Kleines Handwörterbuch der christlichen Symbolik : ein Hilfsbüchlein zum Verständnis der wichtigsten Sinnbilder in der Heiligen Schrift, im Dogma und im Kultus.- (Reclams Universal-Bibliothek ; 3065/3066)
182 Christliche Symbolik. Herrn Zu sein, verlieren kann. Die Herl. Helena, Mutter Konstantins deS Großen, soll den heiligen Rock nach Trier gebracht haben. Rohrstab, Sinnbild der Gebrechlichkeit. Ägypten soll wie ein Rohrstab zerbrochen werden (2. Kön. IL, 21; Jes. 36,6). -- Ein Rohrstab, dein Heiland Zum Spott als Scepter in die gebundenen Hände gesteckt, kennzeichnet ihn als Devo àowo. Rose, uraltes Sinnbild der Liebe, daher in der christlichen Symbolik vorzugsweise der Maria, als der Mutter
der Liebe und des Erbarmens und der allgemeinen Fnrbitterin für die Sünder, geweiht. Ferner ist die Rose Sinnbild der Gebete, die sich Zmn Rosenkranz aneinander reihen. Daher auch der Glaube, daß der Teufel, als Prinzip des Hasses, keine Rosen leiden könne und durch den Geruch dieser Blumen ans Be sessenen vertrieben werde. Die christliche Symbolik halt vornehmlich die Blutfarbe der Rose fest und bringt die Blume in Verbindung mit dein Merheiligsten Blut, vergossen von der göttlichen Liebe
, um die Menschen Zu erlösen. In der spateren Poesie der Jesuiten, wie in den herrnhutischen Gesangbüchern blühen aus dem Blute des Heilandes die reichsten Rosen der Liebe aus. Die Seele wird mit der Biene verglichen, die nach der Seiten- wunde Jesu wie zur süßen Rose fliegt. „Niemand, der die Dornen scheut, geht in seine Rosen ein.' — Nach einer mo dernen Legende entstand die Moosrose aus einem Tröpfchen Blut des Heilands, welches ins Meer fiel. — Auch dein Blute der Märtyrer entblühen Rosen. Auch Eva
wird mit der ersten Rose in Verbindung ge bracht. Solange sie in Unschuld lebte, war die Rose weiß. Erst als sie in die Sünde fiel und zum erstenmal darüber errötete, färbte sich auch die Rose rot. Der heil. Basilius brauchte das Gleichnis, die Rose sei anfangs dornensos ge wesen, je mehr und länger aber die Menschen gesündigt hätten, um so mehr Dornen seien an ihr gewachsen. Die Rose ist vorzugsweise der heilig e n I u n g s r a u geweiht.