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1861
Für die Glaubenseinheit Tirols : ein offenes deutsches Wort an das Tiroler Volk
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Page 102 of 192
Author: Buss, Franz Josef ¬von¬ / von einem rheinischen Rechtsgelehrten
Place: Innsbruck
Publisher: Vereins-Buchdr.
Physical description: XXV, 161 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 105.279 ; II 59.364
Intern ID: 335286
\ Man erkennt, Valerti, welches am Wiener Congreß die . Partei des R h e i nbund S oder der Decentralisation gegen über der Reich Spartei, wozu Oesterreich, Preußen u. a. ge hörten, führte, war sich auch hierin getreu. DaS Conferenzprotokoll fährt fort: „Artikel 15, ReligionSw esen. Die katholische Kirche in Deutschland wird unter der Garantie des Bundes eine ihre Rechte und die zur Bestreitung ihrer Bedürfnisse nothwendigen Mittel sichernde Verfassung erhalten.' 'Die Rechte der Evangelischen

gehören in jedem Staat zur Landesverfassung, und ihre auf Friedensschlüssen, Grund gesetzen oder andern gütigen Verträgen beruhenden Rechte wer den ausdrücklich aufrecht erhalten.' ' i,Ad art. 15 . - • »Vaiern behält sich eine nachträgliche. Erklärung vor.. „Hessen-Darmstadt schlägt vor, den Artikel so zu fassen: . -, „Der katholischen Kirche wird nebst'der freien Re ligio n ö ü d u n g eine aus liegenden Gründen mit Selbstver waltung, jedoch unter .Oberaufsicht deS Staats bestehende Dotation

, ihren Bisthümem Theilnahme an der landständischen Repräsentation durch ihre Vorsteher, auch eine ihre Rechte sichernde Verfassung garantirt. ' „Den evangelischen. Glaubensgenossen werden in. den ka tholischen Bundesstaaten die Nämlichen Rechte anerkannt. Die Grundsätze m Betreff der mit dem päpstlichen Stuhl Vor zunehmenden Unterhandlungen werden von der Bundesver sammlung gemeinsam verabredet werden.' - „Holstein: Wenn die Bestimmung, welche das Interèsse der', katholischen Religion unter der Garantie

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Year:
1861
Für die Glaubenseinheit Tirols : ein offenes deutsches Wort an das Tiroler Volk
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Page 139 of 192
Author: Buss, Franz Josef ¬von¬ / von einem rheinischen Rechtsgelehrten
Place: Innsbruck
Publisher: Vereins-Buchdr.
Physical description: XXV, 161 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 105.279 ; II 59.364
Intern ID: 335286
- HO - tiömuS bis zu dem Christus als wirkliche Person leugnenden und sie nur^m Menschen anerkennenden Rationalismus. Wenn-ihr, .Tiroler,- also den Protestantismus aufnehmt, so wißt ihr nicht, wen ihr aufnehmt; .das einzige Band, das diese auseinander gesprengten Glieder noch emigt, ist Feind schaft gegen die katholische Kirche, , gegen euere Kirche, gegen euch, euere Väter, euere Geschichte, euere Gegenwart, Vergan genheit und Zukünft. .Ihr nehmt nicht dieses oder jenes Dutzend

protestantischer Menschen auf, ihr nehmt ein ganzes, ein feindseliges Princip auf, welches als das der Verneinung, der Bestreitung ihr gar nicht, zu bestimmen vermöget. Gott bewahre mich, , die Protestanten als Menschen zu Haffen: ich liebe sie alS Katholik, ich muß sie nach der Lehre meiner Kirche lieben; ich liebe die Irrenden, aber ich hasse den Jrrthum nach dem Wort des großen Kirchenlehrers : „Vertilget die Jrrthü- «er, aber liebet die Menschen. ' Auch bin . ich weit entfernt, alle Protestanten als Trä

Kirche über die Irrlehre ge bietet, wie £ B. in der Lehre- der gemischten Ehen; die Freund schaft wird vergessen, -der ketzerische Hochmuth tritt vox-eüch. Ihr seht im ehemaligen Freund, dm Feind. ' Und glaubet ja nicht,, daß der Protestantismus neben der katholischen-Kirche und von ihr unbehelligt sie gewähren läßt, gleichviel ob er'zu ihr in der Mehrheit der Minderheit steht. Als negatives Prin cip muß er das Positive, die katholische Kirche bekämpfen; die Verneinung muß die Bejahung angreifen

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Year:
1861
Für die Glaubenseinheit Tirols : ein offenes deutsches Wort an das Tiroler Volk
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Page 155 of 192
Author: Buss, Franz Josef ¬von¬ / von einem rheinischen Rechtsgelehrten
Place: Innsbruck
Publisher: Vereins-Buchdr.
Physical description: XXV, 161 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 105.279 ; II 59.364
Intern ID: 335286
zu leisten sür öffentliche Gebäude, sonach für Kirche und Schule, für Gemeindestraßen und Brunnen u. a.' Nun denken, wir das .- in einer Gemeinde haben sich mehrere protestantische Familien zum Betrieb des Landhaus oder von Fabriken und Gewerben nieder 'gelassen. Sie haben Jahre lang Zur.katholischen Kirche und Schule gesteuert. Endlich ge denken sie für sich eine prostetantische Kirche und Schule zu bauen : wird' katholische Billigkeit, obwohl sie kein Recht dazu haben, eS ihnen in. die Länge verwehren

dürfen? Soll die kaiholische Gemeinde diese Leute religiös verwahrlosen lassen? In Vorarlberg ist ein solcher Fa« vorgekommen; das KreiS- ämt hat das Gesuch dieser Protestanten empfohlen, die Lan desstelle hat es'aber nach den Gesetzen abgelehnt. Allein das Gesuch wird wiederkehren und. wird es die Regierung mora lisch noch länger aölehnen können ? Wir zweifeln. Roch mehr, solche Protestanten wollen in einer Gemeinde, ihre eigene Kirche und Schule haben,.aber ihre Mittel zum Bau und zur Ein richtung

reichen nicht. Wird katholische Billigkeit die Gemeinde, welche viele Jahre die Beiträge der Protestanten zur katholi schen Kirche und Schule, empfangen, nicht endlich'bestimmen müssen, auch zur protestantischen Kirche und Schule daS Ihrige . bkizutragen? Man denke und handle nur menschlich! . Run bringt nach 8 . 29 des bürgerlichen Gesetzbuches ein ununterbrochener zehnjähriger Aufenthalt im Land schon an und für sich das Recht zum Staatsbürgerthum mit sich. .Und solche - Protestanten

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Year:
1861
Für die Glaubenseinheit Tirols : ein offenes deutsches Wort an das Tiroler Volk
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Page 138 of 192
Author: Buss, Franz Josef ¬von¬ / von einem rheinischen Rechtsgelehrten
Place: Innsbruck
Publisher: Vereins-Buchdr.
Physical description: XXV, 161 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 105.279 ; II 59.364
Intern ID: 335286
denswerk, «in härtesten angegriffen? Die Protestanten in und außer Oesterreich. / ' , ■ ■ Da. aber der Protestantismus ein. Abfall von der katho lischen Kirche ist, so ist ’ er etwas Negatives und Relatives. Der Abtrünnige kann minder.oder mehrabfallen. Doch bei dem Protestantismus ist ddr Abfall stets ein grundsätzlicher, schon in dem Begriff der Kirche; dem Katholiken ist die Kirche in ihrem Vollbestand von Christus gegründet, mit der Gewalt der. Lehre, der Weihe, der G^meinschastsordnüng

; dem . Protestanten ist btos die Lehre und Gnadenordnung von Gott, die Kirche ist Menschenwerk. ? , . ' Aber auch die Lehre hat der Protestantismus'verstüm melt. Dem Katholiken stießt sie in der heiligen Schrift und in der Tradition; der Protestantismus hat' die letztere abgegra ben : aber auch die G n a d e nord nung hat der. Protestantismus geplündert / dem Katholiken floßt die Gnade Gottes in sieben Sakramenten, dem Protestanten nur in zweien! ; Die göttliche Gründung der G em e i n s ch a f t s o rd.n

u n g ist dem ProtestantisMUs ganz abhanden, gekommen, während stein der katholischen Kirche auf göttlicher Grundlegung als päpstliche Gcsammt - und bischöfliche Theilregicrung erscheint: dem Protestantismus ist .die,Kirchenverfassung Menschenwerk und .daher dem Staat entlehnt, dem büreaukratischm Staat .. mit monarchischer Spitze die lutherische Con si stonalvèrsass ung, . dem. demokratischen Staat mit Volkssouverainetät die reformirte PresbKtmal- und Synodalverfaffung. - ’ , Allein das ist nur die Massenbetrachtung

des Protestan tismus: da er Alles auf.die Auslegung der Bibel gründet, diese Auslegung aber jedem einzelnen Menschen hingibt, ohne jede Bindung eines unfehlbaren Lehramts, wie eS - der katho lischen Kirche, eignet, fy hat diese Freiheit der Bibelauslegung den Protestantismus, der von. Anfang in das geschmeidige Lutherthum und in deü störrischen CalvimsmuS sich spaltete, im Perlauf der Zeit in Hunderte 'von Secten auseinander ge sprengt/ von dem engherzigsten an Christi Blut haftenden Pie-

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Year:
1861
Für die Glaubenseinheit Tirols : ein offenes deutsches Wort an das Tiroler Volk
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Page 166 of 192
Author: Buss, Franz Josef ¬von¬ / von einem rheinischen Rechtsgelehrten
Place: Innsbruck
Publisher: Vereins-Buchdr.
Physical description: XXV, 161 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 105.279 ; II 59.364
Intern ID: 335286
1830 Rom angeführt und die lang her- emsig betriebene fak tische Pràstantisimng der katholischen Kirche zur förmlichen fysiematistrt. Da kam der Schüttelfrost von 1843 und stürzte die verhüllten Abgle.itungs- und NitzellirungSgerüste um. Die Fürsten wollten endlich der katholischen Kirche gerecht werden; Würtemberg und Baden schlossen in jüngster Zeit Concordate mit dem heiligen Stuhl; andere Regierungen schickten sich dazu an. Und was habt ihr in den letzten Monaten gesehen und bestaunt

?. Protestanten und in. ihrem Gefolg nur Taufbuchs- Katholiken chaben ihren Regierungen zugemuthet, die abgeschlos senen allem' Volk amtlich -verkündelen Verträge zu zerreißen und die Freiheiten und Gerechtsame der Kirche. Gottes dem Land tag, dem Synedrium der Schreiber'und Pharisäer, wie-das Kleid des Erlösers zur Würfelung zu überantworten, als. wäre die Kirche nicht ein Reich, sstrahlend unter dm. hinfälligen Wichen, Staaten und Stätchen der Erde unter Jesus Christus als sichtbarem Oberhaupt im Himmel

des Protestantismus, daß , nachdem er im .Anfang feine Confession als Magd bei dem Staat. eingestellt, er for dert, die katholische Kirche/solle dem Staat hmfmo Äs Leib-

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Year:
1861
Für die Glaubenseinheit Tirols : ein offenes deutsches Wort an das Tiroler Volk
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Page 73 of 192
Author: Buss, Franz Josef ¬von¬ / von einem rheinischen Rechtsgelehrten
Place: Innsbruck
Publisher: Vereins-Buchdr.
Physical description: XXV, 161 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 105.279 ; II 59.364
Intern ID: 335286
sttzen geblieben. Aeußerllch hielten sie sich zur katholischen' Kirche, innerlich waren sie.Protestanten.. UebrigenS gab sich der Abfall mehr in einem unbestimmten Widerstand gegen die Kirche, als in einem festen protestantischen Bekenntniß kund : protestantische.Bibelübersetzungen und pietkstische Gesang- und Andachtsbücher.pflegten diesen Separatismus, welcher seit-, der Wiedervereinigung Tirols mit Oesterreich von außen wieder aufgefrischt und angeblasen wurde. Norddeutsche Touristen

und Landschafter -erspürten die protestantische Oase; die nach Sach sen und Preußen hausirenden Zillerthaler wurden' dort für die Propaganda hergmchtet;. Missionäre aus Baiern und Nord- deukjchland fanden sich im stillen Thal ein, Traktätchen flockte e§ von Kreuth herein. Ein kaiserlicher protestantischer Beam ter schwindelte- nach und nach eine ganze Gemeinde der Ab ständigen zusammen, die '1830 förmlich ihren Abfall -von der. Kirche ansagte. Die katholische Geistlichkeit Verschwendete Belehrung, Liebe

und Ernst an die .Störrischen: sie ''antworte ten mit den lutherischen Schlagwörtern, die katholische Lehre: fei Pfaffenlug, der Papst der Antichrist, die katholische Kirche sei eine thierifche. Sie würfen mit unverstandenen Schrift- stellm um, und geschlechtsliederlich, zoten frech unp .trunk süchtig trösteten sie ihre-Lockerheit mü dem Spruch der luthe rischen RechtfertiguNgslehre: „Christi Blut macht Alles gut.' Obwohl auf die Geistlichkeit erbittert und. ihre Liturgie ver werfend verlangten

sie doch von ihr die geistlichen Verrich tungen, Trauung und Sündenvergebung, ohne aber eine Spe- zialbeichte abzulegm; 'namentlich verwarfen sie die Verehrung und Anrufung der Heiligen, besonders der seligsten Jungfrau Maria, die ~ Weihungen und Segnungen. Darob spotteten, höhnten, schmähten sie'die. Geistlichen selbst auf der Kanzel ; sie vermehrten heilige Gegenstände und neckten auS den Mrthshäuftm ihre zur Kirche vorüberwallenden Landsleute. Sie' wollten einen eigenen Prädikanten haben und schickten daher 1832

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Books
Year:
1861
Für die Glaubenseinheit Tirols : ein offenes deutsches Wort an das Tiroler Volk
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Page 183 of 192
Author: Buss, Franz Josef ¬von¬ / von einem rheinischen Rechtsgelehrten
Place: Innsbruck
Publisher: Vereins-Buchdr.
Physical description: XXV, 161 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 105.279 ; II 59.364
Intern ID: 335286
semen protestantischen College» sagte: „Wir Haben euch gast lich aufgmommen, aber ihr werdet uns noch zum eigenen HauS hinauswerfen.' Das Wort ist wahr geworden. Im Jahr 1859 hat die Mehrheit der Freiburger Professoren, die Prote stanten voran, in ihrem Promemoria für die Lehrfreiheit erklärt: die Universität sei allerdings zur Verbreitung und Verteidi gung des katholischen Glaubens 1456 gestiftet, also vor der Reformation; damals habe aber nur eine christliche Kirche bestanden, diese befasse

daher die katholische und die protestan tische Kirche!!! . , Tirol hat seine geschichtliche Größe in den Ruhm gesetzt, eine Burg der Treue und der Hingebung für das Haus HabS- burg zu sein. Diese Treue' hat sich in der Religion gehärtet. Für diese hat Fürst und Volk gleich gestritten. Ferdi nand II. sprach: „Ich will lieber Land und Leute verlieren, als wissentlich die Gelegenheit versäumen, die Lehre meiner Kirche auszubreiten; lieber in'S Elend wandern, und Nichts als den Bettelstab und Weib

und Kind an der Hand, mein Brod von Thüre zu Thüre erbetteln, als die Gott und der Kirche zuge- sügten Unbilden länger mit ansehen, oder mich zu Bewilligungen verstehen, die der Religion nachtheilig werden könnten.' .Diese kaiserliche Gesinnung hat euch mit Liebe an die Krone gebunden, in welcher diese Treue gegen Gott sortgeerbt. - Vertrauend dem Worte Ferdinands II., „Mein Haus wird fortbestkhen, so lang eS katholisch bleibt', hat euer jetziger Kaiser zu dà Bischöfen deS Reichs aus Anlaß des Coneor

- dats gesprochen: „Was ich versprochen, habe, werde ich mit jener Treue erfüllen, welche dem Manne und dem Kaiser Ziemt. — — Und ich weiß sehr gut, wie wirksam das Band ' der bürgerlichen Gesellschaft durch die Innigkeit der religiösen Ueberzeugung befestigt wird.' Das war ein kaiserliches Wort. Ich liebe den Frieden, aber wenn eS sein muß, auch den Kampf; ich habe eS mein Leben lang so gehalten, ich thue meiner Kirche die Schande nicht an, ihr anzurathm, dem Wett kampf mit dem Protestantismus

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Year:
1861
Für die Glaubenseinheit Tirols : ein offenes deutsches Wort an das Tiroler Volk
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Page 56 of 192
Author: Buss, Franz Josef ¬von¬ / von einem rheinischen Rechtsgelehrten
Place: Innsbruck
Publisher: Vereins-Buchdr.
Physical description: XXV, 161 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 105.279 ; II 59.364
Intern ID: 335286
P rin cip des Hauses Habs burg verwarf sein Streben : die Gründung eines EmheikS- reichs mit gleicher Gesetzgebung und Verwaltung. ' Verletzte er dadurch alle feine Völker, so am tiefsten die geschichtlichsten, Tirol und die Niederlande, beide im Ge nuß reifer, landwirthschaftlicher und gemeindlicher Selbstre- gierung. . ^ - In beiden Ländern verstimmten am bittersten die.Stöbe rungen in der Religion und in dem Unterricht. Joseph II. beugte unter dem Absolutismus der Aufklärung ■ auch die Kirche

, obwohl diese ein Reich ist, welchem Jesus Christus mit feinem Blut die.Freiheit in seine Verfassung eingeschrieben. Das System, welches' der Kaiser der Kirche auferlegte, mußte folgerichtig zur Gründung einer Ratkonalkirche unter dem alleinigen Gebot des allmächtigen Staats führen. Ihr orga nischer Zusammenhang? mit dem heiligen Stuhl ward bis auf wenige Fasern durchgefchm'ttm, das Band, inländischer aber universeller 'kirchlicher Anstalten wie der Mönchsorden mit aus ländischen Obern ward gelöst

und durchweg unter den Polizei staat gestellt. Alles Aeußerlichc der Kirche, die doch selbst eine äussere, weil sichtbare Gemeinschaft ist, sollte unter das ' Staatsgebot fallen, nur das Reingeistliche dem Kirchenregi- ment verbleiben. Waö aber rein geistlich sei oder nicht, habe der Staat zu entscheiden, der. mit. seine« allgegenwärtigen Placet, wie ein Alp auf der Kirche, und jeder ihrer Bewe gungen lastete. •-• . - ; Folgerichtig ist dieses System in seine Folgen auSgeschm- ken; allgemein für das ganze

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Year:
1861
Für die Glaubenseinheit Tirols : ein offenes deutsches Wort an das Tiroler Volk
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Page 140 of 192
Author: Buss, Franz Josef ¬von¬ / von einem rheinischen Rechtsgelehrten
Place: Innsbruck
Publisher: Vereins-Buchdr.
Physical description: XXV, 161 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 105.279 ; II 59.364
Intern ID: 335286
— Ili - um die Einführung des Ordens der barmherzigen Schwestern gegen-Protestanten und einzelne'Katholiken. Er erlag im Be schluß, siegte aber in der Sache. ^ Ihr -habt es in den jüngsten Monaten wieder gesehen, was aber früher schon und überast. geschehen. 'Die Regie rungen der oberrheinischen Kirchenprovinz, Württemberg, Ba den, Hessen, .Nassau hatten über die gemischten ReligionSan- gelegenheitm der katholischem Kirche in diesen Staaten mit dem hl. Stuhl Concordate abgeschlossen

mit der Schelle zum Sturm gegen das Concordat aufbieten? v , . Nie hat man aber erlebt, daß Katholiken in protestan tische Kirchen sacherr in und außer dem Landtag sich emgemischt. Die Protestanten haben verfaffungsgemaß nur Landes kirchen: aber ihre Propaganda durchbricht die Landesgrenzen und durch gemeinsame Maßnahmen oder -durch Nachahmung, erzielen sie Massenbewegungen, unter welchen die verfassungs mäßig zusammenhängende, aber thatsächlich nach Landesgrenzen unterbundene katholische Kirche

in den einzelnen Ländern un terliegt. Die Protestanten haben in ihrer Verfassung die Spaltung', im Leben aber die Einheit; wir Katholiken haben in unserer Kirchmverfassung die Einheit, im Leben aber die Spaltung. So ist'S, nicht anders: darum unterliegen, wir immer. . ' - • . - ' Jeder Katholik, der für seine Kirche auf'die Mensur ge treten, wird sich mildem Psalm 21 haben sagen können: • ' ‘ Circumdederunt me vituli multi, t- J ' \ . \ Tàuri pingues obsederunt me.

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Year:
1861
Für die Glaubenseinheit Tirols : ein offenes deutsches Wort an das Tiroler Volk
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Page 145 of 192
Author: Buss, Franz Josef ¬von¬ / von einem rheinischen Rechtsgelehrten
Place: Innsbruck
Publisher: Vereins-Buchdr.
Physical description: XXV, 161 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 105.279 ; II 59.364
Intern ID: 335286
Säckel wurden geleert. Der Gustav-Adolfsverein that seine milde Hand auf. Jetzt steht, dort nach' wenigen Jahren die zweiischönfie gothische Kirche im Land — ganz geeignet für den katholischen Gottesdienst —.der Zukunft. In einenr andern Mmtsfiadtchm desselben Landes, O. wo ein feuriger Wem wachst, lebte ein Dutzend Protestanten. Auch sie wàn einen protestantischen Gottesdienst haben. Die Regierung betraute einen Pastor eines 6'Wegstunden ent fernten-Dorfes mit dessen Abhaltung. Die ersten Male

sich erzwingen. Ge- memderarh und Amt gingen aus das Begehren ein. Aber ein > Gastwirts um Re Wallfahrt aus nah liegenden Gründen,mehr als mm die. Fabrik besorgt, erregte durch Scharfreden ln den Wirthshäusem den Widerstand der Bürgerschaft gegen die Neuerung, und-sie unterblieb zur Zelt. Die Proteftänten.hatten dort.noch von der alten Kirche die Lehre sich bewahrt: man 'solle sich nicht zum Märtyrthmn drängen. - Dagegen sammelt jetzt der euch wohlbànà Alban Stolz .für 2300 Katholiken im badischen

fabrikenreichen Wie- fenthal für eine Kirche. Sie haben zum gnadeweisen Gebrauch . eine einst den Katholiken jetzt den .Protestanten gehörige , GotteSackerkapelle. Allein nur am Sonntag und . an einem ■ einzigen Wochentage' darf der katholische Curat Gottesdienst / halten: Nachhaltungm für die Todten und die Aufbewahrung deS Allerheiligsten in der Kapelle sind' ganz untersagt. Es ist mit seinem Priester bei einem Müller untergebracht. . Wie uns, so wird es euch, Tiroler, ergehest, wenn ihr . die Protestanten

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Year:
1861
Für die Glaubenseinheit Tirols : ein offenes deutsches Wort an das Tiroler Volk
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Page 144 of 192
Author: Buss, Franz Josef ¬von¬ / von einem rheinischen Rechtsgelehrten
Place: Innsbruck
Publisher: Vereins-Buchdr.
Physical description: XXV, 161 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 105.279 ; II 59.364
Intern ID: 335286
Med erd ämp fen m ag. Nun kann aber die noch so eifrige Seel sarge im Gebirg vertheilt die zerstreuten Katholiken vor der List der protestantischen Propaganda nicht scharf genug hüten. Werden .sie lau gegen die Kirche, so treiben sie in natürlichem Zug dem protestantischen Fanatismus zu: die, Geschichte hat - uns das bei dem Anfang der Reformation in Tirol nnd zu letzt noch im ZMèrthal gezeigt. Es braucht dann nur von Wien der weiche amtliche Wind religiöser Laxheit herauszuwehm, wie er bereits

einen einzigen Protestanten als Bürger, der zu dem'in gemischter Ehe lebend, seine Kinder katholisch erzog: jetzt hat die Stadt eine protestantische Gemeinde von mehr als 2000 Köpfen. Und doch find jetzt die Zeiten zur protestanti schen Besamung ganz anders angethan. ‘ Das Fürstenthum Hohenzollem hatte noch vor 1850 keine Protestanten, als die später zur katholischen Kirche ' zurückge tretene Fürstin' Josephine mit ihrem Hofprediger und wenigen Rentbeamten. Das Ländchen kam 1850 an Preußen: jetzt nach erst

10 Jahren hat eS eine Reihe protestantischer Seel sorgestationen. , ' Ihr könnks euch 'gar nicht denken, wie man'S macht. . - Drum will ich's euch sagen. ~ • . . In dem bisher rein katholischen rheinischen Städtchen O. waren zwei Dutzende Protestanten, darunter die Meisten Beamte. Sie verlangten lutherischen Gottesdienst. Gutmüthig gewährten ihn die, Katholiken. Sofort forderten sie einen Pastor. Das Geiß streckte nicht. Sie begehrten selbst eine Kirche. Alle 8 *

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Year:
1861
Für die Glaubenseinheit Tirols : ein offenes deutsches Wort an das Tiroler Volk
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Page 6 of 192
Author: Buss, Franz Josef ¬von¬ / von einem rheinischen Rechtsgelehrten
Place: Innsbruck
Publisher: Vereins-Buchdr.
Physical description: XXV, 161 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 105.279 ; II 59.364
Intern ID: 335286
durch Verträge gebunden, spendete gleichwohl die Fülle dieser Rechte als freie Gabe seiner Großmuth. Das ist eben Oesterreich. Die protestantischen Regierungen Deutsch lands mögen sich an ihm spiegeln. Wir Katholiken, die wir kirchlich die Protestanten als Abgefallene der Kirche betrach ten und behandeln muffen, wir anerkennen sie rechtlich als Genoffen des Vaterlandes. Wir muffen wünschen, daß ihnen kein Grund zur Weigerung geboten werde, als Patrioten mit uns zu gehen: bürgerlich und politisch uns gleich

, kirch lich von uns unterschieden und geschieden, jeder Theil geson dert mit eigenem Kirchenthum, eigenen Schulen, eigenen Wohlthätigkeitsanstalten. Wir nehmen diese Stellung für uns an und verstatten sie gern Andern — als Folge ge schichtlicher Zustande. Aber dabei beklagen wir als deutsche Patrioten mit unwandelbarer Trauer die Kirchenspaltung und wenn wir auch gestehen, von ihr einzelne heilsame weil reinigende Rückwirkungen für unsere Kirche erfahren zu haben, so sind das Kleinigkeiten

gegen das namenlose Weh,, welches die Kirchenspaltung als Keil in's Vaterland, als tödtliche Schwäche des Reichs getrieben. Glücklich das Land, das sich vor dieser Wunde be wahrt ! Heilig sei ihm die Pflicht, den Schatz de^Glaubens- emheit sich zu bewahren! Kein Recht besteht, ihm selben zu schädigen. Was in der Welt kann man ihm als Ersatz bieten? ' So entschieden wir daher dafür sind, daß in Ländern, wo die katholische Kirche und ba§ protestantische Bekenntniß an rechtlich anerkannte Gemeinschaften neben

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