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History
Year:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 299 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
290 Ritter und Ritterthun,. Wort gegeben, war, sich so bald loszusagen. Jene Freien, die dergleichen Ritterzüge unternahmen , sahen sich aber anch, bei aller Machtverschiedenheit, unter einander als ebenbürtig an. In Deutschland wurde man erst in den Kämpfen mit den Avaren und Ungarn besser mit den Pferden bekannt, und nannte nun Diejenigen, welche ebenfalls zu Pferde kämpften, Cavaliers, Chevaliers, Ritter. Ter Ritterstand wurde bald zum herrschenden. Ihm fiel demnach auch das Beste

zu, was die Länder trugen, und in seinen festen Schlössern oder Burgen mußten Pracht, Neichthum, heiterer Lebensgenuß, Gesang und Liebe zn finden seyn. Der Ritter war unumschränkter Herr auf seiner Burg; er führte, ein König im Kleinen, mit seinen Nachbarn blutige Fehden, und von dem Bewußtseyn seiner Unbeschränktheit zn weit geführt, artete mancher Ritter zum Raubritter, Sattelritter, Schnapp Hahne aus, der dem reisenden Kausmanne am Wege auflauerte, und, seinem Rittergelübde in jeder Beziehung entgegen

heilbringend für die Völker war, indem der Uebermuth der Ritter und der Mißbrauch, den sie mit ihrer physischen Ueber- legenheit trieben, nur znr Unterdrückung aller Menschenrechte führte; so ist doch nicht zu verkennen, daß durch sie auch manche Tugend kräftiger in's Le ben trat. Vor den Kreuzzügen war der Geist des Ritterthnms höchst einseitig gewesen; die französischen Ritter zeichneten sich durch große Gewandtheit aus, sowohl im geselligen Leben, als auf dem Kampfplatze; die spanischen Ritter

durch ernste Beharrlichkeit, gepaart mit Ungestüm; die deutschen Ritter durch Roheit und Uebermuth, aber auch durch feste, unerschütterliche Treue. Die Kreuzzüge, die Blütenzcit des RitterwesenS, schmelzten diese einzelnen Be- standtheile in ein schönes Ganze, das allmälig von seinen Schlacken sich rei nigte. In den Kreuzzügen wurden aus allen Ländern der Erde die ritterlichen Helden auf einen kleinen geweihten Raum zusammengedrängt; hier nahmen Kaiser und Könige das Kreuz, und schmachteten Zum Theil

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