Urkundliche Beiträge zur Geschichte des deutschen Ordens in Tirol
! — 75 darüber zu finden ist, -durch wen und wann diese Pfarre damals an dem deutschen Orden geschenkt worden wäre. — Fast eine ähnliche Bewandtniss scheint es mil der Pfarre Lana zu haben; auch da findet sich keine urkundliche Spur, durch wen und wann der deutsche Orden das Patrona tsrecht derselben über kommen ; zwar behauptet Beda Weber in seinem Buche : «jMeran und seine Umgebungen 4 ^ S. 221, bereits 4331 halje'die .deut sche' Ordens-Comende das Verleiliungsrecht derselben' besessen
; allein er ist uns den Beweis-dafür schuldig geblieben.,'-und seine'-'Behauptungen- fussen nur zu oft auf vagen Sagen oder f leerer- Einbildung '— Wohl besass der deutsche Orden seil 'der- Schenkung-durch Kaiser Fridrich daselbst die Margrethen- Capelle, aber diess war nicht die Pfarrkirche, und somit müssen wir die Sache dahin gestellt sein lassen. — Auch ging die wirkliche Besitznahme der 'einverleibten Pfarre Lana nicht 'so ruhig ab, wie es der Orden wünschte; der damalige Bischof von'Tfient, Georg
von Liechtenstein, unter dem die Pfarre stand', scheint von dieser Einverleibung nichts haben wissen zu wollen. Noch in demselben Jahre, in welchem der Papst die Einverleibungsbulle erlassen, wurde die Pfarre Lana durch den Tod des bisherigen Inhabers derselben, Stephans, Cardinal- Pries ters zum hl, Marcellus , der sie vermöge päpstlicher Be willigung und Dispensation erhalten, erledigt; der deutsche Orden säumte nach erhaltener -Nachricht- von dessen Ableben, kraft der Einverleibungsbulle nicht, alsobald
den Deutschordens- Bruder Mathäus von Es veld dem Bischöfe von Tricot, zu präsen- . tiren. Dieser aber, so wie Band tin von Brandis, und Jacob i und Fridrich die Leonberger setzten sich gegen die Einver leibungsbulle, und ersterer setzte dafür den Weifpriester Johann - von Empach als Pfarrer daselbst ein, der sich 34 Jahre hin- durch in deren Besitz erhielt ; der deutsche Orden machte gegen ihn den Process in Rom anhängig, und dort wurde zu Gunsten des Deutschordens-Priesters im Jahre 1397 entschieden
