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Title A - Z
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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1925
¬Der¬ Faschismus
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Page 373 of 433
Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: XII, 411 S.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. [395] - 400
Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte
Location mark: II A-15.391
Intern ID: 116246
358 V. DER KAMPF UM DEN FASCHISTISCHEN STAAT Mussolini und die Faschisten hatten Kampfeslust und Kampf esmut noch längst nicht verbraucht, als sie die Rolle einer scharfen Oppo sition mit der einer scharfen Regierung vertauschten. Das darf nicht wundernehmen. Denn sie waren keine Parlamentarier, hatten ihi e Kräfte nicht im parlamentarischen Kampfe verbraucht und waren Neulinge in der Regierung. So behandelten sie ihre Gegner im Par lament, in der Presse und überall noch lange Zeit

und dann in dem für den Gegner unpassendsten Augenblicke explosionsartig ent weicht. Umgekehrt war es den Gegnern des Faschismus ergangen. Der Liberalismus war immer an der Regierung gewesen. Hatte eine Gruppe desselben außen gestanden, so hatte sie früher doch nur gegen andere liberale Gruppen zu opponieren gehabt. Nach dem Marsch auf Rom stand der ganze Liberalismus als solcher in un gewohnter Opposition und das nicht einmal gegen eine richtige Partei, sondern gegen eine Bewegung. Er wäre sogar der gegebene Führer

der gesamten Opposition gegen die Faschisten gewesen. Doch er war zu schwach geworden und die Weltanschauungen in nerhalb der Gesamtopposition klafften zu weit auseinander, als daß ein wirksames Zusammengehen möglich gewesen wäre. Die Popo lari hatten die ganze Zeit hindurch keine endgültige Antwort auf die Frage finden können, ob sie eigentlich zur Regierung oder zur Opposition gehören sollten. Daß ihr Führer die Spannung zwi schen Priestertum und Politik für sich nicht lösen konnte, sich aber dennoch

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Category:
Law, Politics
Year:
1925
¬Der¬ Faschismus
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Page 228 of 433
Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: XII, 411 S.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. [395] - 400
Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte
Location mark: II A-15.391
Intern ID: 116246
von Schwarzhemden auf Rom immer bedrohlicher. Sie hatten bereits einen großen Teil der Hauptstädte und Hauptorte des Landes besetzt. Da schien sich die Regierung aufraffen zu wollen. Am 28. Oktober früh verkündigte die Agenzia Stefani die Verhängung des Belage rungszustandes. Zugleich erließ die Regierung einen Aufruf an das Land, in dem sie von den gescheiterten Versuchen sprach, mit den Aufständischen zu einer friedlichen Lösung zu kommen und von der Pflicht, die sie trotz ihrer Demissionierung erfüllen

würde, mit allen Mitteln das Recht und die Verfassung aufrecht zu erhalten. Bald klebten diese Verlautbarungen an allen Straßen der italienischen Städte. Heer und Polizei standen also der faschistischen Miliz offi ziell als feindliche Mächte gegenüber. Wer an jenem Tage diese; „Feindseligkeit' beobachten konnte, wußte genau, wie die ganze Angelegenheit endgültig ausgehen mußte. Um 1 Uhr mittags mel dete die Stefani, daß der Belagerungszustand nicht erklärt sei. Also: ordre, contreordre, désordre. Die Regierung

arbeitete selbst für Mussolini. Der Grund für ihr Verhalten soll, wie später bekannt ge geben wurde, darin gelegen haben, daß die Regierung die Verfügung hatte hinausgehen lassen, ohne sich des königlichen Einverständ nisses zu versichern, und daß dieses nun verweigert wurde. 1 Kurz ciarauf erschien eine faschistische Proklamation. Sie meldete, daß auf Anordnung des Duce die militärische, politische und admini strative Gewalt der Partei auf einen Aktionsausschuß von vier Män nern mit direktorialer

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Category:
Law, Politics
Year:
1925
¬Der¬ Faschismus
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Page 94 of 433
Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: XII, 411 S.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. [395] - 400
Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte
Location mark: II A-15.391
Intern ID: 116246
er. Das Volk hat der Regierung Gioiitti und dem Staate seiner Zeit bis in weite Kreise der Intelligenz hinein so fern gestanden, wie nur je. Darin liegt kein Vorwurf gegen Giolitti, den einfach seine Fiktion eines Volkswillens nicht klar blicken ließ. Es ist nun einmal so, daß der Volkswille sich nicht für dieses oder jenes Gesetz entscheidet, sich auch nicht wie eine Repetieruhr befragen laßt, sondern daß er sich nur in den wichtig sten Entscheidungen des völkischen Daseins und dann kaum mittels

Stimmzettels offenbart. Das Risorgimento selbst gibt darüber den besten Aufschluß. Weiter: Auch die Kammer regierte nicht. Auch sie hatte keinen Willen, höchstens den, der Regierung Schwierig keiten zu bereiten. Selbst die Einzel willen in der Kammer waren schwach. Man kann nicht einmal sagen, daß die Mehrheit den Wil len hatte, der Regierung zu folgen, wenn wir bei Giolitti lesen oder sonst erfahren, mit welchen Mitteln die Mehrheiten oft zusammen gebracht werden mußten. Und die Minderheit? Giolitti

in einer vollkommeneren Spiegelung des Gemütszustandes der Massen.' 2 So faßte Giolitti das Verhältnis zwischen Volk und Regierung. Das Volk hat ihm später seinen Irrtum gezeigt. Giolitti regierte die Kammer nach einer Methode, die man mit der des Rückzugsgefechtes vergleichen könnte. 3 Zu Anfang einer Re- 1 Denkwürdigkeiten S. 47. 2 Denkwürdigkeiten S. 46. 3 Corredini S. 131. Faschismiis. 6

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Category:
Law, Politics
Year:
1925
¬Der¬ Faschismus
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Page 299 of 433
Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: XII, 411 S.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. [395] - 400
Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte
Location mark: II A-15.391
Intern ID: 116246
daß sie sich zu schmälern brauchen: das Haupt des Katholizismus und der König des großen Italien,' 3 Andererseits konnte Mussolini nicht übersehen, daß weite Kreise seiner Anhänger, sowohl Intellektuelle wie Desperados, ihm nur sehr ungern auf seinem Wege vor den Vatikan folgten. An dem Tage des Marsches auf Rom stand im Osservatore Romano zu lesen, die Regierung Mussolini habe dem Vatikan versichert, sie werde Papsttum und Religion schützen und ehren. 4 Der Minister präsident hat das Versprechen aufrichtig gehalten

. Das ergibt sich weniger aus einzelnen gesetzgeberischen oder verwaltungstechni schen Maßnahmen als vielmehr aus der Haltung, die allen zugrunde liegt. Sie trat am sichtbarsten in der Schulreform zutage. Vor allem wurde in den niederen Schulen der Religionsunterricht eingeführt und weiteren Wünschen der Kirche die ;Tür offen gelassen. Es scheint allerdings, daß Mussolini sich im einzelnen den Grundsatz des ,.do ut des' bewahren wollte. So hieß es. daß die Regierung die Monopol stellung des Staates

im Schulwesen vielleicht aufgeben und die Er richtung von kirchlichen Privatschulen zulassen könnte, um durch den einsetzenden Wettstreit den Staatsschulen einen höheren An trieb zu ihrer eigenen Verbesserung zu geben. Kreise, die sowohl auf kirchlichem wie auf faschistischem Boden standen, erwarteten von Mussolini eine Neuordnung in den Angelegenheiten der kirch lichen Einkünfte. 5 Die Schwierigkeiten im Verhältnis der faschi stischen Regierung zur Kurie lagen in der immer noch offenen sogenannten

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Category:
Law, Politics
Year:
1925
¬Der¬ Faschismus
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Page 300 of 433
Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: XII, 411 S.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. [395] - 400
Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte
Location mark: II A-15.391
Intern ID: 116246
KIRCHENPOLITIK DER FASCHISTISCHEN REGIERUNG 285 Die innere Wandlung, die in Italien vor sich gegangen war, hatte auch clie Diener der katholischen Kirche nicht unberührt gelassen. Die Kirche hatte niemals von ihnen verlangt, daß sie schlechte Ita liener sein müßten. Die Feindschaft gegen den Staat hatte einer for mellen Gegensätzlichkeit zu weichen begonnen. Der Faschismus hat nach sicherer mündlicher Quelle mit seinem positiven Gehalt bis in die höchsten Stellen der Kurie hinauf das Verhältnis

, sondern auch bei der jetzigen italie nischen Regierung und bei allen Faschisten auf Zustimmung rech nen. Dieselben Zeitungen, die die erwähnten Proklamationen vom 28. und 29. Oktober 1922 brachten, druckten auch ein Schreiben des Papstes ab, in dem er die brudermörderischen Unruhen der letzten Monate beklagte und die Bischöfe ermahnte, mit ihm für die Rückkehr von Ruhe und Frieden im Interesse des geliebten italienischen Volkes zu sorgen. 2 Das Schreiben klang durchaus nicht antifaschistisch und mußte

durch seine Veröffentlichung in jenem Augenblick geradezu zugunsten der Faschisten wirken. In seiner ersten Encyelica Ubi Arcano Dei vom 23. Dezember 1922 sagte Pius XI : ,,Zwar verwirft die Kirche die Regierungsform der Demokratie nicht, aber es ist doch eine bekannte Tatsache, daß dieses Regierungssystem für Parteiränke besonders zugänglich ist. 3 Einen solchen Tadel erhält die faschistische Regierung nicht. Es wird nur auf die immer noch nicht aufhörenden Gewalttätigkeiten hin gewiesen unci auf ihre Beseitigung gehofft

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Category:
Law, Politics
Year:
1925
¬Der¬ Faschismus
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Page 313 of 433
Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: XII, 411 S.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. [395] - 400
Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte
Location mark: II A-15.391
Intern ID: 116246
, Brasilien und Argentinien zu erlangen. Das erstere hielt aber und hält bekanntlich besonders gegenwärtig seine Türen für die Italiener so gut wie geschlossen und vermehrt damit zugleich, wie der Mondo hervorhebt, 4 für die dort lebenden Italiener die Gefahr der Entitalienisierung. Mit Brasilien sind zwei solcher Einwanderungsabkommen abgeschlossen worden. 5 Da an der Aus- bzw. Einwanderungsfrage gegenwärtig kein Staat so interessiert ist wie Italien, so lud die faschistische Regierung

zu einem internationalen Kongreß ein, der alle einschlägigen Fragen behandeln und vor allen Dingen eine Übersicht über die allgemeine Lage auf diesem Gebiete und über die Handhabung etwa zu tref fender Maßnahmen geben sollte. Der Kongreß fand Mitte 1924 in Rom statt. Welterschütternde Ereignisse wurden von ihm nicht ausgelöst. 5 Diese Übersicht zeigt deutlich, daß die Arbeit an dem Zusammen schluß und an der Lebendigerhaltung des Italienertums auf der Erde gute Fortschritte gemacht hat, und daß die Regierung

nach ihrem Vermögen dabei mitgeholfen hat. Sie beweist ferner, daß die Anwendung des Irredentagedankens auf die zu anderen Staaten ge hörigen. aber von Italienern oder mindestens von italienisch spre chenden Menschen bewohnten Gebieten weiter beliebt wird, wenn man sich auch anderer Wortbezeichnungen dabei bedient, und wenn sich die Regierung natürlich offiziell von diesem Gebiet gänzlich fernhält und offiziös bei seinem Betreten zur Vorsicht mahnt. 7 Es 1 DAZ.. Berliner Reichsausg. vom 3. August 1924. 2 Vgl

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Category:
Law, Politics
Year:
1925
¬Der¬ Faschismus
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Page 316 of 433
Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: XII, 411 S.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. [395] - 400
Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte
Location mark: II A-15.391
Intern ID: 116246
AUSSENPOLITIK DER FASCHISTISCHEN REGIERUNG 30 i bestimmt werden, Wie sie sich unterem ander und an die einzelnen Großmächte binden, und welche Gewähr solche Bindungen im Falle eintretender Krisen bieten, das zu beobachten und zu beurteilen verlangt die Sorge um die Grenze bei jedem in Frage kommendem Staate, Es kann für Italien durchaus nicht gleichgültig sein, ob an seiner Nordgrenze eine kleine Entente, eine Donaukonföderation, ©in Bund der Rand- und Pufferstaaten oder etwa

sonst noch eine mögliche Verbindung besteht. Damit erweitert sich die Notwendig keit der Grenzsicherung im Norden für die faschistische Regierung zur Notwendigkeit einer festen Stellungnahme in der europäischen Gesamtpolitik und zur Pflicht, in ihr aktiv zu werden, nicht Am boß, sondern Hammer zu sein. Die positive Aufgabe italienischer Außenpolitik liegt heute und lag, wie oben bereits ausgeführt, immer darin, Mittelmeermacht zu sein. Wenn man sagt, die Mittelmeermacht zu sein, so liegt dem nicht nur die Bekundung

liegt die große Schwierigkeit für Italien, auch für die faschistische Regierung. Dadurch, daß das Mittelmeer und die Do nau den Balkan und einen großen Teil des balkanisierten Europa bespülen, so deckt sich für Italien seine von der Nordgrenze her 1 Für Ägypten vgl. Mario Appel ins. L'indipendenza egiziano, e 1 Italia, Gerarchia 0.1. 7 S. 429 ff.

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