60 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
History
Year:
1935
Tirolensia : zum 80. Geburtstag Konrad Fischnaler's.- (Schlern-Schriften ; 30)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TKF/TKF_114_object_3948285.png
Page 114 of 246
Author: Fischnaler, Konrad [Gefeierte Pers.] ; Steinberger, Ludwig [Red.] / [Red.: Ludwig Steinberger]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XI, 219 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II Z 92/30
Intern ID: 104631
Andreas Hofers Beziehungen zu Sterzing. Von Kail Paulin, Innsbruck. Außer der Hauptstadt Innsbruck, dem Schlüsselpunkt des Landes, hatte keine tirolische Stadt solch wesentlichen Anteil an der Tiroler Volkserhebung des Jahres 1809 wie Sterzing, die engere Heimat unseres Jubilars, Begründet war diese Bolle im Befreiungskampf vor allem in der verkehrsgeographischen Lage des Eisak- städtchens, Am Südhang des Brennerpasses, an der Hauptverkehrsader, der Brenner straße, gelegen, bildete Sterzing

damals auch einen wichtigen Knotenpunkt für Verbindungen mit dem östlichen und südwestlichen Teil des Landes. Von Sterzing aus war der vielbegangene und befahrene Saumweg des Jaufenpasses am leichtesten ersteigbar, der zu jener Zeit die kürzeste Verbindung mit dem Sarn- und Passeiertal ermöglichte und damit auch das angrenzende Bozner und Meraner Gebiet, das Burggrafenamt und den Vintschgau erschloß. Im Süden mündet unweit von Sterzing das Pustertal in die Eisakfurche, den Verkehr mit dem östlichen

Tirol und dem angrenzenden Kärnten vermittelnd. Aus dieser Lage im Herzen des Landes ergab sich von selbst die Bedeutung Sterzings als Stütz- und Operationspunkt beider kämpfenden Teile im Jahre 1809, aus diesem Grund wechselte Sterzing auch im Verlauf der Ereignisse, ähnlich wie Innsbruck, je nach dem Wellengang des Kriegsglückes, seine Herren und erfuhr daher auch ein denkwürdiges Schicksal. Andreas Hofer, der Sandwirb von Passeier, Führer und Oberkommandant Tirols im Befreiungskampf, stand schon

durch sein Gewerbe als Wirt, Pferde- und Wein händler mit Sterzing in Verbindung. Unzählige Male mag der Sandwirt in den Jahren vor der großen Volkserhebung mit seinen Saumpferden über den Jaufen gezogen sein und dabei jedesmal auf dem Hin- und Rückweg in Sterzing Rast gehalten haben, wo die Wirte zur „Sonne' (Anton Hochiainer), zur „Post' und zur „Krone' (Nagele), seine Berulsgenossen und engeren Freunde waren. Es war daher nur natürlich, daß Hofer, als er im Auftrag des Wiener Hofes die verbindenden Fäden

zur Organisation des Aufstandes knüpfte, auch in Sterzing seine Vertrauensmänner wählte und in seine Pläne einweihte. Der Geist der Stadt war freilich nicht einheitlich; viele Beamte, Bürger und Gewerbsleute, die aus wirtschaftlichen Gründen Freunde des Friedens waren, hatten sich mit der bay-

1
Books
Category:
History
Year:
1935
Tirolensia : zum 80. Geburtstag Konrad Fischnaler's.- (Schlern-Schriften ; 30)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TKF/TKF_29_object_3948109.png
Page 29 of 246
Author: Fischnaler, Konrad [Gefeierte Pers.] ; Steinberger, Ludwig [Red.] / [Red.: Ludwig Steinberger]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XI, 219 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II Z 92/30
Intern ID: 104631
1549; Christoph Stampfer am Schneeberg 1569; Simon Stampfer in Windiseh-Matrei 1569 (hiefür verweist der Südosttiroler Heimatforscher Landesbauinsp. i. R. Jos. Ober forcher in Innsbruck auf Stampfergut in der Rotte Grueben der Landgemeinde Windiseh- Matrei): alles 2. (Gut) Unterstraßen 1638 29a: Michael Strasser, auch Unterstraßer, in Sterzing 1540 109 9, 137; Michael Understraßer, auch Strasser 1545; Achaz Unnderstraßer in Thaur hat in Mauls Güter verkauft 1550; Christoph Strasser, Wirt

in Sterzing 1584: alles 2. Gehört hieher (gegen 153 51, 43) ein hof under Strazzen 53 III 45, 69 n, 73 ? Stroh of zu Laimgruben: Ströfhof 1406 8 1/2; Hans Strohofer auf dem Strohof 1535 2. (Gut) Wolfenstain (53 II 1, 121) 1638 29a: Agnes Welfenstainer, 1. Frau des Conradt Pfeiffer zu Welfenstain 1543 2; Jörg, Sohn des Christian Welfenstainer, gen. Pfeiffer zu Welfen- stain auf dem Mairhof 1550 2. Elzenbaum ( 40a 18, 555; 122 4, 111; Sch I Bl. 8 u. 9). Mosmühle (== Senftmühle, s. unten; in der Nähe

des Deutschhauses ; 108 12, 54 1. 1400; Sch 1 189): Margaretha, Tochter des Conradt Mosmüller, im Leben Inwohner auf der Mosmül 1537; Michael Anratter (auch S. 18; verm. mit Margar. Mosmüller) kauft von Christoph Mosmüller, Bürger zu Sterzing, ein Haus in der Stampfaue 1558; alles 2. Mueren (148 9, 56): Wismad auf der Murmel 1444; Anger auf der Murnau 1507; Anger „die Murren' 1540; Wismad im Murrn auf dem Sterzinger Mos 1606: alles 52, Jörg Muerauer 1537 2; zwischen Michael Murnauer, Kirchpropst in Stilfes

, und Hans Knebels perger, Ratsbürger im Sterzing, wird ein Prozeß beendet wegen einer % Gilte Öl auf einer Wisen auf der Murn 1552 113. Senftenburg : Die Söhne Heinrichs des Semften, Müllers (s. oben Mosmühle!) beim Deutsch haus 1337; Chunrad der Semfter in Sterzing unter dem Deutsehen Haus 1361; Georg Senfftmüllner auf der Senfftmühle (= Mosmühle) unter Sterzing 1484: alles 52. (Schloß) Tttmburg (108 12, 51; 58 NF 3, 213): Heinricus villicus de Tumburg 1230 53 II 34; ein hof an dem Velde von dem maier

von Thumburch 1288 53 II 45; Sigmund Tumburger, Mesner in Sterzing 1499 52. Schaittach. (Oberes u. unteres) Guppgut 1750 29c: Cuppe 1271 (40 2 n. 2868; Sch I Bl. 7 u. n, 50); Cuppe 1346 113; Christoph Samer hat von Mars Gupper auf Gupp das Obriatviertl auf dem Hof auf Gupp gekauft 1550; Christoph Samer, gen. Gupper; seine Schwester heißt Elisabeth Gupper 1544. Jörg Gupper zu Teuns 1536: alles 2. *) Vgl. 65 I, 215 A. 187.

2
Books
Category:
History
Year:
1935
Tirolensia : zum 80. Geburtstag Konrad Fischnaler's.- (Schlern-Schriften ; 30)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TKF/TKF_122_object_3948301.png
Page 122 of 246
Author: Fischnaler, Konrad [Gefeierte Pers.] ; Steinberger, Ludwig [Red.] / [Red.: Ludwig Steinberger]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XI, 219 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II Z 92/30
Intern ID: 104631
Stürmische Tage kamen für Sterzing mit Anbruch des Hochsommers, Österreichs Niederlage bei Wagram hatte die Früchte des herrlichen Sieges von Aspern nicht reifen lassen und den Waffenstillstand von Znaim (12. Juli) erzwungen, durch dessen Bestimmungen Tirol von den österreichischen Truppen zu räumen war. In den letzten Julitagen kamen die wenigen österreichischen Truppen, die in den Mai schlachten mitgefochten, diesem Befehl nach und rückten durch das Pustertal ab. Mit ihnen zogen

auch zahlreiche Führer der Tiroler Bauern, die nun die Sache ihres Vaterlandes verloren glaubten. Einer nur, Andreas Hofer, blieb aufrecht und standhaft; seinen Bitten und Be schwörungen gelang es doch, Josef Speckbacher in Tirol zurückzuhalten. Mit diesem Getreuen allein zog der Sandwirt in der Nacht zum 31. Juli wieder gegen Sterzing, vermochte durch die Kraft seiner Worte bei Mauls auch einen Teil der abziehenden Soldaten zum Bleiben zu bewegen und nahm dann bei Moar in dei Vili sein Quartier. Die Stadt

Sterzing selbst wollte Hofer im ersten Unmut gar nicht betreten, da ihm Stimmen ans der Bürgerschaft zu Ohren gekommen waren, welche sich gegen einen neuen Aufstand aussprachen. Die Sterzinger befürchteten nicht mit Unrecht bei einen ungünstigen Ausgang des Kampfes das Schicksal des unglücklichen Schwaz, das am 15. Mai in Flammen aufgegangen war. Daher mied Hofer zunächst das ,,Spott- stadtl', beriet sich in der Vili mit seinen Freunden und entschloß sich am nächsten Morgen die Heimat ganz aus eigener

als feindliche Vorhut die Division Rouyer mit dem Regiment der Herzoge von Sachsen in Sterzing ein. Hofer hatte kaum mehr Zeit sein Mittagmahl einzunehmen; eine Viertelstunde vor dem Eintreffen der Franzosen zog er sich gegen den laufen zurück, setzte aber das Auf gebot des Landsturmes unermüdlich fort. Mit staunenswerter Raschheit zog sich das Bauernheer in der Richtung gegen Sterzing zusammen, um vor allem die Engen der Eisakschlucht zu sperren. Als General Rouyer, nach einem Rasttag, am 4. Au gust

seinen Vortrab, die Sachsen, von Sterzing aus gegen Brixen marschieren ließ, fanden sie im „Sack' schon heftigsten Widerstand. Es entspann sich das dreitägige blutige Ringen in der „Sachsenklemme', das mit einem überwältigenden Sieg der Tiroler endete. In der Nacht auf den 6. August kehrte Rouyer nach Sterzing zurück und nistete sich schon für den Abzug über den Brenner, Auch diesmal sollten Geiseln aus Sterzing zur Sicherung des feindlichen Abmarsches mitgenommen werden, Wie es dabei wiederum Hochrainer

3
Books
Category:
History
Year:
1935
Tirolensia : zum 80. Geburtstag Konrad Fischnaler's.- (Schlern-Schriften ; 30)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TKF/TKF_15_object_3948080.png
Page 15 of 246
Author: Fischnaler, Konrad [Gefeierte Pers.] ; Steinberger, Ludwig [Red.] / [Red.: Ludwig Steinberger]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XI, 219 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II Z 92/30
Intern ID: 104631
8 1/2. Von hier stammen -vielleicht die vielenEgarter in Oberried bei Sterzing. Giggiberg: Joh. Holzmann kauft den Hof auf dem Giggiberg 1770 2; Rudolf uf Gukelberch von dem hof frühestens 1288 53 II 45. Fritz abGuekelperge 1340 109; Sebastian Guggl- perger in Sterzing 1550 2. Kaltenbachhof j. Wolf (vgl. 65 1 n, 267) 1638 29 a: Jakob u. Hans Kaltenbacher in Pflersch 1501 52. Kofihof : Am Kofi 1406 8 1/2; von 1 / 3 Hof auf dem Kofi ist Grundherr der edelu. vest Mel chior Kofier in Sterzing 1583 2; Wastian

H. Holzmann S. 51): Albenhof auf dem Stain samt Käser 1600 2\ einst war es ein Schwaighof gewesen, 1399 aber bereits Alpe. 109 IX 115. Von hier stammen vielleicht die Stainer im Vennertal (s. H. Holzmanns Beitrag). Tolderlehen am Giggiberg: Heinrichs hof TSlr 1288 53 II 45; Heinricus Tolr 1299 17 5; Golers Lehen 1406 8 1/2 sicher verschrieben. Wolfg. Thöllderer zu Gossensaß 1537 2; Hans Tölderhofer in Sterzing 1545 2. Thurnstain (108 11, 270; Sch I 324) 1750: Durstain 1406 8 1/2. Über die Kinder

der Ottilia Durchstainer ist Seb, Durnperger Gerhabe 1548 2. Gossensaß (122 4, 108. 110). Gansbiehlgut 1794: auf dem Gombspuchl 1540. Felix Genspichler ist Zeuge in einer Sehelle- berger Sache 1552: alles 2. (datz Gozzensaz vron) Her bürgen hof 1288 53 II 45: Christoph Herburger besitzt in Sterzing ein Haus 1540 109 9, ist Pfleger in Imst 1546 2, Hochwidenhof (108 6, 95; Sch I 306): Hoch Wyden 1406 8 1/2. Dorothea Hochwider, Tochter des Hans zu Hochwiden 1536 2; Christine Hochwidnerin, Frau des Christian

an der Warte in Sterzing 1540 2; Christian ebendort 1550 2. Widenhof • dcrWidemman 1288 53 II 45; Ber. Widemer 1299 17 5; Wydenhoff 1406 8 1/2; Lienhart Wideman zu Gossensaß 1547 2. 1* 3

4
Books
Category:
History
Year:
1935
Tirolensia : zum 80. Geburtstag Konrad Fischnaler's.- (Schlern-Schriften ; 30)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TKF/TKF_125_object_3948307.png
Page 125 of 246
Author: Fischnaler, Konrad [Gefeierte Pers.] ; Steinberger, Ludwig [Red.] / [Red.: Ludwig Steinberger]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XI, 219 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II Z 92/30
Intern ID: 104631
und kehrte mit 11.000 Gulden in Wechseln, die hauptsächlich dazu dienen sollten, die Flucht Hofers nach Wien zu ermöglichen, wieder nach Tirol zurück. Aber das Verhängnis Hofers nahm seinen Lauf. Johann Wild mußte sich auf der Rückfahrt in Osttirol vor feindlichen Nachforschungen verbergen und sandte die Wiener Nachrichten mit einem eigenen Brief durch einen Fuhrmann nach Sterzing, von wo aus der Vater Franz Wild seinen jüngeren Sohn Anton sofort auf die Pfandler Alm zu Hofer sandte. Einen Tag

vor der Gefangennahme des Sandwirts, am 27. Jän ner 1810, verließ der junge Sterzinger als letzter Getreuer den Zufluchtsort des Oberkommandanten, der in der nächsten Nacht in heldenhafter Haltung seinen Todesweg beschritt. Zum allerletzten Mal berührte Andreas Hofer dreizehn Jahre später Sterzing. Auf einem Leiterwagen unter Stroh versteckt, barg ein hökerner Sarg die Gebeine des Tiroler Helden, welche wackere KaiserjägerOffiziere in der Nacht des 10. Jän ner 1823 aus seinem Grabe in Mantua erhoben

hatten, um sie in die Heimat zu überführen. Der Bozner Müllexmeister Malfertheiner hatte die Überführung des Sarges von Bozen nach Innsbruck im Auftrage der Behörde in aller Heimlichkeit durchzuführen und passierte auf dieser Fahrt am 17. Februar 1823 die Stadt Sterzing. So ist Sterzing mit den Stationen des Lebensweges Andreas Hofers eng ver bunden. Des Sandwirts erster Sieg leuchtete von SteTzing aus ins Land, im Weich bild von Sterzing wurden die Pläne zur zweiten und dritten Befreiung des Landes geschmiedet

. An die Mauern von Sterzing hallte der Kampfeslärm aus der Sachsen klemme, die Stadt sah den stolzen Einzug und die schmähliche Flucht der feindlichen Generäle. In Sterzing spielten sich schließlich die schweren inneren Kämpfe des Oberkommandanten ab, der von Österreich verlassen, sich zur Unterwerfung ent schloß und vom Kampf um die geliebte Heimat doch nicht lassen konnte.

5
Books
Category:
History
Year:
1935
Tirolensia : zum 80. Geburtstag Konrad Fischnaler's.- (Schlern-Schriften ; 30)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TKF/TKF_124_object_3948305.png
Page 124 of 246
Author: Fischnaler, Konrad [Gefeierte Pers.] ; Steinberger, Ludwig [Red.] / [Red.: Ludwig Steinberger]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XI, 219 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II Z 92/30
Intern ID: 104631
Sterzing war durch die ununterbrochene feindliche Besetzung, aber auch nach dem Einzug der siegreichen Bauern von allen Vorräten und Lebensmitteln entblößt worden, die Bevölkerung litt vielfach äußerste Not, die erst allmählich gelindert wurde, als nach der dritten glorreichen Befreiung Andreas Hof er die Kegentschaft des Landes in Innsbruck übernommen hatte. Als der Sandwirt am 1. September von Innsbruck aus eine Fahrt nach Südtirol unternahm, passierte er am 2. mit seinem Gefolge

den „Sandwirtsreitern', seinen Adjutanten und Hauptleuten und — dem sorgsam mitgeführten großen Weinfaß Sterzing, die Stätte seines ersten Sieges. Für die Stadt kamen nun ruhigere Tage, die allerdings schon von dem nahen Unheil überschattet waren. Um die Mitte Oktober herrschte im Lande noch volle Ungewißheit über das fernere Schicksal Tirols. Gerüchte über einen ungünstigen Frieden, durch den Tirol preisgegeben worden sei, und der tatsächlich am 14. Ok tober zwischen Kaiser Franz und Napoleon in Schönbrunn

abgeschlossen worden war, fanden umsoweniger Glauben, als der ehemalige Unterintentant Anton von Boschmann als kaiserlicher Landeskommissär gerade um diese Zeit ankam und den Regenten und seine Unterführer auf den 15. Oktober zu einer Besprechung nach Sterzing lud. Hofer selbst nahm an dieser Aussprache, die im Gasthaus „Krone' stattfand, nicht teil, entsandte aber seinen Freund Holzknecht und seine Berater Vater und Sohn Giovanelli. In den folgenden Tagen und Wochen verdichtete sich das Verhängnis Hofers

und Tirols. Am 21. Oktober hatte der Sandwirt die Landeshauptstadt vor dem neuein rückenden Feind verlassen müssen; die letzte Berg-Isel-Schlacht am 1. November endete mit einer Niederlage der Tiroler und nun begann die Zeit des Schwankens und Irrens zwischen Ergebung in den unseligen Frieden und verzweiflungsvollem Aufbäumen zu neuen vergeblichen Kämpfen. Und nun wurde Sterzing zum Schauplatz des tragischen Ausklanges der Volks erhebung. Hofer hatte unter dem Eindruck der endgültigen Friedensbotschaft

, die ihn am Schönberg erreichte, am 2. November zu Matrei seine Unterwerfung schrift lich niedergelegt und durch eine eigene Abordnung, welcher der Priester Daney und Major Sieberer angehörten, an den Vizekönig Eugen Beauharnais gesandt. Aber schon am 4. November hatten den Sandwirt auf dem Brenner einige leiden schaftliche Anführer aus dem Eisaktal, darunter Peter Mayr, der Wirt an der Mahr, umgestimmt, so daß Hofer am 5. November von Sterzing aus aufs Neue zu den Waffen rief. Die zurückkehrenden Boten Daney

6
Books
Category:
History
Year:
1935
Tirolensia : zum 80. Geburtstag Konrad Fischnaler's.- (Schlern-Schriften ; 30)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TKF/TKF_120_object_3948297.png
Page 120 of 246
Author: Fischnaler, Konrad [Gefeierte Pers.] ; Steinberger, Ludwig [Red.] / [Red.: Ludwig Steinberger]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XI, 219 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II Z 92/30
Intern ID: 104631
feindlichen Bedrohung Tirols hörte, rückte er unverzüglich von Passeier aus über den Jaufen und kam mit seinem Adjutanten, Josef Eisen stecken, den Badlwirt von Gries bei Bozen, am 19. Mai in Sterzing an. Hier traf der Sandwirt den Oberkommandierenden nicht mehr da Chasteler sich bereits gegen das Pustertal zurückgezogen hatte. Hochrainer erzählt über die bewegten Geschehnisse dieser Tage folgendes: „Der Sandwirth von der traurigen Lage der Dinge im Innthalle unterrichtet, eilte an diesem Tage von Trient

kommend nach dem Prenner ; (er pasierte Nachmittags beyläufig 4 Uhr nach einem kleinen eingenohmenen Mittagmahle Sterzing). In der Nacht vom 19. auf den 20. verließ General Boul ohngeachtet alles Bittens des Sandwirths den Premier und eilte dem Marquis Chasteller nach Mülbach nach, der Sandwirth begleitete den General Boul, um den Marquis Chasteller zu bewegen, umzukehren, und das Land dem Versprechen gemäß bis auf den letzten Mann zu vertheidigen ; er traf den General Chasteller in Bruneggen

, der ihm alles versprach und sogleich den General Boul in Mülbach beorderte, umzukehren, und den Prenner zu besetzen ; Um 8 Uhr Abends schon brachten die 4 Deputierten, welche das Gericht Sterzing zum General Chasteller in eben dieser Absicht nachgeschickt hatte, in Sterzing diese Nachricht zurück. Der Jubel war unbeschreiblich, um so mehr, als zugleich ausgesprengt wurde, der Prinz Johann eile selbsten mit 30.000 Mann zur Rettung Tyrols aus Kärnten herauf. Wirklich traf auch der General Boul mit seiner Division

diese Nacht, (nehmlich, den 20 ten Max in Sterzing ein, und der Prenner wurde sogleich von ihm besezt. Den 21. May kämm auch der Sandwirth nach Sterzing, durch dessen Anstalt sogleich wiederum der Landsturm berufen und nach dem Prenner geschickt worden; aber umsonst erwartete man an diesen Tage den General Chasteller mit seinem Corps, viel weniger den Prinzen Johann. Der Sandwirth (in dessen Begleitung war vorzüglich der Graf Hendl von Meran bemerkenswerth) führte nun allererst gleichsam das Obercommando

7
Books
Category:
History
Year:
1935
Tirolensia : zum 80. Geburtstag Konrad Fischnaler's.- (Schlern-Schriften ; 30)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TKF/TKF_118_object_3948293.png
Page 118 of 246
Author: Fischnaler, Konrad [Gefeierte Pers.] ; Steinberger, Ludwig [Red.] / [Red.: Ludwig Steinberger]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XI, 219 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II Z 92/30
Intern ID: 104631
und Säbelhieben getödtet worden' 5 ). In das nun wieder feindesfreie Sterzing kehrte Andreas Hofer am 12. April zurück und sandte nun von diesem Standort aus die erste Siegeskunde ins Land, die bald, in Verbindung mit der Kunde von der Einnahme Innsbrucks und der Gefangen nahme der Franzosen und Bayern auf den Wiltener Feldern durch Martin Teimer am 13. April, unbeschreiblichen Jubel auslöste. Um die Mitternachtsstunde des 14. April rückten endlich auch die sehnlichst erwarteten österreichischen Truppen

, aus dem Pustertal kommend, in Sterzing ein. Ihr Kommandant Feldmarschail-Leutnant Johann Gabriel Marquis von Oha- steler, zog Hofer an seine Tafel, überhäufte den Sieger von Sterzing mit Ehren bezeugungen und äußerte sich überschwenglich über die erste erfolggekrönte Tat der Tiroler Bauern, an denen das kaiserliche Militär keinen Anteil genommen. Wie Chasteler Hofers ersten Sieg einschätzte, bewies sein Schreiben an Erzherzog Johann vom 15. April, worin er den „braven Sandwirt' einen Heros nannte

und die Tiroler mit den Schweizern bei Sempach verglich 6 ). Auf Chastelers Antrag hat auch Kaiser Franz den Siegern von Sterzing Andreas Hofer und von Wilten Martin Teimer für diese Waffentaten mit Entschließung vom 15. Mai 1809 den Adelsstand verliehen. Hofer war hocherfreut über die Anerkennung, die er vom kaiserlichen Ober befehlshaber, dem General „Schatler', wie ihn der der französischen Aussprache unkundige Sandwirt kurzweg nannte, erfuhr; noch mehr beglückte ihn die willkom mene Schützenhilfe

, die Chasteler in seinem 8. Armeekorps mitgebracht. Der arglose Hofer ahnte damals nicht, wie kurz diese Freude währen sollte. Von Sterzing aus erließ Hof er als strenger Wahrer der Ordnung am 14. April den Befehl, alle geraubten militärischen oder Privatsachen bei ihm im Sterzinger Posthause abzuliefern, damit sie den Eigentümern zurückgestellt werden können. Dann teilte er seinem Freund Valentin Tschöll, Stadtkommandanten von Meran, mit, daß Chasteler vorläufig die Passeirer und Meraner in die Heimat

8
Books
Category:
History
Year:
1935
Tirolensia : zum 80. Geburtstag Konrad Fischnaler's.- (Schlern-Schriften ; 30)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TKF/TKF_121_object_3948299.png
Page 121 of 246
Author: Fischnaler, Konrad [Gefeierte Pers.] ; Steinberger, Ludwig [Red.] / [Red.: Ludwig Steinberger]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XI, 219 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II Z 92/30
Intern ID: 104631
, was sie erwarteten, nehmlich die Ordre, daß General Boul unverzüglich den Premier verlassen und dem Haupt-Chor des Marquis Chasteller, der sich durch Kärnthen durchzuschlagen hofte, nachrücken sollte. Es wurde nun in Sterzing am Wege gegen den Prenner ein Bauren Piquet auf gestellt, um den General Boul alle Correspondenz mit denen Tyrol verlassenden Corps abzuschneiden, erhielt dieses Piquet den Befehl, alle militärische Ordonanzen oder anderweitige Militairs, so dein General Boul vom Marquis Chasteller

Nach richten zubringen konten, sorgfältig aufzufangen, und den Sandwirth zuzuführen; so auch ohne einiges Aufsehen zu erregen geschah, mittlerweile wurden überall im Gerichte Sterzing nach Stainach, Schönberg unnd umliegende Örter Insprueks und nach Unterinthal Leute geschicket, um den Landsturm aufzubiethen. Es kämmen von allen Seiten die angesehenem der Bauren zum Sandwirth, theils ihn zu bitten, daß er sich in diesen betrübten Umständen der Landesverteidigung annehmen möchte. (Es kämmen

auch einige Stadtbürger in dieser Absicht zu ihm, welche sich äuserten, daß sie lieber ihre Häuser in Mammen stehn als die Bayrn in die Stadt einziechen sechen möchten.) 7 ) Nun nahm Andreas Hof er die Zügel der Verteidigung in die Hand und entwarf im Verein mit dem Oberstleutnant von Leiningen, der um Mitternacht des 20. Mai von Trient nach Sterzing gekommen war, einen Plan, die Bayern, die bereits Inns bruck besetzt hatten, am Berg Isel anzugreifen. Am 23. Mai bestieg Hof er ein Karren- wagele

, das von einem „Lehenpferd' gezogen wurde, und ließ sich von seinem Kutscher Andrä Wild, wahrscheinlich einem Sohn des Moar in der Vili, über den Brenner bis nach Schönberg führen, von wo aus der Sandwirt die Berg-Isel- Schlachten am 25. und 29. Mai leitete. Im Museum Ferdinandeum befindet sich ein interessantes Ölgemälde vom Jahre 1830 aus der Hand des Malers Julius Schnorr von Carolsfeld 8 ), das die Vereinigung der abziehenden österreichischen Truppen mit den Tirolern am 22. Mai bei Sterzing darstellt. In der Mitte

des Bildes steht Andreas Hofer, dessen Beredsamkeit die Österreicher zurückhielt; den landschaftlichen Hintergrund des Gemäldes bildet die Landschaft von Sterzing mit dem Schloß Sprechenstein und den firnglänzenden Gipfeln der Stubai er Alpen. Konrad Eischnaler hat in einem Feuilleton (93 1909 Nr. 215) „Über einige Porträts des Andreas Hofer' in geistvoller Weise die Ent stehungsgeschichte dieses Bildes dargelegt. ') 33a 16, 29/30. 8 ) Das BÜd ist Bach einem Druckstock aus dem Wert „Das Leben Andreas

9
Books
Category:
History
Year:
1935
Tirolensia : zum 80. Geburtstag Konrad Fischnaler's.- (Schlern-Schriften ; 30)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TKF/TKF_115_object_3948287.png
Page 115 of 246
Author: Fischnaler, Konrad [Gefeierte Pers.] ; Steinberger, Ludwig [Red.] / [Red.: Ludwig Steinberger]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XI, 219 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II Z 92/30
Intern ID: 104631
rischen Herrschaft abgefunden und waren einer bewaffneten Erhebung nichts weniger als geneigt. Doch gab es auch in Sterzing glühende Patrioten, die in un erschütterlicher Treue am österreichischen Kaiserhaus hingen und denen die Fremd herrschaft verhaßt war. So hatte sich z. B. schon 1807 der Förster Alexander Weller in Sterzing, „erfüllt von enthusiastischer Liebe für den Kaiser', bereit erklärt, zur Anlegung eines geheimen Waffen- und Gelddepots im Pfitschertal „mit aller Aufopferung die Hand

zu bieten' 1 ). Die Sterzinger Märkte boten dem Landvolk die beste Gelegenheit nna.iiff a.nig zusammenzukommen und sich zu besprechen; auf einem Pferdemarkt zu Sterzing hatte Andreas Hof er 1805 seinen späteren treuesten und kühnsten Waffengefährten, Josef Speckbacher, den Mann von Rinn, kennen gelernt und mit ihm eine Freundschaft geschlossen, die für den Befreiungs kampf bedeutungsvoll werden sollte. Im Februar 1809, als Hofer von den geheimen Besprechungen in Wien nach Tirol zurückgekehrt war, berief

er seine Vertrauensleute aus dem mittleren Eisaktal zu einer Besprechung nach Gasteig bei Sterzing am Aufstieg zum Jaufen. Daran nahmen u. a. Martin Te im er, der Sparber von Stilfes, der Braunhofer von Ridnaun und Franz Wild, der Moar in der Vili, Gemeinde Thums in nächster Nähe Sterzings, teil, welch letzterer zu den ältesten und vertrautesten Freunden des Sandwirts gehörte 2 ). In Gasteig hat Hofer den Plan des Aufstandes seinen Vertrauten in großen Linien dargelegt und wohl auch schon den Auftakt der Erhebung

, den Überfall auf die bayrische Besatzung Sterzings, mit seinen Helfern besprochen und gründlich vorbereitet. Als dann in der ersten Aprilwoche die verabredeten Zeichen die Losung „Es ist Zeit!', in alle Täler und auf alle Höhen trugen, holte Andreas Hofer, gleichzeitig mit dem Einmarsch der Österreicher durch das Pustertal, zum ersten Schlag gegen Sterzing aus. Vom Sandwirtshaus aus rief er den Passeirer Landsturm auf, der in solchen Massen herbeiströmte, daß Hofer nur die Hälfte, etwa 4—500 Mann

10
Books
Category:
History
Year:
1935
Tirolensia : zum 80. Geburtstag Konrad Fischnaler's.- (Schlern-Schriften ; 30)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TKF/TKF_20_object_3948090.png
Page 20 of 246
Author: Fischnaler, Konrad [Gefeierte Pers.] ; Steinberger, Ludwig [Red.] / [Red.: Ludwig Steinberger]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XI, 219 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II Z 92/30
Intern ID: 104631
auf dem Gut im Veldt, ererbt von ihrem Vater Christian Velder 1562 2; Alheit, des Velderers Tochter in Telfes 1459 113. Freithof er gütl 1638 29a: Thoman Freithover auf Telfea 1467 52; Lienhart Freithofer in Sterling 1543 2. Gächhof (Seh I 165 Bl. 27): Gawchenhof 1399 52; Fricz Gawch 1390 105; Katharina Gähin in Sterzing 1610 52. Gärl Wisen 1750 29c: Hans Görl hatte den Hof Görl besessen 1537 2. Gartnerhof : 1559 hat ihn Lienhart Gartner hinterlassen 2. G. ist ein hier häufiger Familien name

; ob er von einem Gartenhof stammt oder umgekehrt der Gartnerhof nach einem Gartner benannt wurde, kann ich nicht nachweisen. Gasteiger Giitl (Sch I 148. 154; vgl. 148 9, 55): Gosteig auf Obextelfes 1544 2; Zinslehen auf dem G a Staig zu ISMer-Telfes 1371 52; % Vierteil des Gasteiger-Giitls hat Andra Gasteiger auf Unter-Telfes, l /s Vinzenz Gasteiger inne 1558 2. (Ober-)Grambsh.of {108 15, 169): Erhart Grambser, Tagwerker in Sterzing 1537 2. Viel leicht gehen auch die Grambshamer von hier aus. Härhol (Sch I 158): Härbhof

auf Oberteiles 15512; Keldererhof daselbst 15732. Ob Wolf gang im Keler (am Keller, Kellerer, Kelderer), Sohn des Hans, von hier stammt oder ob es in Pfitsch einen Kellerhof gegeben hat (schon 1449 wird ein „Thoman am Keller in Pfitsch' ge nannt 113), vermag ich nicht nachzuweisen. Wolfgang ( 109 9, 131) hinterließ 1559 in Sterzing und Pfitsch seinen 12 Kindern reichen Besitz 2, Auffälliger Weise finde ich in den Sterzinger Verfachbüchern nie die Namensform Kölderer, wie sich der berühmte Baumeister

12
Books
Category:
History
Year:
1935
Tirolensia : zum 80. Geburtstag Konrad Fischnaler's.- (Schlern-Schriften ; 30)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TKF/TKF_129_object_3948315.png
Page 129 of 246
Author: Fischnaler, Konrad [Gefeierte Pers.] ; Steinberger, Ludwig [Red.] / [Red.: Ludwig Steinberger]
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XI, 219 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II Z 92/30
Intern ID: 104631
Stadtschreiber geschrieben und durch den Pflegsverwalter von Straßberg und Sterzing gesiegelt. Es würde zu weit führen, all die vorhandenen 29 Raitbücher durchzunehmen, alle sind nach der gleichen Schablone, es ist eigentlich wenig Kulturgeschichtliches daraus zu entnehmen. Das Bruderschaftsvermögen hat von Anfang des 17. Jahrhunderts ab nicht mehr zugenommen, wohl aber die Auslagen. Besonders die aus den kleinsten Anlässen stattfindenden „Zöhrungen' erreichten beim Herbergswirte eine erkleckliche Summe

. Es zeugt von wirtschaftlich gesunden Verhältnissen der Schmiede, daß sie sich in jener armseligen Zeit um die Mitte des 16. Jahrhunderts solche Auslagen leisten konnten. Zur Zeit der ersten vorhandenen Raitstellung war unser Land und mit ihm Sterzing von übelsten Übeln heimgesucht: Die fortwährenden Durchmärsche der kaiserlichen Hilf Struppen, welche nicht besser hausten als der Feind, saugten das Land aus und hatten an sich schon Not im Gefolge. Die Heuschreckenplage, welche auch unsere Gegend

und Sterzing mit Einvernehmen des Rats sich veranlaßt sah, Preisherabsetzungen vorzunehmen 1 ) mit der Begründung, „Das bei iaziger (1657) Gottlob etwas wollfaillen Zeiten' genau festgesetzte Pleise nicht überschritten werden dürfen. Als erste Kategorie sind die Schmiede angeführt : Erstlich die Schmiede sollen das Pfund gearbeite Eisen von grober Arbeit jedes Paar geben 7 Kreuzer Am neues Rosseisen aufschlagen in der Stadt 7 ,, Und ein gressers. . 8 ,, Und im Landgericht von ein Eisen 6 Und gressern

16