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Category:
History
Year:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Page 40 of 372
Author: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Place: Innsbruck
Publisher: Ostermann
Physical description: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Speckbacher, Joseph
Location mark: II 93.282
Intern ID: 138800
ss' abgeschafften Feiertagen von der Kirche durch Schergen mit Kun den gehetzt.*) Einen gewagten Eingriff machte die bayerische Regierung oder vielmehr ihre eifrigen Vollstrecker auch dadurch in Tirol, daß sie alle provinziellen, Rationellen Rücksichten und landschaftliches Eigen leben nicht im geringsten achtete, und auf einmal alle bayerischen Unterchanen in ihren blau-weißen Centralisirungssack werfen wollte, als wäre'kein Unterschied Zwischen dem fm'heitsathmenden Ratursohn der Alpen

und jenein verkümmerten erschlafften Be wohner der Fläche! Kein Unterschied Zwischen Adlern und Feld hühnern! In diesem unzeitkgen Verflachungs- und AbglattungsMfer ging man sogar soweit, daß man dem Volke nicht einmal seinen Namen ließ, und der altehrwürdige Name „Tiroler' aus dem'deut schen Namenregister verschwinden mußte. Selbst das Schloß Tirol, die Königin aller Burgen, das Heiligthum des Landes, vor vier Jahrhunderten noch von bayerischen Herzogen bewohnt, mußte um ein Spottgelb an einen Bauern

verschachert werden. Wenn auch andererseits zu Gunsten der damaligen bayerischen Regierung wieder zugegeben werden muß, daß sie — als kleiner Staat — Tirol unmöglich in seinem starren Provincialismus lassen konnte**) ; wurde ihr auch manches — besonders die Schul den — von der vorigen Regierung in die Schuhe geschoben; war auch eine Auffrischung in jenem veralteten Schlendrian deö stän- ') Daß die dummen bockbeinigen Tiroler, wie man stein Bayern damals nannte, über solche rabulistische Eingriffe

nicht ruhig seyn konnten, möchte einen Beweis in der Geschichte selbst linden, indent cS nachher — nach entferntem Franzysenthum — die bayerische,Regierung für g«t fand, beinahe atte „iene unzcitigen Aufhebungen^unh jenen kirchlichen ReligtonS-AuSiiblMgszwaug' im eigenen Mutterlande wieder abzustellen. „Der Gefallen, der Bayern mit der Erwerbung von Tirol erwiesen wurde, war an und für sich überhaupt nicht so gar groß, da er mit dem Verluste des reicheren, biegsameren, viel leichter und viel wohlfeiler

Z« àmm'strirenden Würzburgs verbunden war. In der Ockonomi 'e eines großen Staates wie Oesterreich — konnte Tirol mit seiner konstitutionellen Freiheit sort eristiren. während es für das kleine vene, zugendlich aufstrebende Königreich mit seinem Ehr geize, dem übeririebeneu Militär-Etat, den eö auf Frankreichs Gebot danzalo stets bereit halten mußte, bei dadurch zerrütteten Finanzen nur nach und nach ange paßt werden konkte;' ft bemerkt hiMber ein guter Schriftsteller damaliger Zeit.

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Category:
History
Year:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Page 350 of 372
Author: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Place: Innsbruck
Publisher: Ostermann
Physical description: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Speckbacher, Joseph
Location mark: II 93.282
Intern ID: 138800
ZW An ihrer Spitze zeigte sich diesesmal Herr von Roschmann, als kaiserlicher Kommissär von Wien gesendet, der den ganzen Aufstand in Tirol und Salzburg, ° unterstützt von den österreichischen Gene rälen Fenner und Hiller, Zu Gunsten Oesterreichs leiten sollte. Speckbacher wurde Zum wirklichen Major ernannt, und Rosch mann sandte diesen bewährten tirolischen Kriegshelden schon An fangs September mit einigen Genossen und einer Ausstandsmahnung des Generals Hiller (vom I. September 1813

) in 's Saszburgische und in's nördliche bayerische Tirol, wo er in österreichischer Jager- Majors-Uniform bald im obern Pusterthale, bald im Zillerthale, und auch im Unterinn- und Wippthale sich sehen ließ. Dieses Mal hatte man - sich aber im bayerischen Tirol und Salzburg mit jenen vorgreifenden Aufreizuggs-Plänen, zu denen nun auch von Wien Bekräftigung kam, und die höchstens nur in dem Maß als sie Zum allgemeinen deutschen KrkegsZweÄ einwirken sollten, eine Entschuldigung verdienen, verrechnet, denn man zählte

jetzt in. Tirol nicht mehr 1809, und die. dynastische Anhänglichkeit an die alte Herrschaft war in eben diesem Jahre, wo man die schönsten Volksgesühle der Tiroler, Much, Vertrauen, Treue und Kaiserliebe so arg mißbrauchte, im allgemeinen schon sehr gesunken; dafür hatte aber die Anhänglichkeit zur neuen Regierung, unter welcher auch allenthalben trotz mancher politischen Bedrängnisse, die in Oesterreich z. B. 1811 durch einen Staatöbankerott gewiß auch nicht ausblieben, ein ruhiges Wohlbefinden

in dem vom bösen Jahre Neun her geschwächten Land immer mehr gedieh, schon die festesten Wurzeln gefaßt, und Bayern empfing nun den schönsten Lohn für sein seit der neuen Besitzergreifung gepflogenes mildes aber nur ein politisches Jntn'guenspiel des damaligen Ministers Metternich gewesen zu sei«, welcher dadurch wahrhaft ein Meisterstück diplomatischer Kunst ausführte, und selbst Napoleon überlistete. Tirol war nemlich dadurch wieder gehörig angeschürt nnd vorbereitet; bei Napoleon und Batzern konnte

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Category:
History
Year:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Page 361 of 372
Author: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Place: Innsbruck
Publisher: Ostermann
Physical description: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Speckbacher, Joseph
Location mark: II 93.282
Intern ID: 138800
als seinen Staatseinrichtungen zuwider laufend, vorderhand unmöglich hatte geben können, wurde anstatt auf dem Wege des Rechtes — verkümmerter wie je — durch Gnade gegeben.*) Dafür wurde àr vieles.belassen, was Bayern einge- è) Die Abgeordneten des Bauernstandes richteten schon, Wien am 23. Juni, an Se. Maj. den Kaiser Franz ein.Gesuch um Erneuerung ihrer Ver fassung. „Tirol', heißt es in diesem auch für die gegenwärtige Zeit höchst in teressanten Aktenstück: „Tirol war zu allen Zeiten ein geldarmes Land; zum Theil

aw die Scholle gekettet? sind; d a s V aterland aber hört aus, ihr VaterlaNd Z« sei», wenn der Boden, dm sie im Schweiß,? ihres Aagesichtes pflügen, sie nicht mehr ernährt. -- Tirol ward daher von den früheren Regenten — glàichen 'AadevlenS — vie al« eine Unmzqmlle betrachtet, und kann nur so wieder für die Folge als solche betrachtet werden , da der Druck der bayerischen, ilihrischen und'italie nischen Herrschaft, die Verwüstung des vorletzten unglücklichen Jahres 1809 und die nach dn früheren Erschöpfung

so empfindlichen Lasten dieses letzten glor reichen Krieges (1813, 1814) bereits viele einst wohlhabende Familien, viel leicht für eine Generation kontributionöunfähig gemacht, viele ganz an den Bettelstab gebracht haben. Dagegen aber war Tirol von jeher die Vormauer und der Schild des österreichischen Kaiserstaats. Als eine ungeheuere in der

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Category:
History
Year:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Page 229 of 372
Author: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Place: Innsbruck
Publisher: Ostermann
Physical description: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Speckbacher, Joseph
Location mark: II 93.282
Intern ID: 138800
früher für Tirol, und schloß sich mm um so inniger für nlk Zeiten an dasselbe an. Unter solchen hoffnungsvollen Aussichten bereifte Speckbacher anfMgs September fleißig die Gegenden an der salzburgischen Granze, wo die Pässe von den Bayern immer noch, aber schwach besetzt waren, um sich durch den Augenschein einen festen Plan entweder zu einem Angriff, oder auch zu einer allenfallsigen Ver teidigung entwerfen zu können. Auch erwartete, er frische Ver stärkung Ml MMnschaft um gegen jene Pässe, Loser

diesem anfangs verkündet, „daß wenn er (derKmmnaànt) sich svrder erfreche, die Stadtbewohner von Kusstein als tirelische Unterthanev mit Strafen »>d Ste»em zu belege», oder wenn er viel bald mit Gutem die Fe stung an die Tiroler abtrete, er ihn „als eine Fahne' bei der FeflungSmauer ..Kepfßeins' aushängen lassen werde; denn Tirol' steht in diesem garhöflichen Schreib«« noch dabei, „läßt sich ve« Betrügern, Lügner», Ktrchenräniern, Mördern u«d galgenwürdigev Leuten keine Gesetze vorschreiben. Tirol streitet

für die gerechte Sache, für ReUgics, Ruhe und Einigseit. Das neue Aöm'grcichBayerk streitet sber mit dt-m BerwDer des ganzen ErdbrdevS, dem allmächtigen Napcleon, um dein Annen de» letzten Bliitötrepfen gleich den Egeln auszupressen, die Waise« snd Mttvea zu Unterdrücken, die Unschuldigen za martern, die Religion z» »c?'mcht,v, ,ntz sc sich selbst mit de» übrigen AMirten den ewigen Sitz in der Hölle z», bereit«N. ' Andreas Hoscr, Oterkemmandant in Tirol.' Dieses Schreibe« gewiß kein Courtoifir-Muster

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Category:
History
Year:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Page 37 of 372
Author: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Place: Innsbruck
Publisher: Ostermann
Physical description: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Speckbacher, Joseph
Location mark: II 93.282
Intern ID: 138800
Tirol und Vorarlberg —- als Ersatz für das Fürstenthum Würzburg — an Bayern abgegeben. Diese Macht, schon seit ei nem Jahrhundert mit Oesterreichs ländersüchtiger Hauspolitik — besonders wegen ihrer Lüstern heir auf Bayerns Erblande — in ge rechter Spannung, folgte drei Monate früher dem Drange der politischen Umstände, und altiirte sich zur Selbsterhaltung mit Frankreich, an welches sich damals, ivo der Krebsschaden deutscher Uneinigkeit schon so sehr um sich gegriffen hatte, sowohl der Sieg

der Waffen als her der Geister knüpfte; und Bayerns tapferes damals MM0 Mann starkes Heer trug mit vieler Aufopferung zu obigem Triumphe rühmlich bei. Tirol wurde an Bayern demnach einigermassen von Napoleon für gebrachte Opfer gegeben, und machte einen fchönen Schmuck und festen Schlußstein in Bayerns neuer worbener Königskrone. - - Demungeachtet verbürgte diese Regierung, unter Verinittlung des Kaisers Franz, dem Lande. Tirol alle unter Oesterreich erwor benen Rechte, Privilegien und Freiheiten

erspart worden? Das nördliche und mittlere Tirol könnte 'vielleicht^noch bechen'^ch sein?! - *) Jener 8. Artikel sagt hierüber.' „aiix nàes litres, àtts et jào- ol .ISN -, diese drei Wörtchen, welche beim Friedensschluß Hor- mayr noch hinzu zu praktizirm wußte, spielten später eiue sehr wichtige Rolle.

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Category:
History
Year:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Page 102 of 372
Author: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Place: Innsbruck
Publisher: Ostermann
Physical description: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Speckbacher, Joseph
Location mark: II 93.282
Intern ID: 138800
, aber dabei bemesseneren Stadtbewohnern von Hall und Innsbruck, und dem auf beiden Innleiten aufgestellten Land volke, derbe Zerwürfnisse, zu welchen bei letzterem Chastellers - eben nicht glorioser Entschluß, das noch immer wehrhafte Tirol so à la General Gschwind*) auf einmal zu verlassen,? das Meiste beitrug. Dieser kaiserliche Oberkommandant Chasteller, der am 14. fliehend in Hall ankam, wurde dort, als man diesen seinen Entschluß merkte, von dem darüber wüthmden Landvolke gröblich insultirt

, und dankte vielleicht nur dem braven Straub sein Leben^). Flücht linge und Abgeordnete von vielen Gemeinden àfen stch ihm M Füßen, Weiber hoben ihre Kinder empor, zeigten auf den von fer nen Klammen blutrothen Himmel und riefen ein göttliches Straf gericht auf ihn herab, wenn er sie nun, nachdem man sie früher auf gehetzt, feierlich gegen Bayern zu den Waffen gerufen und bis auf den letzten Mann auszuharren versprochen^'), so schmählich verlasse, General Gschwind war in Tirol, traditionsweise bekannt

die seiner beiden abeligen Collegen, der Freiherren von Fenner und Bouol, erwies sich in Tirol, wo sie mit dem Volke gemein schaftliche Sache machen sollten, überhaupt als gar nicht ersprießlich, denn diese hohen Herren waren vielleicht solche, bei denen der Mensch erst mit dem Adel, von, oder Baron anfängt, und welche die Tapferkeit nur unter der Uniform suchen. „Nicht mehr wie früher in den vorigen Feldzügeu' sagt ein Österreich. Aufruf an die Tiroler vom (10. April WW) „kann und Wird ein in Deutsch, land

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Category:
History
Year:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Page 25 of 372
Author: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Place: Innsbruck
Publisher: Ostermann
Physical description: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Speckbacher, Joseph
Location mark: II 93.282
Intern ID: 138800
là Zweites Kapitel. Speckbachers erster ÄusMg gegen die Franzosen 1797, Gefecht bei Spingo. Ta- pfcrkei't und Kampflust der Tiroler. Speckl,achers eheliches Glück. Fernere Äus- Mge an den Paß Scharnitz. t8W. Dekanntschaft mit Hofer. Tirol wird baye- risch. König Maximilian. Slick auf die Geschichte. Ursachen des Aufruhrs imd Kriegs anno 1809. Einige Jagd- und Streifzüge auf Raubthiere in die benach barten Gebirge abgerechnet, lebte unser Mann'von Rinn nun ver- heirathet in häuslicher Ruhe

und Zufriedenheit, bis im Jahre 17 97 Kriegsallarm ihn zum erftenmale zum Kampf der Vaterlands-Ver- theidigung rief. Ein französisches Truppencorps unter General Joubert war nemlich damals verheerend vom Süden her in Tirol eingefallen, um General Buonapartes (Napoleons) siegreiche Kriegsoperationen in Italien Zu unterstützen, imd zugleich Bayern — was damals mit Oesterreich alliirt war — zu bedrohen. Ein Theil dieser da maligen französischen Revolutions-Truppen setzte sich Ende März auf den Höhen vom Dorfe

hat er männlich schon erlegt, Ost hatte er getroffen schon m's Schwarze, Manch schönen Preis dafür schon heimgebracht. Jetzt aber galt's erst and're Meisterschüsse, Jetzt galt's den Schuß in der Feinde Herz! — *) In dessen Nähe steht jetzt die Franzensfeste. Welsche, «Äsche, nennt man in Tirol nicht allein Italiener, sondern auch andere Volker romanischer Zunge.

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Category:
History
Year:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Page 343 of 372
Author: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Place: Innsbruck
Publisher: Ostermann
Physical description: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Speckbacher, Joseph
Location mark: II 93.282
Intern ID: 138800
ZZA von Lerchenfeld von allen Verfolgungen und auch vor drückenden Einquartierungen verschont werde. Wirklich griffen damals manche segenbringende Einrichtungen im bayerischen Tirol Platz; die verzeihende Hand, die Bayern -— frühere Verirrungen einsehend —> darbot, wurde verzeihend ange nommen, und bald verwandelte sich, da das Volk einsah, daß man es jetzt wirklich gut mit ihm meine, der frühere Groll in eben so viel Vertrauen, Achtung und Liebe zur Regierung; was auch auf SpeckbacherS Gemüth

als er diese Umwandlung erfuhr, sehr tröst lich einwirkte, indem der alte Vaterlandsfreund nun ^auch einsah, daß das „Rebellirm' doch nicht ganz umsonst war, und daß an dergleichen „wenn's Zeit ist' doch oft was Gutes hängen bleibt. Nur, meinte er so nach seiner Art müßten die Regierungen leider oft vorerst dazu geprügelt werden ! Das junge Königreich Bayern war aber, auch jetzt um fünf Jahre alter und — wie die Tiroler meinten —- um so gescheidter geworden. In der That widmete Bayern's Regierung dem Lande Tirol

die Willkührherrschaft der Beamten und die Beschwerden deS Volkes zu Prüfen, und da letztere, besonders bezüglich der frü heren unsinnigen vandalischen Uebergriffe in religiöser Beziehung nur zu gerecht gefunden wurden, bereitwilligst zu andern und zu bessern; 'überhaupt ging die bayerische Regierung jetzt von der früheren verkehrten und allzu raschen Behandlung des Landes ab, und folgte' in mancher ihrer Einrichtungen mehr dem in Tirol üblichen Zurufe „Gelobt fei Jesus Christus', und „Weil lassen', wodurch

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Category:
History
Year:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Page 338 of 372
Author: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Place: Innsbruck
Publisher: Ostermann
Physical description: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Speckbacher, Joseph
Location mark: II 93.282
Intern ID: 138800
ist, einen Fußfall, und sag' ihm, erzähl's ihm, wie's Deinem Weib in Tirol geht. Bitte für mich um Verzeihung, daß ich Dir nicht nachfolge, Du weißt ja selbst, daß ich schon öfters krank war, und eine so weite Reise nicht aushalten würde. Nicht Weiber, sondern auch gescheidte Männer haben mir gesagt, daß, wenn man nicht fester Natur und von starken Leibeskräften ist, man es im Ungarlande nicht aus halten kann, und Du liebst Dein Weib Zu herzlich, als daß Du sie dem Tode zuführen könntest. O bitt nur recht

, und ich will beim heiligen Anderl am Ju denstein beten, daß uns der allorgnädigste Monarch, der gute Kaiser jetzt noch Hilst, und dann kann ja Gott noch alles anders schicken. Soll, uns aber seine Strafe noch länger treffen, so bitt nachher waS du Vermagst , daß Du in Steiermark oder in einer näheren 'Gegend, wo noch ein „bissel Berge' sind, etwas erbittest, und dann wenn unser liebes Vaterland keine Hoffnung mehr hat, öster reichisch zu werden, und Du in 's Tirol zu kommen

, dann will ich . zu Dir Meinem herzallerliebsten Mann gehen. Ich danke Dir, lieber Joseph, für del: Neujahrswunsch-. Gott verleihe mir nur, daß wir Unter Oesterreichs Regierung in unserm lieben Tirol wieder Zusammenkommen, damit Du lieber Mann jene, die uns helfen können, v on unserm!bVorstehenden Elend recht überzeugen kannst. Noch muß ich Dir zu.meinem und Deinem Kummer offen baren, daß alles Vieh erkrankt ist; ein Stück '-ist schon verloren, bei den andern zweien sind wir keinen Tag sicher, daß sie nicht auch' hin find. An Arzneien

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