korb fünf Eier, ein Stückchen Butter und ein rundes Weizenbrot heraus und legte alles das auf die Bank vor die Moidl hin. „Ich kenn dich schon,' sagte die. „Du bist die Torggler-Anna.' Als Anna sich erkannt sah, wurde sie über und über rot, wollte reden und brachte nichts Rechtes heraus, während die Moidl mit einem schmutzigen Kartenspiel, das sie in der Hand hatte, ungeduldig auf ihr Gebetbuch klopfte. Die Furtnerin aber redete giftig vor sich hin, trommelte mit den Fingern auf der Fensterbank
und schüttelte den Kopf, wie ein Mensch, der noch immer nicht begreift, daß es so zunichte und ausverschämte Leute auf der Gottes Erde geben kann, wie diese Nalsenn. „Was redet sie denn?' fragte Anna eingeschüchtert und deutete auf die Taube. „Mein lieb'ö Madel, das weiß niemand. Wenn sie ihren Stroach hat, muß man sie nur reden lassen. Auf ihn hat sie es abgesehen, sag ich dir. Und ich will niemandem nichts Böses nachsagen, aber das ist einmal gewiß, daß sie's nicht gut mit ihm vorhat. Mein Gott, so ein alt
schwach'6 Mann'l, das nichts Gutes auf der Welt hat, und keinen Menschen, der sich drum kümmern tat, wenn ich nicht war. Erb schleichen tut sie. Du schaust aus wie ein ver nünftiges Mädel, mit dir kann man schon reden. Und du wirst's schon noch erleben, meiner Seel, daß der Gendarm kommt und sie geschlossen ins Bezirksgericht hinüberführt, wegen Erbschleicherei.' Die Anna saß still da, hielt den Korb auf ihrem Schoß, und ließ den Redestrom der Nalser Moidl geduldig über sich ergehen. Schließlich