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Title A - Z
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Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1884
Aus den Tagen Herzog Sigmunds des Münzreichen und Kaiser Maximilians I. : ein Beitrag zur Cultur-Geschichte Österreichs mit besonderer Rücksicht auf Tirol in der Übergangs-Periode vom Mittelalter auf die Neuzeit ; (nach Urkunden des Statthalterei-Archives und der Ferdinandeums-Bibliothek in Innsbruck)
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Page 32 of 60
Author: Kirchlechner, Karl / Karl Kirchlechner
Place: Linz
Publisher: Fink
Physical description: 57 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Kultur ; z.Geschichte 1460-1519
Location mark: II 102.401
Intern ID: 267768
gewordenen Klagen können wir zugleich ersehen, wie tief Sigmund geistig ge sunken war, wie leichtgläubig er sich einer nichtswürdigen Hofcamarilla hin gab, die zuletzt die Person des Landesfürsten sogar dem Fluch der Lächer lichkeit preisgab. Die schmutzige Geschichte, wegen welcher die Landschaft Klage führte, scheint die gewesen zu sein, dass sich die Frau des Kitters Spieß, des frü heren Hofmeisters Eleonorens, in einem Ofen versteckte, auch andere Weiber dies tlnui oder dieselben einmauern

ließ, um auf diese Weise vor dom Erz herzog den Teufel zu spielen. Es wurden von diesen Weibern alle mög lichen, sonderbaren Anssagen über missliebige Personen gemacht, worauf dann Sigmund die Bezeichnten hatte einziehen und wegen Hexerei foltern lassen. 1 ) Nicht lange mehr führte Erzherzog Sigmund selbst die Regierung Tirols, da es auch mit dem neuen, dem Landesfürsten zur Seite gegebenen Käthe zu Zerwürfnissen kam, 2 ) griff bald der Kaiser und als Mittelsperson dessen Sohn Maximilian

in die tirol. Verhältnisse ein. 1490 erschien Maximilian in Tirol, und ihm, der sehr beliebt bei Sigmund war, gelang es, den Erzherzog gegen ein Jahrgeld v. 52.000 fl., die Ueberlassiuig einiger Schlösser, sowie gegen Sicherstellung der Verschreibungen für seine Gemahlin Katharina zur Abdankung zu bewegen. 3 ) Die ganze Verzichtleistung sollte gelten mit Vorbehalt, wenn er in diesem seinem hocherlebten Alter Jeeine ehelichen Söhne bekäme . 4 ) Er bekam sie nicht mehr. Maximilian aber schenkte dem nun bald

ganz betagten alten Herrn große Aufmerksamkeit und gab sich redlich Mühe, ihn bei guter Laune zu erhalten. Als Liebhaber interessanter Alterthiimer, besonders von Waffen, erlebte Sigmund noch manch überraschende Prende von Seite Maxi milians, der ihm gerne besonders merkwürdige Stücke zum Präsente machte. So berichtet Maximilian dem Erzherzog 14. Aug. 1490 aus Bruck a. d. Mur, dass er bei Einnahme des Schlosses Harb erg ain gross ambrosi und winden erpeivt Jeabj 5 ) und wieder schreibt

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Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1884
Aus den Tagen Herzog Sigmunds des Münzreichen und Kaiser Maximilians I. : ein Beitrag zur Cultur-Geschichte Österreichs mit besonderer Rücksicht auf Tirol in der Übergangs-Periode vom Mittelalter auf die Neuzeit ; (nach Urkunden des Statthalterei-Archives und der Ferdinandeums-Bibliothek in Innsbruck)
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Page 25 of 60
Author: Kirchlechner, Karl / Karl Kirchlechner
Place: Linz
Publisher: Fink
Physical description: 57 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Kultur ; z.Geschichte 1460-1519
Location mark: II 102.401
Intern ID: 267768
opfern lassen. 1 ) Wenn man bedenkt, was der Ausdruck Tegenlcind bedeutet, 2 ) so ersieht mau daraus, dass der Erzherzog in freudiger Erwartung auf Nach kommenschaft war und durch die Opferung zweier aus Wachs gebildeter Knaben dem lieben Herrgott oder eigentlich der Mutter Glottes auf der Wald rast einen nicht misszuverstehenden Wink gab, dass er gerne männliche Nach kommenschaft zu bekommen wünschte. Sigmund erhielt wohl vorübergehend einen Sprossen: da er aber schon in der zartesten Jugend

verblühte und auch Sigmunds zweite Ehe unfruchtbar blieb, hinterließ er keinen ehelichen Nach kommen. 3 4 Dagegen beklagen sieh die ihm in den letzten Jahren zur Seite gegebenen Küthe sehr bitter über die fortwährende Belästigung von Seite vieler junger Leute, die — um mich etwas decenter in den Worten des Dichters auszudrücken' 1 ) — Berechtigung zu haben glaubten, in Erzherzog Sigmund etwas mehr zu sehen als das, was schließlich alle Tiroler in ihm sehen konnten, einen besorgten Laudesvater

Säugling. Schindler, bair. Wörth. 3 ) Erzherzog Sigmund war in zweiter Ehe seit 1484 vermählt mit der schönen Herzogin Katharina v. Sachsen. Ein Humanist jener Tage pries in überschwenglichen Worten die Schönheit der neuen Landesiurstin und verglich sie mit Juno, Venus und Diana. Der später allerdings unerfüllt gebliebenen Hoffnung des Landes auf eine ebenso schöne Nachkommenschaft gab er Ausdruck in don Worten : Quam pulchrae est prolis ista futura parens. A. Ziugerle, De carminibus etc. p. 103

. 4 ) Huiiold Haller Spaziergänge Innsbr. 1880 sagt von Sigmund : War den Frauen, vieler Bürger Her getreueste Berather, Einer grossen Zahl von Kindern War er mehr als Landesvater. s ) Die Käthe erklären, sie hätten schon mehrere dieser ungestümen Dränger im Lande ver sorgt und dem mindesten 1000 fl. gegeben. Die aber nicht versorgt seien, habe man mit Pferd und,Harnisch ausgerüstet, mit Zehrgeld versehen; man habe ihnen um Herren unigeschaut und jährlich 30 fl. zugesichert, damit sie an anderen Höfen hass

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Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1884
Aus den Tagen Herzog Sigmunds des Münzreichen und Kaiser Maximilians I. : ein Beitrag zur Cultur-Geschichte Österreichs mit besonderer Rücksicht auf Tirol in der Übergangs-Periode vom Mittelalter auf die Neuzeit ; (nach Urkunden des Statthalterei-Archives und der Ferdinandeums-Bibliothek in Innsbruck)
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Page 10 of 60
Author: Kirchlechner, Karl / Karl Kirchlechner
Place: Linz
Publisher: Fink
Physical description: 57 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Kultur ; z.Geschichte 1460-1519
Location mark: II 102.401
Intern ID: 267768
alles Aufwandes, der sonst am Hofe des prachtliebenden Erzherzogs Sigmund 3 4 herrschte, sogar in den höchsten Kreisen. Eine Sclmeider- rechmmg,--durch den Hofmeister der Erzherzogin, Leutpolt Spies, beglichen, weist unter anderem auf: einen schwarzen, einen roten Rock meiner gnädigen Frau mit altem Hermelin gefüttert; dazu gegeben fünf harmpcäg und um die erbl und sbencel geheft. Für die harmpalg und Ion 9 M Berner. Eine schwarze damastene schauben unten, vorne und um die Aermel verbrämt. Darm hob ich häuft

mit dem des Augsburger Bürgers. 20 Ochsen, 49 Zicklein, 500 Stück Federvieh, 30 Hirsche, 15 Aucrhiihnc, 45 Kälber, 900 Würste, 95 Schweine, 25 Pfauen, 1006 Gänse, 15.000 Hechte, Barben, Aalraupen, Forellen, Krebse etc. lieh der Augsburger Bürger seinen Hochzeitsgästen vorsetzen. Die Hochzeit dauerte 8 Tage. Iionnayr, Archiv f. Gesell, und Geogr. etc. Jahr gang 1812 p- 21. 3 ) Sigmund d. M. konnte sich vom Jahre 1477 an zufolge Verleihung des erzhcrzogliclien Titels „Erzherzog“ nennen, welchen Titel

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Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1884
Aus den Tagen Herzog Sigmunds des Münzreichen und Kaiser Maximilians I. : ein Beitrag zur Cultur-Geschichte Österreichs mit besonderer Rücksicht auf Tirol in der Übergangs-Periode vom Mittelalter auf die Neuzeit ; (nach Urkunden des Statthalterei-Archives und der Ferdinandeums-Bibliothek in Innsbruck)
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Page 29 of 60
Author: Kirchlechner, Karl / Karl Kirchlechner
Place: Linz
Publisher: Fink
Physical description: 57 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Kultur ; z.Geschichte 1460-1519
Location mark: II 102.401
Intern ID: 267768
, die Graben zu entlassen. 4 ) Wie weit die Unverschämtheit im Betteln gegangen und wie reich dadurch das edle Brüderpaar geworden sein muss, zeigt z. B. ein Brief der Frau Veronica, Gemahlin des Bernhard Gradner, an Erzherzog Sigmund, in welchem sie den bei der Flucht aus Innsbruck zurückgelassenen Theil ihrer Garderobe verlangt. 5 * Zwar war wohl Veronica Ulrichs von Starkenberg Tochter gewesen und hatte ihrem Gemahl eine reiche Aussteuer zugebracht, G ) allein der Kleiderreichtlmm der Dame

wusste, wer. es verstand, seine vielen, mit dem Alter ') Sigmund hatte wenig von den Erträgnissen der Bergwerke. Bei seiner beständigen Geldverlegenheit verpachtete er sie meist und der Profit floss dann in die Taschen fremder Gesellschaften wie der Eriaclicr, Füger, Jöchl, Gcizkofler, Fugger, Tiinzel Stöckel oder auch der zahlreichen einzelnen Freigrüblor. Egger, Gesch. Tirols I, 604. 2 ) Sie waren Bitter und Herren zu Fanstetten, Gigemrà und Windischgräz in Steier mark. ibid I, 545. ’ 3 ) Vgl

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Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1884
Aus den Tagen Herzog Sigmunds des Münzreichen und Kaiser Maximilians I. : ein Beitrag zur Cultur-Geschichte Österreichs mit besonderer Rücksicht auf Tirol in der Übergangs-Periode vom Mittelalter auf die Neuzeit ; (nach Urkunden des Statthalterei-Archives und der Ferdinandeums-Bibliothek in Innsbruck)
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Page 55 of 60
Author: Kirchlechner, Karl / Karl Kirchlechner
Place: Linz
Publisher: Fink
Physical description: 57 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Kultur ; z.Geschichte 1460-1519
Location mark: II 102.401
Intern ID: 267768
Begriffe auszudriickeu, weshalb man sich noch viel öfter einer bildlichen Aus druckweise bediente. Wenn z. B. Sigmund an seinen Marschall eine Ver ordnung herausgibt und ihm sagen will, dass er ihn bei der Durchführung der selben kräftig unterstützen werde, so drückt er sich so aus: Die dicng all soll ain marschalk vestiglieli hannthaben und darob sein, damit dem nach- kornncn werde, und wolln wir im des auch rugkcn oder gantzen oder starken rugken hallten , ein Bild, das in anderer Form

) angesprochen, so redet der Erzherzog seine obersten Hofbeamten an, und dieselbe Höflichkeitsform gebrauchen Sigmund und seine Gemahlin im gegenseitigen Verkehr. Von Seite seiner Unterthanen aber wird das erzherzogliche Paar sehr häufig einfach mit gnediger herr und gnedige fraw angeredet, ein Titel, den bekanntlich heute schon gewöhnliche Bürger und Bürgersfrauen zu hören wünschen. Freilich war mit der gesunden, natürlichen Kraft des Volkes in manchen Fällen auch ein größeres Maß von Hoheit verbunden

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