Häuser mit ihren Vorsprüngen und Erkern, lassen aber lieber andere darin wohnen. Zu den erwähnten beiden Quer gassen , die in das alte Meran führten — ihre Mündungen sind an den nach Westen und Süden weisenden Thoren zu suchen — ist in letzter Zeit noch eine dritte, die Marktgasse, gekommen, durch die der Laubengasse eine ersehnte Lüftung zu Theil geworden. Das Merkwürdigste an dieser Laubengasse sind die »Lauben«, wie sich solche auch noch in Bozen und Innsbruck und in anderen alten Städten finden
, und dort, wo sie vornehmer sind, auch Arkaden genannt werden. Die Meraner Lauben haben schon manche Ent täuschung erregt; träumerische Fremdlinge dachten in ihnen wirkliche Rebenlauben zu finden, welche die alten Meraner hochgewölbt vor ihren Häusern gezogen und unter denen die Curgäste, das grüne Laubdach und den Himmel über sich, zufrieden mit dieser angenehmen An stalt auf und nieder wandeln. Solche Laubengänge unter Reben gibt es nun in der nächsten Umgebung Meran's in Hülle und Fülle, genug
um selbst das vielfachste Verlangen danach zufriedenzustellen, in die »Lauben« aber haben sie sich nicht herabgezogen, und dies sind nur gedeckte Bogengänge unter den Häusern mit Bretterböden, je nach den reicheren oder ärmlicheren Massen der Häuser höher oder niedriger, breiter oder schmäler angelegt, ohne Ueberfluss an Licht und Luft, bei schlechtem Wetter aber gerne gesehen. Unter diesen Laubengängen hat das mercantile Meran seine Waarenhäuser noch immer mit Vorliebe aufgeschlagen und die Besichtigung