße und ein Blatt! Wien, 1 l. Oktober 1846. Ihr P i ch l e r.— Cvrnelie an mich. So recht, mein Freund! Das sind mir liebe Briefe und liebe Lieder, schreiben Sie nur immer solche. Ich will gar nicht klagen, daß Sie mich so lang

auf Nach richten warten ließen, denen ich mit Sehnsucht und Ungeduld entgegensah. Es hat mich unendlich gefreut, daß Emma einige Zeilen beischrieb. Sie ist wahrlich lieb und gut! Ich lege für sie ein Blatt bei, geben Sie ihr's mit Gruß und Kuß. Ich will Ihnen vor der Hand ihre Küsse

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Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1905
Zu meiner Zeit. - (Gesammelte Werke ; Bd. 1)
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Page 417 of 452
Author: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler
Place: München [u.a.]
Publisher: Müller
Physical description: LI, 397 S.. - 2. erg. u. berichtigte Aufl.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Pichler, Adolf <Schriftsteller>
Location mark: II 63.047/1
Intern ID: 73396
noch überlassen, zur rechten Zeit werde ich si« dann schon einfordern. Erinnern Sie sich daran, wie Sie schrieben: „Möchte sie mir nur einmal einen Kuß auf geben, den wollte ich herzlich gern in Empfang nehmen und — für mich behalten.' Wäre ich mit Emma zu sammengekommen, so würde ihr Geheimnis wohl früher verraten worden sein, aber es hat sich doch so alles schöner gefügt. Gestern waren wir in Maria Plain. Es war ein prachtvoller Herbsttag. Wallfahrten ist ein schöner Ge danke

, aber in einer düstern mit Vergoldung und Schnitz werk überladenen Kirche kann man doch nicht beten und tritt man heraus, ist alles so licht und schön und groß ! Beim Heimgehen leuchteten die Sterne; ich sah zum Polarstern hinauf und sandte Ihnen und Emma einen Gruß. Mathilde wird den Winter über zu Innsbruck blei ben. Das ist mir freilich nicht lieb für mich, — da ich aber selbst glaube, daß es für sie, besonders in Hin sicht auf ihre Gesundheit gut sein werde, muß ich mich darein ergeben. O wie beneide

ich Sie um den Genuß bei Ihren Vorlesungen! Und wie beneide ich Emma, die zuhören kann. Ich kenne Homer nicht und wenn ich «in solches Werk lese, so ist das nicht die Hälfte von dem, was es so vorgetragen wäre. Es ist doch alles ganz anders; man kann erst recht genießen und sich freuen in Gemeinschaft. Was Sie in den Aufzeichnungen von Spinoza sagen: „Daß Ihnen beim Lesen seiner Sätze sei, als M Sie in den Nachthimmel blickten', gerade diesen Eindruck macht mir Goethes Iphigenie, so oft ich sie lese.

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Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1905
Zu meiner Zeit. - (Gesammelte Werke ; Bd. 1)
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Page 381 of 452
Author: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler
Place: München [u.a.]
Publisher: Müller
Physical description: LI, 397 S.. - 2. erg. u. berichtigte Aufl.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Pichler, Adolf <Schriftsteller>
Location mark: II 63.047/1
Intern ID: 73396
„Oder vielleicht wegen ihrer Zocherei!' flüstem Sie Die besten Grüße! Wien, 19. Oktober 18à5. Ihr ergebenster P i ch l e r. An Cornelie. Wundern Sie sich nicht über das kleine zierliche Papier; ich erhielt es von Emma, die mich bat, IHM« beiliegende Blume aus ihrem Gärtchen als freund liches Zeichen der Erinnerung zu senden» Ihr Mäd chen seid alle gegen uns verschworen, wie soll man sich da retten? Jetzt bin ich wieder zu Hütteldorf. Die Bäume, welche ich im grünen Blätterschmuck hinterlassen

, pran gen nun in Purpur und Gold: der Wind reißt ihnm, wie schläfrigen Kindern das Spielzeug entfällt, das Laub ab und streut es auf den Boden. Der Herbst ist ein Prophet: „Alles Irdische ist vergänglich und fliegt hin wie Spreu !' Emma hat in ihrem Gärtchen jede Aster mit dem Namen eines Freundes getauft; so blühe auch ich in dem Beet mit dunkel purpurner Krone. Wir liefen letzhin zusammen durch den Garten, sie fiel in den Rasen : ich Hob sie auf, einen Augenblick wiegte ich sie in meinen Armen

, mir fiel ein Vers Dantes ein: Ode sia mal 6a Me <1ivi.8a! Abends sitzen wir im Saal beisammen, denn im Freien ist es bereits zu kalt: ich lese vor oder Emma, -spielt auf dem Fortepiano Mozart und Beethoven.

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