Missionsbilder aus Tirol : Geschichte der ständigen tirolischen Jesuitenmission von 1719 - 1784 ; Beitrag zur Geschichte der religiös-sittlichen Cultur des Landes und der socialen Wirksamkeit der Volksmissionen
Missionäre aus der schwäbischen Mission. So kam nun im Jahre 1764 der auch als Schriftsteller bekannte P. Wilhelm Hausen nach Zell, um allein mehrere Monate hindurch in dem dortigen Pfarrbezirke Missionen abzuhalten. Mit welche ganz außerordentlichen Erfolgen dies geschehen, soll später berichtet werden, da wir uns für jetzt nur mit den Schwierigkeiten beschäftigen, welche sich dem apostolischen Werke entgegengesetzt haben. Im Jahre 1721 sollte die Mission das erstemal die Diözese Trient
betreten. Auch hier legten anfangs irrige Ansichten und ein Eifer, der nicht mit Klugheit verbunden war, derselben verschiedene, nicht unerhebliche Hindernisse entgegen, welche endlich durch die Bescheidenheit des Missions- obern und durch kräftige, unermüdliche Bemühungen und den unersättlichen Seeleneifer des Hochw. Hrn. Pfarrers Giovanelli von Montan beseitigt wurden. Dieser hatte sich als der Erste ans der Diözese Trient die Mission vom Hochwst. Fürstbischöfe, Johann Michael Grafen von Spaur
, mit wiederholten und zudringlichen Bitten erfleht, hatte schon im Jahre 1720 sich diese Gnade vom k. Provinzial der Jesuiten erbeten, und war ein paarmal eigens nach Trient gereist, um die während des Winters dort weilenden zwei Missionäre auf feine Pfarre einzuladen. Dagegen erhoben sich nun gleich anfangs nicht wenige Männer vom Adel und der Geistlichkeit. Sie tadelten den, wie ihnen schien, un klugen Eifer des Hrn. Pfarrers; er bringe mit der Mission die ganze Gegend in üblen Ruf. Was würden, meinten