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Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Fiction
Year:
1902
¬Das¬ Ende vom Lied : Novellen
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Page 42 of 254
Author: Pütz, Everilda ¬von¬ / von Everilda von Pütz
Place: Brixen
Publisher: Verl. d. Preßvereins-Buchhdlg.
Physical description: 258 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: 2.054 ; II 61.195
Intern ID: 73553
Gertruds Schicksal. 43 ich weiter bis an einen schönen Garten, wo ein schönes Haus darinn' steht. Kinderstimmen haben gar so lustig herausgeschallt, dass ich stehen geblieben bin, und schau' durch das Gitter. — Afra — da ist der Teufel im Garten ge gangen, neben ihm eine Frau in seidenem Gewand, und fünf Kinder, groß und klein, sind um ihn herumgesprungen, haben ihn Vater .gerufen, und er hat gelacht/ sich gefreut und ganz glücklich ausgesehenI — Wie es geschehen — ich weiß

nicht, wie ich hineingekommcn bin — aber ich steh' im Garten vor ihm und schau in sein Lngengesicht und will ihm vor der Frau sagen, wie schlecht und niederträchtig er ist. — Zuerst kann ich den Mund nicht ausmachen vor Zorn und Hass; da sieht er mich, wird käsweiß und taumelt fast zum Fallen, so dass die Frau herzuspringt und voll Schrecken ihn stützt. „Nur ein Schwindel," sagte er, und schnappt nach Lust.. „Wohl nur Schwindel," sag''ich und trat näher; „sind Sie die Frau Mering", frag' ich dann. „Nein," meint die Frau

erstaunt, „wir heißen" -— und sie nennt einen ganz anderen Namen. — Mein Todfeind fällt in einen Stuhl. „Frau," bittet er, „hol' mir schnell ein Glas Wein", und wie sie davonlauft, kommt ein Kleines her, legt die

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Books
Category:
Fiction
Year:
1906
Geschichten aus Tirol
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Page 121 of 152
Author: Pütz, Everilda ¬von¬ / von Everilda von Pütz
Place: Einsiedeln [u.a.]
Publisher: Benziger
Physical description: 156 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: 2.028 ; II 105.269
Intern ID: 73551
Wan halt dunkle Farben getragen und jetzt hat man Helles Zeug." Wenn man den guten Willen dazu hat, ist es immer leicht, Entschuldigungen zu finden. Susanna fühlte sich zuletzt vollständig uberzeugt, ganz recht zu handeln. Aber warum verwahrt sie die Bluse so gut zugedeckt, daß ja niemand sie sieht? Die alte Frau schalt, daß Susanna das Nachtessen so spät anrichte, und das Mädchen beeilte sich, die Suppe aufzuwärmen und hereinzubringen. „Nun," fragte die Tante, „was ist denn heut mit Dir? Warum

bist so still? Ist Dir was Unangenehmes passiert?" „Gewiß nicht, im Gegenteil," fuhr es dem Mädchen heraus. „Also Angenehmes?" forschte die alte Frau. „Die Arbeit ist mir so gut von der Hand gegangen," berichtete Susanna etwas verlegen, „das Kleid paßt ausgezeichnet, und Frau von Siegert war sehr zufrie den mit mir." „Das ist schön," lobte die Tante freundlich, „da hätt dein gutes Mutterl wohl die größte Freud gehabt!". Susanna wechselte die Farbe und drückte ihre Hände , krampfhaft unter dem Tische

zusammen. Die alte Frau hätte wohl anders gesprochen, wenn sie alles gewußt, und das Gefühl etwas zu verheimlichen, verursachte dem sonst so offenen Mädchen eine eigene Unruhe. ■ Aber die Versuchung war zu stark, . Susanna zu schwach ! Diese Nacht brannte ihr Lämpchen bis nach' Mitternacht, dann hob sie den heißen Kops, schüttelte

2
Books
Category:
Fiction
Year:
1902
¬Das¬ Ende vom Lied : Novellen
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Page 236 of 254
Author: Pütz, Everilda ¬von¬ / von Everilda von Pütz
Place: Brixen
Publisher: Verl. d. Preßvereins-Buchhdlg.
Physical description: 258 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: 2.054 ; II 61.195
Intern ID: 73553
der Stadt; anders war es nicht möglich. — Matthäus fand bald Arbeit als Maurer. Auch Marianne machte sich allmählich auf den Weg, und wo sie einmal gewesen war, nahm man die stille, fleißige Frau gerne wieder. Es war ein milder Winter, und bis Ende Deeember konnte gebaut werden. Doch dann fiel eine strenge Kälte ein; Stark musste feiern, und das war schlimm, denn des Mannes Rettung war Arbeit und Müdigkeit, die ihn abends zur frühen Ruhe zwang. Die Eheleute hatten zufriedene Weihnachten

gefeiert. Ein Tannenbäumchen stand zum ersten- male seit vielen Jahren auf dem Tisch. Marianne schenkte ihrem Mann Tabak und warme Socken, zu deren Verfertigung sie manche, ihr nothwendige Stunde Schlaf geopfert hatte. Matthäus verehrte ihr eine feine Wurst, die er aß, und eine Flasche Wein, die er trank. Die Frau fand das ganz in der Ordnung; sie war gerührt, dass er über haupt an sie gedacht hatte, denn verwöhnt war sie nicht. So lebten sie nebeneinander fort. Matthäus' weiche Stimmung

hatte sich nach und nach ganz verloren. Er ergab sich zwar darein, dass seine Frau nicht mehr jung und so schweig sam war; dafür nahm er all ihr unermüdliches lkv. •}. Pütz, Der £itt>? £oliu. 1b

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Books
Category:
Fiction
Year:
1906
Geschichten aus Tirol
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Page 69 of 152
Author: Pütz, Everilda ¬von¬ / von Everilda von Pütz
Place: Einsiedeln [u.a.]
Publisher: Benziger
Physical description: 156 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: 2.028 ; II 105.269
Intern ID: 73551
sie sich nur um das Nötigste. Kein böses oder lautes Wort war mehr von ihr hörbar, trübe blickte sie vor sich hin und stundenlang lag sie aus den Knien, Gebete ohne Zahl für Josephs Genesung put Himmel sendend- Endlich, sie konnte die Trennung nicht länger ertra gen, da ging sie Zum Doktor und srug, ob ihr Mann nicht setzt in sein Haus prückgebracht werden könne. „Als Arzt habe ich nichts dagegen, man kann ihn leicht auf einem Sessel herübertragen," erwiderte der Dok tor und sah die Frau

aufmerksam an. So gleichgültig, wie man sagte, konnte sie nicht sein. Ihre Augen lagen tief in den Höhlen, sie war blaß, und abgemagert, nur der Schatten ihrer selbst. Ter Arzt empfand Mitleid und sagte sanfter: „Aber sein armes Leben darfst Du ihm nicht mehr sauer machen, Martina, er ist jetzt wie ein Kind und fühlt es sicher, wenn man hart mit ihm redet." Tie Frau schlug beide Hände vors Gesicht. „Ach, Herr Doktor, ich will ihm alles tun... Ich habe keine ruhige Stunde, bis ich ihn nicht warten

und pflegen und ihm abbitten kann!" „Ja, abbitten," versetzte der Arzt ernst, „oft kommt es Zu spat. Wer weiß, ob der arme Häuter je wieder das Verstehen wird! Und jetzt richt alles her Zu Haus, die Sonne scheint gerade so schön, in einer Stunde hält er wieder seinen Einzug bei Dir." Ein glücklich-dankbares Lächeln slvg über Martinas vergrämtes Gesicht. „Es ist schon alles hergerichtet, — schon längst," flüsterte sie..,. „Schau, Rosel, sie ist seine Frau, man kanns ihr nicht

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Books
Category:
Fiction
Year:
1906
Geschichten aus Tirol
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Page 146 of 152
Author: Pütz, Everilda ¬von¬ / von Everilda von Pütz
Place: Einsiedeln [u.a.]
Publisher: Benziger
Physical description: 156 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: 2.028 ; II 105.269
Intern ID: 73551
— 155 — Ta standen die vier sich gegenüber, die Tante glück strahlend, mit gefalteten Händen Gott dankend; Robert, den Blick unausgesetzt auf das liebliche Antlitz Susan- nas geheftet, die mit gesenkten Augen, erschreckend die Farbe wechselnd, bebend sich an einer Stuhllehne fest hielt, und Frau Witte, die mit größtem Genuß und ungeheurer Emphase eine salbungsvolle Rede hielt. Sie schilderte ausführlich die Tugenden, nicht nur Ro berts, .wie auch die feines Vaters und Großvaters

— mit einem verschämten Hinweis auf ihre eigenen Verdienste — sondern sie beleuchtete mit möglichst günstigen Lich tern die ausgezeichneten Vorteile, die jedem Mädchen, sei es auch von der höchsten Geburt, durch eine Verbin dung mit ihrem Sohne zu teil würden. Eine Pause entstand. Robert, der kein Wort von der ganzen Rede gehört hatte, sah mit schmerzvoller Angst nach dem Mäd chen, das ihm alles war, und von dem er jetzt das selbst gewollte Nein hören sollte. Frau Witte räusperte sich und fragte feierlich; „Fräu lein

Susanna Berger, lieben Sie meinen Sohn Robert Witte?" Es war wahrhaftig wie bei. einer wirklichen Trauung' Susanna überlies ein sichtbares Zittern, sie öffnete den Mund, sie wollte nein sagen, aber sie brachte kei nen Ton heraus. Ein nachsichtiges Lächeln umspielte Frau Witte's nicht kleinen Mund. „Lieben Sie meinen Sohn!" wiederholte sie. Da schlug Susanna die dunklen Augen weit aus,

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Books
Category:
Fiction
Year:
1906
Geschichten aus Tirol
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Page 78 of 152
Author: Pütz, Everilda ¬von¬ / von Everilda von Pütz
Place: Einsiedeln [u.a.]
Publisher: Benziger
Physical description: 156 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: 2.028 ; II 105.269
Intern ID: 73551
84 mehr leiden müssen." Tränen strömten über das Gesicht der Frau, als sie das Kind wieder und wieder küßte. „Hast recht, Lena", sagte der Mann und legte seine Hand mit tröstlichem Drucke auf ihre Schulter, „zur heiligen Jungsrau geht man nie umsonst, denn mit ihrer mächtigen Fürbitte dermacht (bewirkt) sie mehr bei un- serm lieben Herrgott, als wir alle miteinand mit unserm schwachen Gebet. Helfen tut sie sicher, so oder so!" Die Eheleute warteten nicht lange, um ihr Gelübde zu lösen. Schon

das nächste Morgengrauen sah sie wan dern, beide den Rosenkranz und einen Stock in den Hän den, die Frau barfuß, mit einem Tragkorbe auf dem Rücken, in welchem, auf Kissen ruhend, das kranke Kind lein schlummerte. Einen Blick warf Joseph nach' dem frischen Heu, welches er heute hätte einfahren sollen, dann zuckte er die Achseln und murmelte: „Gewartet hätte sie decht nimmer", sperrte das Haus und folgte der Lena, die hastig vor wärts eilte. Mühsam war der Weg, — zuerst hart, mit tiefen Räderspuren

, dann durch dichten Staub auf der Landstraße, dann steinig hinauf über Aldrans und S ist raus und zuletzt steil und steiler den Bergesrücken erkliunuend Betend zog das Paar weiter, die tiefe, kraftvolle Stimme' des Mannes wurde ab gelöst durchs die dünne, schrille Stimme der Frau, atemlos vom raschen Steigen. „Heilige Maria, Mutter Gottes bitte für uns . — jetzt und in der Stunde unseres Absterbens — Amen." Aber als der Mann sortfahren will, bleibt sie stehen

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