¬Die¬ Politik Kaiser Josephs II., beurtheilt von seinem Bruder Leopold von Toscana : Rede bei Gelegenheit der feierlichen Kundmachung der Preisaufgaben
fehlen und ihm Verdruss machen ; so lange er|lebt, werde idi nie billigen, was ich nicht angemessen finde, aber ich werde auch nie, was er gethan, öffentlich mis »billigen. Von dem, was man in Wien thut, weiss ich nichts; Franz schreibt mir nie etwas und ich stehe mit niemanden in Correspondenz- *}. Nur in einem Punkte trat Leopold aus seiner Zurück haltung dem Kaiser gegenüber heraus, indem er ihm rietli, wenigstens den drohenden Abfall Ungarns durch Nach giebigkeit zu verhindern
. Auf seine dringenden brieflichen Bitten, wie wenigstens Leopold selbst glaubt, stellte der Kaiser am 28. Jänner 1790 die Yerwaltungsform in dem Zustande wieder her, wie sie beim Tode der Kaiserin Maria Theresia gewesen war, hob die Verordnungen wegen der Conscription, der Einführung eines neuen Katasters, der neuen Eintheilung des Landes in Districte mit landes fürstlichen Commi ssären an der Spitze und wegen des Gebrauchs der deutschen Sprache wieder auf, gab den Ungarn ihre Krone wieder zurück und versprach
die Ein berufung des ungarischen Eeichstages 2 ). Bei der Scheu, welche Leopold im allgemeinen hatte, in die österreichischen Angelegenheiten sich einzumischen, wurde er auf das peinlichste berührt, als der Kaiser, dessen Zustand sich immer mehr verschlimmerte, ihn am 6. Februar in der herzlichsten Weise aufforderte, sich zu ihm 1)_ 25. -Jänner 17 90 bei Wolf 81. Vg-1. dieselben Klagen 7. und 12. Februar ebendas. 91. 95. 2) Leopolds Brief an Marie Christine nach der Mitte Februar 1700 geschrieben bei Wolf 100
und vom 7. Februar cbendas. 91 f. bestätigt wird übrigen* diese Annahme Leopolds durch das Schreiben Josephs an «r-iiseiben vom 25. Jänner liei A moth 2, olii, Der Brief selbst, den Leopold in dieser Angelegenheit au den Kaiser richtete , scheint leider verloren.