¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
ist, einen Fußfall, und sag' ihm, erzähl's ihm, wie's Deinem Weib in Tirol geht. Bitte für mich um Verzeihung, daß ich Dir nicht nachfolge, Du weißt ja selbst, daß ich schon öfters krank war, und eine so weite Reise nicht aushalten würde. Nicht Weiber, sondern auch gescheidte Männer haben mir gesagt, daß, wenn man nicht fester Natur und von starken Leibeskräften ist, man es im Ungarlande nicht aus halten kann, und Du liebst Dein Weib Zu herzlich, als daß Du sie dem Tode zuführen könntest. O bitt nur recht
, und ich will beim heiligen Anderl am Ju denstein beten, daß uns der allorgnädigste Monarch, der gute Kaiser jetzt noch Hilst, und dann kann ja Gott noch alles anders schicken. Soll, uns aber seine Strafe noch länger treffen, so bitt nachher waS du Vermagst , daß Du in Steiermark oder in einer näheren 'Gegend, wo noch ein „bissel Berge' sind, etwas erbittest, und dann wenn unser liebes Vaterland keine Hoffnung mehr hat, öster reichisch zu werden, und Du in 's Tirol zu kommen
, dann will ich . zu Dir Meinem herzallerliebsten Mann gehen. Ich danke Dir, lieber Joseph, für del: Neujahrswunsch-. Gott verleihe mir nur, daß wir Unter Oesterreichs Regierung in unserm lieben Tirol wieder Zusammenkommen, damit Du lieber Mann jene, die uns helfen können, v on unserm!bVorstehenden Elend recht überzeugen kannst. Noch muß ich Dir zu.meinem und Deinem Kummer offen baren, daß alles Vieh erkrankt ist; ein Stück '-ist schon verloren, bei den andern zweien sind wir keinen Tag sicher, daß sie nicht auch' hin find. An Arzneien