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Year:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Page 4 of 164
Author: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Physical description: 162 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: III A-188
Intern ID: 320742
Einleitung. Als ich die Bearbeitung des Abschnittes »Tirol« der Klimatographie von Österreich übernahm, war ich mir der Schwierigkeiten, die gerade die Behandlung dieses Kronlandes bot, nicht bewußt. Das meteorologische Material, das zu Gebote steht, ist nicht vollständig genug und spiegelt die Verhältnisse einer zu geringen Anzahl von Stationen wieder, um daraus ein einigermaßen ausreichendes, klimatologischesBild Tirols abzuleiten. Gebiete mit großen Höhendifferenzen erfordern eine weitaus

größere Zahl von Stationen als Gebiete im flachen Lande. Der Mangel an Stationen macht sich ebenso in Nordtirol als in Südtirol fühlbar; vor altem verbietet der Mangel an Beobachtungen, auf die klimatischen Verhältnisse der Dolomitengebiete ein zugehen. Sehr spärlich sind naturgemäß die Beobachtungen aus hoch gelegenen Örtlichkeiten; findet sich ja doch in Tirol kein einziges Hochobservatorium. Andrer seits ist dieser Mangel deshalb weniger fühlbar, weil klimatologisch dieVerhältnisse der Talregion

eines Gebirgslandes von ungleich größerer Wichtigkeit sind als die meteorologisch interessanteren Hochregionen. Die Schwierigkeiten, die auf teilweise mangelhaftem Material beruhen, werden sich jedem fühlbar machen, der ein Gebirgsland Österreichs klimatologisch zu betrachten hat. Eine spezielle Schwierigkeit bietet sich aber bei Behandlung Tirols dadurch, daß in Tirol zwei ganz verschiedene Kiimagebiete schroff anein- andergrenzen. Eine einheitliche Behandlung Nord- und Südtirols ist dadurch aus geschlossen

, so daß man eigentlich über jeden Landesteil eine gesonderte Klima tographie schreiben muß. Nur mit Rücksicht auf die einheitlichen Landesgrenzen und auf die praktische Benutzbarkeit der Klimatographie wurde in einem Schluß kapitel ein klimatischer Uberblick über ganz Tirol gegeben, eigentlich ein Vergleich beider Landesteile. In Erwägung des Umstandes, daß Nordtirol, das eigentlich nur aus dem Inn tal und dessen Seitentälern besteht, wiederum klimatisch nicht unerheblich von den meisten anderen nordalpinen Gebieten

abweicht, wurden einige bayerische Stationen herangezogen, um die den Nordfuß der Alpen beherrschenden Ver hältnisse feststellen zu können. Bei Bearbeitung des Kronlandes » Vorarlberg« wird überdies ein Vergleich mit den Verhältnissen in Nordtirol nicht zu um gehen sein. Unter diesen Umständen war es nicht leicht, die Klimatographie Tirols nach dem Muster zu bearbeiten, das Herr Hofrat Hann in seiner Klimatographie von Niederösterreich aufgestellt hat. Die zutage tretenden Mängel können Tirol

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Books
Year:
1909
Klimatographie von Tirol und Vorarlberg.- (Klimatographie von Österreich ; Bd. 4)
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Page 115 of 164
Author: Ficker, Heinrich ¬von¬ / von H. v. Ficker
Physical description: 162 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: III A-188
Intern ID: 320742
bleibt in Kitzbiihel der Niederschlag an 38 Tagen, in Riva an 31 Tagen unter halb 1 mm. Da die Menge des jährlich fallenden Niederschlages in Nordtirol und Süd tirol ungefähr die gleiche ist, die Zahl der Niederschlagstage aber in Nordtirol bedeutend größer ist, so kann von vornherein geschlossen werden, daß die Regendichte in Südtirol eine größereist. In Südtirol beträgt im Jahresdurch schnitt die durch einen Niederschlagstag gelieferte Menge 8'4 mm, in Nordtirol 7 - 2 mm. Die größte

Regendichte fällt in Nordtirol auf die Monate Juli bis Septem ber, im unteren Etschtal auf Mai, Oktober und November, im Eisacktal auf Juli und August. Die Maxima sind in Nordtirol 11 mm, in Südtirol 14 mm. Die Differenz der Niederschlagstage bei gleichen jährlichen Regenmengen bringt es mit sich, daß die Niederschlagsmengen, die durch die stärksten Regen tage des Jahres zu Boden gefördert werden, in Südtirol größer sind als in Nord tirol. Das mittlere Tagesmaximum des Niederschlages ist in Nordtirol

49 mm, in Südtirol 58 mm, im oberen Etschtal von Bozen aufwärts 50 mm. Während aber in Nordtirol die absoluten Tagesmaxima die mittleren Maxima nur unerheblich übersteigen, liegen im unteren Etschtale die absoluten Maxima durchwegs über 100 mm. Die größte Tagesmenge, die je an einer Tiroler Station gemessen wurde, fiel in Pejo (172 mm). Kräftige Niederschläge sind in Südtirol häufiger, damit auch Überschwem mungen. Hier scheint eine Einschaltung am Platze über die Wetterlagen, die in Tirol zu starken

einer nach Osten abziehenden Depression nördliche Winde gegen die Alpen heranwehen. Die Wetterlage ist dann am häufigsten durch Keile relativ Tirol u. Vorarlberg. 8

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