¬Die¬ Entstehung der weltlichen Territorien des Hochstiftes Trient und Brixen : nebst Untersuchungen über die ältesten Glieder der Grafen von Eppan und Tirol
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Author:
Huber, Alfons / von Alfons Huber
Place:
Wien
Publisher:
Gerold
Physical description:
S. [609] - 654
Language:
Deutsch
Notations:
Aus: Archiv für österreichische Geschichte ;63,2
Subject heading:
g.Brixen <Hochstift> ; <br>g.Trient <Hochstift>
Location mark:
II 102.393
Intern ID:
273694
34 [642] Bozen, des letzteren Sohn Graf Friedrich gewesen, der sich gegen das Ende seines Lebens ans Bozen, wo die Bischöfe von Trient übermächtig wurden, gänzlich auf seine nahen Burgen, .unter denen Eppan war. zurückgezogen habe. Friedrichs Söhne Ulrich, Heinrich und Arnold hätten das väterliche Erbe getheilt. Ulrich habe die Hauptburg Eppan und sämmtliche Güter an der unteren Etsch und vorzüglich am rechten Ufer derselben, Heinrich und Arnold die auf dem linken Ufer und die wel- fischen
Besitzungen im Uorithal und Oberinnthal erhalten; jener hätte sich Graf von Eppan, diese von Greifenstein genannt. Arnolds Sohn sei der Graf Arnold von Mareit, Ulrichs Söhne die Grafen Heinrich und Friedrich von Eppan gewesen, die 1158 die päpstlichen Legaten gefangen nahmen.. Die Söhne und Enke.1 dieses Heinrich hätten den Titel Grafen von Eppan fortgeführt, jene Friedrichs sieh meist Grafen von Ulten ge nannt. Obwmhl diese historisch-genealogischen Annahmen Hör- niayrs bisher von keinem Forscher
bezweifelt worden sind, so ist doch vieles sehr zweifelhaft, manches gewiss falsch. Dass die Grafen von Eppan in irgend einer Weise mit den alten Welfen zusammenhiengen, sagt Bischof Egno von Trient aus dem Hause Eppan, indem er durch Urkunde vom 9. Feb. 1270 dem Kloster Weingarten, einer wölfischen Stiftung, ein Privileg ertheilt, weil idem locus a ducibus et proceribus de sanguine comitum de Piano exortis sit constructus et fun datus. 1 Auch dass die Güter der Welfen und die der Eppaner im oberen
Etschthale und Oberinnthale sich mehrfach berührten, spricht dafür. Aber in welcher Weise diese Verwandtschaft entstanden ist, lässt sich auch nicht einmal mit einiger Wahr scheinlichkeit. darthun. Die oben angeführte Stelle aus der Hist. Welforum Weingartensis lässt sich nicht verwerthen, da unter den Geschlechtern, die von einer Tochter Etichos ab stammen sollten, die Grafen von Eppan eben nicht erwähnt sind. Auch der Besitz der Grafschaft Bozen entscheidet nichts. Es lässt sich nicht naehweisen, dass