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Notations: Bd. 1 - 3 zsgeb. in 1 Bd. - Ersch.-Jahr: Bd. 1. 1854, Bd. 2. 1855, Bd. 3. 1858. - In Fraktur

Subject heading: s.Reisebericht;z.Geschichte 1852-1853

müssen. Das Le ben der Kirche, und iu ihm das Leben echter Kunst, gleichet dem Wirken der Mutter der Natur. Die kouservirt wohl Wurzeln und Stamm ihrer Bäume durch Iahrzehente und Wie weit der Sprung der Meinungen oft auseinander geht, mag folgendes Beispiel zeigen. Alban Stolz macht in seinem »Gpgz nischen« irgendwo die Bemerkung: Gerade weil das spanische Volk das einzige sei, in welchem der christliche Glaube so ganz in Fleisch und Blut, in Sinn und Sitte übergegangen, so hätte vorzugsweise

auch in Spanien, wie jede Kunst, so auch die Seulptur herausfühlen und finden müssen, was ihr gemäß ist; und so hätte sie in Bezug auf den Stoff das Holz gewählt, wie das Heidenthum den Stein. Denn im Holze liege eine ganz besonders geheimnißvolle Beziehung zum Men schen und zu den göttlichen Gnadenwerken, hingegen entspreche der Stein, kalt, hart, starr und abstoßend wie er ist, ganz den heidnischen Göttern. — Dagegen las ich in einem Aufsätze von Didron den genia- zen Satz: Der Stein ist katholisch

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1854/1858

Reiseblätter : gesammelt zwischen Venedig und Amsterdam

Page 1025 of 1067

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Die bisher mitgetheiltm Züge sehen sich ganz gut an, und geben die Vorstellung eines ganz erträglichen ja stückweise recht poetischen Lebens. Aber das Ding hatte einen düftern Hinter grund, von veni von Zeit zu Zeit „ein schneidendes, scharfes Lüftchen' ausging, und der nach und nach seine ganze rauhe Seite herauskehrte. Um den Zusammenhang der Borgàge Al behalten, müssen wir Zuerst ein wenig zusehen, was unterdessen d'nmten am Lande geschah und sich vorbereitete. DaS Ereigmß berührte natürlich

zu dürfen, die er, wie bekannt über alles liebe. Andere aber waren wider ihn eingenommen und wurden erbittert, da- sie alles, was man aus Mitleid für ihn that, als persönliche Beleidigung gegen sie anzusehen geneigt waren. So hatte sich unversehens eine Parteilichkeit für und wider gebildet; das hatte sich ganz von selbst gemacht und Plattner hatte keines wegs darauf hingearbeitet. Indeß wurde ihm von den Gegnern doch alles zur Last gelegt, er wurde des absichtlichen Partei- Machens beschuldigt, obwohl

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1854/1858

Reiseblätter : gesammelt zwischen Venedig und Amsterdam

Page 983 of 1067

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- M - Flache biete. Seme Anordnung zeigt uns WS Fehlechafte Unserer swfstellung, schnell dehnen wir -uns nach unserem linken Flügel hin aus, und dies war unsere Rettung aus der größten Gefahr, in der wir uns offenbar befanden, die aber nicht erkannt wurde. Die Sachlage war diese:. Unser Centrum lehnte sich an Re Schlucht der Sill, um, wie einige meinten, dem rechten Flügel (jenseits der Sill) naher zu sein. Dies war ab« eine irrige An ficht; der rechte Flügel mußte ganz unabhängig agiren

umgangen àr durchbrochen, so wären wir von unserer Rückzugslmie, der Straße nach dem Schönberg, ganz abgeschnitten und von 18,000 Bajonneten umzäunt-.ge wesen und diese Bajonnete in den Fausten wuHerMter Krieger! Man denke sich das Schreckliche 'dieser Lage; ungefähr WM Menschen so eingekeilt, ohne sich retten oder verthà'gen M könnm. Mit obiger Positionsveränderung war in taktischer wie strategischer Beziehung das Schicksal des TageS für uns ent schieden. Wir kamen hiedurch auS der größten Gefahr

und brachten aus der andern Seite den Kern und die Wucht unserer Stràacht auf Men strategischen Punkt, von welchem avs wir sowohl daS Haupttreffen selbst, als 'auch einen Angriff auf unse» linken Flügel bafirm konnten. Der Hohlweg vom Kloster Wiltau herauf, der einzige Schlüsse! für den Feind zu unserer Stellung, war bogenförmig MN uns umstellt, ganz im Bereich unseres Feu«S, somit ßn MMr 'Gewalt; der Uàd konnte schon bei seine« Debouchiren

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1854/1858

Reiseblätter : gesammelt zwischen Venedig und Amsterdam

Page 630 of 1067

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— TW — vsn heftigem Westwinde bewegt, ging hoch, weit draußen zöge» einige Schiffe, vorüber, streifenweise warfen Wolken züge ihre Schatten darauf, sonst beleuchtete es die Sonne. Ss hat einen eigenen Reiz, das Spiel dieser gewaltigen Wellen in der Nähe zu beobachten; ein weit vorgeschobener Eichenrost gab die beste Gelegenheit dazu. Da, bildet- sich eine, schembar ganz gelassen anschwellend, allmàlig kräuselt sich der Kamm zu weißem Schaum, nun bekömmt der ganze Schwall das Uebergewicht

ein zitterndes Gewoge, das sich endlich in Her Ferne i« eine platte Linie verliert, an der nur noch hie und da ein AchMjtz des zurückgeworfenen Sonnenstrahls die Bewegung, mrràth. Ganz eigenthümlich ist die Farbe des Wassers, so ganz anders als ich es im adriatischen Meere gesehen Hatte. Dort war sie hochblau, hier am Strande eigenthümlich spie, lind zwischen grau, grün und gelb, weiter, hinaus dunkler.

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1854/1858

Reiseblätter : gesammelt zwischen Venedig und Amsterdam

Page 535 of 1067

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— là — öfters trifft. Der cölnische Petersdom wurde nun das Vor bild für alle die herrlichen Dome, die am Ufer des Rheins sich erhoben ; Mainz, Worms, Speier, bis hinauf „ach St. Gallen , um kleinere Nachahmungen zu verschweigen. — Die Kirche S. Ursula mag der Hauptsache nach aus wenig späterer Zeit stammen; sie giebt ganz das Bild einer alten dreischiffigen Basilika, erhielt aber später eine Wölbung statt der flachen Decke und einen gothischen Chor. Sie hat aber in ihrer Bauart

sonst nichts Auszeichnendes. Von einem aus gezeichneten Bau aus dem 10. Jahrhunderte, welcher der Sage nach aus den Steinen der von Constanti» erbauten Rhein- brücke errichtet worden sein soll, läßt sich nicht mehr viel sagen, weil er ganz verunstaltet ist — es ist dieß S. Pan taleon. Der Kreuzgang, einer der schönsten in Deutsch land, wurde in neuester aufgeklärter Zeit abgebrochen und die Kirche ist zur protestantischen Garnisonskirche — einge weißt. Es ist überhaupt dort herum einer der nnerfreulich sten Plätze

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1854/1858

Reiseblätter : gesammelt zwischen Venedig und Amsterdam

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enthält. Die Dorm geben auch hier den Ton an, der pàMo des prineipe Doris am Ha sen und der andere voria in der Stadt mit ihren stolzen Hallen und Treppen sind Zeugnisse edler Pracht. Die andern Nobili folgten nach, und so ist die 8ìrsà nuova ganz mit Palästen bedeckt. Um nun einiges Einzelne zu scizzirm, so ist das Unterste der Hafen und der porto ànco. Die Gebäude sind unbe deutend, WS Gewühl namenlos, Geschrei und Gestank über die Massen. Es ist überall nur das Grobe und Derbe des Han dels

und der Packerei, das Ideale verschwindet ganz und gar. Man steht prächtige sonnenverbrannte und wetterzerschlagene Gestalten mit ihren Barten, rothen Kappen , bunten Hemden und anderem grellen Zubehör. Ueberhaupt gibt das kühnblickende braune Seevolk mit den schwarzen Barten und keck aufgeschla genen Hüten der Stadt ihre Physiognomie. Hart um den Ha fen ziehen sich Gewölbe mit allerlei zu und von den Schiffen, ohne besonders reizend oder erquicklich zu sein. Rahe daran - laust die Marmorten-asse, 700' lang

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1854/1858

Reiseblätter : gesammelt zwischen Venedig und Amsterdam

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Bergebt mir die fast allzu ernste Abschweifung DM dem heitern Brüssel, Kehren wir zu einem Allerweltsding zurück, zum Militar; d. h. zu seinem Ausseben, denn sonst wüßte' ich wenig davon zu sagen. Ich sah davon zwei sehr ver schiedene Klassen. Die eine ist ganz auf französische Manier zugerichtet; schlank und beweglich, auf dem Kopfe den hohen vorstehenden, nach oben etwas zugespitzten, hinten gewölb ten- Tschako, den schwarzen Sckmurr- und Knebelbart wie eine Quaste herabhängend, wabrend

, daß auch im Soldatenrock der Unterschied des wälschen und deut schen Elementes durchschlägt. Gent den 27. August. Ich war gestern Abends wieder nach Mecheln zurückge kehrt, um gleich im Mittelpunkte des .riesigen Kreisels zn sein, der tagaus tagein durch ganz Belgien derumsausr vnd tausenderlei Interessen in Bewegung setzt. Während die «ei sten HMnböfe sonst sehr luxuriös gebaut, schön geziert 'und mit Glas gedeckt sind, ist dieser im Naturzustand, da seine. Größe jede Eultnr unmöglich macht — es ist ein 'weites Held

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1854/1858

Reiseblätter : gesammelt zwischen Venedig und Amsterdam

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seiner Lehre. Wittmann liegt unter de» Kreuze ausgestreckt, darunter sein letztes Wort: „Ich sterbe unter dem Kreuze.'^ Seilers Fuß, Gittmanns Hände mW Angesicht sind ganz abgeküßt und stets beten Andächtige an ihrem Grabe. So, wird ttebe gelohnt, das ist die ' echte Un sterblichkeit! — Der Domschatz ist reich an Kostbarkeiten, als: der ganz silberne Altar, silberne Leuchter, jeder an 80

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1854/1858

Reiseblätter : gesammelt zwischen Venedig und Amsterdam

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arbeitet, vollendet eben ein großartiges Bild: Petri Pfiirgsipredigt, nach Litbauen. Der Bildbauer Zwerger sucht mit Liebe feinen Sculptmen den altchristlichen Geist einzuhauchen. Er ist ein joVialer Mann, in dessen Rabe ein talentvoller Junge sich ganz wokl befin den müßte. Das Städel'sche Institut selber siebt man immer wieder mit erneuter Freude — es ist keine Sammlung erster Größe, aber eben durch ihre Uebersichtlichkeit sehr belehrend. Wie herrlich stehen nicht auch da wieder einige Bilder

durch Gas Durchschimmern des weißen Grundes, auf dem sie mal ten, bewirkt werde. DieSchattiruug,, wurde bertirs auf diesem Grunde angebracht und darüber die ganz durchsichtige Farben decke gelegt, die also auch- an dunklen Stellen nicht verdich tet erscheint. Das ist wohl auch die einfachste Technik. Die Farbe, sagt Göche, ist an und für sich ein Dunkles und kann

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1854/1858

Reiseblätter : gesammelt zwischen Venedig und Amsterdam

Page 612 of 1067

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KM _ späten Tagen den Bestrebungen zur Erkenntm'ß de? «l-tdeut- schen Kunstgeschichte mit Liebe Wwandte (18!5) lind sich mit der ihm eigenen Klarheit über den Gang der.Kunst in den Riederlanden äußert, will der Eyk'schen Schule dennoch das Verständniß künstlerisch cr Gruppirung nicht zn^estehn. Hatte er dieses Bild gesehen, er würde sicher ganz anders urtheilen. Es sind., freilich keine Gruppen -in- bewegter Handlung begriffen, sondern in paradiesischer Ruhe,, heran wallend in feierlichen

Chören, wie Prozessionen im Himmels- lichte — aber das eben ist die an den Platz gehörige Grup pirung, so einfach, so ergreifend, ja zu Thräneu rührend. Ueberhaupt wundere ich mis', daß es noch Niemand einge fallen ist, diese herrlichen alten Bilder zu dramatischer Dar stellung, d. h. zu Tableaux oder dergl. zu benützen. Eine leMiche Darstellung müßte alles hinreißen und mit den rein sten, heiligsten Gefühlen „erfüllen. „ Ueberhaupt ist es Schade, daß die Kirche und ibre Lenker sich heutzutage ganz

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1854/1858

Reiseblätter : gesammelt zwischen Venedig und Amsterdam

Page 346 of 1067

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, nicht bloß nachgeahmte, sondern ans orienta lischem Boden entstandene, die ein uralt fremdes Gesicht ma chen. Das Merkwürdigste ist indeß der Fußboden und die Apsis. Jener bildet eine erstaunlich zarte Mosmksiäche, ganz wie in der Markuskirche, aus dem 12. Jahrhundert. Die Apsis (Chorrundung) trägt auch ihren alten Goldüberzug mit einem Mosaikbild der Mutter Gottes. Lang, hager, wie eine Geistererscheinung/ tritt sie hervor, ohne alle weitere Umge bung. Es ist ganz der griechische Typus mit einer griechi

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1854/1858

Reiseblätter : gesammelt zwischen Venedig und Amsterdam

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, was in seinem Gedächt- niß aus Plattner's ErZahlungen hangen geblieben war; durch suchte zweitens dessen hinterlassene Manuscripte , ein unbe schreibliches Chaos von Fragmenten; wendete sich endlich cm seine Bekannten in Briren und ließ sich erzählen, was sie wußten. Als er am Ende zusammenrechnete, sieh da fand sich, daß aus einem Nekrolog ein ganz lustiges Lebensbild werden wollte, welches er hiemit zu ordnen suchen will. Vollständig kann es nicht werden, weil die Stücke an gar zu viel Orten zerstreut find

und dem Schreiber nur die nächsten Quellen zugänglich waren. Auch wird seine Bemtheilung des Mannes vielleicht nicht allen Leuten recht fein. Plattner war nämlich eine Zu sammensetzung von ganz widerspenstigen Anlagen, fast als wären zwei verschiedene Menschen in ihm, die nicht ordentlich zusammen geleimt sind. Neben einem offenen Auge für alles Schone m der Natur brütete in ihm eine unheimliche Rstursvmpachie, die an Geisteskrankheit streifte und zeitweilig auch zur wirklichen

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Reiseblätter : gesammelt zwischen Venedig und Amsterdam

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und ist das humoristische Wahrzei chen der Stadt geworden. In solchen humoristischen Einfäl len machte sich auch sonst der Volkswitz Luft. So liegt auf der Fteischbrücke ein tüchtiger Ochs aus Stein gebildet. Die Inschrift sagt ganz philosophisch, jedes Ding auf der Welt habe sein Werden und 'Wachsen, der Ochse' da sei aber nie em Kalb gewesen. Und anderes mehr. — Andere Brunnen verrathen schon eine neuere Zeit. So steht auf dem Lorenz- Platz einer, wo das Wasser aus den Brüsten von Weibern springt, die Tugenden

vorstellen, ein ganz gewöhnlicher schlechter, Witz. Der Brunnen des Tritone»,. dem Barberi- W'schen in Rom nachgebildet, ist hübsch; der Kerl bläst das Äaffer in die Luft, daß es eine Lust ist. Die Brunnen sind besonders Abends, wo jedes Haus sich mit frischem -Wasser versieht, der Sammelplatz des lieben schwätzenden Völkchens/^ àefmàrs Her zungenfertigen Mädchen. Sie stekn mit Bütten oder großen Krügen in ganzen Reihen an' und verführen ein beschwatz über alles Reue und Wichtige, daß man das Plät schern

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Reiseblätter : gesammelt zwischen Venedig und Amsterdam

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die Finger gesehen. Die Sage hört sich ganz gut an, was die Kritik dazu sagt, weiß ich nicht; ein anderes Document als der Grabstein scheint nicht zu mstiren; eS ist aber eine ganz ge wöhnliche Darstellung, den Mann mit Zwei Hramn abzubilden, wenn er Zweimal verehelicht War. Tin paar alte Bi!der an den, Säulen haben wenig Werth. Besser sind einige Smlpturen und gothische Altäre, obwohl auch nicht aus der besten Zeit. Das Denkmal eines Herrn Gode, ein Broncerelief von Peter Bischer, die Krönung

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Reiseblätter : gesammelt zwischen Venedig und Amsterdam

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, der einen bösen Tag Versprach. Ersi Zing ich in die Kirche — die Italiener nennen sie „Dom,' der aber entsetzlich armselig und nüchtern aussah, ebenso das Volk, dà dahin kam. Darnach ließ ich mich rafiren, und daS ging ganz kunstgerecht her, und ich überließ mich dem Künstler mit völliger Resigna tion ; er behandelte mich dann auch ganz als passives Subject seiner Wissenschaft. Als ich fertig zu sein glaubte, erklärte er, WS wäre erst halb und bearbeitete mich nun contro pM und ver schönerte

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und unter deutsche Herzen, wo man doch ganz ordentlich krank sein kann.., Run geht'S etwas besser, und eS heißt nun wieder àlà às sine lines, weil keiner ganz leer ist, wenn es auch zu keiner rechten Tätigkeit kommt, und eS Mehr ein Anregenlassen ist, als Schlage an die Felsen , in vmm die Quellen sitzen.' „Zur Erqmckmig ging ich nun wieder einmal in die U. und nahm mir Zunächst drei Dinge vor; 'freilich str drei Monate

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Reiseblätter : gesammelt zwischen Venedig und Amsterdam

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rundbogigen Portal empor/ die-übrigen Ornamente ber Fa- Wde, als Galerien links und rechts vor de» Portal/darüber »ier eng zusammengerückte Fe«Aer, ' Mese n. ^s. w. sind im -Spitzbogenstyl, wahrend der Giebel wieder dem lombardischen Rundbogenstyl angehört. Das Innere, aus Einem Schiffe bestehend A .ist gothisch , jedoà'fs eigenthümlich, daß es-flch nicht füglich mit andern Gebäuden dcr Art vergleichen läßt. Ein ganz eingenchümlicher Schnlnck ist die Decke, kein Ge wölbe, sondern ein zierlich

geschnitztes Dach aus Nußholz mit »»zahligen Heiligenbildern ,> was nicht verfehlt , einen seh» ernsten Eindruck zu machen. Die-Ausstattung ist wie überall reich an Stoff und' àmstwerth. Darneben haben sie eine» üble»! Gebrauch, auch Flitter anzuwenden, wozu ich' auch die Bekleidung der Säulen und Wände- mit Damast rechnen möchte. Es sieht auf den ersten Anblick gut aus und ist ganz im Geschmacke des Lölkes, namentlich des Italieners, der das Bunte- liebt. Aber nicht selten verhüllt diese Bekleidung

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vergoldet wird. Auf einmal merkt man auch, daß man umer andere Menschen versetzt ist. Man sieht das zuerst an dm Hausern, die immer noch reinlich und wohlhäbig aussehen, aber auch ganz gewöhnlich und alltäglich, in nichts mehr jenen schönen Gebirgshäusern gleichend. Auch der Mensch wird nun ein ganz gewöhnlicher, ohne jenen poetischen Anflug, wie der Untermnthaler und Achenthaler ihn hat, und ohne jenen Aus druck derber Kraft, wie der Gebirgsbayer ihn besitzt. Auch die

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^ Mr? stànde» Fra» Ver UW»UHe, M«Ar aks Eà zvfiek. Da haben wir dss Geh«»nìA, «ie in M»ea Aà? so crsw»»- liche Werke enOande» I «nd àe«e «rgLn'chvngàMD sv U»- AàvtMdeS gel eistet »ird. Auch die folgenden ZeiiU« war die Erhaltung des Münsters nicht nur Etadt-, sondern M«». nslanZelegenheit; >56l Mlng der Witz m die Wramide w< ThumiM, da fa««ekwn sich Vie VSHSglichst,» M«i»«ster WS ganz,« OlfaO» zur »l'àrl^rsteaung. D«»n ab» ta» Ne Wit V» fMnzSssfchen Auftlàmig, daS wißt der tieMn Mr, Aar

« Deutschlands. Dni«al wurde daS Wnnster von v« Iranzvftn i« IahrbnHd« beschsssen. Wie sew das Ver- ßSndniß der Religion, der Kunst und de? WM»'4,n Vergan genheit den Dttitfthen selbst verD»«iOen war, »öge «« charakteristische Aeußerung aus der zweiten Hülste des sengen AMch«O«s, daS hiesige Münster bewessend, anschaulich machen: „Weilten diese g,«alten Fenster fà finst«, schaut «»d da»« machete», schaffet man dieselben allgemach ab und »er den statt derselbe« Lauter »eW Màser e««àrs ganz «n- gefttzet

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weilt so in einer dunklen alten Kapelle lieber als vor dem Glänze dieser Altäre. Der Dom ist von einer Menge zuge höriger Gebäude/ Säulengange und Höfe umsteckt. Das merkwürdigste ist das Baptisten um, s. Kiovsm à koà ge- Tannt, gleich alt mit dem Dom, aber ganz in der Gestalt einer kleinen romanischen Basilika gebaut/ Säulen abwech selnd mit Pfeilern und ein Holzdach. Es ist ein ungemein ehrwürdiger Raum. In der Mitte steht ungefähr aus dersel ben Zeit ein großer achteckiger Taufstein

über und über mit fleißigen Sculpture« bedeckt. Ganz nahe ist der Vesoovà, d. h. der bischöfliche Pallast. Er erinnert beinahe an orienta- lische Bauart, oder wenn man nicht so weit greifen will, an Venedig. ' - - ' ' - ^ ' Die drittmerkwürdigste Kirche, eine der großartigsten in Verona, ist 6w. ^ aus dem 13. und 14. Jahrhun- tzWt. Auch hier ist der lombardisch-romanische Charakter nicht völlig abgestreift, aber alles hat mehr gochische Formen angenommen., Mo führt - ein schönes- gothisches Portal ohne den lombardischen

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