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Books
Category:
History
Year:
1909
Tirols Erhebung im Jahre 1809
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Page 123 of 896
Author: Hirn, Josef / von Josef Hirn
Place: Innsbruck
Publisher: Schwick
Physical description: XVI, 875 S.. - 2., durchges. Aufl., 3. bis 6. Tsd.
Language: Deutsch
Subject heading: s.Tiroler Freiheitskampf
Location mark: III 116.968
Intern ID: 87591
schreibt unter dem Ein druck der kirchenpolizeilichen Verfügungen ein dortiger Priester an Probst Buoi in Bozen: „Möge der Auferstandene, was der allgemeine ängstlichste Wunsch sein muss, der niedergedrückten Kirche und ihren Dienern durch seine allmächtige Hand aufhelfen, damit wir, von dem Rachen des Löwen und von der Hand der Feinde befreit, ihm in Ruhe und Freude des Geistes dienen mögen.' A. St s ) Dane! hat die unter diesen Verhältnissen sehr schwierige Stellung des Kurat- klerus etwas drastisch

, aber gewiss zutreffend gezeichnet, wenn er schreibt: „Da wir sahen, dass die bayrische Gottesdienstordnung nichts wesentliches an der Kirche änderte, ja manches zweckmässiger machte, so befolgten wir sie genau. Aber wir machten uns beim Volk, welches so zäh an seinen Gebräuchen festhält, damit ver dächtig, ja fast verächtlich. Wir bekamen Schimpf und Spott, als wir die heiligen Gräber nicht errichteten und die Auferstehungsfeier auf den Ostersonntag verlegten. Man werfe uns nicht vor, wir hätten das Volk

belehren sollen. Das wäre beim Gebirgsvolk ganz vergebens gewesen. Wir hatten schon genug zu tun, das Volk in Ruhe zu erhalten. Es wurde uns verboten, an den Sonntagen nach Fronleichnam die Evangelien auf dem Friedhof zu singen. Das war gewiss eine Kleinigkeit und jeder Priester weiss, dass man für die Feldfrüchte ebensogut in der Kirche beten kann. Wir belehrten darüber auch das Volk; aber je mehr wir redeten, umso mehr verloren wir das Vertrauen. Durch solche Verbote wird weder die Polizei

auf dem Lande verbessert, noch werden die Finanzen für Staat und Kirche vermehrt. In München werden solche Gebräuche geduldet, wie es unsere Landsleute, die mit Obst dort handelten, selbst erzählten, nur in Tirol nicht. So räsonnierte man auf allen Gassen. Selbst Gott Vater schien mit uns Priestern seinen Spass zu treiben. Es gab selten schwerere Hochgewitter und richteten die Wildbäche solche Verwüstungen an, wie gerade zu dieser Zeit, wo das Wetterläuten verboten war. Bei solchen Schäden wurde

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