¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Author:
Herre, Paul / von Paul Herre
Place:
München
Publisher:
Beck
Physical description:
X, 517 S.
Language:
Deutsch
Subject heading:
g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark:
II A-19.112
Intern ID:
75704
180 IV. Die mitteleuropäischer, Staaten. 3. Belgien päischen Großmächte auf dem Wiener Kongreß (1815) verfügten, blieb diese Sonderheit bestehen und setzte sich in der Erhebung gegen die oranische Herrschaft (1831) siegreich durch. Aber auch der belgische Staat, der damals entstand, erhielt seine Daseinsgrundlage nur wieder durch ein Gebot der Großmächte, Allerdings gab ihm der Appell, den der legitime Souverän, der nieder ländische König an sie richtete, eine gewisse Rechtsgrandlage
, aber daß dann zur Durchsetzung der Entscheidung im Sinne der Tren nung Belgiens von Holland Zwangsmaßnahmen gegen den nieder ländischen König ergriffen werden mußten, zeigten die Großmächte in ihrer bestimmenden Rolle. Etwas Weiteres trat hinzu. Die Ver selbständigung Belgiens berührte aufs stärkste die Frage der Sicher heit Europas, die seit der Hegemonialpolitik Richelieus und Ludwigs XIV. von Frankreich her bedroht war. Wie die Barriereverträge aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts in den Aachener Protokollen von, 1818
Umstände, und Belgien trug, von seinem klugen Herr scher geführt, planvoll dazu bei, daß es aus dieser Entwicklung Nutzen zog. Mit Geschick verstand es König Leopold I., die Aus führung des Festungsvertrags zu verschleppen. Die Schleifung der dazu bestimmten Festungen erfolgte erst zu einer Zeit, als Europa ein anderes Gesicht angenommen hatte und die Voraussetzungen für eine Anwendung der Verträge von 1831 verschwunden waren.
