Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 1
— 268 ' — Wälder, zur Geltung brachten. DaS Berhältniß der einzelnen Ge meinden zum Bischof von Trient war durch besondere Verträge geord net; wir haben deren einige kennen gelernt. In dieser Periode treten bereits mehrere größere Orte aus der Dunkelheit hervor; sie führen die Namen burgum, forarn, civitas oder tirbs. Burga oder fbra (Märkte) werden genannt: Arco, Eg na, Meranum, Riva, Banzau um, Brixkna und Innsbruck; letztere vier heißen auch civitates, Städte; Trient immer. Diese Städte
reprä- smtiren ihrer Entstehung nach alle Arten deutscher Städte, denn während Trient noch aus den Römerzeiten herrührt, verdankt Brixen seine Entstehung der Existenz einer bischöflichen Residenz, Bozen der günstigen Lage für Handel und Verkehr, Innsbruck letzterem und der Gunst der Andcchser, deren vorletzter Otto I. es, wie es scheint, zu seiner Residenz machen wollte. Daher ist auch ihr Entwicklungsgang ein verschiedener. Trient eilt den andern weit voraus und hält bis 1182 wohl gleichen Schritt
mit den lombardischen Städten. Seine Bewohner bestanden aus Edeln, bischöflichen Ministerialen und dm eigent lichen Bürgern (cives,burgenses), die theils frei (negotiatores Kaufleute), Heils unfrei sind. Trient muß schon eine hervorragende Stadt gewesen sein, denn es besaß bereits eine größere Anzahl bedeutender Gebäude, ein Castell (Bonconsil), andere Befestigungen, einen bischöflichen Palast, mehrere feste Häuser, einige Kirchen und Spitäler, einen Markt-, einen Marsplatz u. s. w. und war von Mauern umschlossen