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Notations: Tausend Jahre Algund Ital. Ausg. u.d.T.: 1000 anni di Lagundo

Subject heading: g.Algund ; z.Geschichte 1002-2002 g.Algund ; s.Heimatkunde

II. 1782 aufgehoben - wieder besiedelt wurde. Kaiser Ferdinand hatte die Neugründung des Klosters nur unter der Bedingung bewilligt, dass die Dominikanerinnen eine Mädchenschule mit geprüften Lehrerinnen eröffneten, für die Schule keine Beiträge von der öffentlichen Hand beanspruchten und die Schule unentgeltlich führten. Unter widrigsten Umständen mussten die sechs aus Lienz kommenden Schwestern die Schule buchstäblich aus dem Nichts aufbauen. Das Kloster war „verwüstet", so schreibt die Chronistin

, und das Fortschaffen des Bauschutts mussten die Nonnen größtenteils selbst besorgen.43 Die Klassenzimmer waren zu Schulan fang noch feucht, weil sie zuletzt gebaut worden waren. Die Gemeindever waltung fühlte sich nicht verpflichtet, für das Schulmobiliar zu sorgen, außerdem wollte sie vermeiden, den Lehrer durch diese „Konkurrenz" zu verärgern. Trotz allem beschlossen die Schwestern, den Unterricht am 5. Dezember 1848, nur knapp einen Monat nach dem Einzug ins Kloster, aufzunehmen. Der Fürst bischof von Trient

Schwestern noch unerfahren, und die Schule hatte viele Gegner. Ein äußerst schwieriger Start also! Den Pfarrer von Algund Andreas Stecher rührte schließlich die Not der Schwes tern, er ließ eine Rechentafel anfertigen und kaufte Schulbücher. Bis zum Schulende fanden schon 27 Mädchen im Schulzimmer Platz, im zweiten Schul jahr stieg die Zahl der Schülerinnen sogar auf 57. Die Verfasserin der Kloster chronik ist voll des Lobes über die Algunder Schülerinnen, die die Schule mit so großem Fleiß und Eifer

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Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher

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2005

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Notations: Tausend Jahre Algund Ital. Ausg. u.d.T.: 1000 anni di Lagundo

Subject heading: g.Algund ; z.Geschichte 1002-2002 g.Algund ; s.Heimatkunde

Verfügungen („secondo le nuove disposizioni"), wie der Königliche Inspektor laut einer Notiz am 30.10. 1924 forderte, weiterzuführen. 74 Auch im Kloster Maria Steinach hatte die Unterrichtssprache nun italienisch zu sein. In einer Sammlung von Schulverordnungen im Kloster Steinach steht 1923: „La lingua d'ufficio e l'italiano" (Die Amtssprache ist italienisch ).75 Als Vorbereitung darauf hatten die Schwestern im August 1923 das erstemal italienischen Unterricht erhalten. In der Klosterschule wurden

nun auch weltliche Lehrer und Lehrerinnen eingesetzt, weil die Gemeinde einige Räume angemietet und gemischte Klassen untergebracht hatte. Drei Schwestern hielten ab 1925/26 noch „die Stellung" als Lehrerinnen, und zwar Sr. Petronilla Corazza, Sr. Angelika Pliger und Sr. Aloisia Wellenzohn. Hier sei, stellvertretend für viele Lehrerpersönlichkeiten im Kloster Maria Steinach, Sr. Petronilla erwähnt, die eine wohl einmalige Laufbahn als Lehrerin aufweisen konnte. In St. Walburg in Ulten 1857 geboren, stand

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2005

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Notations: Tausend Jahre Algund Ital. Ausg. u.d.T.: 1000 anni di Lagundo

Subject heading: g.Algund ; z.Geschichte 1002-2002 g.Algund ; s.Heimatkunde

Zwischen den Kriegen Das ig57 nach den Plänen von Martin Rudolph- Creiffenberg neu erbaute Grundschulgebäude von Algund (Foto um 1957). waren die ersten Algunderinnen, die nach dem Krieg in unserer Gemeinde den Lehrberuf ausübten. Das Kloster Maria Steinach war im Sommer 1945 von der staatlichen Schulbe hörde aufgefordert worden, Schwestern als Lehrerinnen zur Verfügung zu stellen, aber es war nur mehr Sr. Aloisia, „die vielleicht noch die Kraft aufbringt, eine Klasse zu übernehmen." Nach fast

100 Jahren mussten die Schwestern also ihre Schule schließen. Sr. Aloisia übernahm ihren Dienst in der staatlichen Schule, die ja zum Teil im Kloster untergebracht war. 89 Die Gemeinde ging nach Kriegsende daran, endlich das Schulraumproblem zu lösen. Mit der Fertigstellung des Volksschulgebäudes in der Steinachstraße im Jahre 1957 fanden erstmals wieder alle Schüler dieser Schulstufe in einem Gebäude Platz. Das Schulhaus wurde als eines der schönsten im Land geprie sen. 90 Seit 1968 ist Algund

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2005

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Notations: Tausend Jahre Algund Ital. Ausg. u.d.T.: 1000 anni di Lagundo

Subject heading: g.Algund ; z.Geschichte 1002-2002 g.Algund ; s.Heimatkunde

von diesem Vorhaben. Die Lienzer Schwestern verspürten eine besondere Verbundenheit zu Maria Steinach, da nach der Aufhebung des Algunder Klosters einige der Steinacher Klosterschwestern ins „Klösterle" nach Lienz gekommen waren und dort die Erinnerung an ihre einstige Heimat wach gehalten hatten . 17 9 Nicht zuletzt durch die Vermittlung und tätige Mithilfe des seit 1821 in Algund praktizierenden Arztes Franz Rodi aus Bozen gelang es, 180 den Klosterkomplex anzukaufen, worauf im Herbst des Revolutionsjahres 1848

sechs Nonnen von Lienz nach Maria Steinach zogen und hier unter schwierigsten Umständen ein neues Leben begannen. Der langjährige Algunder Pfarrer Andreas Stecher hielt nach anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten schon bald seine Hand schützend über das Kloster, 181 denn es zeigte sich, dass dessen Wieder belebung eine Bereicherung für das Algunder Dorfleben brachte. Noch im Dezember 1848 eröffneten die Schwestern eine Mädchenschule, in welcher ab nun viele Generationen von Algunderinnen

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2005

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Notations: Tausend Jahre Algund Ital. Ausg. u.d.T.: 1000 anni di Lagundo

Subject heading: g.Algund ; z.Geschichte 1002-2002 g.Algund ; s.Heimatkunde

Die Schule unter dem Faschismus 71 »Der Burggräfler« 30.4.1920, Nr. 82 72 »Der Burggräfler« 12.12.1923, Nr. 126 73 Auskunft von Franz Camper, Unterwiester 74 Schulchronik, Teil 2, Schuljahr 1923/24 75 Formulare B-Schulbezirk Meran - Schulgemeinde Algund, S. 6 76 Chronik der verstorbenen Schwestern, S. 74 77 Seberich, 2000, S. 71 78 Bericht von Burgl Silier Camper, Algund 79 Chronik des Klosters Maria Steinach, Teil 3, S.no 80 Teilnehmerliste der „Corsi serali", im Schularchiv Algund 81 Chronik

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2005

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Notations: Tausend Jahre Algund Ital. Ausg. u.d.T.: 1000 anni di Lagundo

Subject heading: g.Algund ; z.Geschichte 1002-2002 g.Algund ; s.Heimatkunde

, jene des hl. Martinus und des heiligen Vigilius mit Palme und Buch stehen auch heute auf der Orgelempore der alten Pfarrkirche im Dorf; sie sind Überbleibsel des alten barocken Algunder Hochaltars. Ihre Restaurierung soll die alte Fassung nachvollzogen haben. 95 Ein barocker Nach der Wiederbesiedlung von Kloster Maria Steinach erhielten die Schwestern drei Altäre aus St. Josefsberg, von denen einer bis igi2 als Hochaltar diente. Auf dem Foto um igoo ist ober dem Altar auch noch die Marienkrönung von Josef Paßler

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), im Archiv des Klosters Maria Steinach Chronik der verstorbenen Schwestern 1848-1340, im Archiv des Klosters Maria Steinach Drei Schreiben des Algunder Pfarrers Josef Prünster an die k.k. Finanzprokuratur Innsbruck vom n. März, 22. März und 1. April 1902, im Archiv der Chronisten Algund Abmachung zwischen dem Kuraten von Aschbach, der Pfarre Algund, der Gemeinde und den Aschbacher Besitzern vom 2. April 1879, i m Archiv der Chronisten Algund »Der Burggräfler« 18.11.1911, Nr. 92; 30.4.1920

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2005

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ll/io und II/11 42 „Schulangelegenheiten" Nr. 169, Pfarrarchiv Die Eröffnung der Mädchenschule im Kloster Maima SteinAch 43 Chronik der verstorbenen Schwestern, S. 74 44 Chronik des Klosters Maria Steinach, Teil i, S. 51 45 Schülerliste 1874/75, im Schularchiv Die Schulreform des 19. JAhrhunderts 46 Chronik des Klosters Maria Steinach, Teil 2, S. 241 47 Seberich, 2000, S. 28 f. 48 Schreiben vom 20.11.1871, „Schuldokumentation Algund", Signatur 11/15 Der Weg ins 20. JAhrhundert 49 Fortgangstabelle, Jänner 1874, im Schularchiv

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Notations: Tausend Jahre Algund Ital. Ausg. u.d.T.: 1000 anni di Lagundo

Subject heading: g.Algund ; z.Geschichte 1002-2002 g.Algund ; s.Heimatkunde

am Sonntag vormittags die Zeremonie der Pflanzung des Gedenkbaumes und der Einweihung des Gedenksteines für Arnaldo Mussolini statt. In allen drei Orten nahm der Herr Pfarrer die Weihe vor, an welcher die Ortsbehörden, die verschiedenen Verbände und Vereine und viele aus der Bevölkerung teil- nahmen. »Dolomiten« Dienstag, 28.6.1932 Die sogenannte Stubenrebe beim Bucherhof in Lagundo (sie steht trotz ihres Namens im Freien) ist ihren anderen Schwestern im Burggrafenamte regelmäßig um zwei Monatslängen

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Subject heading: g.Algund ; z.Geschichte 1002-2002 g.Algund ; s.Heimatkunde

aufgewendeten Fleiße und Mühe der Kloster schwestern und machte der Schule alle Ehre, hiernach war noch Preisverteilung, während die Ausstellung der vielen schönen Elandarbeiten der Kinder schon vor einiger Zeit gelegentlich der Prüfung stattfand. »Der Burggräfler« Samstag, 29.7.1922 Wo geht die Obstschneidemaschine um? Der Bucherbauer Elans Wolf in Algund besaß eine Obstschneidemaschine. Im Jahre 1920 lieh er sie einem Bauern, der sie wieder verlieh. Auch dieser machte es so, als er der Maschine nicht mehr

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Notations: Tausend Jahre Algund Ital. Ausg. u.d.T.: 1000 anni di Lagundo

Subject heading: g.Algund ; z.Geschichte 1002-2002 g.Algund ; s.Heimatkunde

Klarissenkloster in Meran auch das Kloster Maria Steinach in Algund von den durchs Land ziehen den Horden heimgesucht. Raub und Zerstörung scheinen zügellos gewesen zu sein und auch vor dem Leben mehrerer Schwestern nicht halt ge macht zu haben. 185 Bezeichnenderweise zerstörte man bei dieser Gelegenheit auch das Klosterarchiv, in dem alle Dokumente über die Besitzrechte des Klosters verwahrt wurden. 186 Für uns bedeutet dies heute eine bedauerliche Lücke zur älteren Geschichte des Klosters

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Page 333 of 800

Notations: Tausend Jahre Algund Ital. Ausg. u.d.T.: 1000 anni di Lagundo

Subject heading: g.Algund ; z.Geschichte 1002-2002 g.Algund ; s.Heimatkunde

, auf der die Familienwappen der einzelnen vom Adelsstände her ins Kloster eingetretenen Schwestern in chronologischer Reihenfolge dar gestellt sind. 3 1 Ein historisch interessantes Ölbild mit dem hl. Bischof Erhard und der hl. Agnes ist uns aus dem alten Gasthaus „Viehscheid" (heute Tauber) in unsere Zeit überkommen (S. 133). Ein Porträt von Wenzeslaus Ladurner (1620 -1700) findet sich beim Huber in Plars. Im Bereich der Wandmalerei scheint es jedoch interessant zu sein, dass das von Luchese erbaute neue Langhaus

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Page 636 of 800

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aus. In der staatlichen Volksschule „er krankten so viele Schüler und auch die Lehrerinnen, dass die Schule im Oktober für drei Wochen geschlossen werden musste." Die tückische Krankheit forderte auch unter den Schülern einige Opfer. Beinahe alle Schwestern im Kloster Maria Steinach erkrankten daran. Das Kriegsende 1918 kommentierte Anton Gstrein in der Schulchronik lapidar mit folgender Bemerkung: „Es ist eine traurige Zeit", und die Chronistin des Klosters schrieb 1918: „Am 4. November in der Früh war das Kloster

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Page 652 of 800

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sich erst im Laufe des lg. Jahrhunderts allmählich durch. Das Bevölkerungswachstum und der Wandel der Bevölkerungsstruktur haben sicher dazu beigetragen. Der erste Kindergarten in Südtirol wurde 1847 in Bozen eröffnet und von Barmherzigen Schwestern geführt. 1 Die Pflege der Gesundheit des Kindes und der Schutz vor schlechten Einflüssen, die körperliche Abhärtung und Schulung waren laut einem Rundschreiben für Tirol und Vorarlberg aus dem Jahre 1831 das Ziel dieser „Kleinkinder-Bewahranstalten

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Page 635 of 800

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Beschädigung fremden Eigentumes, sowie gegen die oft vorkommende Tierguelerei. Seine wohlmeinenden Worte machten tiefen Eindruck." Schulchronik Algund, 1913/14 Der Schultrakt von Kloster Maria Steinach, der seit 1848 die Mädchenschule beherbergte und igog verlängert bzw. erhöht wurde. Von ig63 bis ig8i war hier die Mittelschule Algund unter gebracht (Foto um 1g83). zwei Schulzimmer. Sie seien zu klein und zu wenig belüftet. Daraufhin wurden die Schwestern aufgefordert, entweder die Schullokale

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2005

Page 209 of 800

Notations: Tausend Jahre Algund Ital. Ausg. u.d.T.: 1000 anni di Lagundo

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, das ab nun die Volksprediger in der Stadtpfarrkirche stellte. 253 Ein weiterer Schwerpunkt der landesfürstlichen Bemühungen bildete die Wiederherstellung der monastischen Disziplin in den Tiroler Stiften und Klöstern, die schwer gelitten hatte. Auch die Dominikanerinnen in Maria Steinach scheinen vom allgemeinen Sittenverfall nicht verschont geblieben zu sein. 1620 waren drei Schwestern entsprungen, die zwar bald wieder eingeholt werden konnten, doch wurde man des Mesners, der ihnen bei der Flucht beigestanden

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Page 632 of 800

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Gemeinderatsprotokolle aus dem Jahr 1878 besagen, dass eine Schule in Oberplars bewilligt und „auf Kosten der Familien-Väter gehalten" werde, solange in Algund nicht eine zweite Klasse eröffnet sei. Am Beginn des Schuljahres 1880 war die Algunder Volksschule dann erstmals zweiklassig, der Bezirksschulrat hatte dazu die Bewilligung gegeben. Die dadurch geschaffene „Unterlehrerstelle" hatten ausnahmslos weibliche Lehrkräfte inne, bis 1905 meist Ordensfrauen der Barmherzigen Schwestern. Sie unterrichteten durchwegs die jüngeren

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1932 malte Johann Matthias Pescoller in der Kirche des Klosters Maria Stei nach zwei „feuerrote" Engel in die Lünette des Presbyteriums, wobei die neu gotische Marienkrönung von Josef Paßler aus 1880 übermalt wurde, was den Schwestern des Klosters leid tat; sie „hätten sich die Kirche schöner ge wünscht". 32 Eigenwillig neu zeigten sich die Engel und zeigte sich vor allem die Dekoration des Presbyteriums an der Altarwand und an den Graten des Gewölbes mit ihren roten Blatt- und Volutenmustern

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Klosterchronik III, Jänner 1944 In der Neujahrsnacht um 12 Uhr wurden wir heuer in Schrecken versetzt, als es an den Toren so heftig pochte, als wären Einbrecher schon innerhalb der Klausur. Mit der Hausglocke wurde 2 x Sturm geläutet und einige Schwestern gingen nachschauen, was los sei. Doch es war niemand zu sehen und erst später fiel uns ein, dass nach altem deutschen Brauch das neue Jahr angeklopft wurde. Nach der faschistischen Unterdrückung alles Deutschen fiel

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Page 629 of 800

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des Anstoßes war vor allem die Schulaufsicht durch staatliche Behörden. Es ent brannte ein Kulturkampf, der über 20 Jahre dauern sollte. Viele Lehrer ver weigerten die Einführung der neuen Schulbücher, Geistliche beschworen in der Predigt das Bild einer entchristlichten Schule. Auch im Kloster Maria Steinach empörten sich die Schwestern über das „schreckliche Gesetz", das die Trennung der Schule von der Kirche verfügte und den Katecheten höchstens drei Religionsstunden wöchentlich erlaubte. 46 Volle

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Page 642 of 800

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