Culturtechnische Skizzen über eine Bereisung Tirols im August und September 1871
Narbe vorwiegend aus Kräutern, weniger aus Gräsern und soll die Ernte der Cataster-Tagmahd von 500 Quadr.-Klft. oder 0,3125 Joch (17,98 Aren) 12—15 Ltr. Heu und 6—7 Ctr. Grummet betra gen, ein relativ geringer Ertrag, wenn gleich die vorzügliche Quali tät die mangelnde Quantität theilweise ansgleicht. Es muß indessen rühmend hervorgehoben werden, mit welchem regen Fleiß in, Vintschgau überhaupt und in Mals im Besondern die Bewässerung, die unter spezieller Controlle von Aufsehern steht
, gehandhabt wird und hatte ich unter der Führung des Vorsitzenden des landwirthschaftlichen Vereins Herrn Br. Flora, Gelegenheit mich hiervon eingehend zu überzeugen. . Deßhalb stehen denn auch die Preise des Grundeigenthums in Mals hoch und wird die Quadrat-Klafter meistens mit einem Gulden bezahlt. Der landwirthschaftliche Verein betreibt mit regem Eifer die Umwandlung einer über lOO Joch betragenden Gemeinde-Weide — Spinai genannt — in Wiese, die höher im Gebirge gelegen, einen weit graswüchsigeren
und so der Gemeinde eine nicht unbeträchtliche Einnahme zu beschaffen. Mals ist in der glücklichen Lage, daß es keim gefährlichen Wildbäche zu unterhalten hat, welche den anstoßenden tiefer im Thai belegenen Gemarkungen — Glurns, Lichtenberg und Prad so schädlich, ja gefährlich werden. So tritt bei Glurns zu der Etsch aus dem Taufersthal her vor der Rambach, der aus Glimmerschiefer kommt, massenhaftes Geschiebe mit sich führt und das Städtchen hart bedroht. Hat man auch versucht, sich durch Errichtung