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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
1865
Anno Neun und Dreizehn : biografisches Gedenkblatt aus den deutschen Freiheitskämpfen
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Page 237 of 557
Author: Byr, Robert / von Robert Byr
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 262 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Tiroler Freiheitskampf;f.Belletristische Darstellung
Location mark: 296
Intern ID: 181024
Ja, s o Stand ... spottete Nachbauer launig... daß die Franzosen und Würtemb erger schon am Berg ober Hörbranz waren, als Ihr kamt. -Ich war rechi er schrocken, als ich Euch stürzen sah, aber sammt Eurem Schuß in der Wade, sprangt Ihr wieder auf und drangt vorwärts. — Es ist auch nur ein kleiner Aderlaß . . . entgeg nete Haagen achselzuckend, der Pflasterschmierer hat mir ihn Zugepappt und heute Nachmittag kann ich wieder Zur Compagnie hinaus. Wollte nur noch einmal gut essen. — Seht Frau

Posthalterin . . . scherzte Schneider Zur eben eintretenden Frau Pietschncm gewendet . . . das sagt er nur Euch zu gefallen — so junge Herren sind noch galant. — Ei sieh Herr Generalcommissär . . . stimmte die junge Wittwe in den Scherz ein . . . Ihr seid also mit meiner Kost nicht zufrieden? Hättet wohl lieber die Frau Marie daheim? , — Wäre freilich Recht aber wer so lange wie ich in 's Wirthshaus geht, dem schmeckt's in der goldenen Krone auch nicht schlecht. — So? also blos — nicht schlecht? — Wurde

sogar sehr'gut sagen, wenn die Frau Wirthin uns das Mal wie gewöhnlich mit einem muntern Blick aus ihren schönen Augen würzen würde. — Seht ! jetzt schmeichelt Ihr doch auch — ei ei! wenn's Eure Frau wüßte!... entgegnete Frau Pieschn» noch immer im Scherz, aber dann fügte sie plötzlich ganz ^ ernst werdend, hinzu ... 'S ist mir auch nicht gerade ! zun! Lachen, wenn man jemand andern so traurig sieht.

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Category:
Fiction
Year:
1865
Anno Neun und Dreizehn : biografisches Gedenkblatt aus den deutschen Freiheitskämpfen
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Page 451 of 557
Author: Byr, Robert / von Robert Byr
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 262 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Tiroler Freiheitskampf;f.Belletristische Darstellung
Location mark: 296
Intern ID: 181024
sie sich wieder zum Fortgehen und verließ flüchtigen Schritts das Haus. Sie eilte zu Frau von Roschmann. Von ihr oder ihrem Manne hoffte sie vielleicht irgend eine Auskunft zu erhalten, denn mit diesem, vermuthete sie, war Anton ani vergangenen Abend noch zusammengetroffen, da sie wußte, daß er gestern mit Baron Gagern fortgegangen. Frau von Roschmann empfing, sie noch in Morgen toilette. Sie war eine noch jugendliche schöne Frau, klein und unendlich zart. Ihr Gesicht war blässer als gewöhn

lich, im Ganzen zeigte sie aber Ziemlich viel Fassung und Ruhe, obwohl sie in ähnlicher Weise wie Frau Schneider von dem Schicksale ihres Mannes in Kcnntniß gesetzt worden war. Roschmann H'atte auch nicht einmal seiner Frau gegenüber den Schleier gelüftet , jedoch sorgte man von Seite der Polizei durch einen leichten Wink für ihre Beruhigung. Marie war erstaunt, sie so ruhig und wenig erschüttert mit ihrer Tochter beim Frühstück zu finden/da sie gleich aus den ersten Worten der Erwiederung

ihrer Frage ent nahm, wie Roschmann gleichfalls verhaftet sein mußte. — Ist's möglich . . . rief sie . . . ich kann es nicht glauben ! mein Mann verhaftet? hier in Oesterreich ver haftet! und weßhalb? weßhalb? haben Sie eine Idee, Frau von Roschmcm? Diese sandte Ihr Töchterchen aus dem Zimmer, ehe sie antwortete, dann zog sie Marie ganz nahe zu sich auf's Sofa nieder. — Ich fürchte . . . flüsterte sie kaum vernehmbar , , . beide — Ihr und mein Mann, haben sich in eine

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Category:
Fiction
Year:
1865
Anno Neun und Dreizehn : biografisches Gedenkblatt aus den deutschen Freiheitskämpfen
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Page 95 of 557
Author: Byr, Robert / von Robert Byr
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 262 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Tiroler Freiheitskampf;f.Belletristische Darstellung
Location mark: 296
Intern ID: 181024
ss an seine Frau zu denken und sich um all die Vorgänge nicht zu bekümmern. — So? das thust Du? . . . fragte Frau Schneider gedehnt. — Ja Mutter, das thu' ich, und ich kann nicht anders. Mir ist mein Mann berühmt genug, ich habe ihn s o lieb gewonnen, wie er ist und verlange nicht, daß er eine andere Rolle spielen soll. — Und Du meinst, ein Mann gehöre nur der Frau allein? Und der Kaiser und das Baterland Hab' kein Recht weiter an ihm? — Die, daß er seine Pflicht thut — und die hat Anton

noch nicht versäumt . . . erklärte Marie . . . das erste Recht Hab' aber ich an ihn, deßhalb hat er mich zu seiner Frau gmommm. Mutter, ich beschwöre Euch, redet ihm nicht mehr zu , ich könnt', es nicht ertragen, ihn so ausgesetzt zu sehen und meine Ahnungen — Ei was! die kommen von Deinen! Zustand . . . fiel ihr die Mutter in's Wort und der jungen Frau trieb der Einwurf das Blut in'S Gesicht, aber wacker erwie- derte sie: — Mutter, damit sagt Ihr selber, daß er sich nicht blosstellen darf. — Ach! Ihr seid halt

ein närrisches Volk, mit dem man kein vernünftiges Wort reden kann ... rief die alte brave Frau, die-sich getroffen fühlte und in ihrem schlichten Verstand nicht gleich einen Gegenbeweis fand. Mit einem unwirschen Blick, der ihr aber nicht ernst war, zog sie sich aus der Verlegenheit und flüchtete Zu Therese , die noch immer in der Küche war, mit der Magd Anordnungen

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Category:
Fiction
Year:
1865
Anno Neun und Dreizehn : biografisches Gedenkblatt aus den deutschen Freiheitskämpfen
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Page 94 of 557
Author: Byr, Robert / von Robert Byr
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 262 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Tiroler Freiheitskampf;f.Belletristische Darstellung
Location mark: 296
Intern ID: 181024
W — Thu's nur und glaub', es hilft. . , rief Schneider lachend, indem er sein Weibchen küßte. — Nicht immer Anton . . . versetzte sie und schüt telte mit einem lieblich schmollenden Gesichtchen dm Kops . . . nicht immer, sonst hättest Du den Kuß jetzt schon lange der Mutter statt mir gegeben. — Run, dazu kann Rath werden . . . rief er über- müthig aus und von semer Frau fortspringend, fnßte er die alte Frau herzhaft in die Arme, wirbelte mit ihr herum und drückte ihr, ehe sie sich noch wehren

konnte, laut schallende Schmatze auf hie wetterbraunen rauhen Wangen. — Was fallt Dir denn ein, Du Sausewind? willst Du mich loslassen? Fahr Du mit Deiner Frau so herum! . . . schrie sie, als sie wieder halb zu sich gekommen war und ordnete ängstlich ihr in Unordnung geratenes Busen tuch und ihre große Radhaube ... Du richtest Einem schön zu, seh bald aus, wie die jungen Frauen, die heut- zutag mit bloßem Hals und bloßer Brust umherlaufen, als hätten sie kein Geld mehr, uni sich ein Tüchel

Zum Zudecken zu kaufen. Ja lach nicht, 's geht Dich auch an Marie, wenn ich Dir sonst auch in alleni gut bin — aber die neuen Moden gefallen mir auch an Dir nicht. — Und wißt Ihr Mutter, was mir an Euch nicht gefällt? . . . gab Marie scherzhaft zurück und sah der alten Frau, die sie an beiden Armen hielt, halb schelmisch, halb ernsthaft in die Aaren grauen Augen. .. Daß Ihr Meinen Mann aufreizen wollt und ihn drängt, sich vorne hin. zu stellen , statt mir beizustehen , wenn ich ihn bitte,

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Category:
Fiction
Year:
1865
Anno Neun und Dreizehn : biografisches Gedenkblatt aus den deutschen Freiheitskämpfen
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Page 164 of 557
Author: Byr, Robert / von Robert Byr
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 262 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Tiroler Freiheitskampf;f.Belletristische Darstellung
Location mark: 296
Intern ID: 181024
TW Hause und ich habe umsonst schon zu allen Metzgern ge schickt. Und höre, wie sie toben! Ich getraue mich gar nicht zu ihnen hinein, ein so schreckliches Spektakel machen sie. — So will ich hinein ... sagte die Schwester gleich- müthig . . . sie werden sich schon zufrieden geben, wenn sie wissen , daß wir nichts mehr haben. Brot und Wem sollen sie soviel bekommen, als sie verlangen. — Du willst gehen ? . . . fragte Frau Pietschnau erstaunt. — Warum nicht? sie werden mir nichts thun

, wenn ich mit ihnen reden will. --- Du hast mehr Much als ich . . . rief die Frau Postmeisterin . . . aber Du hast Recht Marie, sie werden Dir nichts thun, Du bist ja so gut und treu . . « Sie sprach nicht weiter, denn sie wurde von einer Magd ab berufen, die ihr anzeigte, es seien soeben sechs Herren in einem Wagen angekommen, die fragten, ob sie in einer Stunde frische Pferde nach Lindau haben könnten. CS seien, fügte sie hinzu, wie sie gehört habe, Deputirte aus dem Oberland und sie wollten auch zu den Würtembergem

weiter um gut Wetter bitten. Frau Pietschnau schoß rasch davon aus der Küche, ihre Schwester aber schritt über den Gang dem Zimmer zu, in dem der Lärm am wildesten tobte. Frau Pietschnau hatte Recht, sie gut und treu zu nennen. Sie ging so ruhig ihres Weges und sah so freundlich und bescheiden aus. Es wußte Keiner, was für ein edles Herz unter dieser einfachen Hülle verborgen war. Hatte sie ja doch einst des seligen Herrn. Pietschnau Bewerbungen um sie abgewiesen, weil sie wußte, wie sehr

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Books
Category:
Fiction
Year:
1865
Anno Neun und Dreizehn : biografisches Gedenkblatt aus den deutschen Freiheitskämpfen
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Page 392 of 557
Author: Byr, Robert / von Robert Byr
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 262 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Tiroler Freiheitskampf;f.Belletristische Darstellung
Location mark: 296
Intern ID: 181024
104 j Frau an die Brust ihres Mannes. Doch ihre Furcht Z war unnütz. Zoller trat ein. ! — Es ist die höchste Zeit . . . sagte er und zog j ohne weiter ein Wort zu verlieren, die entführten Kleidungs- ! stücke unter seinem eigenen Mantel hervor . . . da, es ist z kalt! Ihr müßt Euch einhüllen Frau Doktor ». . äußerte j er im befehlenden Tone und warf ihr gleichzeitig des Rathsdieners Mantel um, der in zahllosen Kragen bis I auf den Boden fiel, dann drückte er ihr ebenso entschieden ^ den Hut

auf den Kopf und ballte den ihren rücksichtslos I in ein Knäuel, das er rasch in die Tasche schob. Jetzt ! stieß er die Thüre auf, die junge Frau zog er nach sich, à ehe sie noch Zeit gehabt, noch einen Blick oder Hände- I druck mit dem Zurückgebliebenen zu wechseln. Die Thüre j fiel in's Schloß, der Schlüssel wurde abgezogen und ohne zu zagen, vom Augenblick mit fortgerissen, mit einer Art ! von zitterndem Mitzhe schritt Marie am Arme des Haupt manns über den Corridor und die Treppe hinab. ^ Der Posten

sah ruhig nach. Er war ja erst aufge führt worden und der Mann konnte schon früher vom Hauptmanne eingelassen worden sein. Im Ganzen, was ging's ihn an? war ja der Hauptmann dabei, folglich ^ mußte alles in der Ordnung.sein. ^ Wenige Minuten später kam. die. visitirende Ronde. ^ Jndeß Schneider seine Frühsuppe empfing, schritt sei« Frau, von Zoller begleitet, aus dem Rathhause und an der Wache vorüber. Es stand noch Einer in der frühen Stunde des Win- ^ termorgens vor dem Thore fest

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Category:
Fiction
Year:
1865
Anno Neun und Dreizehn : biografisches Gedenkblatt aus den deutschen Freiheitskämpfen
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Page 377 of 557
Author: Byr, Robert / von Robert Byr
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 262 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Tiroler Freiheitskampf;f.Belletristische Darstellung
Location mark: 296
Intern ID: 181024
Mit gefalteten Händen lehnte sie schluchzend an der Mauer und beachtete kaum, daß plötzlich Jemand zu ihr trat, bis sie von einer ziemlich barschen Stimme angespro chen wurde. — Na, was heult Ihr denn so, Frau, als ob's das Leben kosten sollte? Jetzt erst sah Marie auf und erkannte in der zuneh menden Dunkelheit die Gestalt eines bayrischen Offiziers von gereifterem Alter, der sie aus seinem martialischen Gesichte mit seelenguten mitleidigen Augen betrachtete. — Habt Ihr was auf dem Herzen

? . . . fragte er, da er keine Antwort, erhielt, rauh und doch gutmüthig weiter . . . Es ist' doch sonderbar, wenn eine einzelne Frau bei angehender Nacht auf freiem Platze schluchzt und weint, als wenn sie ohne Quartier, unter Gottes freiem Himmel ihre Kummer- und Schlafstube aufschlagen wollte. Zu letzterm seht Ihr mir doch vie! zu anständig aus. Also was giebt'S Frau? heraus mit der Sprache. — Ach! mein Mann ist da im Rathhause gefangen ; . . seufzte Marie . . . und ich kann nicht zu ihm. — Sind wohl gar

die Frau des säubern Doktors Schneider aus Bregenz drüben, der uns so schön zu schaffen gemacht hat? — Ja das bin ich ... So gedrückt das arme Frauen- Herz auch war, die Antwort klang doch nicht ohne Stolz, hatte ja der Offizier die Bedeutung ihres Gatten selber unwillkürlich eingestanden. — Na, dachte mir'S . . . brummte der barsche Fra gensteller . . . als ich Euch da immer so starr hmüber-- guckn sah und da ich gehört hatte, daß Schneider eine

9
Books
Category:
Fiction
Year:
1865
Anno Neun und Dreizehn : biografisches Gedenkblatt aus den deutschen Freiheitskämpfen
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Page 548 of 557
Author: Byr, Robert / von Robert Byr
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 262 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Tiroler Freiheitskampf;f.Belletristische Darstellung
Location mark: 296
Intern ID: 181024
- Red' nicht so, Anton ... entgegnete die Me Frau . . . sonst wird mir selber das Herz ganz schwer., Ich weiß nicht, Du bist heute so fremd, daß ich Dich gar nimmer kenn'. 'S ist doch sonst Dein' Art nicht so. — Das macht auch nur der lange Spaziergang, die warme Lust und dann der prächtige Abend da oben auf deni Schloßberg, alles zusammen hat mich weich gestimmt, und dann daß ich Euch da fand, als ich nach Hause kam. Liegt's doch auch in Eurer Art sonst nicht, besorgt zu sein. — Ihr wollt's

nicht sagen und doch hat Euch was, wie eine Ahnung hereingetrieben. Nicht wahr? O Mutter, Ihr habt mich doch recht lieb. Und gerührt schlang er seinen Arm um ihren Nacken und zog ihr greises Haupt näher an sich, so daß seine Lippen ihre rauhe furchige Stèrne berühren konnten. Die alte Frau aber ließ ihr Haupt auf seine Schulter sinken, sie mochte dem Sohne nicht die Thräne Zeigen, die ihr über die braune Wange herabfloß, aber zurückhalten konnte sie die schweren Tropfen nicht mehr, so hart und fest

sie ihr Lebelang auch gewesen. Sie war ja doch -Mutter. Es war Mitte Juli und Schneider befand sich mit seiner Frau schon einige Zeit zu Fidens in Graubündten. Die rauhe Bergluft des Bades hatte anfangs seine Kräfte anscheinend gestärkt, auf die Länge der Zeit aber nicht günstig nachgewirkt. Er kränkelte und dachte an die Heim reise, Sein Töchterchen war bei Tante Therese in Bregenz zurückgeblieben, und er empfand Sehnsucht nach dem Kinde und seiner Heimath, die starren Berghäupter des Prätigäu beenOW Diue

10
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Category:
Fiction
Year:
1865
Anno Neun und Dreizehn : biografisches Gedenkblatt aus den deutschen Freiheitskämpfen
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Page 462 of 557
Author: Byr, Robert / von Robert Byr
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 262 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Tiroler Freiheitskampf;f.Belletristische Darstellung
Location mark: 296
Intern ID: 181024
Marie , ohne auch nur daran zu denken, ihre Bitte zu entschuldigen, so rasch hatten sie die Verhältnisse und des Hofraths herzgewinnende Freundlichkeit , diesen, näher ge bracht ... ich will zum Kaiser. — Thun Sie das — thun Sie das, gnädige Frau . . . stimmte Schoselein lebhaft zu . . . das ist- das einzige Mittel. — Aber ich bitte um Ihren Rath — ich kenne die vorgeschriebenen Schritte nicht. — Das ist eine Kleinigkeit, lassen Sie dasür ganz mich sorgen. Sobald ich Näheres weiß, lasse

ich Ihnen Tag und Stunde der Audienz sagen. Seien Sie indessen ganz unbesorgt. Es wird alles gehen, mir sagt's ein inneres Gefühl. Seren Sie nur ruhig. Und wenn Sie etwas brauchen, gnädige Frau , kommen Sie ungescheut, lassen Sie mich rufen, Sie stören mich nie. — Es wird alles gehen! Und ohne ihren Dank erst abzuwarten , verschwand er, mit einem wohlwollenden Blick und einem Handkuß Abschied nehmend, in sein Bureau. Das Gespräch war ganz leise in einer Fensternische geführt worden und der Sekretär

hatte nur vom Weiten staunend dem Gebahren des an Jahren reifen Hofraths zugesehen, das er sich nicht erklären konnte. Vor einer halben Stunde erst hatte er selbst den,selben die ersten Auskünfte über die bleiche schöne Frau und ihr Schicksal gegeben. Es war also keine Be kanntschast von früher her — sogar der Appellationsrath war dem Hofrath fremd — die ein so rasch entschlossenes Eingreifen veranlaßt«. Warum war Schoselein so mt- geWnkommmd und so schnell bereit, seine Hilfteiche Hand

11
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Category:
Fiction
Year:
1865
Anno Neun und Dreizehn : biografisches Gedenkblatt aus den deutschen Freiheitskämpfen
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Page 544 of 557
Author: Byr, Robert / von Robert Byr
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 262 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Tiroler Freiheitskampf;f.Belletristische Darstellung
Location mark: 296
Intern ID: 181024
— PaM, die Großmutter ist da . . . Vièf sie ihm schon von Weitem zu. Cr hob die Kleine auf seinen Arm und i«t so mit ihr m's Zimmer, wo Taute Therese der Mutter Gesellschaft leistete. — Ja, grÄß Gott, Mutter! Was bringt Euch noch so spät herein? — Werdet wohl nn Wähl haben für mich . . . ver setzte die alte noch immer rasche und behende Frau, die fast junger aussah, als der Sohn neben ihr . . . ein ganz-kleines und ein Bett dazu, weil ich zur Nacht bleiben will.— ' — Seid recht vielmal

willkommen, Mutter. Ihr wißt schon, daß das für uns ' ein besonderes Fest ist, leider schnM Ihr vns die Freude selten genug. Marie ist bei Kaysers, aber sie wird bald da sein. Tante Therese ließ die beiden Frauen nun allein, sie wollte nach dem Abendbrote sehen, und die Mutter Zog de» Sohn nebe« sich auf das Sofa nieder. — Habt Ihr keine Neuigkeiten von der Frau Ober rauch aus Innsbruck? . . . fragte er. — Wohl, die Marianne ist frischauf, der Mann und's ganze HauS — ich woW, ich könnks auch hier hören

. . . «tgegnete die alte Frau . . . aber hör' Anton, Du gefällst mir nicht. — Hab' ich etwas gethan? . . . — Reis, nein, scherz- nicht. Du weißt schon, wie ich'T meim. Schaust schlecht aus. Fehlt Dir Was? ^ So eigeaGG nichts, aber es haltet nicht mehr «cht. - — Und dìum gehst nach Mens in's Bad?

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Books
Category:
Fiction
Year:
1865
Anno Neun und Dreizehn : biografisches Gedenkblatt aus den deutschen Freiheitskämpfen
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Page 481 of 557
Author: Byr, Robert / von Robert Byr
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 262 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Tiroler Freiheitskampf;f.Belletristische Darstellung
Location mark: 296
Intern ID: 181024
ISS Stirne und sein ganzes Wesen hatte etwas nervös Ueber- reiztes. Vitter klangen seine Worte, als er sich im Uebrigen höflich an den Commandanten wandte, der sich ruhig auf einen Stuhl niedergelassen hatte. Ich danke recht sehr, Herr Oberstlieutenant, für Ihre Freundlichkeit, daß Sie meine Frau hieher geführt haben . . . sagte er . . . übrigens werden Sie wahr scheinlich Besseres zu thun haben, als einem armen Ge fangenen Gesellschaft zu leisten, ich bitte, sich nicht abhalten zu lassen

, — wir wollen durchaus nicht geniren. — Mich stört es nicht ... versetzte der Kommandant milde . . . es thut mir nur leid, daß ich geniren muß, aber meine Befehle lauten in dieser Beziehung ganz bestimmt. — Wie? Sie wollten jeder unserer Unterredungen beiwohnen? . . . fragte Schneider gereizt. — Nur in meiner oder in eines andern Offiziers Gegenwart, darf Ihre Frau zugelassen werden und also werden Sie sich wohl darein fügen müssen, so sehr ich das Störende dabei einsehe, wenn sie nur unter sechs Augen verkehren

dürfen. — Du reisest sogleich wieder nach Hause, Marie! . . . rief Schneider in leidenschaftlicher Aufwallung . . . kehre nach Wien zurück, wenn Du blos hieher gekommen bist, um den Offizieren zur Schau gestellt zu werden. Ich will meine Frau allein haben , oder ich brauche sie gar nicht hier. Marie sah ihren Gatten erstaunt und betroffen an, sie erkannte ihn nicht wieder. Er hatte zwar immer Anlage zur Eifersucht gehabt, sich aber nie derart in so unmoti- 31 »

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