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Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 105 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

92 I. DAS VORFASCHISTISCHE ITALIEN Grundlagen des Verhältnisses zwischen England und Italien haben sich bis auf den heutigen Tag nicht verschoben. Italien hat mit dem Deutschen Reiche das gemeinsame Schicksal gleichzeitigen Werdens bewußt geteilt. Dieses war unter Bismarck die stärkste Macht des Kontinents geworden und übte die besondere An ziehung jeder Macht aus. Wie weit allerdings die Macht von Dauer sein würde, warteten alle Nachbarn ab. Österreich war der Erbfeind Italiens

. 5 So schloß sich Italien 1882 dem Zweibunde zwischen dem Deutschen Reiche und Öster reich-Ungarn an. Die Voraussetzungen des Dreibundes für Italien waren, daß die Verbündeten die stärkste Gruppe in Europa bil deten. daß Italien durch seinen Anschluß an sie in seinen staats- und wirtschaftspolitischen Belangen gefördert, und daß das Ver hältnis zwischen Italien und England dadurch keine Einbuße er leiden würde. Ein staatspolitischer Vorteil des Bündnisses für Ita lien war die Sicherheit, nicht angegriffen

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Law, Politics

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 221 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

Belangen die Inanspruchnahme der Rechte und Notwendigkeiten des italienischen Volkes ; gut die Besserung unseres auswärtigen Dienstes ; h) die Hilfe für unsere Siedlungsgebiete im Mittelmeer und jen seits des Ozeans durch wirtschaftliche und kulturelle Einrichtungen und schnellere Verbindungen. Es mag hier verstattet sein, etwas mehr über die Haltung der Faschi sten zu Deutschland zu sagen. Mussolini stand dem Reiche sehr kühl gegenüber sowohl vor dem Kriege als Sozialist wie hinterher als Faschist

, trotzdem er in beiden Richtungen geistig dem deutschen Volke sehr viel verdankt. Während des Krieges ist er es gewesen, der die Leidenschaft seines Volkes besonders gegen Deutschland auf gestachelt hat. Er schätzte auch die einzelnen Deutschen in seinem Lande nicht, die „Nichtstuer mit dem verhaßten Bädeker', 1 wie er sie nannte. Er sah den Schatten, in dem Italien gestanden hatte, so _ lan^e das Reich seine politische und wirtschaftliche Macht besessen hatte, und wünschte diesen Zustand für immer

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Law, Politics

Year:

1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 305 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

zu können. Italien muß also eine aktive Außenpolitik treiben. Das erste außenpolitische Problem, das von Italien gelöst werden muß, besteht darin, den Zusammenschluß Österreichs mit dem Deutschen Reiche zu verhindern. Der germa nische Druck auf die Brennergrenze muß beseitigt werden. Deshalb muß eine neutrale Ostalpenkonföderation, bestehend aus Vorarl berg, Nordtirol, Salzburg, Steiermark unci Kärnten, gebildet und unter italienischen Schutz gestellt werden.' Gewiß war Österreich und hinter ihm Deutschland

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Law, Politics

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 132 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

DIE LEHRE DES NATIONALISMUS 119 Alles Leben geht nicht vom einzeln Gegebenen, sondern vom kollek tiv Gegebenen aus. 1 Das kollektiv Gegebene erscheint als Staat, als Volk, 2 als Reich, als Kunst und als Kultur. 3 Die Völker und ihre Reiche sind die schlechthin höchsten Gemeinschaften; sie sind hi storische Gebilde,, die kommen und gehen; sie beruhen auf geo graphischer, klimatischer und ethnischer Grundlage. 4 Dieselben Gründe, die aus der Stadt die Nation entwickelt haben, hindern

Bezeichnung. Denn seinem Wesen nach ist das Volk immer etwas Politisches. Und der Ursprung des Wortes Volk = Kriegsvolk be stätigt dies. Tatsächlich liegt derselbe Machtgedanke sowohl im italienischen Worte „nazione' wie im deutschen „Volk'. Wir kommen deshalb u.E. überall bei der Ueber- setzung von nazione mit „Volk' gut aus und tun ein übriges, wenn wir an geeigneter Stelle durch die Wiedergabe mit „Staatsvolk' den Sinn des Wortes noch verdeutlichen. 3 S. 8. Hier wird „civiltà® stets mit „Kultur

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Law, Politics

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 109 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

96 I. DAS VORFASCHISTISCHE ITALIEN gewährten Gebietes konnte Österreich jedoch nicht zugestehen, weil es bei Abtretung und Räumung des Staatsgebietes mit italienischer Muttersprache just in dieser kritischen Zeit seine Existenz als Na tionalitätenstaat moralisch selbst in Frage gestellt haben würde, von militär-technischen Gegengründen ganz zu schweigen. Andererseits traute Italien Österreich und auch dem Deutschen Reiche als Ga ranten nicht, daß die Mittelmächte im Falle ihres Sieges

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Law, Politics

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 137 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

II. DIE WURZELN DES FASCHISMUS Königreich. Österreich gewinnt durch Triest die Oberhand in der Adria; es verhindert jede Lebensbetätigung der Italiener auf dem Balkan und versucht mit den Deutschen ihnen in Tripolis den Rang abzulaufen. Deutschland stärkt die Türkei gegen Italien. England hält in Ägypten den Schlüssel zum Mittelmeer. Frankreich droht von Tunis her. 1 Der von der italienischen Volkskraft gegen diese Urn- wallung ausgeübte Druck kommt nur dadurch nicht zur gewalt samen Entladung

und draußen, von Rom bis Buenos-Aires geht unter seinem Joche durch. Im Reiche der Kultur sind wir eine tributpflichtige Provinz der benachbarten Republik. 4 Aus diesem Elend und dieser Bedrängnis herauszukommen, gibt es nur einen Weg: Ausbildung und Aufstellung einer neuen Lebens und Staatsauffassung, ihre Durchführung in der praktischen Poli tik und dabei das ausdrückliche Vorausstellen der äußeren vor der inneren Politik mit der Absicht, Italien für sich allein möglichst stark zu machen. 5 Die Träger

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Law, Politics

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 284 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

WIRTSCHAFTSPOLITIK DER FASCHISTISCHEN REGIERUNG 269 tiroler beschrieben werden. Das Tolomeische Programm wurde in kürzester Zeit durchgeführt. Die Deutschen sollen mit Hilfe von Regierungsmaßnahmen Italiener werden, um sie dann als Hoch verräter behandeln zu können, wenn sie es nicht geworden sind. Irci Januar 1928 wurden die Provinzen Trient und Udine geschaffen, zu Trient Südtirol geschlagen, in kürzester Zeit das italienische öf fentliche und private Recht dort eingeführt und das Gebiet

in schroffster Weise in den Zentralismus des Landes eingefügt. Die Maßnahmen steigerten sich bis zur Italienisierung der Schulen und Kindergärten und sogar des Religionsunterrichtes. Die Deutschen sollen nicht mehr frei über ihren eigenen Grund und Boden ver fügen können. Die späteren geringfügigen Einschränkungen dieser Bestimmungen tragen nicht das Zeichen der Dauerhaftigkeit an sich. Man ging sogar so weit, daß man den Gebrauch des Namens Tirol unter Strafandrohung verbot. Der Faschismus zeigte

also, daß er den Gedanken des völkischen Staates nicht als allgemein gelten lassen, sondern nur innerpolitisch für sich ausnützen will. Im März 1923 fanden Verhandlungen zwischen den Faschisten und dem deutschen Verbände, der parteipolitischen Organisation der Deut schen in Südtirol, statt, um einen für beide erträglichen Zustand wiederherzustellen und den europäischen Skandal zu vermeiden. 1 Auf den Einspruch der Trienter Heißsporne und vor allem des zum Senator aufgerückten und Oberfaschist gewordenen Tolomei ließ

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Law, Politics

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 30 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

DIE AUFGABE 17 ehern gilt Ähnliches. Vorhandene Ausnahmen, ausgezeichnete Lei stungen haben hier doch nicht viel andern können. Hier dagegen soll von dem zeitgenössischen Italien als Staat im um fassendsten Sinne die Rede sein. Für eine Betrachtung unter diesem Gesichtspunkt ist das Interesse hei uns bisher schwach gewesen, wie die Durchsicht jener Abteilung in der Bibliotheca Hertziana in Rom ergibt, die alles umfassen soll, was je im Deutschen über Italien geschrieben worden

-europäischen Staatlichkeit und Staatsform genügen ließ, und als zugleich das politische Leben träge und langweilig dahin zufließen begann, da wurde der Staat selber mitschuldig daran, daß er aus den Augen der Deutschen, abgesehen von den Diplomaten, zurücktrat. Es war nicht gleichgültig, daß dieser Zustand zu einer Zeit herrschte, als Deutschland mit Italien politisch verbündet war. Erst die neueste Entwicklung in Italien hat das Augenmerk der Deutschen wieder mehr auf den Staat gelenkt, allerdings

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Law, Politics

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 409 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

, die eine starke Machtstellung Italiens zu fürchten haben. Innenpolitisch werden England und Frankreich für den Bestand ihres Volksstaatcs nichts zu befürchten haben, selbst wenn die faschistische Welle cinsi auch zu ihnen hinüberspülen würde. Anders liegen die Ver hältnisse bei Deutschland. Es hat von einer verstärkten Macht Ita liens viel weniger zu fürchten als irgendein anderer Staat. Wenn es wieder zur Macht käme, und die zwischen dem deutschen und dem italienischen Volke stehende Südtiroler Frage

aus der Welt ge schafft wäre, so könnte es kaum etwas geben, was die natürliche Interessengemeinschaft beider verhindern könnte. Dagegen kann innenpolitisch der Faschismus dem deutschen Volke zur Gefahr werden, wenn der italienische Faschismus als das Rezept Für unsere deutschen Verhältnisse schlechthin angesehen und verwendet würde. Ob die aus Europas Boden aufsteigenden neuen Geistesströme in ihrem Flusse auch uns zum Volksstaate werden lassen, wissen wir nicht. Heute fehlen dafür noch fast

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Law, Politics

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 424 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

sACllVHllZlCtCllMS 143,154. 163,169, 175.101. ^ 241,289,345, 346,348 N at i on aliatiseli e Htaatsl i-hrr- 118 IT. Nationalrat. fisch. 254. 255. 854 Nationalstaat 48, *5, 92. i f i', 150 Naturalismus 262 Nazione 11!) Nebonciniuthmen <1. Beamtc-n 57 Neognelfen 41 Nene Provinzen 85 f.. 295 Nene Reiche 173 Neu« Zürcher Zeitung 178. 235,252.277,298,310 Neutralität 95,137, 138. lòfi. 157. 158 Non pxppflii 43. 59, 63. 66. 77 Nonlgrenze 300 f.. 302,30« f. Normalisation 366 i Nnrmalfttaal, europäischer

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Law, Politics

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 430 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

Senge ist, Weimar u. Pnlmlam, Vnlkiachc* Bewußtsein ein Sein und keine ft «»Ziehung Preußengeist und .Militarismus,'Ressentiment und Revolution 'Zersetzung oder Einheit? SchwSehe der deutschen Einheit* versuche Politisierung als IIn f fnungsgrund. PSYCHOLOGIE DES DEUTSCHEN MENSCHEN UND'SEINER KULTUR. EIN VOLKSCHARAKTEROLOGISCHER VERSUCH Von RICHARD MftLLKR.FRKIENFELS Geli. M 3.50, geb. M 5.—, in Ganzleinen geb. M 5.50, in Halbfranz geb. M 7.50 ,D1» «nato Gmndlage teatintlisr XationalgesinnuRg, dia

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Law, Politics

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 31 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

18 EINLEITUNG Das gegenwärtige ist das faschistische Italien. Mit diesem Eigen schaftswort wird eiii.bestimmter geistiger Gehalt bezeichnet, von dem die von ihm Erfüllten behaupten, daß er autochthon und ausschließ lich italienisch sei. Italien soll nach faschistischem Zeugnis in einer Umwandlung unter Einfluß dieses Geistes begriffen sein. Dieses Wissen darf vorläufig dem Betrachter genügen, um seinen Stand punkt, den des Deutschen gegenüber dem heutigen Italien, genau festzustellen

. Wir Deutschen sind leicht geneigt, in dem heutigen Italien „das Land des Faschismus' zu erblicken. Wir sehen zuerst die Lehre, die Idee, die Abstraktion oder suchen wenigstens danach und übersehen, daß das Wesentliche der in Wirklichkeit aufge richtete faschistische Staat ist. Eine Idee braucht man nur zu be greifen und kann dann, wenn es beliebt, sofort zu ihr Stellung neh men. Das heutige Italien ist aber etwas, das erst gründlich mit ge schulten Augen geschaut sein will, che ein Begreifen überhaupt

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Law, Politics

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 428 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

je M 18.— NEUBAU DES DEUTSCHEN REICHES 34.—44. Tausend. Geheftet M 2.50 INHALT : 1. Dor Sumpf. 2. Htaatadienat und Ppinönlichkrnt. 3. Rocht »1» Krgehnif» von Pflichten. 4. Die Erziehung — Zucht oder Bildung? 5. Die deutacho Währung. (1. (»(•gen den Steuer- bnlachewiamua. 7. Arbeit onci Kige tili um. H. Dip Welling». POLITISCHE PFLICHTEN DER. DEUTSCHEN JUGEND Rede, gehalten im Februar 1024 im Jlochschulrmg deutscher Art in Würzburg 23.—28. Tausend. Geheftet M 1.— _ PREUSSENTUM UND. SOZIALISMUS 67.—<4. Tausend

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Law, Politics

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 18 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

gegeben. So schwankte er leicht zwischen einer schwächlichen Überschätzung und einer ebenso schwächlichen Nichtachtung alles Fremden hin und her, ohne einen festen Standpunkt finden zu können. Die zu diesem Laster gehörige Tugend der Deutschen ist ihr wirkliches Streben nach Objektivität, das aber nur den wenigen möglich ist und erlaubt sein darf, für die das Sich-über-das-Leben-Stellen nicht zugleich ein Sich-außerhalb-des-Lebens-Stellen ist. Darauf beruht die Tatsache, daß die Deutschen immer

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Law, Politics

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 27 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

Voraussetzungen, sie zu erfüllen, jedenfalls die einer warmen Liebe zum Gegenstande vorhanden ist. Es soll der Versuch einer Darstellung des gegenwärtigen Staates Italien in einer Weise gewagt werden, die, wenn sie gelingt, eine Lücke in dem Wissen der Deutschen von der Gegenwart schließen wird. Es wurde oben gesagt, daß wir zu einem Urteil über das Arthafte eines Staates, in unserem Falle also Italiens, am besten kommen werden, wenn wir Vergleiche mit anderen fremden Staaten ziehen

. Manches von dem, was auf den folgenden Blättern gesagt werden durfte, ist auf diese Weise gefunden worden. Für die anderen Länder müssen die nötigen Kenntnisse vorausgesetzt werden. Von besonderem Interesse bleibt aber der Vergleich der italienischen Entwicklung mit der russischen, deren Parallelität — nicht in ihrem Verlauf, sondern vom Standpunkt des deutschen Betrachters aus — bereits hervorgehoben ist. Indem wir das heutige Italien von dem heutigen Rußland sich abheben lassen, gewinnt es erst seine rechte Perspektive. Es mag

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Law, Politics

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 199 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

; das war eine weniger blutig verlaufene, aber für die Arbeiterschaft sehr lehr reiche „Strafexpedition'. Ein großer, am äi.Juli beschlossener? Generalstreik wurde sowohl durch aktive Hilfeleistung, wie durch 1 Aquila S. 27. 2 Zerboglio S.lf. 3 Aquila S.26. 4 Aquila S. 9. 6 Discorsi S. 126. 8 Gorgo]ini S.U. 7 Vgl. dazu Aquila S.38.

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Law, Politics

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 222 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

, und diese ist gegenwärtig erheblich größer auf Seiten Italiens. Sich diese zu erhallen, war unti ist das Hauptstreben der Faschisten. Daß das, wenn auch latente Bestehen einer Südtiroler Frage ein engeres Einvernehmen mit dem Reiche erschwert, brauchte Mussolini vor läufig nicht zu bekümmern. Aber das Unrecht gegen Südiirol kann nicht aufhören von grundsätzlicher Bedeutung für den faschisti schen Staat zu sein. Die Faschisten stellen ihre Außenpolitik unter den ethischen Gedanken der Italianità und fordern aus Gründen

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 102 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

zur natürlichen Beherrscherin des selben berufen sein, die es in der römischen Zeit, und als Venedig und Genua blühten, gewesen war. Jetzt war es weit davon entfernt, diese Rolle zu spielen. Um das Mittelmeer kämpften seit den 8oer Jahren des neunzehnten Jahrhunderts England schon für seinen Weg nach Indien und Frankreich für die Wege zu seinem ihm von Bismarck gewiesenen afrikanischen Reiche. Es ging um die Erb schaft des türkischen Reiches, das von den unterworfenen Völkern zersetzt und von den Großmächten

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Law, Politics

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 20 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

. Nicht nur der Gegenstand des Urteils hat sich im Weltkriege ge ändert, auch der Beurteiler selbst sollte sich durch ihn gewandelt haben. Der Krieg hat denen, die nach Erkenntnis über das Leben und das Wesen von Staaten und Völkern hungerten, reiche Gelegen heit gegeben, hinter die bisherigen Etiketten und hinter den äuße ren Schein der Dinge zu blicken und ihre Ansichten daraufhin zu überprüfen. Daß immerhin ein großer Teil der gewonnenen Ergeb nisse standhalten wird, ist zu erwarten. Die Beurteilung heutiger fremder

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 48 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte

DAS VOLK 55 Völker Wanderung war vom römischen Reiche nur die Idee übrig geblieben. Einen populus Romanus hatte es nur innerhalb des Stadt staates gegeben. Und doch hat er zuerst mit seiner Tatsächlichkeit, später nur noch der Idee nach, die eine Rechtsidee war, das ganze Imperium getragen. 1 Ein italienisches oder gar ein Weltvolk-— ent sprechend dem Universalstaat — war nicht entstanden. 2 Es war Roms Politik, das nach Iiannibals Zeiten immer stärker war als seine jeweiligen Gegner

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Law, Politics

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1925

Author: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt

Page 28 of 433

Subject heading: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte