Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
tirol wurde diese Regierungsmaßnahme, die eindeutig auf das Wirken Biattistis zurückgeht, aber wohl noch nicht endgültig ist, als schlechtes Vorzeichen für die kommenden Autonomieverhandlungen angesehen .(„Cor riere Tridentino“ vom 23. 10. 47, „Alto Adige“ vom 10, 10j, 7. 11. 47, „Dolomiten“ vom 1., 6., 10., 18. und 27. 11., „Volksbote“ vom 16. 10. und 6. 11. 47). Die Vorlage des römischen Au- Am 1. November wurde den Südtiroler und Trentiner Parteien von den ronomieenhvutrfs in Bozen
und p r äfekturen Bozen und Trient der von der römischen Autonomieko|m,' : ^end^ReakHon der ' 1 Parteien' mission ausgearbeitete Autonomieentwurf zur Stellungnahme übergeben. (Die anfänglich vorgesehene Einladung der Parteienvertreter zu mündlichen Be sprechungen nach Rom unterblieb aus unbekannten Gründen im letzten Augenblick.) Anfänglich wurde strengste Geheimhaltung des Projekts zur Pflicht gemacht und dessen Prüfung binnen kürzester Frist befohlen, Die Geheimhaltung konnte jedoch nicht aufrecht erhalten
nur ein sehr beschränkte Finanzhoheit und weder Polizei- noch Wasserrechts- noch Forst hoheit. Die Rechte Südtirols als Provinz Bozen beschränken sich auf die Doppelsprachigkeit, eine gewisse Autonomie auf kulturellem- Gebiet und auf einen geringen Einfluß auf das Schulwesen, wobei Bozen in allen dies bezüglichen finanziellen Fragen von der Trentiner Mehrheit abhängig wäre. Die Region selbst erhält eine geringere Autonomie alis alle anderen italie nischen Regionen. Sämtliche Trentiner Parteien, außer den Christi. Demo
kraten und den Liberalen — die beiden Letzteren brachten ausgedehnte Abänderungsvorschläge ein —, lehnten das Projekt als Diskussionsgrundlage ab. Die Presse der AS AR und der Linksparteien bezeichnete das Projekt als Farce und als eine Verhöhnung des Trentiner Volkes. Die Mehrheit der italienischen Parteien in der Provinz Bozen lehnte das Projekt ebenfalls ab, wobei die Christlichen Demokraten auch .hier eine vermittelnde, von der AS AR heftig angegriffene Sonderstellung, be zogen. Die Südtiroler
der Südfiroler Volkspartei belief für 9. Dezember eine außerordentliche Landesversammlung zur Besprechung der Autonomie- frage ein („Dolomiten“ vom 29./30. 11. 47). ; Aufnahme von Siictörolern in Die italienische Sicherheitspolizei stellt in Südtirol 200 Polizisten ein, die öffentliche Verwaltung. die deutsch können und als Dolmetscher Verwendung finden sollen. ,50 Posten sind ausschließlich Bewerbern vorbehalfen, die in den Provinzen. Bozen und Trient ansässig sind („Tiroler Nachrichten