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Subject heading: p.Joseph <Römisch-deutsches Reich, Kaiser, II.> ; s.Reformpolitik ; p.Leopold <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.>

Patrioten-Compagnien, das Tragen anderer Embleme als der österreichischen und die Orgamsirung jener Oppositions ele° mente, die auf dem betretenen Boden bald weiter drängten, ungestörten Fortgang. Auf die erste Nachricht von der Wendung, welche die Dinge in Belgien genommen, eilte Kaiser Joseph aus Taurien nach Wien zurück. Am 13. Zum hatte er sich von der Kaiserin Katharina beurlaubt, am 30. Juni Abends traf er in Wien ein. Die vier Tage andauernde Zurückgezogenheit und die Hef- tigkeit

, welche besonders Kaunitz zu erfahren hatte, deuteten klar an, wie sehr die belgischen Borfälle ihm zu Herzen gingen. Die Absicht, Zeit Zu gewinnen, bestimmte Joseph zu folgenden Maßregeln. Die belgischen Provinzen wurden angewiesen, Deputirte des Adels, der Geistlichkeit und des dritten Standes nach Wien zu senden. Auch die General-Statthalter und der bevollmächtigte Minister des Kaisers erhielten Besch!. nach Wien Zu kommen. Ein begütigendes Schreiben, nicht Joseph's, sondern der Regierung, worin

alle Vorfälle nur Mißverständnissen zugeschrieben wurden, sollte den belgischen Ständen das Ver sprechen überbringen, daß alle Neuerungen suspendirt sein würd en, bis die Deputation der Stände in Wien eingetroffen wäre. Alle diese Verordnungen wurden am 3. Juli erlassen. An demselben Tage ernannte aber der Kaiser den Grafen Joseph Murray, der seit 1781 an der Spitze der kaiserlichen Truppen in den Niederlanden stand, zum Generalgouverneur mit unbe dingter Bollmacht und ohne Verantwortung gegen irgend jemand

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History , Religion, Theology

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1861

¬Der¬ Streit des Cardinals Nicolaus von Cusa mit dem Herzoge Sigmund von Österreich als Grafen von Tirol : ein Bruchstück aus den Kämpfen der weltlichen und kirchlichen Gewalt nach dem Concilium von Basel

Page 508 of 831

Subject heading: p.Nikolaus <von Kues> ; p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Streit

den Befehl nach Wien, daß wegen Trapp und anderer Satelliten des Herzogs überall das Interdict gehalten werden soll.' 37) Auf die Stimmung des Kaisers sowie auf den Antrag, die Ruhe in Tirol durch die Beseitigung des Cardinals herzustellen, mögen auch die eben damals in Wien anwesenden deutschen Fürsten Einfluß ausgeübt haben. In der Angelegenheit des Türkenkrieges waren nämlich iiu September und October 1460 die Abgeordneten der Kurfürsten sowie andere deutsche Fürsten Zahlreich in Wien zusammen

. Cu san, p. 14fl. 35) Senkenberg, selecta joris etc. IV. .334—347. Verhandlungen über die Versamm- lung in Wien. Schade, daß die Sigmund betreffende Stelle dort sc> verstümmelt gegeben ist!

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History

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1869

Kaiser Joseph II. und Leopold II. : Reform und Gegenreform 1780 - 1792

Page 123 of 339

Subject heading: p.Joseph <Römisch-deutsches Reich, Kaiser, II.> ; s.Reformpolitik ; p.Leopold <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.>

Meß war aber auch die einzige Concession, die Joseph dem heiligen Bater in Wien machie, und warum er sie machte, erklärte sich aus der Stellung der ungarischen Bischöfe. Diese geistlichen Herren warm nicht bloß Bischöfe, sondern auch Ma gnaten und mächtige Reichsstände, ihr Einfluß auf die ungarische Ration groß; sie mußten berMsichtigt und geschont werden. Kaiser Joseph mußte sogar, so ungelegen ihm die Sache kommen mochte, Zum leidigen Spie! eine fröhliche Miene machen; denn unter Bezeugung

der allerhöchsten Zufriedenheit, daß die Bischöse in den Verhandlungen mit dem Papste des Kaisers Wünsche Zu berücksichtigen verstanden hatten, beschenkte er sie mit kostbaren Schmuckgegenständen und Orden; so gab er dem Fürstprimas von Ungarn, Joseph Batthpày und dem Erzbi sch ose von Kaloesa das Großkreuz des St. Stephans-Ordens; aber der Bischof von Erlau, Karl Esterhäzy, lehnte unzufrieden mit dem Ergebnisse der Verhandlungen die kaiserliche Auszeich. nuiig ab. Am 22. April 1782 verließ Pius 'VI. Wien

, ohne außer dem tiefen Eindrucke, den seine persönlichen Borzüge und über- Haupt das Erscheinen eines Papstes auf die Volker Oesterreichs gemacht, im wesentlichen viel erreicht zu haben. 16. Folgen ber päpstlichen Reise nach Wien. Nach der Abreise des heiligen Vaters von Wien schien es. als wollte man mit aller Absicht theoretisch und faetisch zeigen, man lasse sich auf der einmal betretenen Bahn nicht aufhalten. - Darum wurden nicht nur die bereits eingeleiteten Reformen im Kirchenwescn mit beinahe

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1871

Tirols Rückkehr unter Oesterreich und seine Bemühungen zur Wiedererlangung der alten Landesrechte von 1813 bis 1816

Page 180 of 199

Subject heading: g.Tirol ; s.Vereinigung ; g.Österreich ; z.Geschichte 1813-1816

Tirol bestimmt sei. Daran knüpfte man die tröstliche Hoffnung, daß dem unerträglich gewordenen Provisorium endlich einmal ein Ende gemacht werde, und daß man auch in Wien zu einer anderen Ansicht über Roschmann gekommen sei. Dieser hatte sich auf den Gouverneur-Posten von Tirol große Hoffnung gemacht, und den ganzen Sommer hindurch viele Mühe gegeben, im Lande Stim men zu sammeln, die ihn postuliren sollten. Der Mann mag ziem lich verblendet gewesen sein! Allein so tröstlich diese Nachrichten

lauteten, trat neuerdings tiefe Stille ein, bis drei Monate später ein fast welterschütterndes Ereigniß auch die Tirolerfrage wieder in Fluß brachte. Während in Wien einerseits der Congreß im Winter von 1814 auf 18 i 5 dahin gekommen war, daß die vier Hauptmächte wegen der Ver größerungssucht Preußens und Rußlands, denen Sachsen und Polen zum Opfer fallen sollten, nahe daran waren, das Schwert gegen einander zu ziehen, und während anderseits in den hohen und höch sten Kreisen „die Lustbarkeiten

. Es folgte der zweite Feldzug der Alliirten gegen Frankreich. Jetzt dachte man in Wien auch wieder an Tirol; M man sprach sogar wieder von der Verfassung und berichtete nach Inns bruck, daß die kaiserliche Resolution wegen ihrer Wiederherstellung erflossen sei; der Kaiser habe versprochen, die a. h. Entschließung binnen fünf Tagen bekannt zu geben; — denn man brauchte jetzt Tirol wieder! — In Italien hatte sich Joachim Mmat, König von Neapel, schon am 15. März für Napoleon erklärt, die Italiener

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1869

Kaiser Joseph II. und Leopold II. : Reform und Gegenreform 1780 - 1792

Page 114 of 339

Subject heading: p.Joseph <Römisch-deutsches Reich, Kaiser, II.> ; s.Reformpolitik ; p.Leopold <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.>

machen ließ-. ,damit sie auf diese Weise einander näher und vertraulicher beisammen sein könnten', war, wie sich nachher zeigte, nicht frei von dem Hintergedanken, den Papst in eine ehrenvolle Jsolirnng zu verseKen. Am 27. Februar 1782 brach Pius VI. von Rom über Venedig, Gorz, Laibach und Marburg nach Wien auf. Am 22. März empfing ihn der Kaiser zu Neunkirchen, zwischen Wiener-Neustadt und Gloggniß. Die Reise des Papstes durch die österreichischen Länder war ein ununterbrochener Triumph zug

. In Wien selbst war der Jubel unbeschreiblich. Wohl bei 200.000 Menschen bildeten beim Einzüge Spalier; von nah' und fern, aus den entlegensten Provinzen strömten Schaaren heran, um den heiligen Bater der katholischen Christenheit zu sehen; und der feierliche Augenblick, wo 50 — 60.000 Men schen in lautloser Stille aus den Knien lagen, wenn der Papst vom hohen Balkons der Jesuitenkirche am Hof herab den Segen über sü sprach, ergriff selbst Protestanten mit erschütternder Gewalt. Es sind Berichte

über ihre Empfindungen aufbewahrt; einer derselben soll hier folgen: „Die Wirkung der Anwesenheit des Papstes in Wien ist außerordentlich. Ich war oft zugegen, wenn Pius dem Volke in der Kaiserstadt seinen Segen gab. Ich gehöre nicht zur katholischen Religion, auch nicht zu den weinerlichen Leuten, aber ich versichere, ich wurde heftig erschüttert und bis zu Thranen gerührt. Sie können es nicht glauben, welchen Eindruck es macht, über 50.000 Menschen auf einem Plaße versammelt, und die ganze große Menge in einein

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1869

Kaiser Joseph II. und Leopold II. : Reform und Gegenreform 1780 - 1792

Page 112 of 339

Subject heading: p.Joseph <Römisch-deutsches Reich, Kaiser, II.> ; s.Reformpolitik ; p.Leopold <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.>

Die Reise des Papstes Pius VI. Aach Wien. Die Reformen Joseph's II. hatten in Rom immer tieferen und schmerzlicheren Eindruck gemacht.- Der Grundsat;, die Kirche nur in ihren Dogmen nicht berühren zu wollen, in ihrer ganzen äußern Erscheinung aber unter die Machtvollkommen heit des Staates zu stellen, hieß eben so viel als den Bestand der römisch-katholischen Kirche in Oesterreich, insofern sie als äußere kirchliche Gesellschaft selbständig ez ist irte, auslösen 'und in der Staatsverwaltung

ausgehen zu lassen. Es handelte sich für die Kirche in Oesterreich geradezu um Sein und Nichtsein. Nachdem alle Borstellungen des Nuntius in Wien ohne Erfolg geblieben waren, glaubte der Papst Pius VI. einen andern Weg ein- schlagen zu müssen, und entschloß sich zu einem Schritte, den die Päpste nur in den drangvollsten Augenblicken des Mittel alters , seit Jahrhunderten aber nicht mehr gethan hatten: er beschloß, selbst nach Wien zu kommen und im persönlichen Verkehre mit dein Kaiser die kirchlichen

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History

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1869

Kaiser Joseph II. und Leopold II. : Reform und Gegenreform 1780 - 1792

Page 108 of 339

Subject heading: p.Joseph <Römisch-deutsches Reich, Kaiser, II.> ; s.Reformpolitik ; p.Leopold <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.>

geduldet, sondern gewünscht und mit Bortheilen begünstigt. Es machte böses Blut, daß Joseph in Wien, in der unmittelbaren Nähe der kaiserlichen Burg. Hie seine Ahnen mit katholischen Gründungen umgeben hatten, aus dem aufgehobenen Kloster St. Dorothea zwei protestantische Bethäuser entstehen ließ, und daß hier zur Förderung und Begründung des Protestantismus nicht unbedeutende Stiftungen gemacht werden durften, gerade zu einer Zeit, wo die katholischen Stiftungen aufgehoben wurden. Zur Gründung

der protestantischen Bethäuser in Wien durfte der reiche, später vom Kaiser zum Grafen erhobene Banquier Fries 10.000 sl., die Reichsstadt Hamburg 12.000 Mark Silber, der sächsische Gesandte 400 Ducaten, und der König von Dänemark nebst der vollständigen Einrichtung der Gesandtschaftscapelle noch 24.000 Gulden stiften. Joseph er nannte den dänischen GesandkschaftspredigerFocke, den die Prote stanten in Wien zu ihrem ersten Prediger wählten, zum ersten niederösterreichischen evangelischen Superintendenten

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1871

Tirols Rückkehr unter Oesterreich und seine Bemühungen zur Wiedererlangung der alten Landesrechte von 1813 bis 1816

Page 177 of 199

Subject heading: g.Tirol ; s.Vereinigung ; g.Österreich ; z.Geschichte 1813-1816

. Das Ausschreiben sei von einem gewissen Staffier von Ritten ausgegangen; darin komme nichts wider den Herrn von Roschmann vor; es enthalte nur die drei Bitten oder Begehren, daß die Stände und die Landschaft wieder hergestellt, die alten Privilegien bestätigt und der Erzherzog Johann dem Lande als Gouverneur gegeben werden sollte. Die Sache scheine aus Bozen geleitet zu werden; aus Wien sei der Rath ertheilt worden, die Versammlung und deren Bitten und Borstellungen noch vor dem Wiener Congresse zu Stande

gegen die Tiroler beigebracht worden seien, Land und Volk zu rechtfertigen; dringendst um die Wieder herstellung der alten Verfassung und um die Aushebung des provi sorischen Zustandes zu bitten. Der Deputation sollte die Schrift mitgegeben werden, welche Mathias Ladurner aus Wien gebracht, und in welcher die Wünsche und Bitten der Versammlung in der «> s° làk >m Am.«M di- Pers-n-l-Eeschreàng, im.« Mannes, -m. s° glänzend hervorragende Rolli gespielt, den Rang .rhà hatte, und mi. der großen goldenen T,°t-.Be.d

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History

Year:

1871

Tirols Rückkehr unter Oesterreich und seine Bemühungen zur Wiedererlangung der alten Landesrechte von 1813 bis 1816

Page 161 of 199

Subject heading: g.Tirol ; s.Vereinigung ; g.Österreich ; z.Geschichte 1813-1816

und Bitten betrachtet werden könnten, nahmen sie keine Rücksicht auf Rosch- maun's Weigerung, und schickten eine an den Kaiser um die Be willigung einer eigenen Deputation gerichtete Bittschrift an Dr. von Grabmahr, der sich ohnehin seit einiger Zeit in Wien auf hielt. Herr von Grabmayr erhielt zu Baden Audienz bei Sr. Majestät^) und trug die Bitte der Bozner vor. Der Kaiser be merkte, es bedürfe keiner einzelnen Deputationen, er habe ohnehin eine das ganze Land vertretende berufen. Grabmayr erlaubte

zu Theil werden M lassen, die Huldigung des Landes darzubringen. Herr v. Grab mayr überreichte dessenungeachtet die Bittschrift der Bozner, die hierauf von dem Staatsrathe Baldacci an Noschmmm geschickt wurde, zum Wissen und beliebigen Benehmen. Am Schlüsse der Audienz entließ der Kaiser den Herrn von Grabmayr mit der 'Versicherung, daß das Land seine vorige Verfassung wieder er halten werde. Im Laufe des Monats Juli bestimmte hierauf Rvschmann eigener Wahl die Deputirten, welche ihn nach Wien

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History , Religion, Theology

Year:

1861

Page 601 of 831

Subject heading: p.Nikolaus <von Kues> ; p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Streit

Corvinus, übertragen worden. Das Erzherzogtum Oesterreich hatten die drei nächsten Verwandten nach langem Hader so unter einander getheilt, daß Kaiser Friedrich das Land unter der Enns mit Ausnahme von Wien; Erzherzog Albrecht, Friedrichs Bruder, das Land ob der Enns, und Herzog Sigmund den dritten Theil der Einkünfte der beiden Länder erhielt. Wien sollte den beiden Fürsten, Friedrich und Albrecht, gemeinsam gehören. u ) Diese Theilung befriedigte aber weder den Ehrgeiz noch die Ländersucht des Erz

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History , Religion, Theology

Year:

1861

Page 356 of 831

Subject heading: p.Nikolaus <von Kues> ; p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Streit

bei der Stellung, die Herzog Sigmund dem Kaiser und dem Cardinal Cusanus gegenüber einnahm, nur eine besorgnißerregende Maßregel erblicken. Es erwachte der Verdacht und die Furcht, daß zwischen dem Kaiser, Wittowetz und dem Cardinal ein ge- Heimes Einverständmß auch gegen ihn entweder schon bestehen, oder leicht ein- 12) Herrmann: Gesch. von Kärnten II. 169. 13) Gehorsam- und PflegrcverS des Andreas von WeiSpriach dd. Luenz 13. Febr. 1460 im Archiv für Kunde Ssterr. Geschichtsq. X. 233. 14) Urf. dd. Wien

20. März 1460 Archiv X. 235. Chmel: Regest. Kaiser Friedrichs, Bd. II. Nr. 3794. Friedrich machte in denselben Tagen dm Joh. v. Wittowetz und dessen Söhne z« Graft« von Seger und räumte ihm mehrere Schlößer in Ungarn, welche die Wittwe des Grafen Ulrich von Glly herausgeben mußte, ein. Im Juni 1460 verlieh er ihm auch das Münzrecht. Urk. ää. Wien 20. März 1460 im Archiv. X. 234. vergl. Rr. 396 p.235. — Ehmel: Regest. Friedrichs Bd. II. Nr. 37S4. 3796. 3809. 15) Auf die Besitzungen des Hauses Cissy

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History , Religion, Theology

Year:

1861

Page 797 of 831

Subject heading: p.Nikolaus <von Kues> ; p.Sigmund <Österreich, Erzherzog> ; s.Streit

sollte, oberflächlich beigelegt. ) Albrechts Blick blieb aber fort und fort nach dem Lande unter der Enns und nach Wien gerichtet. Er hatte daselbst seinen Anhang und an dessen Spitze einen kühnen Parteiführer, Wolfgang Hölzer, der Albrecht in. die Hände zu arbeiten verstand. Holzer zettelte Empörung gegen Friedrich an, Albrecht wurde herbeigerufen und hals den Aufrührern seinen eigenen Bruder in der Burg zn Wien belagern. Wieder war es der König von Böhmen, der den Kaiser rettete, aber bei der Friedensvermittlung

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Year:

1871

Tirols Rückkehr unter Oesterreich und seine Bemühungen zur Wiedererlangung der alten Landesrechte von 1813 bis 1816

Page 46 of 199

Subject heading: g.Tirol ; s.Vereinigung ; g.Österreich ; z.Geschichte 1813-1816

Aie Befreiung Südtiroks. Obgleich die zur Insurgirung Tirols in Wien entworfenen Pläne auf die vvrbeschriebene Weise vereitelt waren, fand die Be freiung des Landes, und zwar zunächst des südlichen TheileS, der unter dem Drucke der französisch-italienischen Herrschaft schmachtete, dennoch, nur auf einem anderer! Wege statt. Nachdem Oesterreich sich von Napoleon losgesagt, und Met' ternich in der Nacht vom 10. auf den II. August das Kriegs- manifest gegen ihn unterzeichnet hatte, war, wie schon

selbst und in seinem Auftrage von dem Armee-Hofcommisfär Freiherrn von Baldacci mit den bestimmtesten Worten ausgesprochen. In Wien gab es nämlich selbst bei der Regierung eine Partei, welche, die Lage Tirols ins Auge fassend, seine militärische Wichtigkeit erkannte, indem dieses Land, wenn es im .Kampfe gegen Napoleon und seine Bundesgenossen auf Seite Oesterreichs stünde, den Ausammenhang der Rheinbundfürsten mit Italien wie ein dazwischen eingetriebener Keil unterbrach. Diese Partei glaubte daher schon im Monate Juli

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Year:

1869

Kaiser Joseph II. und Leopold II. : Reform und Gegenreform 1780 - 1792

Page 161 of 339

Subject heading: p.Joseph <Römisch-deutsches Reich, Kaiser, II.> ; s.Reformpolitik ; p.Leopold <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.>

haben?' Der Entschluß war gefaßt, eine ähnliche Anstalt auch in der Hauptstadt seiner Staaten zu grün den. Zurückgekehrt nach Wien, legte Joseph sogleich Hand ans Werk, und es entstand jene Wohlthätigkeits-Anstalt. die nicht nur den österreichischen Provinzen, sondern auch dem Auslände zum Muster dienen kann. Wer kennt nicht das ausgezeichnete Institut des allgemeinen Krankenhauses in Wien? Die Einrich tung wurde so getroffen, daß es in fünf Abtheilungm zerfiel, in das eigentliche Krankenhaus, in das Gebär-, Findel

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Year:

1869

Kaiser Joseph II. und Leopold II. : Reform und Gegenreform 1780 - 1792

Page 165 of 339

Subject heading: p.Joseph <Römisch-deutsches Reich, Kaiser, II.> ; s.Reformpolitik ; p.Leopold <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.>

- und Residenzstadt Wien, stand. In Folge der freigegebenen Presse kam eine Literatur zum Borschein, die, ohne Übertreibung, zum Schlech- - testen gehört, was auf diesem Wege je erzeugt wurde. „Eine wahre Fluth meistentheils mittelmäßiger und elender Schriften brach herein', so berichtet Meusel in seinen Borlesungen über Joseph II.; „wer sich nur die Fähigkeit zutraute, durch Schreiben und Drucken ein Stücklein Brot zu verdienen, trat mit einem oder mehreren Tractätlem und Broschüren hervor. Sie ver mehrten

sich wie die Schmeißfliegen, vorzüglich in der Haupt- und Residenzstadt. Herr Beris konnte schon ihm Jahre 1783 ein Jnventarivm über sie verfertigen, das er ,die Wiener Autoren^ betitelte; ihrer waren nicht weniger als 435!' Nach Geisler's Bericht erschienen in Zeit von achtzehn Monaten in Wien allein 1172 Schriften, von denen 879 geradezu schlecht

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1869

Kaiser Joseph II. und Leopold II. : Reform und Gegenreform 1780 - 1792

Page 57 of 339

Subject heading: p.Joseph <Römisch-deutsches Reich, Kaiser, II.> ; s.Reformpolitik ; p.Leopold <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.>

thätig, und zahlte in dieser Eigenschaft wohl zu den frechsten Spöttern über Religion und Kirche. Eybel wurde später vom apostolischen Stuhle mit dem Banne belegt. Der Abt von Braunau in Böhmen, Franz Stephan von Rau ten str auch, war Anfangs Director der theologischen FamlM in Prag und Beisitzer der k. k. Studiencommission, später wirklicher Hofrath bei der vereinigten böhmisch-österrei chischen Hofkanzlei in Wien, und bei der Einrichtung der theo- logischen Studien und der Generalsemmarien

der Natmlehre. Bon Maria Theresia 1776 nach Wien berufen, übernahm er die Ordnung des k. k. Mineralien- Cabmeies und beschäftigte sich mit literarischen Arbeiten. Zum wirklichen Hofrathe im Münz- und Bergwesen ernannt, fesselte er in seiner neuen Stellung bald alle wissenschaftlichen Geister an sich. Seine Kenntnisse umfaßten die verschiedensten litera rischen Fächer, sein Scharfsinn und genialer Blick sah überall etwas neues und eigenes; als Naturforscher und Mineralog konnte ihm einer dec ersten Platze

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1869

Kaiser Joseph II. und Leopold II. : Reform und Gegenreform 1780 - 1792

Page 227 of 339

Subject heading: p.Joseph <Römisch-deutsches Reich, Kaiser, II.> ; s.Reformpolitik ; p.Leopold <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.>

habe. Der Großfürst vertraute dich nachher dem preußischen Kronprinzen und dem Grafen Görz', und wohl aus dem Munde des letzteren mag Dohm seine Nachricht vernommen haben. Es fragt sich nun: was war an diesem Projeete? Aufklä. rung über diese Frage gibt nur eine nähere Betrachtung der Beziehungen der Höfe von Berlin und Wien zu dem Hose von St. Petersburg. Der bayerische Erbfolgekrieg mit seinem Frieden Zu Teschen 1779 hatte klar bewiesen, wie entscheidend Ruhland in die Kriegs

, den er der Kaiserin Katharina gab. nach dem Beispiele Englands und Frankreichs nicht nur beim Reichstage, sondern auch in der Mitte Deutsch lands, in Frankfurt, einen bleibenden Gesandten zu halten. Der Rath zielte dahin, mit Hilfe Rußlands die Dictatm Preußens sin Reiche zu begründen. Diese der Stellung Oesterreichs gefahrdrohenden Bestre bungen Preußens mußten in Wien nothwendig Zu dem Ent schlüsse führen, die Freundschaft zwischen Berlin und St. Peters burg zu lockern,Mußland von Preußen abzuziehen

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1869

Kaiser Joseph II. und Leopold II. : Reform und Gegenreform 1780 - 1792

Page 65 of 339

Subject heading: p.Joseph <Römisch-deutsches Reich, Kaiser, II.> ; s.Reformpolitik ; p.Leopold <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.>

desselben zur Hauptsprache meiner Länder machen; so aber verhält es sich anders'. Es war daher nur eine notwendige Folge der Berwaltungs-Centralisirung, daß einerseits Wien der Centralpumt der Monarchie, das pulsirende Herz des ganzen Staatskörpers werden, und anderer seits die Centralisation in einer Cabinetsregierung gipfeln mußte. Da Kaiser Joseph vom Mittelpuncte Wien aus die Monarchie nach seinem Willen leiten wollte, schuf er sich ein Cabinet, in welchem er mit fünf Secretare» und einigen Kanzlisten

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1869

Kaiser Joseph II. und Leopold II. : Reform und Gegenreform 1780 - 1792

Page 260 of 339

Subject heading: p.Joseph <Römisch-deutsches Reich, Kaiser, II.> ; s.Reformpolitik ; p.Leopold <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.>

Joseph II. ehrte diesen Kirchenfürsten wegen seiner erhabenen Eigenschaften damals so sehr, daß er sich vorbehielt, ihm mit eigener Hand das Cardmalsbirett auf- Zusetzen. Er berief ihn deßhalb nach Wien, und vollzog die Feierlichkeit am 20. December in Gegenwart der kaiserlichen Familie, des Cardinal-Erzbischofes von Wien, des apostolischen Nuntius Garampi, eines großen Theils der Bischöfe und des hohen Adels des Kaiserstaates und der Gesandten und Minister der auswärtigen Mächte. Kaiser Joseph

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1869

Kaiser Joseph II. und Leopold II. : Reform und Gegenreform 1780 - 1792

Page 128 of 339

Subject heading: p.Joseph <Römisch-deutsches Reich, Kaiser, II.> ; s.Reformpolitik ; p.Leopold <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.>

stehe die Donau entlang herunter über Oesterreich bis an die Grenze Ungarns erstreckt. Auf dem Wege der Vertrage waren aber sowohl unter Kaiser Friedrich III. zur Errichtung des Bis thmus Wien, als auch unter Kaiser Karl VI. bei Erhebung der Wiener Diöcese zum Erzbisthume im Einverständnisse mit dem päpstlichen Stuhle gegen Entschädigung Theile vom P a ssa n er Sprengel abgelöst worden. Kaiser Joseph ging aber in seiner Weise vor; er trennte, ohne sich weder mit Passau noch mit Rom zu verständigen

, den ganzen innerhalb Oesterreich gelege nen Theil des Passauer Bisthums von diesem ab, und wies ihn theils dem Erzbisthume Wien, theils einem Bisthume zu, welches in größter Eile zu Linz errichtet und auf eben so will kürliche Weise mit den Gütern des Stiftes Ct. Florian doti'rt werden sollte. Die Einwendungen und der Widerstand des Dom-

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1869

Kaiser Joseph II. und Leopold II. : Reform und Gegenreform 1780 - 1792

Page 59 of 339

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