8 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
History
Year:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SF/SF_406_object_3936025.png
Page 406 of 446
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: XI, 430 S. : Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Location mark: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern ID: 85060
394 XV- DAS NACHSPIEL NÖRDLICH UND SÜDLICH DES BRENNER das bestehende Unterrichtsgesetz werde nicht eingehalten, nament lich bezüglich des Religionsunterrichts und mehr noch hinsichtlich des Privatunterrichts, für den die Gleichstellung der Deutschen mit den übrigen Staatsbürgern verlangt werden müsse. Der Minister solle dafür sorgen und bei den örtlichen Schulbehörden durchsetzen, daß der deutsche Privatunterricht nicht als ein Verbrechen ange sehen werde und daß die deutsche Lehrerschaft

eine menschlichere Behandlung erfahre. Tinzls Rede wurde von den Faschisten ständig laut unterbrochen, und es wurde ihm sogar mehrmals das Manu skript entrissen, das er jedesmal durch ein bereitgehaltenes neues Manuskript ersetzen konnte. Wie voreingenommen auch der neue Minister Fedele war, ließ seine Unterbrechung erkennen, daß der Sieg der italienischen Schule über die deutsche ihrer Überlegenheit und der Hochwertigkeit ihrer Lehrkräfte zu danken sei. Der Verlauf der parlamentarischen Aussprache wurde

dann aber, daß, wenn die politischen Behörden ein. solches Verbot erließen, er nichts dagegen tun könne. So lief die parlamentarische Beschwerdeaktion erfolglos aus, und die Kammer übte dadurch ihre Rache, daß sie einige Tage später die Aufhebung der Immunität Tinzls beschloß, der wegen Übertretung des Ver sammlungsverbots angeklagt war. Neben der deutschen Lehrerschaft blieb die deutsche Geistlichkeit Hauptobjekt der faschistischen Angriffe. Ein Wort, das ini April in einer Faschistenversammlung in Kaltem fiel, gab

für das systema- \ tische Vorgehen das Stichwort : „Der Faschismus ist nicht gegen die jkatholische Kirche, wohl aber gegen den Klerus in Südtirol, und ligegen den wird er arbeiten.' Indessen die deutsche Geistlichkeit war auf ihrem Posten, und mutig verteidigte sie das Palladium des Re ligionsunterrichts und der Seelsorge in der Muttersprache. Nach Ab trennung der Nordtiroler Teile vom Brixener Bistum wendete sich

1