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Category:
History
Year:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
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Page 56 of 174
Author: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IV, 168 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Location mark: II Z 92/43
Intern ID: 104666
eines Lokals, das die österreichische Regierung von der genannten Frankfurter Loge für die österreichischen Abgeordneten zur gemeinsamen Aussprache und Verständi gung über alle Österreich berührenden Fragen gemietet hatte 1 ). Angewidert von dem „chaotischen Tumult', den hier „die Barrikadenhelden aus Wien und die Ultra- Radikalen' veranstalteten 2 ), mieden die Tiroler diese Stätte oder hielten, wenn sie kamen, „unter dem schweren Geschützdonner' der Männer der Linken 3 ) ihr Gesicht

von Deutschtirol. Die in Tirol gewählten Abgeordneten waren nicht die einzigen Tiroler in der Frank furter Nationalversammlung. Wir treffen dort auch den schon oben (S. 31) erwähnten, in einem kurhessischen Bezirk als Ersatzmann gewählten Sylvester Jordan aus Mar burg a. d. L., der im September 1848 mit ungefähr 40 anderen Mitgliedern aus der Kasinopartei zum neugegründeten, etwas weiter linksstehenden „Landsberg' über trat 7 ), dann den berühmten Orientalisten und Professor an der Münchner Universi tät Jakob

Philipp Fallmerayer, gebürtig aus Tschötsch bei Brixen, den die Vororte Münchens in das deutsche Parlament entsandt hatten und der dort auf Seite der ge mäßigten Linken saß 8 ). Mit diesem waren Schuler und Flir schon von Tirol her be freundet 9 ), in Frankfurt trat auch B. Weber in nähere Beziehungen zu ihm 10 ). In politischer Hinsicht schieden die Tiroler von dem freiheitlich gesinnten Fallmerayer 1 ) B. Weber, a. a. 0., S. 357, Flir, Briefe aus Innsbruck, Prankfurt und Wien, S. 173; vgl

und Esterle gehörten dem „Deutschen Hof', Esterle vorübergehend auch dem „Nürn- bergerhof', einer Abspaltung des Deutschen Hofes, an (Eisenmann, a. a. 0., S. 41 f.). Aber auch die anderen Welschtiroler stimmten, wenngleich sie nicht als Mitglieder irgendwelcher Frak tionen aufscheinen, in der Paulskirche fast immer mit den Männern der Linken. 7 ) Eisenmann, a. a. O., S. 21. 8 ) Paul Weitlahner, Jakob Philipp Fallmerayer, im „Tyroler Ehrenkranz', S. 169ff. — Fall merayer hat seine Eindrücke

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Books
Category:
History
Year:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
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Page 84 of 174
Author: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IV, 168 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Location mark: II Z 92/43
Intern ID: 104666
drängen lassen werde und sprach die Erwartung aus, daß die heiligsten Interessen des Landes beim übrigen Deutschland Berücksichtigung finden werden. Am Schluß der darauffolgenden Auseinandersetzung, in der die Tiroler manche nicht gerade erfreuliche Bemerkung zu hören bekamen, erklärte der Vorsitzende von Radowitz, daß der Verein die besonderen Verhältnisse Tirols zwar anerkenne, daß aber die Katholiken des übrigen Deutschland die Forderung der Tiroler nach einem Ausnahms gesetz

nicht zu der ihrigen machen könnten, ohne ihre eigene Sache zu verderben 1 ). Daraufhin setzte unter die beiden Amendements Nagel keiner der Tiroler Abgeord neten seine Unterschrift 2 ). Sie unterließen anderseits aber auch die Einbringung eines Antrages, Tirol von der Bestimmung über die Kultusfreiheit auszunehmen; mußten sie doch damit rechnen, daß ein solcher Antrag auf ein Ausnahmegesetz „mit Schmähungen und Kränkungen zu Grabe geleitet werden würde' 3 ). Sie be gnügten sich damit, in öffentlicher Sitzung

die Bitte zu stellen, daß bei Anwendung der Bestimmungen über die Kultusfreiheit auf Tirol die eigentümlichen Verhältnisse dieses Landes entsprechend berücksichtigt werden. Gasser, der für seine Person damals die Erhaltung der Glaubenseinheit Tirols nicht so sehr von „unduldsamen Proskriptionsgesetzen', als von der „Glaubenstreue des Tiroler Volkes und der Festigkeit seines seeleneifrigen Klerus' erwartete 4 ), unternahm die unangenehme Aufgabe, dieses Ersuchen, dem ja, wie den Tirolern bekannt

zu wollen. Auf mehrfache Zwischenrufe, was das heiße, präzisierte Gasser seine Bitte am Schlüsse dahin, es möge wegen der Durchführung des Gesetzes mi t den Landesbehörden und Ständen in Tirol eine nähere Vereinbarung getroffen werden. Zuvor hatte er, zur Begründung seines Ansuchens, darauf verwiesen, was dem Tiroler Volk die bisher restlos bewahrte Glaubenseinheit bedeute, wie dieses Volk allen Neuerungen, nament lich auf dem Gebiet der Religion, abhold sei und an der ,,guten alten Zeit', wozu

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