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Books
Category:
History
Year:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Page 142 of 446
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: XI, 430 S. : Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Location mark: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern ID: 85060
130 V. DIE ANFÄNGE DER ZIVILVERWALTUNG geradezu die These, daß Deutsch-Südtirol berufen sei, „die Brücke, die sich heute so erfreulich schnell zwischen Deutschen und Ita lienern aufbaut, zu stützen und zu festigen. Nicht eine Liebesheirat wollen wir mit den Italienern eingehen, noch ist die Wunde, die unserem Yolksbewußtsein geschlagen wurde, nicht verharscht, und kein Volk, zum wenigsten das deutsche, ist es gewohnt, sein Natio nalempfinden wie ein gebrauchtes Wäschestück zu wechseln. Nein

, keine Liebesheirat, aber eine Vernunftehe wollen wir schließen, eine Ehe, die auf gegenseitigem guten Willen und gegenseitiger Wert schätzung beruht und darum vielleicht einen dauernden Bestand haben wird.' Wenn man sich vor Augen hält, daß von italienischer Seite ähnliche Töne angeschlagen wurden und daß ein Vorkämpf er der Italianità!, wie der Leiter des Athesinums, Ciarlantini, später in der neubegründeten zweisprachigen Monatsschrift „II Brennero' für „die wahre italienisch-deutsche Freundschaft' eintrat

, so begreift man, daß jene Deutschen, die in einer solchen Annäherung die all mähliche Aufsaugung des deutschen Volkstums befürchteten, dies© Taktik als ein gefährliches Entgegenkommen ansahen. Auf der ande ren Seite forderte dieselbe Meraner Zeitung von Credaro doch auch „klare Worte und Taten', und so war es im Grunde eine geschlos sene deutsche Front, die dem Generalkommissar gegenübertrat. Hinsichtlich der beiden bürgerlichen Parteien geschah das sogar in buchstäblicher Form, denn um die Wende

. Obschon der Deutsche Verband die Sozialdemokratie nicht umfaßte, erkannte ihn das Generalkom missariat als den tatsächlichen Vertreter der deutschen Bevölkerung an, und so gewann er bald eine überragende Machtstellung. In dem gemeinsamen Ringen um die Erhaltung des deutschen Volkstums wuchsen Volkspartei und Freiheitspartei in kurzer Zeit zu einer wirklichen inneren Einheit zusammen. Gewiß flackerten, zumal in

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