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Author: Mayr, Ambros [Hrsg.] / hrsg. im Auftrage des Vereins zur Errichtung eines Denkmals Walthers von der Vogelweide in Bozen von Ambros Mayr

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Subject heading: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte ; f.Anthologie

. Und so blüht sie ewig stark Fort durch alle Zeiten, Trägt im Kern urkrästig Mark, Dringt nach allen Seiten. — Wo auf weitem Erdenraum Und in welchem Reiche, Fragt ihr, steht solch hehrer BaumI Sieh die deutsche Eiche! Das ganze Reich ein Dom. Gedichtet am 18. Februar 1633. brich! an, was drängt zu dieser Stunde Das Volk sich zu dem alten Dom heran? Er fasst es nicht, und außen in der Runde Da schart sich- enge Mann an Mann, wohl sonst zu Siegeshymnen Schon oft mit diesen Glocken Zu solcher Feier hast

Gberlandesgerichtsrath. Seine Thatigkeit bleibt auch fetzt eine organisatorische im großen Stil; er ist Ver- faffer zahlreicher staatsmännischer Schriften und neben Anton Ritter von Schmerling der verdienstvollste Mitbegründer unserer Verfassung, perthaler starb am **. März *862. — Das Bedeutendste aus seinem reichen Nachlass gab Dr. Ambros Mayr heraus: Wien. Braumüller *883, zwei Bände. Die deutsche Eiche. raußen auf der luride steht Line große ©cfre, Wer sie tagen sieht, gesteht, Dass ihr keine gleiche. Grau ist sie schon gar

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1888

Author: Mayr, Ambros [Hrsg.] / hrsg. im Auftrage des Vereins zur Errichtung eines Denkmals Walthers von der Vogelweide in Bozen von Ambros Mayr

Page 143 of 323

Subject heading: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte ; f.Anthologie

Zosef Erìer. Aases Lrler» geboren am 9. August (857 in Triest, absolvierte die Gyinnasialstudieu in Innsbruck, die AniversitLtsstudien in Men; er ist seit sLSO in Staatsdiensten, wurde {883 k. k. poli^eicommiffär und Leiter des polizeicominisfariates Ala. und lebt gegenwärtig in gleicher Eigenschaft in Trient. Tiroler Freiheitslied. in heilig Lied, ein hohes Lied. Das Bruderherz zuin Kerzen zieht, Soll heute laut erschallen. Dass cs ini schönen Alpenland. Wo unsre deutsche Wiege stand. Wäg

' donnernd wiederhallen. Die Lieb und Treu sind Edelstein', Sie können stets nur strahlend rein Im Licht der Freiheit funkeln, Drum darf, wo deutsche Zunge spricht. Des Fremdlings arger Hohn sie nicht. Noch finstrer Hass verdunkeln. Wir wollen heut sin Iubellied Der treuen Lieb, die heiß erglüht In unsren Herzen. singen. Der Lieb, die fest, den Alpen gleich, Gekittet uns an Desterreich In Freud und bittrem Ringen. Wir haben sie im schweren Aamps Bei Schwertgeklirr und Puloerdampf Für ewige Zeit gestählet

. Und unsrer Ahnen deutsche Treu Mit ihrer alten Liebe neu In unsrer Brust vermählet. Wie unsre Bäter uns gelehrt. So schützen wir der gennai Herd, Nie darf man ihn entweihen; Der unnahbare grosie Geist, Der hoch ob unsren Bergen kreist, Tr wird uns Araft verleihen. Heil dir. Tirol! mein Alpenland, Wir wollen dich mit starker Hand Den Tnkeln frei vererben. Und gilt es unser rothes Blut, Wir werden froh fürs höchste Gut, Für deine Freiheit sterben! Alte Wahrheit. S tolz klingt das Wort: Selbst ist der Mann

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1888

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Page 114 of 323

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. Er starb, allseitig betrauert, am 28 Januar (869. Stimme des Tirolers. Ani 8. April r6*ß. S ie sollen sie nicht haben Des Brenners Scheidewand! Sie sollen erst sich, graben Zhr Grab in unserm Land! Solang Tiroler Schützen Ani Throne schirmend stehn. Solang noch Stutzen blitzen Und grüne Fahnen wehn; Solang aus deutschen Zungen Lin freies Mort erschallt, Solang ein Lied gesungen Wird im Tirolerwald; Solange deutsche Männer Tiroler Feld bebau'n, Solange soll der Brenner Zn deutsche Lande schau'n. Solang

in unfern Fohren Lin Vogellied erklingt, Solang aus unfern Röhren Die heiße Kugel singt; Solang von unfern Ahnen Noch ein Gedächtnis lebt, Solang um unsre Fahnen Der rothe Aar noch schwebt; Solang noch deutsche Treue Zn unfern Bergen gilt, Solang noch fromme Weihe Tiroler Herz erfüllt: Sie sollen uns nicht trennen — Den Süden von dem Nord! Solang wir uns noch nennen Der deutschen Grenzen iwtt. Sie sollen sie nicht haben Des.Brenners Scheidewand; Sie sollen erst sich graben Zhr Grab in unserm Land! 1 m

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1888

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Page 213 of 323

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Zunge, die der Welsche sucht zu rücken, Soll der treue Recke Walther Schwert und Fiedelbogen zücken!' — Beifall spenden deutsche Frauen, jauchzend jubeln deutsche Männer Zn de» beiden Aaiserreichen seiner Grenzwacht überm Brenner. Mög er schirmen, mög er fördern deutschen Laut und deutsches Mahnen, Dass die Enkel wieder fühlen wie die tapfren Gothenahnen, Dass im weichen Alang des Südens nicht der Alten bestes Erbe: Deutsches Volksthum, deutsche Sitte, deutscher Freiheitsdrang ersterbe! ,v

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. Des Juden Wundrrbild Adeline don Versthammer. Dornrnlese Schlernsage ©ans bon Derthaler. Die deutsche Eiche Das gnnie Reich ein Dom VolkshiMne Anno neun .... Anton Vetter. (Ent schönes VW Waldeslust Rosenstrauch und Fichte Adolf Aurtscher. Hier und dori Des Srnnrrbuben erste Liebe .... Ein Jagdtagrsinerk Gattlieb Wutz. Dir Heimst 4G 47 49 49 50 51 o£ 53 53 | 53 5-1 i 55 56 56 57 ! ! 58 59 59 61 ! 63 I 64 | 66 66 67 68 69 6 S 70 73 Das 8)ntkcrsu§c ~3 Hri, 5 rühUnA iKs 74 Sonett 74 Sebastian fiuf

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Page 80 of 323

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. Und das Gebet erhebt sich zu den Sternen, Ts schwillt und strömt hinaus, ein mächtiger Strom Bis an des Reiches Grenzen, an die fernen, Nur ein Gefühl — das ganze Reich ein Dom! „Gelobt fei Gotti Gr thut ein fester Wille', So ruft das Volk, „in ernster Zeit uns noch, Damit er Oesterreichs Geschick erfülle; So wandtest du den Tod, der ihn bedroht?' Der Kaiser sucht indes, von Schlafesschwingen Nur leicht umfächelt, Ruhe, wund und müd; Und halb im Traume hört er leis ein Klingen Als säug' ein schöner Engel

, Dass ihn reiche Lorbeern schmücken, Unverwelklich, wundergleich; Dass wir stolz im Herzen blicken Auf das große Oesterreich: Gott erhalte unfern Kaiser Mächtig und an Ehren reich! Me der Donau Fluten wallen, Mitten durch, ein silbern Band, Also ströme in uns allen Ein Gefühl durchs ganze Land. Hoch im Liede soll es hallen Zu des Reiches fernstem Rand: Gott erhalte unfern Kaiser Und das liebe Vaterland. s»

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1888

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Page 65 of 323

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Johanns von Iffer, geborene Großrubatscher, ist geboren zu NeustifL beiBriren im Jahre ;602 und gestorben zu Innsbruck am 25 . Mai ;kbo. — Ansichten non Tirol, durch T. Allom, gezeichnet nach I. v. Iffers Griginalskizzen, Text von Horinayr- London ^626 ff. — Ein Leben, Erzählung. Bella Donna, Oxerntert. Die Frauen von Sonnenburg, historischer Roman. Letzter Gruß. •VVAeinei nicht! <£s schließt ein langes Leben, •v-V/ Reich an Freude, wie an Leid und Schmerz. Nun die Prüfungszeit vollendet, eben

Geht das müde KinMein — heimatwärts, Wo sich stets ein milder Vater zeigte, Der es treu vor Fahr und Trug bewacht, Seinem gläubigen Flehn sich gnädig neigte, Nahe war in dunkler Rummernacht; Der ihm gab den Sinn für alles Schöne: Blumen blühten ja an jedem Rain, Harmonien erfceu'n im Reich der Töne, Glockenklänge, Vögleinlied im ijain. Sonnenblicke, goldner Wolken Schimmer, Im Gewitter Gottes Herrlichkeit; Sagen wehn um alter Burgen Trümmer, Geistergruß in heiliger Sternenzeit. Guter Rinder, treuer

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Page 191 of 323

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AndresK Oorz. Andreas Morz ist geboren am Juni *659 zu Innsbruck und lebt daselbst als Juwelier. Nebst seiner xoelischen entfaltet Norz auch eine lebhafte musikalische Thèitigkeit. Grenzwacht. schön bist du, mein Vaterland, Du Felsenburg Tirol, Dein Mattengrün ob steiler wand Hat keines Gleichen wohl; Theilst tausend Fremden deine Pracht Mit offnen fänden aus, hältst Berg und Thal in treuer Wacht Und bietest Schirm dem kfaus. Du fühlst als Feste dich vom Reich, Und fa nicht bloß zum Schein

, wo Gdelweiß entsprang. Du bist so schön und bist so reich An Reizen jeder Art: Hier blickst du schroff, da lachst du weich, Bald zart, bald wetterhart.

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Page 7 of 323

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Stern mittelalterlichen Sangerthums aufgrgangrn. Gleichivie dir Griechenstädte um den göMchen Homer, so strikten deutsche Gaue um Walthers Wiege. Noch mag die rüstige Fehde nicht ausgrKäMPtt sein; aber dir Anzeichen haben sich sehr gemehrt, aus denen man schließen darf, aus welche Seite der Sieg sich neigen werde. Mit Wünschen und Hoffnungen hatte man insbesondere hier in Tirol den Streit der Wassenkundigen ver folgt. Und wir Siegessreude klang es Plötzlich die steilen Bergwände entlang

und jenseits des Welt meeres Deutsche leben, kam aufmunternder Beifall und manche großmüthige Spende. Mit den Mitteln zur Verwirklichung des liebevoll gefassten Planes wuchs, allen Hemm nissen muthig Trotz bietend, die Thatkrsft der Unternehmer. Im Sommer des Jahres 1886 endlich konnte dir Ausführung des Walcherdenkmals in eines tirolischrn Künstlers Hände gelegt werden, dessen berechtigter Vuhm eine vollendete Schöpfung gewährleistet. Und

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Page 212 of 323

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Aber solche Lchauermäre konnte nicht die Melden schrecken. Und ein Jüngling drang vor allen in der Vorzeit dunkle Grunde, Wähnend, daß er dort nur grause Hünenabenteuer finde. Aber, heimgekehrt, sang Uhland echte deutsche Liebesweisen, Dass inan seine süße Minne wie sein Zürnen musste preisen, Dass dis Fürsten und die Bürger seinen schlichten Worten lauschten, Und des Stromes frohe Mellen jugendlich noch einmal rauschten. Und er sprach: „SD Volk der Deutschen, hör, wer meine Meister

es, wie mein Meister, Walther von der Vogelweide? Mit -cs Wohllauts sanfter Schwingung über Dust und Maienwonne Rühmt er deutsche Frauenanmuth als des deutschen Liedes Lonne. Alle meine WanderklSnge, Liebesklagen, Frühlingslieder Geben leiser oder lauter Walthers süße Weisen wieder. Ruf ich streng nach Recht und Freiheit, nach dem Kaiser und dem Reiche, Zürn ich wie mit Donnergrollen, führ des Lpolles scharfe Ltreiche: Walther muss mein Vorbild bleiben, der im Hadern und im Hassen In der Zeit der Ltaufenkaiser

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Page 138 of 323

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Lüsten gellt Schrill der Geierhorde Angstgcfchrei; Jedes Voglern schweigt und flüchtet scheu Sich ins Dickicht, das kein Licht erhellt. Nirgends Leben. Nur das arme Reh Sucht stch todtgetroffen diesen Schlund, Um in einsam stillem, kühlen Grund Auszuhauchen all sein Erdenweh. ——» Das deutsche Lied. /fgw Aar, der kühn durchmisst 6eu Raum Und sich empor zur Sonne schwinget, Ein ewig grüner Eichenbaum, Ein Harfenton, der nie verklinget; Ein klarer Tuell, der rieselnd winkt Dem müden Wandrer in der Wüste

, Ein Stern, der mild deni Fergen blinkt, Ihn leitend nach der lheuren Aüste; Des Frühlings ganze Zauberpracht, Die Liebe, lief im Menschenherzen, Die uns erfasst mit Himmelsmacht — Ein treuer Freund in Freud und Schmerzen: Ein Licht, vor dem die Nacht auf immer schied, Dünkt mich das Lied, das hehre deutsche Lied!

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Page 217 of 323

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Die perle aller Edelsrau'n; Sie prangt in voller Arasi der fugend, Von Sitten edel, reich an Tugend. — Doch eine Klage trübt den Frieden Der Hauser, das verödet scheint: Ihm ward kein Erbe noch beschieden, Vergebens oft ersehnt, erweint. Die Jahre sliehn, die Noth wird bitter; Da rafft sich auf der edle Ritter, Nicht achtend der Gemahlin Thränen, Zieht er hinweg ins heilige Land; Dort streckt er manchen Sararenen Dui scharfen Hieben in den Sand: Dass er sich freu' an einem Sohne

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1888

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Page 127 of 323

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Grab in Petri Dom! £> könnt' ich dann mich heimwärts wenden Zu meiner Herde, meinem Land, Um Gott zu dienen und zu spenden Des Segens Fülle mit der Hand! Doch soll der Mensch mit Dir nicht zanken, Er dulde wie der fromme Job, Der trotz der Schmerzen die Gedanken Zu Dir, gerechter Gott, erhob. Du schufst die Welt, die schönen Sterne Mit Deinem Wort, ein zahllos Heer, Unendlich groß, in weiter Ferne Dort kreisend in dem Aethermeer. Du sandtest einst Dein Reich hernieder Durch Deinen eingebornen Sohn

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Page 77 of 323

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^chlernsage. enn ich an dem Söller lehne Oder an des Fensters Rand, Weilt mein Blick auf jener Ejölje Träumerisch und urwerwand! — Wo ins blaue Reich der Lüste Ragt des Schlcrens zackig Haupt, Dessen königliche Stirne Nie ein grüner Rranz umlaubt. Reine Herde kann dort weiden, Reine Blume mehr dort blüh'n, Nur des Geiers Fittig rauschet schnellen Flugs darüber hin. Doch dafür schmückt sie der Himmel Selbst mit funkelndem Geschmeid, Gibt dem Liebling bald ein Purpur-, Bald ein schneeig

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Page 238 of 323

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. 3 n deinem ganzen Lebenslauf Bewahre jedes Brieflein auf, Das deine Mutter schrieb; Und ist erstarrt die theure Hand, Behalte dieses edle Pfand Vor allen wert und lieb! Umgibt dich ringsum List und Trug, D nimm den schlichten Fedeczug Der Mutter zu Gesicht! Er bringt dir Wahrheit auf Papier, Das Her; der Mutter liegt vor dir, Und Mütter — lügen nicht. An Liebe arm, erscheinst du reich, Denn Liebe, keiner andern gleich, Gibt kund der Mutter Brief, Und wenn das Herz an Tröstung darbt, Sein Balsam wirkt, das Leid

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Page 216 of 323

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, Treiben! Doch wollen klug wir ferne bleiben. Drum vorwärts! weiter dori an: Samn Des Weges steht sin grüner Baum Mit Trauben, reich an rothen Beere», Ein Kreuz darunter, hoch in Ehren Beim frommen Volk. Dort auf die Bank Legt seine Last der Müde nieder, Ruht aus, sagt Gott dem icerat den Dank Und zieht des Weges fröhlich wieder. Dort lass uns ruh'nl Frisch weht die Luft Vom Feld uns zu den Blumendust: Horch auf, dass ich dir frei berichte Die wunderhsrrliche Geschichte! Nicht fern von dieser steilen

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Page 33 of 323

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geworden sind. Wo seid ihr nnn, Gespielen? Ach, ihr seid trüg und alt, Urnbrochen sind die Felder, verhauen ist der Wald, — Und flösse nicht das Wasser noch, wo es weiland floss, Fürwahr ich müsste glauben, mein Unglück wäre groß! Wie grüßen lau die Freunde, dis ich so wohl gekannt, An Unglück allenthalben die Welt ich reich erfand; Da muss ich denn gedenken an manchen Wonnetag: Verschwunden und zerronnen, gleichwie ins Ubeer ein Schlag! Und o, der jungen Leute so jämmerliches Thun, Die froh sich einst

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Page 75 of 323

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Horch! — non ferne welches Summen? Jfts, als fdiüttcW alle Glocken Seiner Thürme heut Tridentum? Einzug ips zu hohen ^eften!. Fahnen, Krcujc, Baldachine Sind in prunkender Bewegung. Von Altanen, Fenstern flattern Tücher, Rränze um die Wette. Fromme Lieder und Trompeten Hallen nahend durch die Gassen; Fernher zieht der Zug der Mönche, Hundert Priester, reich im Pompe, Und zum höchsten Baldachine, Den die Priesterknaben tragen, Drängen sich die tausend Blicke Fern und naher Beterscharen. Immer

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Page 49 of 323

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Josef Mlitz. -C=S$5 Josef Vlillz ist zu Nauders im viirsrgau am 27. Januar geboren, studierte seit (824 am Gymnasium zu Meran, wo kurze Zeit später Zingerle und Meber lehrten, dann in Innsbruck Philosophie und Theologie. Als Priester wirkte er segens reich in seiner heimatlichen j)farre, als deren geistliches Gberhaupt er am 2 k. Januar rs72 starb. Der Stein s liegt ein edler Stein vergraben jn einem Wunderland, lind diesem Stein der Weisen haben Schon viele tausend nachgeZraben, Und gruben

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Page 180 of 323

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Vor allen Lreaturen feiner Macht, was hehrer klingt als Sphärenharmonien — Ls ist der Sprache wundervolle Pracht. Wie hold ist die Natur, wenn sich entfalten Im Lenz die Blüten in Gefild und Hain > wie wunderbar ist mancher Thiers Walten Die Kunst jedoch besitzt der Mensch allein. Sie lässt uns all der Dinge Namen nennen Und sagt uns, was des Bruders Herz bewegt, Und lehrst uns der Völker Weisheit kennen, Die sie in ihre Schriften hinterlegt. Sie öffnet ihm das Paradies des Schönen, Sie führt ins Reich der Poesie

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