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Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 186 of 344

Physical description: 347 S. : Ill., graph. Darst., Kt.

Bruggers wohldurchdachte Umschreibung des Begriffes Bauer ist die Grundlage für die Agrarpolitik Südtirols. Sie lautet: „Bauer ist ein selbständiger Erwerbstätiger der mindestens die Hälfte seiner jährlichen Arbeitszeit körperlich und geistig in der Landwirtschaft gewohnheitsmäßig leistet und einen landwirtschaftlichen Betrieb führt, in dem seine und die Arbeitskraft seiner Familie zum mindesten ein Drittel der gesamten erforderlichen Arbeitsleistung ausmacht." In ganz Südtirol wurde

, daß Freiheit wichtiger als großer Wohlstand sei, der auch nicht die wichtigste Voraussetzung für die wahre Zufriedenheit ist. Der Hof schenkt Sicherheit für die Familien. Armut ist nicht „entbehren" sondern „zu viel begehren". Das Ziel sei der gebildete bodenverbun dene Bauer -... im Herzen Bauer, im Kopf Landwirt. Lin Gegensatz der Südtiroler Bauernpolitik und der europäischen Wirtschaftsführung wird bleiben und muß ausgetragen werden. Brüssel will Betriebe mit ungünstigen Voraussetzungen nicht fördern

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Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 154 of 344

Physical description: 347 S. : Ill., graph. Darst., Kt.

Die Arbeit auf den Bauernhöfen war hart und mühselig, aber auch vielfältig und abwechslungsreich. Und da am Hofe nur die Stube heizbar war, wurde diese besonders in der kalten Jahreszeit zum Treffpunkt für Eltern, Kinder, Großeltern, Onkel und Tanten, für die Dienstboten und oft auch für die Handwerker, die zur Stör am Hof arbeiteten. Am Abend wurde vom Bauer die Arbeit für den nächsten Tag besprochen und bestimmt, so weit die Witterung vor aussehbar war. Man erzählte viel im Kreis

der Großfamilie und das Gespräch untereinander hatte einen hohen Rang. Das Tischgebet vor und nach dem Essen war eine Selbstverständlichkeit und am Abend nach dem „Nachtmahl" wurde gemeinsam gebetet, im Winter etwas länger und im Sommer nach der strengen Feldarbeit etwas weniger lang. Der Bauer und auch die Bäuerin mahnten zum Besuch des Gottesdienstes und legten großen Wert darauf, dass zu den „heiligen Zeiten" auch zur Beichte und Kommunion gegangen wurde. Es gab aber nicht nur Pflichten am Hof, man ver

. Wenn die Arbeit am Hof auch sehr anstrengend war, weil sie damals noch allein mit Menschenkraft verrichtet werden musste, so fand man trotzdem einen tieferen Sinn in und Freude an ihr, fühlte sich naturverbunden und sah sich als Handwerker Gottes in der Fortsetzung seines Schöpfungs auftrages. Der Bauer war nicht nur Selbstversorger, er erzeugte auch eine große Auswahl landwirtschaftlicher Produkte: Roggen, Gerste, Hafer, Weizen und Kartoffeln. Heute gibt es wegen der für die Viehhaltung intensiv betriebenen

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Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 182 of 344

Physical description: 347 S. : Ill., graph. Darst., Kt.

Bauernhof heute durch eine männliche und eine zusätzliche Arbeitskraft das ganze fahr versorgt. Die Kosten der vielen Gerät schaften belasten die bäuerliche Wirtschaft. Industrieerzeug nisse sind teuer und das, was der Bauer verkaufen kann, hat ge drückte Preise. Die vielen damals notwendigen Dienstboten stammten aus dem Kreis der weichenden Geschwister. Der Arbeitsvertrag wurde auf ein fahr zu Lichtmeß geschlossen, das war der sogenannte „Schlenggltag". Die Knechte und Mägde lebten

St. Johann und Täufers. Über den gesellschaftlichen Unterschied zwischen den Besitzenden und den Dienenden wurde nicht viel gesprochen aber er wurde erlebt. Man hatte sein Geschick hinzunehmen, denn nur ein Glücksfall oder eine besondere Fähigkeit konnten aus der Enge herausführen. Auch der Bauer hatte seine Sorgen mit der Instand haltung und Weiterführung seines Anwesens. Einigen ging es gut aber viele lebten unter ständigem Druck. Es gab schon auch andere Verdienstmöglichkeiten (Handwerk, Handel, usw

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 97 of 344

Physical description: 347 S. : Ill., graph. Darst., Kt.

ist gestorben, sie ist die älteste Tochter. Ihr Vater benötigt sie zur Verrichtung der häusi- chen Arbeit, weil er Bauer weit oben am Berg ist und daher sehr schwer einen weiblichen Dienstboten findet. Zurzeit muss er sich neben der schweren Feldarbeit alle Arbeit im Hause selber besorgen. In diesem Falle genehmigt der Bezirksschulrat die Befreiung der drei Mädchen vom Besuche der Schule im ach ten Schuljahr. Am 4. November 1909 ersucht der Ortsschulrat von St. Johann, Barbara Oberkofler auf Bitten

ihres Vaters vom Besuch der Schule zu befreien. Oberkofler ist ein verschuldeter Bauer mit zwölf Kindern, von welchen noch vier die Schule besuchen. Er sucht um Befreiung seiner Tochter vom 8. Schuljahr an, weil er sie dringend für die häusliche Arbeit benötigt. Der Bezirksschulrat lehnt jedoch die Befreiung der Schülerin ab, weil sie im vergan genen Schuljahr mangelhafte Leistungen aufgewiesen und das Lernziel noch nicht erreicht hat. Sie ist daher zu fleißigem Schul besuch zu ermahnen. Luttach um 1910

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 81 of 344

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. 2. Die Bauern verpflichten sich, den Wald in seinem Wachstum, nicht zu stören, nicht mehr „ Taxenströb" zu schneiden, als ihnen bewilligt wurde, und eventuell verursachte Waldschäden dem Waldamt zu entgelten. 3. Jeder Bauer verspricht, die „Ströb" nur in dem ihm persönlich zugewiesenen Waldstück zu sammeln und nicht heimlich an derswo zu holen. 4. Die Bauern verpflichten sich, nicht mit dem Eisenrechen zu „molten“ (abgefallene Baumnadeln einsammeln) und zu „grasrechen" , die jungen „Fichtenposchen

" (nachwachsende Fichtenpflanzen) nicht auszureißen oder zu beschädigen und den Fichtenstämmen nicht zu hoch hinauf die Äste und Zwei ge abzuschneiden. Sie lassen die „Lebfederlen" (Samen der Na delbäume) auf dem Boden liegen, damit diese keimen und sprießen können. 5. Jeder Bauer verpflichtet sich, dem Waldmeister Schäden in seinem Waldbezirk durch Ungewitter, Wassergüsse, Wind- und Schneelawinen oder Feuer, was Gott jederzeit gnädig verhüten wolle, zu melden, damit zur Begrenzung des Schadens Vorkeh rungen

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 30 of 344

Physical description: 347 S. : Ill., graph. Darst., Kt.

hat die Gemeinde alle Arbeitsplätze im Rathaus mit Pentium-Rechnern ausgerüstet und verfügt über eine eigene „Internet-Adresse": www.gemeinde-ahrntal.net. Die Bediensteten Vor der Übernahme der Gemeindeverwaltungen durch die Faschisten wurden die anfallenden bürokratischen Arbeiten in den Gemein deämtern nebenher erledigt. So hob für die Gemeinde St. Johann der Brugger-Bauer Johann Hofer die Steuern ein und später der Mesner Franz Oberkotier, welcher 25 fahre Gemeindekassier und 30 fahre Gemeinderat

ab den 70-er fahren einen beachtlichen Aufwand erforderlich, um die „res publica" im Ahrntal zu bewältigen. So waren z.B. 1996 für die Gemeinde bereits 17 Beamte, 3 Arbeiter, 1 Hausmeister und 13 Bedienstete an den Grundschulen und Kindergärten in rund 20 öffentlichen Strukturen hauptberuflich tätig. Der Bürgermeister Die Pimwerch-Funktionen gehen noch reihum von Hof zu Hof. So ist in der Pfarrchronik von St. Jakob von einer „Aufzählung der Reihenfolge, nach welcher jeder Bauer ein Jahr lang Pimberker (V orsteher

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 183 of 344

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. Ls war nicht nur Unterordnung unter einen Zwang, es ist Einordnen, Einfügen. Manchmal regt sich der Gedanke: Gewährt die Erfüllung höherer Ansprüche, weit über's tägliche Brot hinaus, ein wirklich sinnerfülltes Leben? Line alte Volksweisheit sagt: Seit Adam und Eva muß der Bauer sich schinden mit viel Schweiß dem Boden die Frucht entwinden und will er fiir's Brot, für die Milch seinen Lohn, dann war es immer zu teuer schon. Und dennoch braucht zum essen ein jeder, er braucht es viel mehr als am Hute die Feder

! Solche Überlegungen mögen angesichts der harten Wirklichkeit von Wirtschaft, Politik und Macht abwegig erscheinen. Vielleicht sind's nur schwache Lichter - vom Wind ausgeblasen und dann wieder unversehens aufleuchtend. Anderseits kommt die Frage hoch, können die vielen Fachkundigen, die Hochschulprofessoren und die ganzen Institute eine wirkliche Lösung anbieten? Die Stellung des Bauern: Der Bauer soll dem Volk Lebensmittel und andere Rohstoffe liefern. Der Preis sollte die Aufwendungen dafür decken

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 41 of 344

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Lydia Reichegger Die Grundherrschaften im Ahrntal Bauer und Grundherr in Tirol Im Mittelalter und weit in die Neuzeit herein, ja in unseren Tälern noch bis ins 20. Jahrhundert, lebte die überwiegende Mehrheit der Menschen auf dem Lande und ernährte sich von den Erträgnissen aus Grund und Boden. Der Begriff Grundherrschaft ist erst in neuerer Zeit aufge kommen und bezeichnet allgemein Herrschaft über Land und die darauf lebenden Menschen: Der mittelalterliche Grundherr war der Obereigentümer

- oder Naturalienabgaben ihrer Güter. Der Bauer und seine Angehörigen waren im Mittelalter persönlich nicht frei, sondern „hörig", d.h. sie gehörten dem Grundherren. Aber schon im Spätmittelalter (etwa 13. -15. Jh.) trat in weiten Teilen Europas, besonders aber in Tirol, diese persönliche Unfreiheit (Leibeigenschaft) der Bauernfamilien allmählich zurück. Die Bauern konnten die Güter meist in Erbleihe bewirtschaften, d.h. das Gut verblieb der Familie, die es bewirtschaftete, und musste nicht nach einer bestimmten Frist

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 187 of 344

Physical description: 347 S. : Ill., graph. Darst., Kt.

bis in den Tod. Nie hat das Land an Männern not. Wir bauen fort. Nie stirbt das Land, dem Land geweiht. Der Bauer lebt in Ewigkeit. Nie stirbt das Land. Auf der Alm

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 31 of 344

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als langjähriger „ Gemeindevorstand“ auf. Er war angesehen und reich, hinterließ bei seinem Tod gut 23.000 Gulden. Auch Franz Auer, Kleinarzbach, der 1892 bei der Gründung der 1. Feuerwehr im Tal als Vorsteher aufscheint, war Bauer, „Äischzna“ (Arzneier) und Gemeindeoberhaupt. Nach den faschistischen Amtsbürgermeistern und nach dem von den Nationalsozialisten eingesetzten kommissarischen Verwalter wird die Gemeinde Ahrntal seit dem Ende des 2. Weltkrieges von gewählten Bürgermeistern geleitet

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 191 of 344

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ist, wenn man bedenkt, dass die bäuerlichen Betriebsinhaber im Durchschnitt um die 60 Jahre alt sind. Die bäuerliche Jugend, die die Betriebe einmal übernehmen soll, sollte es aber nicht versäumen sich gut aus- und ständig weiterzubilden. Ein Bauer ist heute ja landwirtschaftlicher Fachar beiter und Unternehmer zugleich und muss sich zudem flexibel den Veränderungen des Marktes anpassen können. Dabei muss klar sein, dass die Milchproduktion weiterhin das Hauptstandbein der Bergbauern bleiben

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 179 of 344

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Lothar von Sternbach Das Bauerntum im Ahrntal Der Bauer betreibt Landwirtschaft, man könnte ihn also auch Landwirt nennen, Ja - doch es gehört noch etwas anderes zu ihm und den Seinen. Zum Bauerntum, in den Alpenländern in Jahrhunderten ge wachsen, gehört der Hof, das Familienerbe. Der Hof ist Heimat von Kindheit an vertraut und geliebt. Die auf ihm leben sind zu Opfern bereit - nicht nur zu bezahlter Arbeit. Der Hof bietet Sicherheit und Zuflucht. Übersicht über die Flächen und Nutzung laut

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 123 of 344

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), also zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig, falls sich die Bevölke rung nicht durch Schleich-oder Tauschhandel zu versorgen vermochte. Der Butterpreis für den Bauern betrug 28 Lire je Kilo, die Verbraucher bezahlten im Geschäft 32 Lire dafür, Großabnehmer bekamen ihn beim „Consorzio Agrario" in Bruneck um 28 Lire 80 Centesimi. Diese Preise entsprachen keinesfalls den Marktpreisen, wurden aber durch die Verpflichtung zur Zwangsablieferung gehalten. Wenn ein Bauer die ihm vorgeschriebene Menge nicht Feier

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 216 of 344

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-archaischen Gesellschaft nahm der Bauer einen entsprechend hohen Stellenwert ein. Er besaß Grund und Boden, den schon seine Ahnen jahrhundertelang bewirtschaftet hatten, und er konnte durch seine harte Arbeit die Ernährung für sich und seine Familie sicherstellen. Der Gewerbetreibende, war er noch so reich und auch wohlhabender als die Bauern, konnte dieses Ansehen in der Bevölkerung nie erreichen. Die folgende Geschichte einer Schneiderfamilie aus dem Mühlwaldertal verdeutlicht dies insofern

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 167 of 344

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berichtet. Auffallend ist auch der Streit zwischen dem Bauern vom Niederkofi und dem Kuraten Lamp. Er führte so weit, dass der Bauer 1845 eine eigene Kirche errichtete, mit den Schwierigkeiten, die sich in der Folgezeit anhäuften, aber nicht mehr fertig wurde, schließlich im Gefängnis landete und dort 1860 starb. Die Peterer scheinen Neuerungen eher zögernd angenommen zu haben. Kirchliche Bräuche hielten sich dort besonders lange (z.B. das Schindelamt, bei dem ein Priester die Messe bis zur Opferung

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 330 of 344

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von Heizanlagen mit Hackschnitzel und das Aufbereiten des dafür notwendigen Holzes wären ein weiteres Betätigungsfeld. Die Schneeräumung auf den Bergstraßen und der Schülertransport von den Berghöfen könnten nach Schaf fung der gesetzlichen Voraussetzungen von niemandem besser durchgeführt werden als von den im jeweiligem Gebiet wohnhaften Hubert Rieder Hofbesitzern. Der Urlaub auf dem Bauernhof erlebt zurzeit einen enormen Aufschwung. Diese Entwicklung sollte man nutzen. Der Bauer ist Eigentümer

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 121 of 344

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Christoph von Hartungen ein Bauer. Dadurch seien seit Jänner fünf Höfe verwaist, da die übernehmende „Ente delle Tre Venezie" sie noch niemandem über geben habe. Dies mache einen schlechten Eindruck auf die Italiener und auf die Dableiber. Er schlug eine Aufwertung des Prettauer Kupferbergwerkes vor, denn zu Kriegszeiten sei das Interesse an Rohstoffen groß und da könnte man den neuanzustellenden Bergknappen ja ein Häusl mit einem Grundstück zuweisen. Die Arbeitsgemeinschaft der Optanten

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 318 of 344

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gleichwertig. Die Bauern dürfen nicht Opfer des eigenen technischen Fortschrittes werden! Der Bauer selbst sollte Naturschützer sein, weil er auch der Naturnützer ist; die soge nannten „Naturschützer" sind eigentlich bloß „Naturkämpfer". • Die Gläubigkeit an eine Automatik des Fortschritts muss hinter fragt werden, auch im Fremdenverkehr. Der Abt von Neustift, Chrysostomus Giner, formulierte es bei einem Vortrag in St. Johann sehr treffend, indem er sinngemäß sagte: Um den Menschen weiterhin eine Erholung

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 329 of 344

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zu denken und sich nicht allein auf Rohstoffproduktion und Ablieferung zu beschränken. Die Landschaftspflege stellt einen weiteren wichtigen Aufgabenbe reich der Bauern dar. Allerdings möchte kein Bauer nur bezahlter Landschaftsgärtner sein. Landschaftspflegeprämien und Naturpark zeigen zwar eine Entwicklung in diese Richtung, sollten aber von den Bauern nicht missverstanden, sondern als Lohn für getane Arbeit angesehen werden. Sie könnten in vielen Fällen ein willkom menes und notwendiges zusätzliches

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 103 of 344

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man die von den Faschisten mit Schablonen an die Außenwände aufgemalten Mussolinibilder verschmiert vor. Der Knecht fosef Steger und sein Bauer, dessen Name im Artikel des „Südtirolers" nicht aufschien, wurden verdächtigt. Die Carabinieri führten ein stundenlanges Verhör durch und misshandelten die beiden. Am Schulhaus von St. fakob waren ebenfalls zwei Bilder Mus solinis aufgemalt. Das eine wurde vollkommen beschmiert, das andere bekam lange Ohren aufgemalt und dazu die Überschrift „Esel“. Anna Jasser aus St. fakob

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[1999]

Author: Hartungen, Christoph ¬von¬ [Red.] / [Hrsg.: Gemeinde Ahrntal. Red.: Christoph von Hartungen ...]

Page 185 of 344

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