Anno Neun und Dreizehn : biografisches Gedenkblatt aus den deutschen Freiheitskämpfen
W — Thu's nur und glaub', es hilft. . , rief Schneider lachend, indem er sein Weibchen küßte. — Nicht immer Anton . . . versetzte sie und schüt telte mit einem lieblich schmollenden Gesichtchen dm Kops . . . nicht immer, sonst hättest Du den Kuß jetzt schon lange der Mutter statt mir gegeben. — Run, dazu kann Rath werden . . . rief er über- müthig aus und von semer Frau fortspringend, fnßte er die alte Frau herzhaft in die Arme, wirbelte mit ihr herum und drückte ihr, ehe sie sich noch wehren
konnte, laut schallende Schmatze auf hie wetterbraunen rauhen Wangen. — Was fallt Dir denn ein, Du Sausewind? willst Du mich loslassen? Fahr Du mit Deiner Frau so herum! . . . schrie sie, als sie wieder halb zu sich gekommen war und ordnete ängstlich ihr in Unordnung geratenes Busen tuch und ihre große Radhaube ... Du richtest Einem schön zu, seh bald aus, wie die jungen Frauen, die heut- zutag mit bloßem Hals und bloßer Brust umherlaufen, als hätten sie kein Geld mehr, uni sich ein Tüchel
Zum Zudecken zu kaufen. Ja lach nicht, 's geht Dich auch an Marie, wenn ich Dir sonst auch in alleni gut bin — aber die neuen Moden gefallen mir auch an Dir nicht. — Und wißt Ihr Mutter, was mir an Euch nicht gefällt? . . . gab Marie scherzhaft zurück und sah der alten Frau, die sie an beiden Armen hielt, halb schelmisch, halb ernsthaft in die Aaren grauen Augen. .. Daß Ihr Meinen Mann aufreizen wollt und ihn drängt, sich vorne hin. zu stellen , statt mir beizustehen , wenn ich ihn bitte,