Auf dem Wege von Innsbruck bis Sterzing, das sind nach damaliger Zählung vier Posten, wurde sein Paß neunmal untersucht und vidirt, ein Beweis, wie sehr es die baierischen Beamten verstanden, die reisen den Tiroler sich geneigt zu machen. Es dunkelte schon als GänSbacher in dem alten Städtchen eintraf. Rasch eilte er in die Wohnung seiner Lieben. Mutter und Tochter saßen gerade beim spärlichen Wendbrod, denn in den vorausgegangenen wilden Zeiten waren sie zweimal geplündert worden
und das hochbetagte Mütterchen vermochte sich wenig mehr zu erwerben. Welche Freude und welcher Ju bel, als der Sohn, den sie schon ein paar Jahre nicht gesehen, so unangemeldet in das Stübchen trat! .Augenblicklich half nun Johann aller Roth ab, die Freude , seinen Sparpfennig mit ihr zu theilen und ihre Muttersorgen durch die Thal vergelten zu können, war der seligste Genuß seines Lebens, die süßeste Er innerung seiner Tage. Fortan war sein Aufent halt Zwischen Innsbruck und Sterzing getheilt, Musik
seine Hauptbeschäftigung. In Innsbruck componirte damals Gänsbacher für seinen Freund Mörz die Baßarie mit Chor: Domine Deus salutis meae , sowie mehrere Lieder für die Schwester seines Freundes Nanette Mörz, welche er in seiner Autobiographie als „geistreiches, von glühen dem Patriotismus belebtes Mädchen" schildert, das für ihn mit gewandter Feder die Ereignisse des Jah res 1809 als Augenzeugin in ein Tagebuch ein- gelragm. Allein trotz der vielen Beweise von Liebe und Hochachtung, die man ihm allenthalben